Seit 2021 arbeiten joni, Gruber, strehlo, SLEEP und alinafabienne gemeinsam an Musik. Das Neustädter Künstlerkollektiv mit dem Namen Traum Waers versteht sich dabei nicht als klassische Band. Neben der Musik spielen auch Fotografie, visuelle Kunst und Freundschaft eine zentrale Rolle in ihrem kreativen Schaffen.
Die fünf Mitglieder kommen aus Finsterwalde und Dresden. Dabei haben einige erst hier festgestellt, dass sie in der brandenburgischen Kleinstadt gemeinsame Wurzeln hatten. Die Stadt, auch bekannt als Düsterbusch, hat ja bezüglich Musikalität einen gewissen Ruf. Zwischen 2019 und 2021 trafen sie sich alle in der Dresdner Neustadt. Auf der Louisenstraße wohnt ein Teil der Band in einer WG.
Erste musikalische Projekte starteten 2019. Seitdem kombinieren sie unterschiedliche Einflüsse – von Rap bis hin zu hyper-elektronischer Musik. „Die Songs entstehen meist erst einmal allein“, sagt strehlo, anschließend werden sie kollektiv bearbeitet. Jeder schreibt, singt, mixt und mastert mit. Die Produktion läuft oft live über das Notebook. Joni bringt zusätzlich technisches Know-how als „halber Tontechniker“ ein.
Trotz der gemeinsamen Projekte betonen die Künstler*innen ihre individuelle Identität. Alle machen auch solo Musik und bringen persönliche Erfahrungen, Themen und Gefühle ein. Die Texte verarbeiten Erlebtes, Beziehungen und politische Haltungen. Die Musik ist für sie auch ein therapeutisches Mittel, um sich Dinge von der Seele zu schreiben. Dabei steht die Liebe zur Kunst und zur Musik im Vordergrund – nicht der kommerzielle Erfolg. Wobei – dagegen hätte man nun auch nichts.
Auf der Bühne ist Traum Waers live zu erleben, so spielten sie unter anderem schon im Hall of Fame, in der Koralle oder beim Chimaera-Festival und beim Firlefanz-Festival an. Fest geplant ist schon der Auftritt zum fünfjährigen Jubiläum von Wildfire im Parkhotel.
Die erste Single „Mir ist so heiß“ lässt sich schon gut anhören. Mit „Sleep“ ist nun die zweite EP Anfang August erschienen und ein gemeinsames Album ist in Arbeit. Dazu soll ein Musikvideo erscheinen. Die Sprache der Songs ist meist Deutsch. Themen wie Liebe, Identität und gesellschaftliche Offenheit stehen im Mittelpunkt. Die Botschaft: Jeder soll lieben dürfen, wen er möchte.
Obwohl Traum Waers bereits mit Gagen auftritt, ist ihre Arbeit vor allem ein Ausdruck künstlerischer Freiheit. „Wir machen es, weil wir es lieben“, sagt joni. „Es ist ein großes Durcheinander, wir wollen, dass es noch größer wird“, ergänzt Gruber. Gemeinsamer Wunsch: Musik und Kollektiv sollen wachsen, sichtbar bleiben und Menschen verbinden.
Ach, der Name? „Ja, ein Traum wärs, eine Band zu haben – das haben wir früher gedacht“, sagt SLEEP. Nun erfüllen sich die fünf Freunde ihren Traum.