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Ahnung von Tuten und Blasen: die Triole

Special Agent Loehr, Blasinstrumentexperte
Special Agent Loehr, Blasinstrumentexperte. Merke: Vorname Julian, nicht Rico

Mit Schirm und Charme betreten wir die Triole, das Dresdner Fachgeschäft für Blasinstrumente von Holz bis Blech. Unsere Suche nach Julian Loehr führt uns in den Keller. Wie Orgelpfeifen in einer Reihe sitzen die Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen und tüfteln mit gebeugten Nacken an ihren Patienten.  Die kleinen Schreibtischlampen spenden mummeliges Licht, draußen prasselt der Regen in den Hinterhofgarten. Ab und an übertönt ein zarter Klarinettenton das brabbelnde Kulturradio, dann wieder Klopfen, Pochen und konzentriertes Schweigen. Julian Loehr gehört zum Gründer-Trio und steht uns Rede und Antwort. Das mit der Musik, speziell mit dem Saxofon, fing für Loehr schon in der Schule an. Aus dem obligatorischen Musikunterricht wurde bald eine Leidenschaft, die berufs- und zukunftsweisendes Potential besaß. Neben der Arbeit in der Triole gibt Loehr für die berühmt-berüchtigte Banda Communale den Saxofonisten. Das muss man wissen, denn der Leverkusener neigt auf der Bühne zum Anscheuseln und Unkenntlichmachen.

Hier ist alles Blech, was glänzt
Hier ist alles Blech, was glänzt

Julian Loehr erlernte sein Handwerk in der vogtländischen Musikstadt Markneukirchen, dem Aushängeschild des Ostens in Sachen Instrumentenbau. In den 20er Jahren war das Städtchen das europäische Zentrum des Instrumentenbaus, sein Name ist bis heute Garant für hohe Qualität. Julian Loehr begann seine Ausbildung im Jahr 1992. Die Lehrstellensituation war günstig, zahlreiche Plätze waren in der Nachwendezeit frei, viel wurde umstrukturiert. Gemäß seiner eigenen Passion verschrieb sich Loehr dem Bau von Saxofonen. Die Jazztröten zählen, obwohl aus goldenem Blech, zu den Holzblasinstrumenten. Ebenso wie die Querflöte. Das mag am hölzernen Mundstück liegen, sagt Loehr, oder am weichen Klang, der eher dem Fagott verwandt ist. Julian Loehr fand während seiner Lehre Gefallen am Osten und seiner Mentalität. Gemeinsam mit zwei Freunden, Elenor Metzner und Raul Kränzler,  entschloss er sich, in Dresden 1997 ein eigenes Musikgeschäft zu eröffnen. Erste Basisstation waren die Räume der heutigen Bäckerei Richter auf der Alaunstraße. Getauft wurde der Laden “Triole”. Das passte auch perfekt zur Eigentümerzahl.

Die Namensgeberin
Die Namensgeberin

Im Jahr 2001 wurde es im alten Laden für Werkstatt und Verkauf zu eng und das Geschäft wurde in die deutlich größere Nummer 58 verlegt. Mittlerweile besteht Loehrs Belegschaft aus sieben Mitarbeitern. Einige sind ausgebildete Profis, andere Quereinsteiger. Das Team der Triole beweist, dass es auch ein Wasserwirtschaftler zum Instrumentenbauer bringen kann. Ein gutes Instrument macht die halbe Karriere aus, ist Loehr überzeugt. “Gerade für Einsteiger ist es wichtig, ein gutes Insturment zu haben, das losgeht. Viele sind nach der ersten Woche frustriert, weil das eigene Spielen seltsam klingt. Das muss nicht unbedingt am Musiker liegen.” Für Kunden, die sich noch nicht für den Kauf eines teuren Instruments entscheiden können, bietet die Triole einen Mietservice an. Und auch sonst ist sie Anlaufpunkt für Fragen und Wehwehchen. In der Werkstatt stapeln sich intakte und noch zu reparierende Blasinstrumente in schwarzen Schutzhüllen. Dellen im Blech, kaputte Klappen oder neue Mundstücke sind für die Triolen kein Problem. In der oberen Etage schnappt bereits wieder ein Schirm zu und ein neuer Patient wird eingeliefert. Draußen spielen Wind und Regen ihr Duett – ein traurigschöner Blues. Wie gemacht für ein Saxofon.

Informationen und Öffnungszeiten

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  • Die Triole ist näher an ihre Kunden herangezogen, auf die andere Elbseite in die Nähe der Musikhochschule, mehr unter http://www.triole.de/

3 Kommentare

  1. Ach Philine, den Artikel hast aber mit vieeel Herz und Leidenschaft geschrieben.
    Ich werde mal reinschauen, weil ich bin neugierig geworden bin.
    Hast dein Ziel errreicht, super.

    Dein Ali

  2. sehr schöner Artikel, hab erst vor ein paar Tagen mitbekommen, das einer meiner Nachbarn dort arbeitet… aber ich finde grundsätzlich reichen für eine Kapelle eine Gitarre, ein Bass und eine Trommel völlig aus… auf der Welt könnten so viele Rohstoffprobleme gelöst werden, wenn man alle Saxofone einschmelzen würde.. aber auf mich hört ja wieder keiner..

  3. Danke für den schönen Artikel! Kann die Triole aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen. Haben sich viel Zeit genommen für ein Wertgutachten meiner alten Klarinette. Kostenlos und kompetent.

Kommentare sind geschlossen.