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Sportcampus – Bahn prüft Verkauf

Die Deutsche Bahn prüft den Verkauf ihres Grundstücks zwischen Harkortstraße und dem Haltepunkt Pieschen. Das Areal hat eine Fläche von 8,5 Hektar und ist eine der größten Brachflächen in Dresden. Eine Umwidmung in Nicht-Bahngelände ist erst dann möglich, wenn keines der zur Bahn gehörenden Unternehmen Bedarf für die Fläche anmeldet. Dieser Prozess, der vom Eisenbahnbundesamt koordiniert wird, kann bis zu zwei Jahren in Anspruch nehmen.

Bis zu zwei Jahren kann die Prüfung zum Verkauf des Bahngeländes an der Harkortstraße dauern
Bis zu zwei Jahren kann die Prüfung zum Verkauf des Bahngeländes an der Harkortstraße dauern

“Wir sind bei einem Treffen des Vereinsvorstandes von Motor Mickten mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Mitteldeutschland umfassend über diese Pläne der Bahn informiert worden”, sagte Frank Elsner, 2. Vorsitzender des Vereins, im Gespräch mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell. Man wisse zudem, dass die Stadt Interesse am Erwerb des Grundstücks bekundet hat.

In der Vergangenheit hätten sich Deutsche Bahn und die Stadt schon einmal über einen Flächenkauf geeinigt, als es um das Areal an der Gehestraße für den Bau des neuen Schulcampus ging.

Der Sportverein Motor Mickten mit 1.700 Mitgliedern in 24 Sportarten hatte im Mai 2019 sein Projekt eines  multifunktionalen Sportzentrums präsentiert. Wir wollen ein “inklusives Versorgungszentrum für Sport, Gesundheit und Soziales für den Breitensport, den Vereinssport und den Behindertensport errichten und mit Gewerbeflächen mit sportnaher Ausrichtung und kulturellen Angeboten verknüpfen”, beschreibt Elsner die Vision des Vereins.

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Der derzeitige Standort am Pestalozziplatz sei mit der Auslastung bereits am Limit. Zudem gebe es dort keine Erweiterungsmöglichkeiten. “Ein Wachstum des Vereins und seiner Angebote kann nur an einem neuen Standort erfolgen”, so Elsner. Mit den Informationen der Bahn habe man nun “Spielraum für die weitere Planung”. Der Verein werde Schritt für Schritt seine Hausaufgaben erledigen. Dazu gehöre auch eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit und die Verbreitung der Projektstudie.

So könnte das Sportcenter von außen aussehen. Rechts im Bild die Kletterhalle. Visualisierung: Ipro
So könnte das Sportcenter von außen aussehen. Rechts im Bild die Kletterhalle. Visualisierung: Ipro

Diese wurde gemeinsam mit der Ipro Consult GmbH aus Dresden entwickelt, um die Pläne für das Areal an der Harkortstraße zu beschreiben. Auf rund 20.000 Quadratmetern Nutzfläche, verteilt über drei Etagen, sollen im künftigen Motor-Mickten-Campus vielfältige Angebote für die Vereinssportarten aber auch für die Freizeitsportler, die nicht an Vereine gebunden sind, untergebracht werden.

Dazu gehören auch eine Schwimmhalle mit acht 25-Meter-Bahnen, ein Kletterturm, Fitnessbereiche oder eine Kunsteisfläche auf dem Dach.

Links vier Gewerbegebäude, rechts das Sportzentrum, blau die Schwimmhalle. Visualisierung: Ipro
Links vier Gewerbegebäude, rechts das Sportzentrum, blau die Schwimmhalle. Visualisierung: Ipro
Seit der Vorstellung des ambitionierten Projektes hat die Vereinsspitze bereits eine Reihe von Gesprächen geführt, um zu informieren und Verbündete zu finden. So wird zum Beispiel eine Konferenz mit den verschiedenen Ämtern der Stadt vorbereitet.

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“Wir möchten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit unseren Ideen vertraut machen und davon überzeugen, dass hier ein wichtiges Projekt zu Steigerung der Lebensqualität für mindestens 100.000 Einwohner in Pieschen und der Neustadt entsteht”, sagt Elsner. Durch die günstige Verkehrsanbindung mit S-Bahn und Straßenbahn sei der Einzugsbereich wahrscheinlich noch deutlich größer.

Zu den langfristigen Plänen des Sportvereins passt auch die im April vom Stadtrat verabschiedete Sportstrategie Dresden bis 2030. Dabei hatten sich die Stadträte für den Bau eines Kombi-Bades aus Schwimmhalle und Freibad für die Einwohner in Pieschen und der Neustadt ausgesprochen. Die städtische Bäder GmbH wurde beauftragt, den Neubau in ihre Investitionspläne ab 2025 einzuordnen. In dem Beschluss wird als Standort das Gelände an der Harkortstraße favorisiert.

Die Projektstudie zeigt klare Vorstellungen von der Nutzung des Geländes. Visualisierung: Ipro Consult
Die Projektstudie zeigt klare Vorstellungen von der Nutzung des Geländes. Visualisierung: Ipro Consult

Ein Beitrag von Winfried Schenk – www.pieschen-aktuell.de

5 Kommentare

  1. Die Fläche ist etwa ähnlich groß wie jene des 2013 von der DB erworbenen Areals Gehestraße für den Schulstandort Gehestraße.
    Hier haben wir ca. 50.000 m² bzw. ca. 62.000 m² mit Grünband.
    An der Gehestraße waren es ca. 56.000 m². In der Ratsvorlage V2380/13, Seite 5: Grunderwerb, ist die Kaufsumme von vorauss. 3.200.000 Euro beziffert – also ca. 57 – 60 Euro pro m² (also massentypischer Preis, nicht zu vergleichen mit kleinen Bauflächen). Hier waren allerdings Altlastverdachte sowie Großteile der umfangreichen Geländeberäumung mitverkauft und daher den Preis senkend. Die DB verkaufte auch nur am Stück und sofern ein B-Plan besteht (es also Baugebiet und nicht Grünland wird, ha ha clever).

    An der Harkort haben wir eine komplett beräumte “saubere” Fläche ohne noch zu tilgende Altlastaufwände. Weiterhin stieg der Bodenrichtwert sicherlich seitdem.
    Die Fläche Harkort wurde zuletzt nur als Baustellenhalde für den S-Bahn-Ausbau DD-Coswig gebraucht, welcher vor ca. 7 Jahren endete. Seither wurde seitens der Stadt vermutlich Interesse an der Fläche angemeldet, was also seit vielen Jahren den “Prüfvorgang” zur bahnbetrieblichen Freistellung ausgelöst haben dürfte. Insofern halte ich einen erst jetzigen “Start der Prüfung” für Verdummung. Bekannt ist, daß ein Verkaufswille der DB lediglich am m²-Preis hängt. Ab 100,- denkt man schon schneller nach, ab 200,-€/m² gehts ganz schnell. (Man beachte die konzerninterne Erlösmaximierungsstrategie bei Flächenveräußerungen.)
    Heißt also hier an der Harkort: geschätzt: ca. 80 – 100 €/m², ergo 4 Mio bis 6 Mio. Das würde die private Investition unmöglich machen. Zudem muß man noch das Amt für Wirtschaftsförderung von ihren zwei zwanghaften Gewerbeansiedlungen dort abbringen.
    Was die Stadt nun also tun kann und tun wird, gerade wenn nur sie die Hauptlast des Bodenerwerbs trüge, kann ja jemand anderes weiterspinnen.
    Ach so, da hier ein “Freundschaftspreis” von der DB tollkühn erwartet wird/werden muß, und man solche Fälle schon sah, sehe ich das mit der “jetzigen Prüfung” recht entspannt. Das kann dauern! Der Preis entscheidet die Zeit. Sonst nichts. Bis dahin leg ich mich nochmal kurz hin, Amen.

  2. Laut Themenstadtplan weisen die drei entsprechenden Flurstücke (1298/1,427,2 & 427/7) eine Größe von etwa 103.000m² (10,3 ha) auf.

    http://stadtplan2.dresden.de/spdd.aspx?permalink=2RY3xI0n

    Bei einem Bodenrichtwert – wie ebenfalls dem Themenstadtplan zu entnehmen ist – von 100€/m²
    wäre mit einem Grundstückspreis von ca. 10 Mio € auszugehen.

    http://stadtplan2.dresden.de/spdd.aspx?permalink=1lcU2EaH

    Der Bau einer neuen Schwimmhalle in Dresden wurde vor nicht allzu langer Zeit von der Stadtverwaltung mit ebenfalls ca. 10 Mio € beziffert.

    Für die Sanierung des (sehr kleinen) Sachsenbades wurden – bereits vor Jahren – etwa 20 Mio € angesetzt.

    Motor Mickten plant – wie dem verlinkten Artikel zu entnehmen ist – für sein Projekt Kosten im hohen zweistelligen Millionenbereich.

    Insgesamt kommt man also eine Summe von bis zu/gut 100 Mio€, das ist in etwa das Volumen, das Kulturpalast und Kulturkraftwerk jeweils hatten.

    Der Verein geht davon aus, dass sein Projekt zu bis zu 80% von Freistaat und Kommune gefördert wird.

    Ich finde es wäre an der Zeit, dass der #staDDrat als Ganzes sich am Riemen reißt, die Sandkastenspiele vorübergehend ruhen lässt und durch Bürgerinformation, Bürgerbeteiligung UND Kompromissfähigkeit zeigt, dass UNSERE (repräsentative) Demokratie lebt… und so #richtschgeil ist. :-)

  3. Danke Fidel, so sieht eine ordentliche Zuarbeit aus! Im “verlinkten Artikel zum Projekt” ist bereits von 70.000m² Gesamtfläche die Rede. Ich nutzte die Flächenmeßfunktion im Stadtplan, da die Flurstücke noch das Umfahrungsgleis Nst.Bhf. umfassen. Man sieht oben gut, daß der Grünzug ziemlich breit gedacht ist (gut so), die Baufläche sogar etwas schmaler ist als ich gestern dachte. Heute messe ich (minimierend) ca. 45.000m² für die Projekt-Baufläche, 60.000 fürs Ganze, also 15-25Tm² fürn Grünzug, welcher wohl durch “die Stadt” zu erwerben und zu errichten wäre. Wäre also 4,5 Mio bzw. bei DB-Wohlwollen ca. 4 Mio fürs reine Baugelände.
    (Danke auch für die Erinnerung, daß in den Flurstücken auch die Fläche abrufbar ist im Stadtplan.)
    Betreffs der Fördererwartung von bis zu 80% von Land und Stadt, was m.E. auch den Grunderwerb einschlöße, wüßte ich nichts von solchem. Über welchen Geldtopf soll das laufen? Ich glaube, die Kommunale Sportförderung hat seit Jahren allein mit dem Sanierungsstau an Sportanlagen zu kämpfen. Und das Land hat grade den Ländlichen Raum im Nacken/ im Fokus, was man ja schon schön am zusammengebrochenen Straßenbaugeld vom Land ersehen kann.
    Das Sachsenbad mitgedacht, kann es nicht beides geben. Man muß sich entscheiden. Das Projekt hier ist sehr interessant, mal abgesehen von der exorbitanten 3,5Mio-Besuchererwartung. Man vergleiche mal mit den Museen der SKD, wenngleich das anderes Metier ist. Im Prinzip kann es eine Art PPP sein (private-public-partnership), denn es geht nur durch eine größere Kooperation. Ob sich die Verwaltung von ihren eigenen Absichten trennt, ist ebenso unklar. Aber das Projekt zeigt, daß eine Kommune längst nicht ALLES IMMER NUR selbst und ALLEIN entwickeln muß, wie das leider in DD oft als Selbstverständlichkeit gilt. Dresdens städt. Haushalt ist seit dem Woba-Verkauf de facto allein auf Schule+Kita+Kulturbauten fixiert. Hunderte weitere Bedarfe einer Großstadt (darunter lang-ignorierte Klein- und Sektoralanliegen) dümpeln vergessen weiter, gerade dort wird das Bürgerengagement in Permanenz enttäuscht. Andere Städte managen vieles anders, aber DD will es aus seltsamem Verständnis stets “besser machen”. Mal sehen, wie das hier weitergeht.

    Bis dahin warte ich erstmal auf die Bahn, oder besser doch nicht. Amen.

  4. Motor Mickten verfolgt mit dem Campus 3 Ziele:
    1 Nachhaltigkeit im Green Campus:
    – maximaler Nutzen bei minimalem Flächen- und Ressourcenverbrauch
    – Verkehrsvermeidung durch Fußläufigkeit und ÖPNV
    – nachhaltiges Bauen durch innovative Energie- und Materialkonzepte
    2 Demographie:
    – zentrale Lage in den kinderreichen Stadtbezirken Pieschen und Neustadt (Die ‘Geburten-Hauptstädte’ von Dresden)
    – gesundheitliche und soziale Prävention durch lebenslange Teilhabe und Inklusion für alle Einwohnenden
    – hohe Lebensqualität durch stabile und nachhaltige bezahlte Arbeitsplätze
    3 Freiheit und Demokratie:
    – Meinungsbildung durch demokratische Bürgerbeteiligung vor Ort
    – bürgerliche Mitbestimmung durch niedrigschwellige Beteiligungsmodelle am Unternehmen
    – gemeinnützige Mitarbeit im Gesamtprojekt über Vereine bzw. Genossenschaften

    Unsere Stadt lebt von ihrer Vielfalt, von ihren Visionen und von urbanen Innovationen. Wir sind ein Teil dieser Stadt und beteiligen uns nachhaltig an ihrer sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung.
    Wenn du uns unterstützen willst, melde dich bie Motor Mickten.

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