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Die Initiative #WOD Weltoffenes Dresden will vom 8. bis 15. Februar mit fantasievollen Beiträgen an Dresdner Geschichte erinnern.

Deutsches Hygiene-Museum: In welcher Gesellschaft möchten wir in Zukunft leben? Plakat: Lars P. Krause
Deutsches Hygiene-Museum: In welcher Gesellschaft möchten wir in Zukunft leben? Plakat: Lars P. Krause

Nein, der Tiefseefisch auf den Elbwiesen ist keine PR-Aktion des Bündnisses #WOD – Weltoffenes Dresden. Es wäre aber nicht unmöglich, denn im Rahmen der gemeinsamen “Woche des Erinnerns” planen die Dresdner (und eine Radebeuler) Kultureinrichtungen – verbunden in der Initiative #WOD – Weltoffenes Dresden – acht Tage voller mobiler Skulpturen, kreativen Erinnerungsmomenten, einer stadtübergreifenden Plakataktion sowie einem digitalen, künstlerischen Programm auf der #WOD-Webseite.

“Es gibt historische Ereignisse, deren Gedenken sich wandelt, je nach politischer Wetterlage.” So steht es auf der Website des Societaetstheaters, einer der teilnehmenden Kultureinrichtungen.

    “Der 13. Februar 1945 und die Bombardierung der Stadt am Ende des Zweiten Weltkrieges sind ein exemplarisches Beispiel dafür, wie Gedenken politisch instrumentalisiert wurde und immer wieder wird. Erinnerung wird zum Anlass für geschichtsvergessenen Opferkult. Gegenbewegungen wollen das Gedenken abschaffen oder laden zu Mahngängen auf Täterspuren ein, um die Ereignisse um den 13. Februar im historischen Kontext zu lesen. Wir wollen nicht aufhören, immer wieder Fragen zu stellen. Wie halten wir Erinnerungen für unsere heutigen Herausforderungen und Entscheidungen wach? Wie können wir Gedenken gestalten? Kann es ein Gedenken, losgelöst von aktuellen Interessen und Lesarten, überhaupt geben? Wem gehört die Erinnerung?”

Fragen mit Kunst begegnen

Vom 8. bis 15. Februar stehen an zwölf Plätzen in Dresden und Radebeul dreiseitige Plakatwände, darauf zu sehen sind ganz verschiedene künstlerische Beiträge – gestaltet von der anonymen Streetart-Künstlerin Barbara., von einem syrischen Fotografen oder dem 1941 in Dresden geborenen Maler Klaus Dennhardt. Zu sehen sind die Plakatbanner zum Beispiel auf dem Wiener, Post- oder Theaterplatz, auf dem Altmarkt, vor der Synagoge oder in Radebeul.

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Der Intendant des Schauspielhauses Dresden, Joachim Klement zur Aktion: „Die Erinnerungen an den 13. Februar und die jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um die Interpretation dieses Ereignisses sind Teil der zivilgesellschaftlichen Emanzipation unserer Stadt. Dabei hat das bürgerschaftliche Gedenken in Dresden dazu beigetragen, ein selbstkritisches und selbstbewusstes Bild von sich zu entwickeln. Deshalb kann dieses Datum heute nicht mehr einseitig vereinnahmt werden. Dazu tragen auch die diesjährigen Aktionen des #WOD bei.“

Die Wanderboje von URBAN ART
Die Wanderboje von URBAN ART

Die Ostrale zeigt eine Lichtinstallation, ein Symbol für den Moment, an dem die Uhren in Dresden 1945 stehengeblieben sind. Die Frauenkirche hält ein auch digital begehbares Friedensgebet ab. Das Societaetstheater setzt auf künstlerische Interaktion: eine Wanderboje taucht an sieben Orten in Dresden auf und bittet Passanten um ihre Erinnerungen zum jeweiligen Ort, die dann als LED-Laufschrift über die Boje tickern. Alles natürlich kontaktlos und digital.

Am Donnerstag und Sonnabend, dem 13., baut Heinz, ein Schweizer Künstler, einen Turm in den Himmel und danach gleich wieder ab – eine interessante Analogie zu Größenwahn, zu Streben oder vielleicht ja auch zu uns als Menschen ganz im Allgemeinen.

Heinz baut... Eine Georg Traber Produktion Foto: Guido Vorburger
Heinz baut… Eine Georg Traber Produktion Foto: Guido Vorburger

Ein Gang mit offenen Augen durch die Stadt lohnt sich.

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