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Edeka vor Kaufland und Globus

Hochhaus am Albertplatz
Hochhaus am Albertplatz
Am 15. März trifft sich der Stadtrat im Kulturrathaus auf der Königsstraße. Das richtige Rathaus wird ja noch saniert. Man hört munkeln, dass die drei Einkaufszentren, die künftig die Neustadt umzingeln sollen, dort ein Thema sein könnten. Auf der Sitzung im November (Neustadt-Geflüster vom 27. November 2011) hatte die Linke eine Evaluierung der Ansiedlungsprojekte in Dresden beantragt. Dem Antrag stimmte eine Mehrheit zu und nun liegt ein erstes Ergebnis vor.

Die Unternehmensberater Dr. Lademann und Partner haben eine „Vergleichende Auswirkungsanalyse Dresden-Neustadt“ erstellt. Ergebnis: Das Einkaufszentrum am Albertplatz ist die Vorzugsvariante, sowohl städtebaulich, als verkehrlich und auch funktional.

Am Albertplatz will derzeit die Edeka das Hochhaus sanieren. Das Planverfahren läuft. (Neustadt-Geflüster vom 26. August 2011) Hier sind 4.500 Quadratmeter Verkaufsfläche geplant.

An der Königsbrücker Straße will die Dresdner Projektentwicklungs GmbH & Co. Dresden-Neustadt KG den Plattenbau sanieren und dahinter ein Kaufland mit Parkhaus einrichten (Neustadt-Geflüster vom 19. Mai 2011). Hier sind 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche geplant.

Am alten Leipziger Bahnof will die Globus-Gruppe ein Einkaufszentrum errichten. Infos dazu gibt es auf ratsinfo.dresden.de. Hier sind insgesamt 12.00 Quadratmeter Verkaufsfläche geplant.

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Dr. Lademann und Partner bewerteten die drei Projekte. Für Edeka spricht der „sehr hohe städtebauliche Handlungsdruck“, das Hochhaus sei stadtbildprägend. Beim Postareal sei dieser Druck geringer, aber vorhanden. Auch hier sehen die Berater städtebauliches Aufwertungspotenzial. Das Globus-Vorhaben hingegen widerspreche dem Masterplan Leipziger Vorstadt/Neustädter Hafen, dem Planungsleitbild Innenstadt sowie dem Zentrenkonzept. Die verkehrliche Anbindung sei am Albertplatz sehr und der Königsbrücker gut, auf der Leipziger Straße jedoch eingeschränkt.

    Die Empfehlung der Unternehmensberater:

  • Vorhaben am Albertplatz (…) bevorzugen
  • Großdimensioniertes Einzelhandelsvorhaben auf dem Alten Leipziger Bahnhof führt zu städtebaulichen und versorgungsfunktionalen Schädigungen
  • Postareal „alleine“ zwar verträglich, weitere Ansiedlung eines konkurrierenden Vollsortimenters auf Postareal ungünstig für die Entwicklung der Äußeren Neustadt

Post-Gebäude an der Königsbrücker Straße
Post-Gebäude an der Königsbrücker Straße
Gestern stellte der Geschäftsführer der Dresdner Projektentwicklungs GmbH (DP), Norbert Meckel, die Post-Pläne dem Gewerbe- und Kulturverein Dresden Neustadt vor. Bei den Gewerbetreibenden stieß die Idee eines Kauflandes auf dem Postareal auf Ablehnung. Sie forderten Meckel auf, umzudenken, und nach Möglichkeiten zu suchen, auf dem Gelände Sportmöglichkeiten, eine Schule oder Wohnungen zu errichten. Meckel wollte solche Überlegungen nicht ausschließen, gab aber zu erkennen, dass die DP vorrangig Projekte für den Handel entwickelt. Die Studie des Unternehmensberaters Dr. Lademann stellte er jedoch infrage. Die Objektivität sei zweifelhaft, da Lademann bereits für das alte Töberich-Projekt am Albertplatz analysiert habe (Neustadt-Geflüster vom 10. März 2010).

Noch gibt es keine Tagesordnung für die Stadtratsitzung am 15. März, aber es gilt als wahrscheinlich, dass das Globus-Thema behandelt wird. Spannendes Detail am Rande. Der Projektentwickler und Architekt des Globus-Projektes, Dietmar Kretschmar, bis vor zwei Jahren Fraktionsgeschäftsführer der CDU im Dresdner Stadtrat, hat früher auch für die Dresdner Projektentwicklungs GmbH von Norbert Meckel gearbeitet.

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49 Kommentare

  1. Also wenn man die Studien von der Post so sieht – insbesondere das oberste Bild http://bit.ly/z1LpBP – dann frage ich mich, ob man dem „auch vorhandenen städtebaulichen Handlungsdruck“ auf dieser Art und Weise nachgeben sollte… Also nix gegen „Neues“ – aber gegenüber einer solchen Steinwüste kann ich dem Bestand mehr abgewinnen.

  2. Kaufland mitten im Stadtteil …hhm. Wenn ich an das Kaufland an der Schandauer Straße denke, wo sich die Leute in den Gängen gegenseitig auf den Füßen herumtrampeln, weil der Platz im Geschäft vorn und hinten nicht ausreicht … dann danke nein.

  3. und was genau vermisst du in den vorhandenen einkaufsmöglichkeiten/supermärkten? welches spezielle produkt verursacht bei dir solch einen aufwand?

  4. Was mir als täglicher „Arbeitsmigrant“ in der Leipziger Vorstadt was bringen würde, wäre das Kaufland im Postgelände. Alberplatz ist mir schon zu weit weg bzw. die Fahrradwege dahin zu unbequem und bringt auch nicht viel mehr Auswahl als z.B. der Netto in der Leonhard-Straße.

    Der Globus im Leipziger Bahnhof wäre interessant, dann müsste ich in der Mittagspause nicht immer bis nach Wilschdorf hochgurken, wenn ich mal schnell was brauche.

    Stören würde mich an allen drei Varianten, dass dadurch der Autoverkehr rund um den Bahnhof Neustadt und auf der Königsbrücker noch mehr zu nehmen würde. Es ist mir jetzt schon ein Rätsel, wieso man in einem so von Abgasen verpesteten und von Autos verstopften Viertel überhaupt wohnen möchte.

  5. OK, ich fragte mich schon immer, warum die CDU so für den Globus kämpft, wo doch von Anfang an klar ist, dass das die schlechteste aller Varianten ist. Danke für die Aufklärung und wieder ein Grund, diesen korrupten Haufen nicht zu wählen.

  6. Wilschdorf!? Wenn du mal schnell was brauchst, Zschertnitzer?
    Da stellt sich mir dieselbe Frage wie Felix.

  7. @ Felix

    das fängt bei gewürze an… geht über eine gewissen auswahl an windeln und tierfutter dahin… weiter geht es mit der AFG auswahl und endet bei MOPRO und TK…

    sicher bekomm ich das alles auch auf unserer seite der elbe… aber net zu dem preis und nicht unter einem dach…

    metro und elbepark mal aussen vor…

  8. @S.Ebnitzer
    Kannst du mir einen anderen Baumarkt empfehlen, der hier näher dran ist und dasselbe Angebot und Preis-/Leistungsverhältnis hat?

  9. Also wer hier nach einem Kaufland ruft, wohnt in der Neustadt falsch. Hier geht es gerade eben nicht darum, „alles unter einem Dach“ zu haben, sondern um viele kleine Läden mit unterschiedlichstem Angebot. Wer bedauerte letztens die Schließung von Tierfutterläden?
    Und für die, die es unbedingt billig haben müssen/wollen, gibt es bereits ebenfalls Angebote.
    Meine Meinung.

  10. Au ja bitte noch ein billig Lebensmitteltempel…
    Wenn ich schon lese dass es wieder einmal darum geht so genannte „MOPRO“ (ich geb zu ich habs gegoogelt ;-) ) möglichst billig zu bekommen wirds mir anders.
    :-(
    Schade, ich frage mich wann einige Leute erkennen was es eigentlich heißt tierische Produkte zu verzehren bzw was die Konsequenz daraus ist wenn zB der l Milch 0,49€ kostet.
    Aber hauptsache wiedermal am Essen gespart…

  11. Is doch alles nur n Abbild über die Bebauungssituation in ganz Dresden…Freie Flächen werden mit Parkhäusern, Hotels oder Einkaufszentren zugepflastert bis zum Erbrechen. Ich bin für Grünflächen mit n paar Bäumen und Bänken und Klettergerüsten…

  12. @ Zschertnitzer: Ich glaube, Du unterliegst hier einem leichten Irrtum, der auch für die Verwirrung der anderen sorgt: GLOBUS ist nicht automatisch ein Baumarkt. Geplant ist ein Riesen-Einkaufsmarkt – z.B. hier zu sehen in Rostock: http://g.co/maps/zrtp7

    Ansonsten Baumarktalternativen: für kleinere Sachen gibt es Eisenfeustel, wenn ich etwas anderes brauche gehts auf zum Hornbach (kommt man auch gut per Rad hin).

  13. @ Maracus: Da scheinst Du ja einen ganz exklusiven Geschmack zu haben. Was sollen das denn für Gewürze oder Windeln sein? Zumindest was Gewürze angeht gibt es doch wohl kaum ein breiteres Angebot als die Neustadt – z.B. Inder auf der Alaunstraße oder der Orient-Basar.

    Aber ich glaube, hier prallen Einkaufskulturen aufeinander: die meisten Neustädter sind es gewöhnt, von Laden zu Laden zu gehen, um am Ende alles zusammen zu haben, was man braucht. In anderen Stadtteilen klappt das garnicht mehr, weil einfach die Geschäfte fehlen. Und dann geht man eben in die Riesen-Tempel, in denen es jedes Produkt in zig Varianten von jedem Hersteller gibt.

    Oder es ist schlichte Bequemlichkeit. Mit dem Auto ins Parkhaus – Fahrstuhl – Markt – Fahrstuhl – Auto.

  14. @ E-Haller: Wenn z.B. ich in der Neustadt von Laden zu gehe, um alles zu bekommen, das für mich, vier Kinder, Hund & Katz benötigt wird, bin ich zur Monatsmitte pleite. Es gibt auch Neustädter mit Familie…

  15. jaaaaaaaa man KANN 5 stunden durchs geviert tingeln inkl getränkeladen auf der hansa… oder eben in 25 min alles unter einem dach einkaufen zu können…
    ich weiss in der neustadt arbeitet man nicht – man hat projekte und dadurch vieeeeel zeit… ^_°

    gemüse hohl ich mir ja auch beim gemüsedealer auf der alaun und fleisch bei haberlands… aber……

    nur Edeka und Konsum sind mir einfach zu teuer… ich geb ehrlich zu das ich dafür nicht so viel geld habe… bei Kaufland ist mein einkaufskorb einfach doppelt so voll im vergleich zum Kosum… Netto ist die auswahl für n arsch und Lidl is ja ein Thema für sich…

    wenn ich z.B. mal einen Saucenfond brauche kostet der bei K die hälfte… selbst die flasche Standart kostet bei K weit über einen euro weniger…

  16. @sylvia: was hat das eine mit dem anderen zu tun? Kleine Läden heißt doch nicht zwangsläufig teure Preise – und Netto & Co. gibts auch in der Neustadt.

  17. Vielleicht sind im Kaufland einfach die Körbe kleiner und dir kommt es nur so vor, dass der Korb voller ist. Scheinst mir irgendwie ein Opfer der einfachsten Werbestrategien zu sein…
    Aber als Freund der Schnäppchenjagd solltest du auch bereit sein, ein paar weite Wege zu gehen und nicht auf das Billigparadies in der Nachbarschaft hoffen. Und bitte jetzt keine weitere Einkommen – Lebensmittelkosten – Debatte. Ich lebe wohl auch unter der Armutsgrenze, trotzdem bin ich bereit bei Lebensmittel auf Qualität und Regionalität zu achten und lebe auch ohne Netto/Aldi/Lidl/… ganz gut. Ist natürlich deine Sache, wo deine Prämisse liegt.

  18. @ FX: Mein Kommentar bezog sich auf den Vorschreiber, der nicht nachvollziehen kann, dass manche Haushalte tatsächlich auf größere Einkaufsgelegenheiten angewiesen sind.
    Was Netto & Co. betrifft, schließe ich mich maracus an: die Auswahl lässt zu wünschen übrig. Und die Spezialläden in der Neustadt sind nun mal nichts für jeden Geldbeutel.
    Davon mal abgesehen, brauche ich KEIN Kaufland in der Neustadt oder sonstige andere riesigen Einkaufskomplexe :-D ich muss meine Einkäufe sowie mit dem Auto erledigen. Hast du eine Vorstellung davon, was vier Kinder pro Woche verfuttern? Das kann und will ich gar nicht auf dem Rücken durch die Straßen schleppen. Mir reicht es zu, es in den 3. Stock zu tragen ;-)

  19. scheißegal, was da rein kommt, hauptsache es steht am ende noch „verkehrsbetriebe“ dran und sieht schön ostig aus…

  20. @E-Haller
    Danke, ich bin bei GLOBUS tatsächlich von einem GLOBUS-Baumarkt ausgegangen, wie eben der in Wilschdorf. Wenn ich die Wahl zwischen Hornbach und GLOBUS habe, fahre ich hier eben lieber zum GLOBUS.

    Ansonsten brauche ich auch kein Kaufland in der Neustadt. Ich habe ja mein Kaufland an der Kohlenstraße. ;) Aber wenn auf dem Postgelände ein Kaufland aufmachen würde, dann würde ich das auch nutzen. Mit kleinen Läden kann ich tatsächlich nicht viel anfangen, es dauert mir einfach zu lange, alles abzuklappern, wo es eventuell das geben könnte, was ich haben will und dann auch noch zu dem Preis, den ich mir vorstelle. Aber ich bin wie gesagt, auch nicht auf die Neustadt zum einkaufen angewiesen.

  21. die neustadt braucht keine weiteren einkaufstempel. die meisten fahren eh mit dem auto einkaufen. da können sie auch ein paar meter mehr fahren. und wer will kann ja demnächst auf der bautzner straße (parkhaus) in den neuen rewe tingeln. das hochhaus wäre ein wunderbares soziales projekt, mit biblothek, jugendeinrichtung, cafe´, etc. nur das kostet geld was keiner ausgeben will. auch für das postgebäude lässt sich bestimmt was adäquates finden. z.b. umnutzung zum wohngebäude/ sozialwohnungen… achja. wer nicht will der hat.

  22. ich geb auch mal meinen Senf dazu…,aber nur Bautzner Mittelscharf!!! Und den bekommt man in jedem Supermarkt der Neustadt. Ich frag mich, warum so viele Autofahrer in die Neustadt ziehen? Und familienfreunldichere Viertel kenn ich auch (ich denke da an Loschwitz oder Striesen, Mietpreise sind ähnlich, wie in der Äußeren Neustadt). Wenn ich „Alles“ brauche (von Tiernahrung, Katzenstreu bis hin zu meinen alltäglichen Kleinoden) geh ich in den Neustädter Bahnhof, da is n Lidl und ein DM. Alles da was das Herz begehrt. UND SOGAR N KIOSK!!! Wer hätte das gedacht…an nem Bahnhof. Wenn ich n Großeinkauf machen will, schnapp ich mir n Bollerwagen (hey! keine Abgase und in dem könnte man auch Kinder transportieren…denen macht das am Ende auch noch Spaß) und fahr mit der Tram ins EDEKA in der HERESBÄCKEREI (schau an, ein Einkaufsmarkt von der Größe eines Kauflands, mit Getränkemarkt und sogar Lokalprodukten)…Will ich mir was gönnen, gibt es auf der Alaunstraße einen Konsum (btw: ein Dresdner unternehmen, das schon Kultstatus in der Neustadt hat…wir nannten den früher mal „Markant“) oder in die Biosphäre.
    Und das sind alles nur die super bekannten Anlaufstellen.

    Nebenbei gibt es noch eine Unzahl von Gemüsehändlern und Bäckern, Buchläden, Spielzeugläden und es gibt sogar noch vereinzelte Fleischer.
    Warum braucht ihr noch mehr? ich versteh es nicht…

    Ich geben damit Anton einfach nur Recht. In der Neustadt gibt es alles. Auch Kleinigkeiten für den schnellen Handwerker. Wer mehr will, muss halt n Stück raus fahren. Man kann nich immer alles vor der Tür haben. Also: Bewegt euch, kauft euch n Fahrradanhänger (damit habt ihr auch weniger Parkprobleme :D).

  23. @ Lisebise: „…Man kann nich immer alles vor der Tür haben. Also: Bewegt euch, …“
    Recht hast du! – Und das nicht nur in Bezug auf Einkaufsmöglichkeiten …

  24. huch…ich seh erst jetz, wie viel Text das geworden ist *lalalalaaaa* :D
    @ Anton: die schmecken mir nich so…

  25. ach so…mir fällt da noch was zu den Müttern/Vätern mit ningelnden Kindern ein: Ich kenne Leute, die mit Kind in die Nesutadt gezogen sind, eben weil es hier so viele kleinere Läden gibt. Die Kids haben ein bissl Abwechslung zwischendurch und nicht nur Großmarkt-Abfüll-Konsum-Einheitsbrei-Stimmung. ich kann mich noch daran erinnern, dass ich im tischkantenhohen Alter in Großmärkten mehr gejammert hab, als in kleineren Geschäften.

  26. ich warte gespannt auf den tag, an dem die bewohner der neustadt auf die straße gehn und sich die ganzen neuerungen, die in den letzten jahren passiert sind und passieren werden (freiraum kamenzer wurde glücklicherweise und endlich zum netto…miet-gefängnisse oberhalb des alaunparks…parkplätze…etc pp)nicht mehr gefallen lassen. wie hier unterschwellig und mittlerweile offensichtlich der kultur-stadteil dresdens verformt wird, macht mich traurig und aggresiv. ich will keine neuen supermärkte, parkhäuser, hotels und breitere straßen, ich will hier meine ruhe mit viel grün, auch wenn das gegen den trend des sich selbst erdrosselnden fortschritts im grauen gestein geht. muss ich erst fidel castro anrufen?

  27. Also ich würde sofort mit ein paar Jungs und Mädels eine Etage beziehen. Als Proberaum, Atelier und Probebühne, das wär garkein Problem. Gibts nicht ne Neustädter Initiative, mit der man so ein Haus einfach mal zurückerobern kann?

    Ich weiß, es klingt reichlich utopisch, aber man kann auch ein Gebäude den Menschen zurückgeben, ohne einen Konsumtempel daraus zu machen.
    Da sich hier so viele Familieneltern zu Wort melden fällt mir direkt was spannendes ein: „Spielplatz drinne“. Wie wär denn das? Zwei bis Drei Etagen zusammengelegt und eine Abenteuerlandschaft installiert. Die wäre jahreszeiten- und wetterunabhängig, hundefrei und für alle zu benutzen. Vielleicht mal ein Spielplatz, auf dem auch die Papis wieder Spaß haben? Ich bin so oft mit Babysitt-Kindern auf Spielplätzen, die für Menschen über 1,50 einfach nur öde sind…
    Skylounge find ich auch super, am besten mit Dachterrasse. Dann können sich die Eltern abstimmen, wer auf die Kids aufpaßt und zusammen hoch gehen und sich sozialisieren. Außerdem find ich es immer großartig, wenn man von hohen Gebäuden aus über die Stadt blicken kann.

    Das Hochhaus am Albertplatz ist einfach ein so auffälliges und prägendes Gebäude, dass es lieber von den Menschen genutzt werden sollte, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, als von Handelsunternehmen, um Bedürfnisse zu erfüllen, die sie selbst erst geschaffen haben.

  28. @ oLO.: Diese Geschichten mit Atelier und Probenraum klingen tatsächlich sehr utopisch. Aber es entwickelt sich gerade eine Initiative für eine etwas gemischtere Bebauung des Quartiers. Schätze, dazu kann ich nächste Woche schon mehr sagen.

    Fakt ist, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht und ziemlich sanierungsbedürftig ist. So etwas kostet Geld, ob die Stadt das ausgeben will, sei dahin gestellt. Aber vielleicht kann man es auch anders als nur mittels riesiger Supermärkte gegenfinanzieren.

  29. Was war jetzt nochmal am Globus auszusetzen? hinterm Neustädter Bahnhof störts doch niemanden, da is doch eh nix los, alles Brach in der Ecke. Ob nun Edeka, Globus, oder Kaufland macht doch keinen unterschied für die Umsätze der Einzelhändler. Für mich klingt es so, als würde eins der Projekte sowieso realisiert werden und dann doch lieber irgendwo, wo es keiner sieht und keinen stört…
    Wenn die Waldschlösschenbrücke fertig ist wird doch sowieso alles anders.

  30. Was ist denn eigentlich mit der Einkaufshalle/Parkhaus an der Bautzner Str, Höhe Weintraubenstr? Man darf da nicht aus den Augen verlieren, dass dort auch ein REWE, dm und Kiosk sich breit machen. Und nein, kein „REWE City“, sondern ein richtig großer!

  31. @ B.Autzner:
    Ich habe mich auch gewundert, dass das Florana-Objekt nicht mit in die Analyse einbezogen wurde. Bestimmt, weil es ja „nur“ rund 2.500 qm Verkaufsfläche sind.

    oLO.:
    Ja, so schlecht finde ich den Standort Leipziger Bahnhof auch nicht: Nah an Pieschen/Neustadt/Leipziger Vorstadt und doch so weit weg und versteckt, dass es die Quartiere nicht beeinträchtigt…

    …außer mit Verkehr!
    Das gilt aber umso mehr für Edeka/Albertplatz und Kaufland/Königsbrücker Straße:
    Solange diese Straße nicht saniert ist, würde ich jedes Projekt von solchen Größenordnungen, welches noch mehr Verkehr erzeugt, zurückstellen. Wenn die Einkaufszentren mal stehen, gibt es dann noch zusätzliche Argumente für einen 4-spurigen Ausbau – womöglich noch plus Extraspuren für die Zu- und abfahrten.
    Für die Bautzner Straße sieht es ähnlich aus und die bereits sanierte Antonstraße hat auch Verkehr genug.

    Also warum nicht das bisher kaum beachtete Bahnhofsgelände diesbezüglich bebauen, wenn auch nicht in dieser „globusalen“ Dimension?

    Würden übrigens da die Ladenöffnungszeiten für Bahnhöfe gelten … Reisebedarf und so? ;-)

  32. Noch eine kleine Ergänzung:

    Postgelände und DVB-Hochhaus haben auch meiner Ansicht nach etwas anderes verdient. Letzteres auch, seine Seitenflügel behalten und ansonsten FREI stehen bleiben zu dürfen (Bebauung in gebührendem Abstand nicht ausgeschlossen).
    Gute „neustädtische“ Ideen gibt es ja für beide Standorte bereits und ich bin gespannt auf weitere.

  33. zur Bebauung des Bahngeländes: Wenn dort ein Großmarkt reinkommt, gehen sicher wieder einige kleine Geschäfte in der Neustadt und in Pieschen kaputt, deshalb sollte so ein Vorhaben gut überlegt sein.
    Es gab mal Gedanken, dort das Verkehrsmuseum unterzubringen, was ich für besser halte (Bahngelände passt ja zur Museumsausrichtung, mehr Platz, Außengelände, …).

  34. @S.Ebnitzer: Die Seitenflügel wurden vom Architekten nur anbebracht, um eine Anbindung an eine Blockbebauung zu ermöglichen, die zumindest auf der Königsbrücker Straße bis zum Kriegsende ja auch Bestand hatte. Siehe hier: http://is.gd/JXTQKJ

  35. Ich sehe die Zukunft nicht mehr in Großmärkten, sondern eher in stadtteilverträglichen kleineren Einheiten – wo man sowohl mit dem Auto als auch mit Rad oder zu Fuß gut hinkommt. Wenn man sich die Frequentierung von Konsum, Rewe und Netto in der Neustadt so anschaut, scheint die Auto-Erreichbarkeit keine wirkliche Bedingung für Erfolg zu sein.

    Damit fällt der Standort Leipziger Straße für mich aus – wer unbedingt einen großen Markt braucht, kann ja auch noch das Stück in den Elbepark fahren. Um dort was kleineres anzusiedeln, fehlen die Wohngebäude in der Nähe.

    Vernünftige Stadtplanung würde die geplante Hafencity (die ja auch das Ex-Bahn- und Ex-Villeroy- und Boch-Gelände nördlich der Leipziger einschließen soll) so entwickeln, dass dort tatsächlich kurze Wege möglich sind. Das braucht keinen Globus. Sondern kleinere Angebote zu Einkaufen, Schulen, KiTa etc. in der näheren Umgebung. Das Verkehrsmuseum würde gut dazu passen und den Eingangsbereich aus Richtung Neustädter gut aufwerten…

  36. @ Anton:
    Okay. Wenn die Nebenflügel aber entfernt werden dürfen, sind sie wohl nicht als Bestandteil des Kulturdenkmals, sondern als eigenständige Gebäude anzusehen. Ob das Herr Paulick auch so sehen würde?

    Ich könnte mir für das Gebäude eine Nutzung à la http://www.unperfekthaus.de , angepasst an die Neustadt, vorstellen. Ich fand das vor 1 1/2 Jahren ziemlich faszinierend (und vor allem unerwartet in Essen!).

  37. @S.Ebnitzer
    Tatsächlich interessant dieses Hauskonzept – und auch ganz passend für die Neustadt. Problem ist natürlich, dass irgendwer hier bereit sein muss, auch das notwendige Geld (Zeit sowieso) dafür in die Hand nehmen muss um das zu realisieren.

  38. @s.ebnitzer
    leider wurde das gebäude ja schon vor geraumer zeit mehr oder weniger entkernt, nachdem es jahrelang noch gebrauchsfertig (böden, türen, einbauten) nutzlos da stand. sehr schade. da hat so manche teilsanierte bude nen schlechteren eindruck gemacht. 1a fischgrätparkett in jedem raum, super zimmergrößen und spitzen ausblick. sehr schade. ein einkaufsmarkt war doch eigentlich laut alten plänen in den würfelhäusern daneben geplant, wo soll das denn da rein, ins erdgeschoss? stell ich mir unwirtschaftlich vor. und entwerten würde es das haus auch und vollständig, mit so billig zugeklebten scheiben richtung köbrü, na danke. aber das man jeden rest authentizität tot und kaputt kriegt hat man ja mit der lidl-erweiterung im ehemaligen cafe de paris gesehen – grauenhaft. immerhin passen die bodenkacheln zum gesamteindruck in ihrer kotzfarbe. ich wünschte es würde sich eine lösung darbieten, die dem ort, dem platz und dem gebäude gerecht werden kann.

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