Seit heute Vormittag wütet der Sturm „Ignatz“ auch in der Dresdner Neustadt. An der Bautzner Straße sind schon einige größere Äste herunter gekommen. Die Feuerwehr ruft die Dresdner*innen auf, gefährdete Bereiche zu meiden.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Dresden eine Sturmwarnung herausgegeben. Sie gilt von 9 bis 15 Uhr. In der Warnung ist die Rede davon, dass mit orkanartigen Böen zu rechnen ist. Damit kann die Windgeschwindigkeit bis zu 115 Kilometer pro Stunde bzw. 32 Meter pro Sekunde betragen, das entspricht der zweithöchsten Windstärke 11.
Bei diesen orkanartigen Böen können zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Der Deutsche Wetterdienst warnt: „Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Schließen Sie alle Fenster und Türen. Sichern Sie Gegenstände im Freien. Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen. Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien.“
Windböen am Martin-Luther-Platz
DVB müssen Linien umleiten
Wegen des starken Windes ist der Fährverkehr zwischen Johannstadt und Neustadt eingestellt. Die Buslinie 64 ist wird wegen eines umgestürzten Baumes an der Haltestelle Rudolf-Leonhard-Straße in beide Richtungen zwischen Stauffenbergallee und St.-Pauli-Friedhof über den Bischofsweg und die Friedensstraße umgeleitet. Der Ersatzverkehr der Linie 11 ist betroffen. Die Haltestellen zwischen Grundstraße und Waldschlößchen können aufgrund eines umgestürzten Baumes nicht bedient werden.
12.30 Uhr: DVB stellen Betrieb ein
Ab 12.30 Uhr stellen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) aus Sicherheitsgründen den Straßenbahnbetrieb auf allen Linien ein. Die Buslinien verkehren zunächst weiter, können aber aufgrund der Verkehrslage den Fahrplan nicht einhalten.
Aufgrund des aktuellen Sturmtiefs sind inzwischen im gesamten Stadtgebiet zahlreiche Bäume auf Fahrleitungsanlagen gestürzt. Darunter am Moritzburger Weg, auf der Bautzner Straße, auf der Reicker Straße oder an der Semmelweisstaße. Auf der Kesselsdorfer Straße droht ein Gerüst auf die Fahrleitung der Straßenbahn zu stürzen, weshalb die Fahrspannung vorsorglich abgeschaltet wurde. Ein sicherer Passagierbetrieb ist unter diesen Umständen nicht zu gewährleisten. Falls möglich fahren die Straßenbahnen zum nächstgelegenen Betriebshof. Anderenfalls werden die Züge so abgestellt und gesichert, dass möglichst kein Baum in der Nähe ist.
Der Busverkehr rollt zunächst weiter, sofern keine Hindernisse die Straße blockieren. Hier entscheiden die Busfahrer in Abstimmung mit der DVB-Leitstelle, ob eine sichere Beförderung der Passagiere noch möglich ist.
17.30 Uhr: Sachsenforst warnt vor dem Betreten der Wälder
Die Situation in den sächsischen Wäldern durch die Sturmtiefs „Ignatz“ und „Hendrik“ ist derzeit noch unklar. Das Ausmaß der möglichen Schäden in den sächsischen Wäldern muss noch eingeschätzt werden, denn die im Wald arbeitende Menschen können sich aus Sicherheitsgründen bei derartigen Stürmen nicht im Wald aufhalten.
Utz Hempfling, Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst warnt ebenso Waldbesuchende dringlich davor, den Wald heute und gegebenenfalls in den nächsten Tagen zu betreten: „Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, derzeit auf einen Waldbesuch zu verzichten. Denn das Betreten des Waldes während eines Sturmereignisses und auch danach kann lebensgefährlich sein.“ Angebrochene Äste oder entwurzelte Bäume können auch noch in den kommenden Tagen herabfallen oder umstürzen.
Nachtrag 20.30 Uhr
Die ersten Bahnen fahren wieder im Stadtgebiet, es sind aber noch nicht alle Strecken befahrbar.
So ein Sturm ist wirklich gefährlich. Bei uns hat zu der Zeit auch unser Haus viel Schaden genommen. Das war aber auch recht baufällig. Daraus haben wir gelernt und würden nun immer eine Hygieneinspektion für VDI 6022 machen lassen.