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Wohnungen statt Leerstand

Kümmer-Büro eröffnet

Die Neustadt kümmert sich selbst!
Die Neustadt kümmert sich selbst!
Mit Würstchen, Musik und Reden wurde heute Mittag das sogenannte Kontaktbüro und Lenins altem Kulturpalast eröffnet. Der Container wurde innerlich aufgehübscht, bekam ein Fenster und Kritiker der Kümmerer-Politik haben sich in der vergangenen Nacht mit großem Anarcho-Symbol und gesprühtem Slogan zu Wort gemeldet.

Nun, Manuela Möser, die neue Kümmerin, nahm es gelassen. Weiß sie doch, dass der Container alle paar Tage das Muster wechselt. Die Reden hielten Ortsamtsleiter André Barth und die Vorsitzende des Stadtteilhaus-Vereins, Ulla Wacker. “Ich freue mich sehr, dass es nun jemanden gibt, der das Ortsamt Neustadt unterstützt und sich für die Belange des Stadtteils einsetzt”, sagte Ortsamtsleiter André Barth, der die Gelegenheit nutzte auf seine seit Jahren angestrebte Strategie für das Viertel hinzuweisen. Kurz: “Punks vor der Scheune ja – Scherben nein.”

Ulla Wacker stellte in ihrer Rede klar, dass der Begriff “Kümmerin” als allererstes abgeschafft gehört, außerdem berichtete sie aus der bewegten Vergangenheit des Viertels und wünschte der jungen Frau viel Erfolg für ihre Arbeit.

Neustadt-Kümmerin Manuela Möser und Ortsamtsleiter André Barth
Neustadt-Kümmerin Manuela Möser und Ortsamtsleiter André Barth
Zu den Aufgaben von Manuela Möser wird vor allem die gemeinwesenorientierte Arbeit gehören. Das heißt, sie soll bestehende Initiativen, Vereine und Institutionen vernetzen. In ihrer Funktion als Multiplikator soll sie die Interessen und Vorschläge aus dem Quartier sammeln, zusammenführen und an die zuständigen Stellen transportieren.

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Darüber hinaus sollen aber auch die Arbeitsergebnisse der Verwaltung transparent gemacht und Möglichkeiten zum Mitdiskutieren geschaffen werden. Dafür gibt es ab sofort Sprechzeiten im Container, zweimal wöchentlich. Dienstags von 15 bis 18 Uhr und freitags von 15 bis 20 Uhr.

Auch der Bürgerpolizist für die Äußere Neustadt sowie Olaf Hornuf, der Verantwortliche für den Scheunevorplatz, werden dort als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Mittelfristig sollen noch weitere Initiativen hinzukommen, mit denen eine Kooperation angestrebt wird.

Der Bollerofen erinnert noch an Lenins Kulturpalast.
Der Bollerofen erinnert noch an Lenins Kulturpalast.

Nachtrag: Kontakt zur Neustadt-Kümmerin

  • Ortsamt Neustadt, Hoyerswerdaer Straße 3, Atrium am Rosengarten, 01099 Dresden
  • Telefon 0351-4886601, Fax 0351-4886603, E-Mail ortsamt-neustadt@dresden.de, weitere Infos auf dresden.de
  • Montag und Freitag 9 – 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 – 18 Uhr
  • Öffnungszeiten des Kümmer-Büros, Louisenstraße 32, dienstags 16 bis 18 Uhr

6 Kommentare

  1. Gentrifizierung sieht auch nicht besser aus wenn sie von Künstlern bemalt wurde – es bleibt Gentrifizierung

  2. @NichtFidel

    Ich fürchte, ich hab jetzt nicht so ganz genau verstanden,was du der Welt mitteilen möchtest. Hilf mir doch mal.

  3. @bob
    Ich habe die Vorredner so verstanden, dass sie die Ansicht vertreten, dass allein das künstlerische Auftragen von Farbe, den Tatbestand der Gentrifizierung nicht aufzuheben vermag.

  4. @NichtFidel @Rothenburger

    Achso, ich verstehe. Es ging mit der Aktion also darum, dass das entstandene Bild zu gefällig aussah.

    Dass bereits andere Aufträge mit Graffiti-Hintergrund aus der Neustadt komplett entfernt wurden, da man hier laut Immobilienbesitzern “ja nicht in der Bronx lebe” ist anscheinend ja auch in gleichem Interesse. Lieber eine weiße Wand als eine Gestaltung aus der Szene.

    Aber genau an dem Punkt verstehe ich euer Argument mit der Gentrifizierung nicht mehr. Wäre es nicht viel sinnvoller gewesen, sich einen der häßlichen Neubauten in der Neustadt für so eine Aktion auszusuchen?

    Besser ist es anscheinend natürlich, wenn das Viertel den eigenen Leuten die Möglichkeit zur Verwirklichung zertört. Unter dem Motto: “Die Neustadt zerstört sich selbst.”

    Der vorhandene Aktivismus ist hier meiner Meinung nach an der falschen Stelle. Es gibt genügend Möglichkeiten seine Kritik anders zum Ausdruck zu bringen. Eine Möglichkeit wäre die Bürgervesrammlung in der Scheune gewesen, bei der dieses Büro von Anwohnern der Neustadt gefordert wurde.

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