Anzeige

tranquillo

Gedenken an Reichspogromnacht

Heute, am 9. November ist der 83. Jahrestag der Reichspogromnacht. Aus diesem Anlass wird der Alte Leipziger Bahnhof an der Eisenbahnstraße zur Fassade für eine Kunstprojektion.

Künstler David Adam bei der Probe vor dem Alten Leipziger Bahnhof
Künstler David Adam bei der Probe vor dem Alten Leipziger Bahnhof

Der Neustädter Künstler David Adam erweckt die Fassade der Bahnhofsruine symbolisch „zum Leben“. In der dreiteiligen Videoprojektion sind vorbei fahrende Züge zu sehen und zu hören. Besucher*innen, die vor das Gebäude kommen, werden ihre Schatten auf die Fassade werfen, wenn sie in die Projektionen treten. In Verbindung mit dem Gitterzaun vor dem Bahnhof und dem Wissen um die Geschichte des Gebäudes eine bedrückende Installation.

Der Alte Leipziger Bahnhof gilt als ältester Fernbahnhof Europas und ist ein industriegeschichtliches Denkmal. Zwischen 1942 und 1944 war der zu der Zeit als Güterbahnhof genutzte Ort Ausgangspunkt oder Zwischenstation für Deportationstransporte jüdischer Mitmenschen. Von hier wurden Jüdinnen und Juden nicht nur aus Dresden, sondern aus ganz Deutschland und Westeuropa nach Riga, Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau und in andere Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa deportiert. (Weitere Infos unter gedenkplaetze.info).

Alter Leipziger Bahnhof mit Videoprojektion. Heute Abend wird auch auf das Eingangsportal projiziert.
Alter Leipziger Bahnhof mit Videoprojektion. Heute Abend wird auch auf das Eingangsportal projiziert.

Am 21. Januar 2022 jährt sich die Fahrt des ersten Deportationszuges zum 80. Mal. Am 21. Januar 1942 verließ ein Zug mit 224 Jüdinnen und Juden aus dem Regierungsbezirk Dresden-Bautzen in ungeheizten Güterwagen den Bahnhof und erreichte vier Tage später das Ghetto Riga. Ein gutes Jahr später, am 3. März 1943, wurden 293 Jüdinnen und Juden aus Dresden in einen weiteren Transport verladen. Sie hatten zuvor Zwangsarbeit bei der Zeiss Ikon AG leisten müssen und in Baracken im Judenlager Hellerberg gelebt. Ziel des zweiten Transports mit insgesamt 1.500 Deportierten von unterschiedlichen Orten war das KZ Auschwitz-Birkenau. Unmittelbar nach der Ankunft fanden etwa 820 von ihnen in den Gaskammern den Tod. (weitere Infos in der Wikipedia)

Anzeige

tranquillo

Stolperstein Alter Leipziger Bahnhof

  • Videoinstallation am 9. November, von 17 bis 22 Uhr
  • Eisenbahnstraße 1, 01097 Dresden
  • Eine Veranstaltung des Hanse 3 e.V. mit Unterstützung der Blauen Fabrik, der Banda Comunale, dem Wagenplatz.
    Idee und Umsetzung: David Adam.
  • Weitere Infos auf Facebook

Ein Kommentar

Kommentare sind geschlossen.