Schon der Auftakt in diesen Sommer lief grandios. Zu den Balkanpopern „Die Ukrainiens“ kamen mehr als 200 Besucher und das gläsern überdachte Ruinchen war zum ersten Mal voll. Morgen nun startet die harte Theaterkost mit dem Stück „Arzt wider Willen“ nach Molière und im Mai wird es dann fast jeden Tag Theater geben, unterbrochen nur von ein paar Gottesdiensten und Gastspielen, wie zum Beispiel von der legendären pseudo-böhmischen Blaskapelle „Jindrich Staidl Combo“ oder dem Kinderliedermacher Gerhard Schöne. Schwerpunkt ist und bleibt aber das Theater. Die etwa 100-köpfige Truppe besteht aus ambitionierten Laien und Profis. Das reicht vom Schreiner, der seine Schauspiel-Leidenschaft entdeckt hat, bis zu Mimen, die auch an anderen Häusern spielen und von der Schauspielerei leben.
Die zweite Premiere in diesem Jahr ist ein etwas älteres Stück. Die Komödie „Das Kaffeehaus“ (Originaltitel: La bottega del caffè) von Carlo Goldoni wurde 1750 uraufgeführt, doch die rasanten Verwicklungen und die Suche nach Liebe, Glück und Anerkennung locken noch heute das Publikum. Premiere ist am 26. Juni.
Seit 2012 spielt das Ruinen-Theater unterm Dach. In der vergangenen Saison kamen immerhin rund 12.000 Besucher in die idyllische Spielstätte. Was den Schauspielern vielleicht an künstlerischer Kompetenz fehlt, machen sie auf jeden Fall durch Spielfreude wett. Und ein Abend unterm Sternenhimmel in dieser herrlichen Kulisse ist eigentlich unbezahlbar. In der St.-Pauli-Ruine kostet der jedoch nur 15,- Euro, Theatergenuss inklusive. Eindrücke vom August 2012, Juli 2010 und August 2000.
- Weitere Informationen und Programm unter: www.theaterruine.de

toi,toi, toi zu Siegfried…