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Rosen aus dem Rosengarten

Erinnerungen an eine Schulzeit vor rund 65 Jahren von Dietmar Sehn

Rosengarten
Rosengarten

Der Rosengarten am Neustädter Elbufer zählt zu einem Ort der Erholung und leider auch der Rosendiebe.

Eine „grandiose“ Idee setzten einst Schüler einer Klasse der 4. Polytechnischen Oberschule1 an der Togliattistraße2 in die Tat um. Sie unternahmen vor Schulbeginn einen kleinen Umweg und spazierten in den Rosengarten. Der Grund war, die Lehrerinnen und Lehrer an ihrem Ehrentag, dem 12. Juni, mit einem Blumenstrauß zu erfreuen.

Was die "Genesung" wohl zum Rosenklau sagt, vermutlich hat sie es gar nicht gesehen.
Was die “Genesung” wohl zum Rosenklau sagt, vermutlich hat sie es gar nicht gesehen.

Zwei Jungs standen Schmiere, als Wolfgang fachgerecht mit der Schere rote, gelbe, weiße Rosen von den Sträuchern abschnitt. Zur frühen Morgenstunde bummelten noch keine Leute durch das Revier und unbehelligt wurde die „Arbeit“ erledigt. Gelegenheit macht Diebe – nebenan im Staudengarten blühten ebenfalls viele schöne Blumen. Und eins, zwei, drei wurden auch hier flugs Pflanzen von den Beeten entfernt.

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Bald hatten die dreisten Diebe einen riesigen Strauß zusammengeklaut, genug für die Klassenlehrerin und das übrige Kollegium. Der pfiffige Wolfgang übergab die Blumen: „Mit allen guten Wünschen im Namen der Klasse“.

Die Lehrerin nahm den schönen Strauß und sagte freundlich: „Vielen Dank!“ Immerhin war es üblich, am „Tag des Lehrers“ Blumen oder selbst gemalte Bilder zu schenken.

Solche Prachtexemplare schnitt der Knabe. ab
Solche Prachtexemplare schnitt der Knabe. ab

Einige Stunden später tauchte der ABV (Abschnittsbevollmächtigter)3 auf. Irgendjemand hatte die Diebe verpfiffen. Die Lehrerin verzog bei den Erkundungen keine Miene und der Rosenstrauß wurde nicht eingezogen. Die Diebe bekamen eine so genannte „Reformande“4 – und versprachen, solch einen Unfug nicht mehr zu tun.

Der Rädelsführer wurde allerdings Wiederholungstäter. Ein Jahr später, zum nächsten Lehrertag, schleppte Wolfgang wieder ein prächtiges Blumengebinde an und gestand einigen Schülern: „Die Blumen sind vom Friedhof, ganz frisch. Nach einer Beerdigung war ein günstiger Moment…“

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Autor Dietmar Sehn

  • Der Autor dieser Zeilen ist 1944 geboren und wurde in der Inneren Dresdner Neustadt geboren. In unregelmäßigen Abständen bereichern seine Texte das Neustadt-Geflüster. Er hat mehrere Dresden-Bücher geschrieben. Sein aktuelles Buch trägt den Titel „ Historische Kriminalfälle aus Sachsen“ und ist im Suttonverlag erschienen, ISBN: 9783963033001.

Anmerkungen der Redaktion

1 Am Ort der Schule befindet sich heute das Heinrich-Schütz-Konservatorium, die 4. POS “Karl Stein” erhielt Anfang der 1970er Jahre einen Neubau, die heutige 4. Grundschule “Am Rosengarten”.
2 heute Glacisstraße
3 Ein ABV war ein Polizist der Volkspolizei, der für einen bestimmten Abschnitt zuständig war.
4 Reformande bedeutet so viel wie Strafpredigt, Zurechtweisung, Verweis.

3 Kommentare

  1. Hallo Herr Planungs-Ing. Beyer vom ASA. Kürzlich wurden die Bänke des Staudengartens neu lackiert / erneuert.
    Weiterhin gibt es bald einen Rahmenzeitvertrag mit einer Firma für alle Parks (Amtsbudget ca. 150T€/a = ca 30 – 40 Bänke erneuerbar pro Jahr).

    Frage: Wann sind die seit vielen Jahren zugeschmierten Bänke des Rosengartens dran, bzw. in welcher Abfolge ist dies geplant angesichts aller Grünflächenbedarfe?

    Danke für sachdienliche Rückmeldung. Und Grüße an den Langen Jörg.

  2. Ich glaube, Herr Beyer wird korrekterweise mittig mit “i” geschrieben, aber falls er grad im Sommerurlaub weilt oder ins Sommerloch gefallen sei: das Amt ist über den Einen hinaus auskunftsfähig – wenn auch meist kaum willig.
    Daß der Staudengarten so deutlich bevorzugt gepflegt wird, kann nur an der nahen Staatskanzlei liegen oder dem Blick des Landesvaters aus seinem Büro am dortigen Eck. Die Bänke des Rosengartens sowie die östliche Partie des Wolfschen Elbuferplans läßt das ASA seit über eine Dekade verfallen, ebenso ist man nicht in der Lage für müll-anfalls-konforme Einwurfvehikel zu sorgen und schaut achselzuckend allwochenendlich der Giga-Vermüllung zu, welche dann gern die immer nur anlaßbezogen mal gerufene SRD bzw. auch gern der Hausi des Bezirksamtes nach telefonischem Anruf von der dortigen zappeligen Gartentruppe mühselig wegräumen darf. Nunja, die Strafe für ALLE folgt nun mit dem gern noch zu ignorierenden Klimawandel und entsprechendem Floralabgang!

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