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#Widerstand mit Besucherrekord

Die erste komplett ausverkaufte Vorstellung bescherte dem MOVE IT! Filmfestival der Film #Widerstand von Britta Schoening. Mit der Aktivistin Ingrid, die in Wien die neurechte „Identitäre Bewegung“ vorantreibt, der muslimischen Berliner Slammerin Aïcha und Helene, die in Athen das Hotel City Plaza zu einem Vorzeigeprojekt zur Aufnahme und Unterbringung Schutzsuchender mitgestaltete, gelang der Regisseurin eine spannungsreiche Kombination. 

„Ich wollte zwischendurch nicht mehr mitmachen“

Ob sie sich nicht unwohl gefühlt habe, fragt ein Mann aus dem Publikum im Anschluss an die Vorführung die nunmehr 20-Jahre alte Aïcha Ben Mansour, bei einem Film mitzuwirken, der auch der Identitären Bewegung ein Podium bietet. Als Muslima mit Kopftuch sieht sich Aïcha im Alltag regelmäßig  mit Anfeindungen und Diskriminierungen konfrontiert. Sie wird als Terroristin abgestempelt, als unterdrückt angesehen oder als Musterbeispiel für Integration präsentiert. Ihr Glaube und ihre Kunst, das Poetryslammen, helfen ihr, ihre eigene Identität zu finden und sich von fremden Zuschreibungen zu befreien.

Aïcha beim Slam im Thalia.

„Ich wollte zwischendurch nicht mehr mitmachen“, beantwortet sie die Frage. „Aber dann habe ich mit Britta geredet und bin dabei geblieben.“ Entstanden ist eine Dokumentation, die drei Frauen, die sich persönlich nie begegnet waren, durch Schnitte und Szenenanordnung in eine Diskussion bringt. Sie alle eint der politische Aktivismus, der in seiner Ausrichtung diametraler nicht sein könnte.

Blick aus der Filterblase

In ihren Videos wirbt die IB mit eigenen Schiffen, die auf dem Mittelmeer Flüchtlingsboote abwehren. Ingrid organisiert mit der Identitären Bewegung auf dem Wiener Kahlenberg einen Fackelmarsch zum Gedenken des Jahres 1643, als das österreichische Heer gegen das türkische siegte. Ein historisches Ereignis, das die IB nutzt, um vor einer „Islamisierung Europas“ zu warnen, während ein Video des Hotelprojekts City Plaza zeigt, wie 400 einheimische, solidarische und geflüchtete Menschen jeglichen Alters eine als utopisch angenommene Form des Lebens und Wohnens auf die Beine stellen und sich gegen die Räumung ihres Projektes zur Wehr setzen: „No border, no nation. Stop deportation!“

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Aïcha in Berlin, sagt vor einem Auftritt vor Politiker*innen mit trockener Verve: „Vielleicht sitzt ja ein AfDler im Publikum und sagt sich nach meinem Beitrag, hey, ich wechsle die Partei.“

Ingrid in Wien: „Jeder setzt sich für das ein, was er für richtig hält“, sagt sie, die in Videos Kochrezepte teilt, um die Vielfalt Europas zu bewerben. Gemeinsam mit ihrem Mann steht sie an den gemeinsamen Bienenstöcken. Ihr Mann leitet aus der Tatsache, dass Bienen in Völkern und als solche voneinander unabhängig leben ab, dass Imkern ein patriotisches und damit eher rechtes Hobby sei.

In Athen pustet Helene Eier aus, um sie für die nächste Demonstration mit Farbe zu befüllen. Eier platzen an den Hauswänden besser als Ballons. „Es kostet Mut, aus angelernten Strukturen auszubrechen“, sagt sie. Zum Beispiel den Wert des Eigentums der Solidarität unterzuordnen.

„Ich finde es gut, dass die Dokumentation so neutral geworden ist“, sagt Aïcha am Sonntag. #Widerstand zeigt Widersprüche und Gemeinsamkeiten. Der Film wirft Fragen auf, er beleuchtet Standpunkte und eröffnet einen Diskurs, der das Potential hat, die Grenzen der jeweiligen Filterblasen zu durchdringen. Organisiert wurden die Vorführung und das Publikumsgespräch im Rahmen des MOVE IT! von Jugendlichen der Filmclubs Sachsen.

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Film #Widerstand