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Kunstprojekt am Sowjetischen Ehrenmal: „Wurzeln des Erinnerns“

Am Sonnabend, dem 20. September 2025, findet um 15 Uhr eine künstlerische Intervention am Denkmal der Roten Armee am Olbrichtplatz in Dresden statt. Die Künstlerin Svea Duwe lädt gemeinsam mit dem Podcast-Format „You ask we explain“ der TU Dresden zu einem offenen Gespräch ein. Anlass ist der Weltfriedenstag.

Das Sowjetische Ehrenmal am Olbrichtplatz - Foto: Anton Launer
Das Sowjetische Ehrenmal am Olbrichtplatz – Foto: Anton Launer

Im Zentrum der Veranstaltung steht die Installation „Wurzeln des Erinnerns/Roots of Remembrance“. Dabei handelt es sich um einen umgekehrten Gedenkkranz. In dessen Wurzeln sind Begriffe eingearbeitet, die auf die russische Inschrift des Denkmals verweisen: „Ewiger Ruhm den Kämpfern der Roten Armee, die in den Kämpfen gegen die deutschen faschistischen Invasoren für die Freiheit und Unabhängigkeit der sowjetischen Heimat gefallen sind.“

Svea Duwe betont, dass die gegenwärtige globale Unsicherheit eine Auseinandersetzung mit der Geschichte erfordert. Das Denkmal biete aufgrund seiner wechselvollen Geschichte Raum für Reflexion über Frieden und Erinnerungskultur. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke), verweist auf die Bedeutung des Ortes nach der abgeschlossenen Sanierung im Jahr 2025. Sie sieht in der künstlerischen Herangehensweise Duwes eine Möglichkeit, neue Perspektiven auf das Denkmal und dessen Geschichte zu eröffnen.

Detail: Soldaten der Roten Armee - Foto: Anton Launer
Detail: Soldaten der Roten Armee – Foto: Anton Launer

Im Anschluss an die Installation findet eine Gesprächsrunde statt. Diskutiert wird, wie Weltfrieden gedacht und gestaltet werden kann. Nach einer Einführung durch Annekatrin Klepsch sprechen Prof. Dr. Dominik Steiger (TU Dresden), Prof. Dr. Stephanie Herold (TU Berlin), Katja Protte (Militärhistorisches Museum der Bundeswehr) und Svea Duwe. Die Moderation übernimmt Gwendolin Kremer (TU Dresden).

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Den Abschluss bildet die Performance „Europas Hemd“ von Svea Duwe, interpretiert von Jeremy Detscher. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und im Podcast-Format veröffentlicht. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

12 Kommentare

  1. Meldung passt gut zum heutigen Tag, an dem russische Kampfflieger in den estnischen Luftraum eingedrungen sind. Ist doch ein schöner Hintergrund zum Weltfriedendenken.

  2. Anstatt so ein Denkmal zu sanieren hätte man es auch einschmelzen können. Ich denke die Russen haben selbst genug Denkmäler rumstehen, die von ihrer „Überlegenheit“ zeugen. Eventuell schafft man mit dem was übrig bleibt eine Plastik zum Sieg der Ukraine über den russischen Aggressor. Es ist ihnen zu wünschen! Über Weltfrieden zu diskutieren und sich dabei fein rauszuhalten und die Opfer allein stehen zu lassen, ist ziemlich schwach.

  3. Diesmal soll es also nur eine Eintagesfliege sein (man nutzt den Friedenstag dafür) und keine dauerhafte Manipulation am Denkmal wie letztes Mal.
    Der Denkfehler beginnt aber schon im Ansatz „neue Perspektiven auf das Denkmal und dessen Geschichte zu eröffnen“. Ein Denkmal ist ein Zeitdokument und abgeschlossenes Ding in sich, daß über das Hin und Her späterer Generationen erhaben ist. Insofern kann man es zwar als Debattenort wählen, jedoch an seiner Aussage und Zeittypik nicht manipulieren. Das ist jedoch Zweck solcher Interventionen. Man kann es nicht mittels heutiger (tagespolitischer) Betrachtungen entfremden, sondern sollte sich in damalige Zeitumstände einfühlen. Schade, daß dies offenbar etliche Leute aus dem „Kulturbereich“ nicht zureichend bedenken und sich auf Kosten des Denkmals zu ereifern versuchen. Auch das wird am Zeitdokument vorübergehen, solange jene nicht noch zur Bilderstürmerei übergehen. Hans Nadlers „granatenwerfender Jüngling“ ist sowieso nicht zu toppen, war aber vielleicht nur Ausdruck des Genervtseins, daß der Dietzsche Brunnen am „Platz der Einheit“ verloren war. Besser stille Wasser als stürmische Woke-Wogen sollten weiter am Olbrichtplatz gelten.

  4. @Aha
    Welcher Zusammenhang besteht zwischen russischen Kampfflieger und sowjetischen Soldaten? Vielleicht soviel, wie zwischen Bundeswehr-Soldaten und Soldaten der deutschen Wehrmacht?

  5. So sehr man den Alliierten für die Befreiung Europas aus den Faschisten Händen Nazideutschlands danke muss, sollte man dringend an die Verbrechen der roten Armee erinnern. Den sowjetischen Soldaten und Soldatinnen steht zurecht ein Denkmal zu, allerdings sollte immer in Erinnerung gerufen werden das Stalin ebenso wie Hitler ein Massenmörder war und ihre Armeen die jeweilige Ideologie umgesetzt haben. In der Nachkriegszeit haben die sowjetischen Truppen Europa im Würgegriff gehalten und Gesellschaften nachhaltig zerstört. Aktuell kann man erkennen, dass das ruZZische Volk und deren Führer wieder Ambitionen an den Tag legen dieses schändliche Kapitel der Geschichte erneut zu öffnen.

  6. Die Konzeption zu diesem Projekt erscheint interessant. Dem allerorten spürbaren Bemühen, gelebte Geschichte dem Zeitgeschmack entsprechend umzuschreiben, sollte sachlich und klar entgegnet werden. Wie in einzelnen Kommentaren erkennbar, werden deutlicher als in der Nachkriegszeit zuoft Ursache und Ergebnis verkannt. Ideologische Voreingenommenheiten wie propagandistische Wirkungen sind unverkennbar. Heute sind wieder mehr denn je Demut, Wahrheit, Resilienz und das Bekenntnis zu Frieden gefragt.
    Wolf-Diether

  7. Dieses Vorhaben wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.

  8. ja warum nicht einmal nachdenken, denn die sowjetische geschichte ist zumindest in den augen des kremelführes putler und konsorten zuallerst eine geschichte des ruZZischen imperialismus

  9. Bis zum Ende des Krieges einpacken, überbauen, abdecken oder eingraben. Wir sind der Souvereign der russischen Erinnerungskultur auf deutschem Boden, nicht der Kreml.

  10. @Hohner Frage in Polen nach! Die fragen sich, wie denn etwas befreit werden konnte, was zuvor schon von den Sowjets besetzt war? Wurde Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn oder Tschechien von den Sowjets 1945 wirklich befreit? Warum gibt es ein Stasi-Museum? Ein Diktator triumphierte über den anderen Menschenschlächter. Seinen „heroischen“ Soldaten geweihte und kurz nach dem Krieg im Land der Besiegten gesetzte „Denkmäler“, sollen diese einfach auf lange Zeit einschüchtern und mundtot machen. Das ist deren einzige Aufgabe.

    Im Fall von Stalin, hat das Ganze schon auch einen ziemlich zynischen Beigeschmack. Östlich der Elbe ging es während des gesamten Krieges niemals um die „Rettung“ oder „Befreiung“ von Menschen (siehe auch Finnland). Es war doch zum großen Teil ein massives Überlegenheitsgefühl beider Seiten (eben nicht nur ideologisch bedingt), welches diesen Wahnsinn grundsätzlich nährte.

    Was gut ist, dass dieses Bauwerk heute vor dem MHMBw steht, denn da gehört es hin. In einer Zeit, in der Menschen mit SS-Runen als Hals-Tattoo im Kreml und in der Nähe von Putin herumlaufen dürfen, sollte das Bauwerk vielleicht doch noch weiter nach hinten in eine dunklere Ecke verschoben werden.

    Auch zu den USA muss gesagt werden, dass es kaum um heroischen Kampf für Menschenrechte ging. Erfahrungsberichte, von in der BRD der 50-60er stationierter schwarzer Soldaten, unterstreichen dies deutlich. Diese waren sehr fasziniert von dem Umstand, dass sie hier in einem Café neben einer weißen Frau sitzen konnten, ohne dafür erschlagen zu werden. Zu dieser Zeit in vielen Staaten der USA kaum denkbar.

    Es bleibt aber natürlich ein unfassbares Glück, dass trotz aller Verbrechen des Nazi-Regimes (der von Deutschen begangenen) dieses Land nicht komplett ausgelöscht wurde und wieder aufgebaut werden durfte.

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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