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Anschlag auf Bürohaus an der Großenhainer

Heute Nacht haben bislang Unbekannte das neugebaute Bürohaus in der Großenhainer Straße 5-7 angegriffen. Dabei wurden mehrere Scheiben im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss beschädigt. Wie der Pressesprecher der Polizei, Lukas Reumund, auf Nachfrage berichtet, wurde die Polizei gegen 1 Uhr heute morgen informiert. Als die Beamten vor Ort eintrafen, waren die Unbekannten allerdings schon verschwunden.

Der Büroneubau an der Großenhainer Straße 5 bis 7.
Der Büroneubau an der Großenhainer Straße 5 bis 7.

Kurz nach 2 Uhr versendete eine Gruppe mit dem Namen „Die Solidarische Nachbar:innenschaft 01097“ eine Pressemitteilung. In der heißt es: „In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag haben wir den Bürokomplex Großenhainerstraße 5-7 angegriffen. Dabei wurde die Fensterfront zerstört und ein Sachschaden im 6-stelligen Bereich verursacht.“

Bei dem Angriff wurden mehr als 20 Scheiben beschädigt. In vielen Scheiben entstanden nur kleine Löcher an der Außenseite, da es sich um Sicherheitsglas handelt.

Wie die Polizei mitteilt, hinterließen die Angreifer auch Graffiti an der Fassade, die sich gegen die Eigentümerfirma richteten. Eine Schadenshöhe kann noch nicht angegeben werden.

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Das Büroobjekt „Neustadt, Effizienz & Officies“ (NEO) hat die TLG Immboilien errichten lassen. Der Bau war Ende vergangenen Jahres fertiggestellt worden. Wie Pieschen-Aktuell berichtete, stehen auch schon die ersten Mieter fest: ein Forschungs- und Entwicklungszentrum von Amazon und die Autobahn GmbH. Die Mieter sollten im Januar einziehen.

In ihrer Pressemitteilung äußern sich die Angreifer auch zu den Gründen: „Wir sehen unseren Angriff als radikale Form der Kritik an den aktuellen städtebaulichen und stadtpolitischen Prozessen in Dresden, besonders in der Leipziger Vorstadt.“ Das angegriffene Haus stehe dabei exemplarisch für eine Reihe von Immobilienprojekten, wie zum Beispiel die Hafencity oder die Neubauten in der Lößnitzstraße.

Am Morgen sicherten Arbeiter die zerstörten Scheiben.
Am Morgen sicherten Arbeiter die zerstörten Scheiben.

Die Kritik richte sich nicht gegen die Schaffung von Wohnraum, sonder dass dieser in den Händen gewinnorientierter Aktiengesellschaften liege. Durch deren überteuerte und deplatzierte Bauten würden die Mieten im Viertel weiter steigen und Freiräume zerstört.

Ermittlungen durch das PTAZ

Die Dresdner Polizei hat nun die Ermittlungen an das Landeskriminalamt (LKA), genauer das Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) abgegeben.

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Anschläge gegen Neubauten gab es in der Vergangenheit häufiger in diesem Bereich der Neustadt. So wurden unter anderem die beiden Neubauten am Bischofsplatz mehrfach mit Farbe und Steinen attackiert.

Das PTAZ ermittelt auch zu den beiden Anschlägen gegen Fahrzeuge des Immobilienkonzerns Vonovia.

Übernahme durch Aroundtown

Die börsennotierte TLG Immobilien AG wird aktuell gerade von der Aroundtown SA, ein in Luxemburg ansässiges Unternehmen, übernommen. Wie der Vorstandsvorsitzende der TLG in einem Brief (hier als PDF) an die Aktionär*innen mitteilt, soll durch den Zusammenschluss eine führende paneuropäische Plattform für Gewerbeimmobilien mit einem Bestand von mehr als 25 Milliarden Euro entstehen.

Die TLG wurde 1991 als Tochtergesellschaft der Treuhandanstalt gegründet. Der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft mbH (TLG) oblag die Verwaltung, Verwertung und Entwicklung der sonstigen Immobilienbestände in den neuen Bundesländern im Besitz der Treuhandanstalt. Im Dezember 2012 verkaufte das Bundesfinanzministerium die TLG Immobilien GmbH an den US-amerikanischen Finanzinvestor Lone Star. Seit September 2014 firmiert das Unternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft. Ende 2019 begann die Übernahme durch die luxemburgische Arroundtown.

Mehr als 20 Fensterscheiben wurden zerstört.
Mehr als 20 Fensterscheiben wurden zerstört.

56 Kommentare

  1. Folgen:
    – Die Versicherung zahlt, Projektentwickler nicht
    – ABM für Dresdner Glaser
    – Ablehnung linker Protestformen in der Gesamtbevölkerung steigt

    Habe ich was vergessen? Vielleicht noch die Befriedigung des moralischen Überlegenheitskomplexes der Nachbar:innenschaft 01097, wobei der sicher nicht lange anhält.

  2. Peinliche Aktion, mal wieder, der Handvoll Jungsls, die uns auch immer erklären wollen, wir leben im Antifa-Kiez (ich und mindestens 50 andere Leute distanzieren sich sehr davon – und wir wohnen fast zwei Jahrzehnte hier….) und meinen, nur durch immerwährende Wiederholung und Gewalt kommen sie zum Ziel… Oder weshalb höre und lese ich nur Sachbeschädigung (Grafitti/Steine, Farbbeutel) und Gewaltaufrufen sowie Beleidigungen… Wie war das so schön bei den Ärzten „Gewalt erzeugt Gegengewalt!“ Vielleicht wehren wir als Nachbarschaft uns endlich mal gemeinsam gegen diese Pseudo-Widerstandskämpfer mit völlig verklärtem Weltbild…Oder wollten sie wirklich an dieser Straßenecke ihre Bauwagen/Alternativhütten für null Geld aufstellen und das Leben/die Ruhe genießen? Kindisch!

  3. @Roberto: „die Befriedigung des moralischen Überlegenheitskomplexes der Nachbar:innenschaft“… es ist doch eher umgekehrt, oder, dass die Sachbeschädiger sich überlegen fühlen und wir, die Nachbarschaft/der Kiez, uns verlegen wegducken und denken – nicht schon wieder so ne „Panne-Aktion“… Ähnlich , wie der Späti, der seit ein paar Monaten T-Shirts mit brennenden Polizeiautos drauf verkauft… Da schicke ich meine Tochter doch gerne ne Milch holen… Aber ja, irgendwann werden auch die aus ihrer Blase erwachen… und nein, ich mag jetzt keine Diskussion anfackeln, wer hier in ner Blase wohnt und all den Krams… Es ist einfach immer nur zum „Fremdschämen“, seit Monaten … und dann diese peinlichen pubertären, schlecht gekrakelten, inhaltsfreien Schmiererein… Traurigster Widerstand ever, würde das Pubertier hier sagen…

  4. Amazon Forschungs- und Entwicklungszentrum.
    Anstatt sich zu freuen das zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen die den Abgang junger Leute in Metropolen wie München oder Berlin aufhalten, so eine schwachsinnige Aktion gegen ein Bürogebäude das eine hässliche Brache füllte.

    Fürchten die „Aktionisten“ das ihre Kinder sich später nicht mehr nur zwischen Lidl und Aldi als Arbeitgeber entscheiden müssen?

  5. Nun, da braucht die Polizei ja nicht lange suchen: Einfach mal quer über die Straße gehen und sich mal umschauen wer da so in der Lößnitzstraße wohnst. Ganz einfach!
    Immer wieder schön wie eine selbsternannte „sogenannte Antifa“ sich um ihre Nachbarschaft und Mieten sorgt die sie wahrscheinlich garnicht zahlen. Hervorragend: Setzen – 6, sorry.!

  6. @Roberto
    Das sehe ich genauso. Menschen die in ihren Leben noch nie etwas geschafft haben ruinieren das Werk anderer wegen der Gewinnorientierung der Handelnden. Um steigende Mieten zu bekämpfen werden Menschen die Häuser bauen bedroht und Neubauten angeriffen – muss man erstmal verstehen.

    Ich finde, dass im Vergleich zu anderen Neubaubrojekten in Dresden, die Gestaltung dieses Hauses ganz gut in die Unmgebungsbebaung passt. Wenigstens mal kein monolithischer Block mit kleinen Fenstern.

  7. Offensichtlich haben die bösen kapitalistischen börsennotierten Unternehmen den Nachbarinnen(und besonders außen)schaftlern das Grundstück vor der Nase weggeschnappt.
    Denn eigentlich wollten die dort mit ihrem privaten Geld ein Haus mit familienfreundlichen Sozialwohnungen zum ganz kleinen Mietpreis errichten.
    Nun bleiben die Armen auf ihrem schwer erarbeiteten Geld hocken.
    Ist schon tragisch, wie sie so kaputtgetrifiziert werden.
    Aber zumindest zahlen sie den Schaden über den Umweg der Hausversicherung ihres Vermieters am Ende teilweise mit.

  8. etwas vergessen? – ja, durch die gestiegenen Kosten, sei es durch erhöhte Versicherungsbeiträge oder Reparaturkosten steigen die Mieten noch schneller und das Viertel „vergentrifiziert“ noch schneller.

  9. @Solidarische Nachbar:innenschaft 01097:
    Wikipedia:
    „Solidarität (von lateinisch solidus „gediegen, echt, fest“) oder solidarisch bezeichnet eine zumeist in einem ethisch-politischen Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer. Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestenllten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus. Der Gegenbegriff zur Solidarität ist die Konkurrenz.“

    DARUM:

    Eure Handlung ist nicht für etwas, sondern Ihr handelt gemeinsam gegen etwas.
    Fazit: Ihr seid in meiner Welt nur Konkurenz für Nazis, im Wesen das gleiche… Warum verschleiert Ihr Eure Agressionen hinter vermeintlich linken Themen.. ?
    sorry, F…Y..

  10. Die Sachbeschädigung finde ich zwar nicht gut, den wütenden Mob hier in der Kommentarspalte aber noch schlimmer.

  11. @Alaunstrasse
    Ist es schlimmer den Unmut über nicht sachdienliche Zerstörung zu äussern, oder Eigentum (nicht das eigene) zu zerstören?

    (Bei diesen Aktionen vergessen die Aktivisten etwas Gutes zu machen, mit nachbarschaftlicher Solidarität hat die Sachbeschädigung nichts zu tun..)

    Ich kann in den Kommentaren keinen Mob sehen, der tobt nachts durch die Gassen…

    Oder ist es O.K. weil es nicht Dein Eigentum ist?

  12. Schon vor Wochen wurde der Neubau Bischofsplatz/Conradstraße erneut und wuchtiger denn je vandaliert. Darüber wurde aber nicht berichtet. Bild und Situation sind etwa gleich wie hier oben, ich vermute gleiche Täterschaft – nachts, feige und dumm. Derzeit wüten ein paar nun ins Jugendalter gerutschte Halbstarke v.a. im Hecht, später ereilt sie fast durchweg der übliche Gang der Dinge: Job Auto Muddi Kind Hund Alltag.
    Beste Grüße an unseren „Bürgerpolizisten“ für den Stadtbezirk, lebt Göhli eigentlich noch oder muß er weiter Lückenstopfer im Krimi-Hotspot Schönfelder Hochland spielen?

  13. @Alaunstraße: Wütender Mob? Weil wir sagen, was uns in unserem Kiez nervt? Dass da ne Handvoll Leute seit ner geraumen Zeit alles zerstören? Wütend sind die Abiturienten und Studies, die nachts halb 3 durchs Viertel ziehen und sinnfrei vieles zerstören…Schon auffällig, das durch Homeschooling immer mehr Gewalt und Zerstörung Einzug hielten… Wenn die lieben Kleinen abends mal raus dürfen… Aber, schön, dass diejenigen, die nicht PRO ANTIFA sind, gleich der „wütende Mob“ sind… Danke, les ich hier im Viertel auch immer, wer nicht dafür is, is Nazi…. Ne, wir sind schon ewig hier – und die kleinen Weltverbesserer zerstören grad unser kuscheliges Kiez-Gefühl… auf ihre Art: kindisch, peinlich, ohne Inhalt und Tiefgang diese Aktionen…

  14. @Alaunstraße
    Bin eher belustigt. Allerdings fehlen mir noch nen paar Stereotype. Mal sehen, is ja noch Zeit.

  15. Lieber Torsten, laut Duden ist ein Anschlag ein „gewalttätiger, auf Vernichtung, Zerstörung zielender Angriff“. Von einem Angriff sprechen die Leute in ihrem Bekenner-Schreiben selber, zerstört wurde offensichtlich auch einiges. Außerdem kann ich beim besten Willen keinen „wütenden Mob“ erkennen.

  16. @Alaunstraße:

    Menschen, die (fortgesetzt) demolieren und zerstören, handeln für Dich nur „zwar nicht gut“, aber Menschen, die das kritisieren, sind für Dich ein „wütender Mob“?

    Uiui. Entweder hast Du beim Formulieren aus Versehen etwas vertauscht, oder Dein Weltbild ist ganz schön beängstigend.

  17. @Anton
    Wenn ich diese unreflektierten, simplifizierten und abwertenden Äußerungen lese, dann hoffe ich, dass diese „vor allem“ der Wut geschuldet sind:
    „Befriedigung des moralischen Überlegenheitskomplexes“
    „Handvoll Jungsls“
    „und meinen, nur durch immerwährende Wiederholung und Gewalt kommen sie zum Ziel“
    „Pseudo-Widerstandskämpfer mit völlig verklärtem Weltbild“
    „Bauwagen/Alternativhütten für null Geld aufstellen und das Leben/die Ruhe genießen“
    „Kindisch!“
    „aus ihrer Blase erwachen“
    „selbsternannte „sogenannte Antifa“ sich um ihre Nachbarschaft und Mieten sorgt die sie wahrscheinlich garnicht zahlen“
    „Menschen die in ihren Leben noch nie etwas geschafft haben“
    „Konkurenz für Nazis, im Wesen das gleiche“
    „nachts, feige und dumm“
    „ins Jugendalter gerutschte Halbstarke“
    „Abiturienten und Studies“
    „die lieben Kleinen“
    „wir sind schon ewig hier“
    „die kleinen Weltverbesserer zerstören grad unser kuscheliges Kiez-Gefühl“

  18. Hallo Spatz, das mit der Wut kann schon sein. Und das die Äußerungen der Kommentierenden etwas vereinfacht die kriminellen Angreifer möglicherweise abwerten auch – als unreflektiert würde ich das nicht bezeichnen, ich habe eher den Eindruck, dass die Geschehnisse der letzten Wochen eben einigen gehörig gegen den Strich geht.

    Und das Wort Mob, das „Alaunstraße“ in die Diskussion brachte, scheint mir ziemlich weit hergeholt. Ich ziehe nochmal den Duden heran: Mob: 1. Pöbel; 2. kriminelle Bande, organisiertes Verbrechertum –> Pöbel: ungebildete, unkultivierte, in der Masse gewaltbereite.

  19. @Anton
    Beim zweiten Teil bin ich bei Dir. Selbst der „Mob“ ist beim NG gesittet. Spricht doch für uns ;-)
    Zum ersten Teil: japp, Dein Eindruck … und eben meiner. Meiner Erfahrung nach, mögen sich „gegen den Strich gehen“ und „unreflektiert“ eigentlich ganz gern. Bemerke ich an mir selbst oft genug.

  20. Was die Alaue und der Spatz sagen … ich finde den (weitestgehenden) Konsens hier beängstigender als die „vorkommnisse“. Gewalt ist natürlich keine Lösung, aber Amazon und die Autobahn GmbH mit Kusshand als tolle Arbeitgbever begrüßen, indirekt den Bauwagenplatz für die Gewalt anzuschuldigen, für Brachen keine besseren Ideen zu haben, als da irgendein Gebäude draufzubauen und sowieso gegen jeden Widerstand aus dem Viertel zu sein – davon kann ich wenig gutheißen – ich weiß, das Wort ist ein bisschen abgenutzt, aber bei den Kommentarten kriege ich das Gefühl, die Gentrifizierung ist bereits weitestgehend abgeschlossen.

  21. @ Anton: Der Duden? Wirklich? Die Leute verwenden Worte so, wie sie im Duden stehen? Ich glaube kaum.

    Wenn Du mal die oben von mir bereits verlinkten Kollokationen des Wortes „Anschlag“ aus dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (welches die tatsächliche Verwendung der Sprache reflektiert) ansehen würdest und die ich hier gerne nochmal als Kollokationswolke verlinke, dann, ja, weiß auch nicht was, dann wäre. Aber Du kannst es ja des Grusels halber einfach mal tun.

    Da finde ich die Bedeutungsverschiebung beim von Dir kritisierten Gebrauch des Wortes Mob, der sich offenbar vor allem durch Aufgebrachtheit (die mir hier vorhanden scheint) auszeichnet, relativ klein.

  22. Hallo Torsten, mit dem Sprachgefühl ist das so eine Sache, da hat wohl jeder ein anderes. Ich versuche einfach, mich an einem seit Jahrzehnten etabliertem Regelwerk zu orientieren. Ich verwende das Wort Anschlag immer dann, wenn die Tat offensichtlich politisch motiviert war und es gegen ein konkretes Ziel geht. Als es vor zwei Jahren einen Anschlag gegen die WIR-AG gab, hattest Du an der Bezeichnung nichts auszusetzen.

  23. „die Gentrifizierung ist bereits weitestgehend abgeschlossen“ – jepp, war es schon vor knapp zehn Jahren… so lange wohnen im Schnitt die Mieter meiner beiden Nachbarhäuser hier, manche schon länger… Kenn sogar ne Omi, die war schon 1986 hier… aber egal, sicher sind wir alle die Yuppies, die den Kiez verderben…Ach ne, sind ja der wütende Mob, ich vergaß ; ) Und… ne, die Wagenkolonie an der Blauen Fabrik… von der sprach keiner… nur eben, dass ich mich, ebenso wie andere hier, frage, was man denn, wenn man ordentlich Geld für das Grundstück hingelegt hat, dann anderes außer nen Bauwagen oder ne Minihütte hinsetzen könnte…
    Und – echt jetzt? „Abiturienten und Studies“ ist abwertend? Ne, bekannter Maßen einfach lustiglich gewillte Widerstandskämpfer, bis sie eben ihr Kind nicht durch Scherben und Hundehaufen krabbeln lassen wollen und keinen Bock haben, ihnen die Tags und Sticker zu erklären – und wegziehen… mehrfach erlebt!
    Und – wir hatten das schon an anderer Stelle diskutiert… Es herrscht gerade ne sehr große Bereitschaft zur Gewalt und Sachbeschädigung in unserem Viertel – und nein, das gehört nicht dazu, wenn man hier wohnt (ich verweise immer gern auf die Bilder bei google maps – und auf die vergangenen Jahre) – und ja, es nervt… und: die verbalen Auseinandersetzungen mit der so genannten alternativen Szene im Viertel haben uns einfach zu oft gezeigt, mit welchen Leuten wir es da zum Teil zu tun habe… jaja, zum Teil und jaja, verallgemeinert…

  24. Was Zerstörung mit Solidarität zu tun hat, erschliesst sich mir nicht. Sind wahrscheinlich immer die gleichen fünf Deppen, die für die Anschläge im Viertel verantwortlich sind.

  25. @ Lieber Anton,

    durch Kollokationen wird nicht das Sprachgefühl sondern der Sprachkontext und die Konnotationen eines Wortes angezeigt. Und wenn man sich die Konnotationen des Wortes „Anschlag“ anschaut (s.o.), könnte man auf die verrückte Idee kommen, Du würdest Du Benzin auf eine glimmende Zigarettenkippe gießen, um mehr Aufregung und Klicks zu bekommen.

    Den anderen Artikel seh ich mir gleich nochmal an…

  26. … hab ich gemacht. Das dort verwendete Wort „Farbanschlag“ schließt die sehr emotionalisierenden typischen Konnotationen „terroristisch“ (okay, kann man sich streiten) „World Trade Center“, „töten“, „blutig“ und „tödlich“ m.E. aus und hat mich daher wohl nicht genug aufgeregt. Vielleicht wäre es ganz praktisch, in der Berichterstattung Anschlagsvarianten zu kategorisieren.
    Ich gebe zu „Ziegelsteinanschlag“ klingt nicht so toll. „Wurfanschlag“ vielleicht?

  27. @Isabel
    Dein Kommi von 20:19 hat in meinen Augen einiges wieder vom Kopf auf die Füße gestellt. Danke das Du Dir die Zeit genommen hast. Und ich stimme Dir zu, dass „Studenten und Abiturienten“ nicht aus sich selbst heraus abwertend ist. Kommt auf den Kontext an. In diesem ist es zu mindestens ne Zuschreibung. Und warum Du diese bemühst, kannst nur Du selbst Dir beantworten. Für mich bleibt wieder nur der Kontext.
    Und ja … zum Teil ;-)

  28. Das schöne an den Kommentaren ist ja, dass sich hier, jedes Mal, wenn ne Diskussion entbrennt, Leute finden, die über die ganz genauen Feinheiten der Sprache oder – mein Lieblingsthema – ehemalige, heutige Viertelbegrenzungen/Geografie philosophieren und somit jedes Mal die Diskussion im Keim ersticken, weil die eigentlichen, auf die Sache bezogenen Kommentare letztendlich keinen mehr interessieren………

  29. Martin, dir fehlt’s ja komplett an Medienkompetenz. Lerne dazu, statt zu Schlaumeiern. Aber vielleicht kann ich Papi es dir mal erklären. ;-)
    Jedenfalls, wenn dich verständliche Aufreger über randalierende Vollidioten interessieren, intelligente Themen aber nicht, ist das doch genauso dein Problem, wie dass du nicht kapierst, wie Kommentardiskussionen ablaufen. Da gab’s schon mal eine, die wirkte auch so auf mich: Die Kleine will die Erwachsenen erziehen, statt von den Erwachsenen zu lernen und selbst erwachsen zu werden. Also: Lernen statt Schlaumeiern. :-)

  30. Ich lese aus den Reaktionen, dass diese Aktionen eben nach hinten losgehen. „Kampf“ für einen besseren Kietz funktioniert doch eher mit einem Lächeln als mit Steinen. Mich nervt diese Zerstörung unter der Fahne des Widerstandes. Ist nur ein Deckmantel für ungehemmten Frustabbau.
    Ich bin aber auch nicht an der Schwelle zur Gewalt ..(Unverständnis)
    Auf lange Sicht erreichen diese Aktionen nur das Gegeteil und „mobben“ (Wortspiel sei erlaubt) sich selber raus… wer weint da eine Träne nach?

    (Für mich hat das mit bunt und Solidarität nix zu tun.. da hilft auch kein *innen, wenn die Gewalt gegen Dinge der erste Schritt in die falsche Richtung ist)

    @Solidarische Nachbar:innenschaft 01097

    Was jetzt?

  31. @Torsten

    Ist Anschlag*innen besser? ;-)

    Sprache wird benutzt und nicht „bedeutet“. Du kannst aber gerne nachschlagen und die „Kollokationen“ (benachbartes.Auftreten von Wörtern) oder „Konnotationen„ (Nebenbedeutungen) für alle herausarbeiten.
    Dank für den Beitrag und die Metaredaktion.

    Hast Du auch mal die Folgen von Sachschäden im 6-Stelligen Bereich herausgearbeitet? Wie lange musst Du dafür stricken?

  32. … hab mal das DWDS-Wortprofil (dank an Thorsten) für „Solidarität“ nachgeschaut… konnte da von „Steine werfen“, „Zerstören“, „Schäden“ usw. nichts finden.

    Da wurde das Wort „Solidarität“ in der Gruppenbezeichnung der Aktivisten falsch eingesetzt… (könnt ich mich drüber aufregen)

  33. @Dämmerung: Ja finde ich auch. Es wird gut die Gestaltung der Häuserzeile gegenüber als Vorlage aufgegriffen.

    Die Mieten in dem Viertel sind nicht exorbitant hoch, sondern entsprechend der Lage. Außerdem sind die Zinsen für Immobilenkredite aktuell sehr günstig, darum kann jeder Wohnraum schaffen, wenn er denn möchte.

  34. @ Brachen müssen versiegelt werden: „Gewalt ist natürlich keine Lösung, aber…“ – laaangweilig! Doch da die Menschheit in Deinen Augen offenbar vom Dazulernen befreit ist, wird den „Gewalttätern“ Absolution erteilt, da sie ja „besser“ sind als die, die erkennen, dass sowas noch nie etwas zum Guten verändert hat und die sich auch noch trauen, dies zu sagen – und in ihrem Konsens „beängstigen“. Ich zittere auch schon richtig, anbetrachts dieses Konsens hier…
    Natürlich kann sich die/der revolutionär-antikapitalistische 19-jährige nach Vollzug eines solch nachhaltig-wirksamen revolutionär-antikapitalistischen Aktes mächtig revolutionär und antikapitalistisch fühlen in der elterlich finanzierten Bachelorbutze – bevor es sie/ihn dann mit 26 Jahren nach Striesen, Heidelberg oder Quickborn verschlägt… Sie/er kann sich dabei ja immerhin Deines Verständnisses sicher sein. Das ist irgendwie beängstigend…

  35. Ich finde es gut zu lesen, dass es im Viertel hier Widerstand gegen diese sinnlosen Zerstörungen gibt, die hier aktuell leider zum Alltag gehören.

    – Ja es nervt erheblich, wenn neu gebaute Häuser durch Schmierereien beschädigt werden.

    – Ja es nervt genauso wenn die alten Häuser beschädigt werden.

    – Ja es nervt wenn sich Leute Gedanken machen, wie sie Ihre Fassaden, Friedhofsmauern usw. gestalten können, dass diese dann nach wenigen Stunden / Tagen / Wochen wieder zerstört werden.

    – Ja es nervt erheblich, wenn die Spielplätze durch ausgesprochen sinnlose Schmierereien verunstaltet werden.

    – Ja es nervt, wenn nachts Spiegel von Autos abgetreten werden.

    – Ja, wir haben verstanden, dass ihr hier keine Nazis wollt. Warum begibt man sich dafür aber dann auf deren Niveau?

    – OK, „IHR“ wollt, dass das Kiez dreckig bleibt. Was glaubt Ihr denn was die Mehrheit im Kiez davon hält? NICHTS!

    Statt gegen zu hohe Mieten zu protestieren in dem man Dinge zerstört, kann man auch einfach mal zur Bank gehen, ein Projekt aufsetzen um günstigen Wohnraum zu schaffen und das dann mit viel Mühe durchziehen. Die Nachfrage danach muss ja riesig sein. Und wenn man das gemacht hat, dann muss man sicher immer noch gegen den inneren Schweinehund ankämpfen, der einem sagt: „Und jetzt erhöhen wir die Miete, weil dann kommt am Ende mehr für mich und meine Altersvorsorge rum“

    Viel Spaß!

  36. Selbst bin ich Opfer eines Anschlages geworden. Hat mich ne Stange Geld gekostet. Nein, weder besitze ich eine Immobilie, noch verfüge ich über ein Einkommen, welches es mir erlaubte andere kapitalistische Statussymbole zur Schau tragen zu können. Ob ich mir das ein zweites Mal leisten kann? Vermutlich nicht. Also werde ich dann, mein noch geliebtes Viertel, nach über 20 Jahren, verlassen müssen und so den Weg freimachen, damit Leute einziehen können, die sich sowas leisten können. Davon gibt’s genug. „Ihr“ habt’s so gewollt.
    Lang lebe der antikapitalistische Kampf.

  37. @R.Mi und alle anderen Bauwütigen hier

    – Gut, bei Spielplätzen geh ich mit – bei Kindern hört der Spaß auf.

    Ganz so einfach, wie es hier so oft dargestellt wird ist es eben leider nicht. Mal eben zur Bank spazieren, bisschen Kohle leihen und selber günstigen Wohnraum schaffen. Es passiert nicht, weil es ohne staatliche subventionen nicht möglich ist. Die Grundstücks- und Baupreise allein sind schon so hoch, dass sich für die Privatwirtschaft nur lohnt zu bauen, was eben gebaut wird und zu vermieten, was eben vermietet wird. Daran ändert sich auch nichts, wenn ich das aus Eigeninitiative tue. Das Problem der steigenden Mieten liegt doch viel tiefer.

    Nach wie vor möchte ich nochmal als Möglichkeit einwerfen, dass nicht jeden Quadratmeter vollgebaut werden muss. In der Geschichte haben sich hochverdichtete Städte auch aus Brandschutzgründen immerwieder als „brandgefährlich“ (badum-ts) erwiesen, weil Menschen in ihren Häusern gefangen waren. Auch heute ist es aus Brandschutz-Sicht die zunehmende Nachverdichtung kritisch zu betrachten, auch wenn wir inzwischen natürlich ganz gut gelernt haben, Brandlast zu minimieren usw…

    Auch dass sich durch die hohe Versiegelung an anderen Stellen Städtebauliche Probleme ergeben (Überhitzung, schlechte Versickerung, Überflutungsgefahren, Artensterben, usw.) ist schon länger bekannt. In diesen Zeiten sind Brachen Gold Wert! Leider nicht Monetär, sondern „nur“ für das Stadtklima – und das ist eben nicht so zahlkräftig. Deshalb wäre hier die Stadt gefragt. Wie es um deren Haushalt steht, können wir ja täglich in der Zeitung lesen.

    Wem Brachen per se zu hässlich sind, kann von mir aus gern für umgestaltungen als Parks, Begrünungen von Fassaden, Dächern, Entsiegelungen usw. plädieren – aber so völlig kreativlos die TLG in schutz nehmen, weil die Brache ja so hässlich war und da sonst keiner Sozialwohnungen bauen wollte … das greift mir dann doch deutlich zu kurz. Bei aller Gewalt. Ich lasse sie mal beiseite. Wir wollen ja Lösungsorientiert bleiben.

    PS: Na wie wärs mit einem Crowd-Funding im Viertel, dass wir die nächste Brache einfach kaufen, und schön Brach liegen lassen? Einfach nicht mähen und vor den Toren des Kiez’s eine kleinen aber feinen Oase für Artenvielfalt und das Stadtklima schaffen. Das fände ich sinnvoller, als an Investoren zu verkaufen, die dann eben doch nur die Autobahn GmbH und Amazon beherbergen.

    PPS: Ich bin Bauingenieur, schreibe also kaum aus Eigennutz. Damit bin ich aber auch selbst Teil der von mir angeprangerten Gentrifizierung. Just Saying.

  38. Oh oh oh Anton. :-) Ich finde es erstaunlich, dass du Wahrheiten als Beleidung empfindest, Deutlichkeit als Fäkalsprache, und mein Laptopbildschirmlanger Text zu viele unangenehme Fakten enthielt. ;-)
    Aber es sei dir gegönnt, Friede sei mit uns.

  39. @Brachen müssen versiegelt werden!: Also ich möchte in einer Stadt wohnen, die nach Stadt aussieht und nicht nach Dorf. Die Brachen finde ich tatsächlich häßlich und es bietet sich an, diese Lücken zu füllen, schließlich standen dort früher schon Häuser. „Einfach nicht mähen“ ist für mich keine Option.

  40. Ist das jetzt das Hechtviertel?
    Oder doch schon Scheunenhofviertel?
    Oder gehört es schon zu Pieschen???
    Kann mir das mal einer erklären?

  41. Das dramatische ist doch, dass hier wahrscheinlich gegen die Ausgangssperre verstoßen wurde. Unmöglich! Verantwortungslos! Schweinerei!

  42. Ich darf als Anwohner auch schon in Jahrzehnten rechnen und wundere mich schon seit einigen Jahren, was einige wenige hier als Botschaft des Viertels kundtun möchten. Sachbeschädigung und Gewalt gehört für nicht dazu und das sehen hier in der Viertelblase doch einige genauso. Zum selbsternannten Kiez gehören eben doch ALLE Anwohner, aber die fragt ja keiner. Sollen sie sich bitte woanders austoben oder ihre Wohnung von innen „verschönern“ und als politische Botschaft im Internet posten.

    Prost!

  43. Ok, der Kiez wehrt, sich… aber ja nur verbal… Wie wäre es zu Beginn mit nem Einsatz auf dem Spielplatz, um die Rutsche, die Tischtennisplatte und Co. zu reinigen? Macht ja sonst keiner.. Ich wäre dabei… Geredet wird hier eh immer zu viel ; )

  44. Also ich frag mich auch zu welchen Viertel das jetzt gehört. Weil Scheunenhofviertel ist es ja definitiv nicht mehr und Pieschen eigenltich auch nicht. Vielleicht auch so nen Teil, den keiner richtig will. Weiß jemand zu was das gehört?

  45. Offiziell gibt es in Dresden keine Stadtviertel, nur Stadtbezirke -> Stadtteile -> statistische Bezirke. Demnach gehört das Gebäude zu: Neustadt -> Leipziger Vorstadt -> 141 (Eisenbahnstr.).
    Laut Wikipedia wird das Scheunenhofviertel durch den Eisenbahnbogen und die Hansastraße begrenzt. Das Gebäude gehört also nicht dazu. Das Hechtviertel liegt noch weiter nordöstlich davon. Es gehört nicht zu Pieschen, aber zum Stadtraum „Neustadt/Pieschen – Leipziger Vorstadt, Pieschen“ (Stadträume haben ähnliche Bausubstanz und Siedlungsstruktur und sind für die kommunale Bürgerumfrage zusammengefasste Stadtteile). Das kann man übrigens im Themenstadtplan recherchieren.

  46. Hallo DD-Hecht. Beantworten kann ich es dir auch nicht, aber vielleicht mal sortieren. Es ist Stadtteil (definierte „Verwaltungseinheit“) Leipziger Vorstadt und grenzt an die Stadtteile Pieschen Nord und Innere Neustadt.
    Hier eine Karte. (Hinweis: falls der Link keine Stadtteile anzeigt, dann links Themen > Allgemeines > Gebietsgrenzen > Stadtteile.)
    Geht man nach statistische Bezirke, ist es „141 Leipziger Vorstadt (Eisenbahnstr.)“. Das hatten wir ja aber auch schon beim Hecht. Das sind Verwaltungsentscheidungen. Ob die alteingesessene Bevölkerung noch eine feinere Gliederung mit Viertelnamen hat, weiß ich leider auch nicht.
    Würde mich aber auch interessieren, falls es jemand weiß…

  47. Von der Rudolfstraße ausgesehen liegt dass im Westen. Also traf es die Wessies. Alles halb so schlimm

  48. Ich hatte gestern ein sehr informatives Gespräch mit einer Mitarbeiterin aus dem Stadtarchiv. Sie teilte mir mit, dass das Viertel um 1900 Petri-Viertel hieß. Es ist begrenzt von der Fritz-Reuter-Straße, Hansastraße und der Großenhainer Straße. Der Mittelpunkt des Petri-Viertel ist die St.-Petri-Kirche. Ich würde mich freuen, wenn dieser ursprüngliche Namen wieder Einzug in den Wortschatz der Bewohner des Viertel findet.
    Ich hoffe ich konnte hiermit für Klarheit sorgen.

Kommentare sind geschlossen.