Etwa 60 Einwohner wollten sich am Mittwoch Abend über die Pläne für die Bebauung des Areals zwischen der Leipziger Straße 33 und der Elbe informieren. Bekannt ist die Fläche vor allem unter dem Namen Marina Garden. Dort wollte Architektin Regine Töberich ein Wohnhausensemble mit 244 Ein- bis Fünfraumwohnungen und einer Tiefgarage bauen. Die Stadtverwaltung erteilte keine Baugenehmigung, dann stellte die rot-grün-rote Mehrheit im Stadtrat die Weichen für das gesamte Areal vor allem mit Blick auf den Hochwasserschutz neu. Seitdem reden die Beteiligten nicht mehr miteinander. Um die Planungen voranzutreiben, wurde ein Werkstattverfahren mit den vier Grundstückseigentümern durchgeführt. Töberich hatte die Beteiligung strikt abgelehnt und die Stadt auf Schadenersatz wegen entgangener Erlöse verklagt. Der Prozess beginnt voraussichtlich im Mai.
Diese ganze Vorgeschichte kannte ein Teil der Anwesenden gut und war wahrscheinlich auch neugierig, ob Töberich selbst kommen würde. Nein, sie war nicht da. Für das Stadtplanungsamt präsentierte Abteilungsleiterin Anja Heckmann den Bebauungsplan, der bereits seit vier Wochen öffentlich ausliegt. Weil der Termin für die Einwohnerversammlung so spät anberaumt wurde, hatte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) die Frist für die Offenlegung um eine Woche verlängert.
Jetzt also ging es um die städtebauliche Idee für das Elbviertel am Alexander-Puschkin-Platz. So heißt das Projekt nun. Der Siegerentwurf des Werkstattverfahrens kommt von Architekten und Landschaftsplanern aus Rotterdam. Die Architekten vom Büro Barcode Architetcs haben unter anderem den Adidas-Campus in Herzogenaurach geplant, die Landschaftsplaner von Lola Landscape Architects haben vielfältige Erfahrungen mit Bauten in Wassernähe. Der Entwurf integriere die umliegenden Grundstücke, wie die Villa Grumbt, in ein Ensemble, erläuterte Heckmann. Die Häuser würden nicht höher als die Villa sein. In den geplanten Gebäuden seien Wohnen, Gewerbe und Kultur- und Kreativwirtschaft gut miteinander verbunden worden. Die geschwungenen Gebäude hätten nutzbare Grundrisse, betonte sie. Das habe man sich ausführlich bei der Präsentation von den Architekten erläutern lassen. Auch eine Kindertagesstätte sei geplant.
Mehrere Fragen zum geplanten Hochwasserschutz stellte der CDU-Landtagsabgeordnete Patrick Schreiber, in dessen Wahlkreis das Bauprojekt liegt. Er äußerte Zweifel an der korrigierten Hochwasserschutzlinie und verwies dabei auf Aussagen aus dem Umweltministerium.
Ob die Pläne jemals umgesetzt würden, sei offen, erklärte Heckmann. Es handele sich um einen Angebotsbebauungsplan. Die beiden anderen Grundstückseigentümer (Villa Grumbt und Malteser-Gelände) hätten Interesse an der Umsetzung signalisiert. Töberich, der der Großteil der Fläche gehört, lehnt ab.
Antworten zum Hochwasserschutz und zu weiteren Bauvorhaben in der Leipziger Vorstadt soll es bald geben. Am 7. März will die Stadtverwaltung den überarbeiteten Masterplan Leipziger Vorstadt präsentieren.
Ein Gastbeitrag von Winfried Schenk von menschen-in-dresden.de
der neue Entwurf sieht doch absolut gelungen aus – und letztlich auch besser als der Ursprungsentwurf…
die Niederländer sind den Deutschen sowieso voraus hinsichtlich innovativer, abwechslungsreicher und schöner Bebauung.
Das macht mich so traurig, wenn ich sehe, wie das jetzt da aussieht. Wie schön das Gelände immer noch genutzt werden könnte, wenn Frau ***gelöscht, siehe Hausordnung*** da nicht so randaliert hätte…
Die Grundstückeigentümerin könnte immernoch gut Kasse machen, wenn sie sich denn an den Planungen beteiligen würde. Schade. Ich hoffe sie scheitert mit ihrer Schadensersatzklage für zukünftig entgangene Gewinne auf Gebäude für die Sie von Anfang an keine Baugenehmigung hatte. Vielleicht ist sie dann zu Gesprächen über die hier vorgestellten Alternativen bereit. Oder verkauft das Grundstück.
… zum Teil mit Hilfe der Staatsgewalt.
Die Klage wird wohl scheitern, da keine justiziable Grundlage besteht. Es existiert schlichtweg kein verwertbares Dokument – so der Buschfunk. Daneben bestand ein HW-Ereignis und folgerichtig kommunaler Handlungsspielraum. Allerdings sehe ich einen Instanzen-Marathon, sofern die dresdner bzw. sächsische Justiz mal wieder seltsame Urteile fällen sollte. Unterdessen denke ich vielmehr, daß Töbi die gut 2 Jahre zunächst absitzt und auf Rehabilitation nach der nä. Kommunalwahl (mit konservativem Ausschlag) spekuliert. Was bleibt ihr bei Sturheit auch anderes möglich? Bei steigenden Bodenpreisen drängt sich ein Flächenverkauf nicht auf. USD wird dereinst loslegen und sich glücklicherweise Dank des Maltesergebäudes im vermarktungsrelevanten Sichtschutz vor den Töberich-Ruinen befinden. Bemerkenswert an der öffentlichen Veranstaltung war für mich lediglich Töberichs neuer Projektbeauftragter Patrick Sch., der eigentlich gegenelbseitig beschäftigt sein sollte. Die Farce wird sich mangels Vernunftbegabung wohl noch etwas hinziehen und zur Bespaßung beitragen. Ich bleibe bei meiner Überzeugung: Frau Töberich sollte sich nun aber ernsthaft eine andere Spielwiese zulegen – in Übersee oder zumindest überregional. Wie wärs mit Bielefeld? Doch doch, diesen Ort solls tatsächlich geben.