Heute Nachmittag haben etwa 150 Menschen an Jorge Gomondai erinnert. Der Mosambikaner war heute vor 25 Jahren an den Folgen eines rechtsextremen Überfalls gestorben.
Jorge-Gomondai-Gedenkstein – Foto: ArchivJorge Gomondai, geboren 1962 in Chimoio, Mosambik, kam 1981, mit 18 Jahren als Vertragsarbeiter in die DDR. Er arbeitete im Schlachthof Dresden und wohnte in einer Wohnung in der Holbeinstraße. In der Nacht zum Ostersonntag 1991 stieg Gomondai in der Dresdner Neustadt in den letzten Wagen einer Straßenbahn. Es war etwa 4 Uhr nachts, als am Albertplatz eine Gruppe von ca. 14 erkennbar rechtsgerichteten Jugendlichen den gleichen Wagen betrat. Sofort wurde Gomondai rassistisch beleidigt und angegriffen. Etwa 150 Meter nach Verlassen der Haltestelle bemerkte die Straßenbahnfahrerin, dass während der Fahrt im letzten Wagen eine Tür geöffnet wurde. Sie bremste die Bahn ab, stieg aus und fand Jorge Gomondai neben den Gleisen blutend am Boden liegen. Der 28-Jährige verstarb nach fast einer Woche am 6. April 1991 an den Folgen seiner Kopfverletzungen. Sein Sarg wurde nach Mosambik überführt.
Am 11. April 1991 wurde Gomondai bei einem Trauergottesdienst in der Kreuzkirche gedacht. Anschließend zogen etwa 7000 Besucher des Gottesdienstes zu der Stelle zwischen Hauptstraße und Albertplatz, an der Gomondai aus der Straßenbahn gestoßen worden war. Neonazis waren sich nicht zu blöde, diesen Trauerzug zu stören, zeigten ihre gestreckten Armen riefen „Sieg-Heil“ aus einer vorbeifahrenden Bahn. Am Trauerzug beteiligte Autonome ließen sich zu einer Hetzjagd hinreißen.
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