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Julia Hartl - SPD

Queeres Lesefest feiert Premiere

Wenn an einem Abend der schwule Sohn eines Mafiabosses mit einer ehemals kriminellen Pferdezüchterin und einer Einsamkeit ohne Interpunktion zusammentrifft, dann ist das Literatur. Genauer gesagt, das erste queere Literaturfest in Dresden, das am kommenden Donnerstag im Alaunpark stattfinden wird.

Queere Romane und homerotische Sehnsüchte

Die LitQueer.DD.21 ist Teil der Programmwoche des Cristopher Street Day (CSD) und sowohl kulturell als auch politisch hoch ambitioniert. Acht Autor*innen aus ganz Deutschland präsentieren in je ca. fünfzehn Minuten Ausschnitte aus ihren Werken, die sich in unterschiedlichen Genres mit queeren Themen auseinandersetzen.

Da ist zum Beispiel Martin Wolkner, der ursprünglich aus der Filmszene bekannt ist und viele Jahre das Filmfest homochrom in Köln und Dortmund leitete. Als Autor hat er sich unter anderem der Lyrik verschrieben und wird einen Enblick in seine Gedichte und damit die ein oder andere schwule Begegnung gewähren.

Willi Hetze arbeitet unter anderem in der Verlagsbranche und wurde schon mehrfach für seine Literatur ausgezeichnet. Am Donnerstag ist er auf der Bühne zu sehen. Foto: Jan Gütter
Willi Hetze arbeitet unter anderem in der Verlagsbranche und wurde schon mehrfach für seine Literatur ausgezeichnet. Am Donnerstag ist er auf der Bühne zu sehen. Foto: Jan Gütter

Auch die Prosa kommt nicht zu kurz. Ob ein queerer Liebesroman von Carina Obster, Gay Romance von Annett Heidecke, deren schriftstellerisches Faible Abstecher in die Welt der Fantasy sind, oder Geschichten über Freundschaft, Coming Out und die „Blase schwulen Vergnügens“ – von Tragik bis Komik ist alles vertreten.

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Ebenfalls mit dabei ist Heinz Kulb, dessen Vorstellung überhaupt erst die Idee zur LitQueer entsproß. Was als spontaner Einfall bei einer Kneipenlesung im letzten Jahr begann, wird mit Unterstützung engagierter Mitstreiter*innen und dem CSD-Vorstand nun Realität. Erst einmal in kleinem Rahmen, was nicht zuletzt der Pandemie-Situation geschuldet ist.

Mehr als nur Party

Klein, aber vielversprechend – zur Stimmung trägt neben den Texten und dem Bierwagen auch Dragqueen Lara Liqueur bei, die zwischen den Lesungen Songs von ihrer ersten CD präsentiert und im Interview mit DJ Gussfehler über deren Geschichte plaudert.

Heinz ist gespannt, wie das Fest angenommen wird. Er träumt davon, es wachsen zu sehen und mit dem Format eine politische Plattform für Akzeptanz gegenüber LSBTTIQ* zu etablieren. Literarische Diversität, die sich in gesellschaftlicher widerspiegelt. Immerhin gewinnen queere Themen in der Literatur zunehmend an Sichtbarkeit, was im Portfolio von mittlerweile über 30 Verlagen abzulesen ist.

Initiator des Lesefests, selbst Autor und verwurzelt in der queeren Szene: Heinz Kulb. Foto: privat
Initiator des Lesefests, selbst Autor und verwurzelt in der queeren Szene: Heinz Kulb. Foto: privat

Trotz großer Ziele ist die LitQueer als Teil des Rahmenprogramms rund um den CSD gerade in einer Stadt, in der queere Kulturevents Seltenheitswert haben, genau richtig am Platz. Denn: es geht um mehr als Party und Parade. Die ganze Woche lang finden daher im Festzelt im Alaunpark Veranstaltungen statt, vom Bondageworkshop über die BoysTV Show bis hin zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Queeres Ehrenamt“. Und eben das Literaturfest, als Höhepunkt am Vorabend der Demo.

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LitQueer.DD.21

  • Donnerstag, 2. September ab 18 Uhr im Festzelt im Alaunpark
  • Das ganze Rahmenprogramm und weitere Infos zum CSD gibt‘s hier