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Graffiti: CDU-Antrag geändert

Im Stadtbezirksbeirat hat gestern der ehemalige CDU-Stadtrat Gunter Thiele einen Antrag seiner Fraktion zum Thema Graffiti vorgestellt. Der Antrag heißt: „Für eine saubere Stadt! Graffiti-Schmierereien nachhaltig und wirkungsvoll bekämpfen“.

Graffiti an dem gerade erst saniertem Rondell am Rosengarten
Graffiti an dem gerade erst saniertem Rondell am Rosengarten
Damit soll die Stadtverwaltung beauftragt werden, in einem ersten Schritt die Albertbrücke und die Waldschlößchenbrücke von Schmierereien zu befreien und Nachhaltigkeit gegebenenfalls durch Überwachung zu erreichen.

Noch bis Ende des Monats sollen weitere Voraussetzungen geschaffen werden, in der Innenstadt Schmierereien an städtischen Anlagen zu entfernen und neue Schmierereien binnen 24 Stunden zu beseitigen.

Auch Eigentümer nichtstädtischer Gebäude sollen sich beteiligen, um auch dort die Beseitigung innerhalb eines Tages zu erreichen. Außerdem schlägt der Antrag vor, weitere Flächen bereitzustellen, auf denen Graffiti aufgebracht werden dürfen.

Graffiti an der Waldschlößchenbrücke
Graffiti an der Waldschlößchenbrücke
Die Stadtbezirksbeiräte waren sich ziemlich einig, das Graffiti auf Sandstein nix zu suchen haben und das „sinnlose Getagge“ (Holger Knaak, Linke) unschön ist. Aber die Lösungsvorschläge, vor allem die Überwachung und das 24-Stunden-Reinigungsprojekt hielten die meisten Räte für falsch.

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Der Grüne Klemens Schneider erklärte, dies sei personell nicht umsetzbar, außerdem würde ständige Reinigung dem Sandstein schaden. Er schlug vor die Waldschlößchenbrücke für Graffiti freizugeben. Jörg Logé (CDU) bemerkte dass es sich bei den Graffiti immer um eine Straftat handele, ganz egal ob das Werk dann Kunst sei oder nicht, selbst „Gerhard Richter dürfte nicht einfach ein Haus bemalen“.

Stadtbezirksamtsleiter André Barth erläuterte, dass für eine schnelle Reinigung wesentlich mehr Mittel im Stadthaushalt eingeplant werden müssten.

Die Grünen reichten schließlich den Änderungsantrag ein, unter anderem die Waldschlößchenbrücke zur Graffiti-Bemalung frei zu geben ein. Der wurde mit knapper Mehrheit angenommen. Entscheiden muss darüber dann der Stadtrat.

Auch am Staudengarten gibt es diese "Kunst"
Auch am Staudengarten gibt es diese „Kunst“

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10 Kommentare

  1. Sich nicht benehmen können, Vandalismus betreiben, fremdes Eigentum beschädigen,… und dann wegen „Überwachungsstaat“ rumheulen.

  2. In anderen Stadtbezirken Dresdens reift immer mehr der Wunsch,
    die Äußere Neustadt einzugegen (Zaun drum) und der Verwahrlosung ihren definierten Raum zu geben. Wem´s gefällt, darf dann bis an sein Lebensende in der Schonung leben.

  3. „Der Grüne Klemens Schneider erklärte, dies sei personell nicht umsetzbar, außerdem würde ständige Reinigung dem Sandstein schaden.“

    Aber den Autolack drauf zu lassen, hilft dem Sandstein mehr.

    Oh Herr, wirf` Hirn vom Himmel….

  4. @ Muss früh raus

    Trumphafte „Zaun drum“-Rhetorik betrifft wohl eher ihren persönlichen Bekanntenkreis. Und dann bliebe noch die Frage, ob die Neustadt verwahrlost oder das ausgeschlossene eventorientierte Publikum.

  5. Dieses hemmungslose Besprühen von Naturstein ist wirklich übel. Sofort wieder runterwaschen damit kein Fame aufkommt mit diesem Mist. Und z.B. Bewegungsmelder installieren. Macht die Bahn auch. Und dann wird ein Wachdienst aktiviert…

    Früher gabs nen Kodex – keine Farbe auf Naturstein.

    Die Grünen versuchen hier nur ihre Wählerklientel zu decken. Sollen sie doch ihre Parteizentrale für Grafitti freigeben.

  6. Die Grünen laufen in Gefahr, das Ansehen und die Bedeutung des Stadtbezirksbeirates Neustadt zu entwerten, wenn sie spaßeshalber solche Vorschläge machen, die keinerlei Aussicht auf Realisierung haben. Zur Erinnerung: Die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger im Stadtbezirksbeirat arbeiten zwar ehrenamtlich, erhalten aber ein Sitzungsgeld, und haben sicherlich wichtigere Aufgaben, als politische Sandkastenspielchen zu betreiben. Gedankenfreiheit sollte nicht mit Narrenfreiheit gleichgesetzt werden.

  7. Ich finde diese Schmierereien auch unerträglich.
    Geht man einmal ohne böse Gedanken in Frankreich in eine Höhle, schon muss man sich darüber ärgern, dass nicht einmal unsere Vorfahren so anständig waren, den Naturstein (der nicht einmal aus der Natur entrissen, behauen und seiner Natürlichkeit beraubt wurde) einfach Naturstein sein zu lassen. Unfassbar, wirklich (dennoch meine ganze Anerkennung, dass sie die Erfindung des Lackes späteren Generationen überlassen haben)!
    Und dass das seit mehreren Jahrzehntausenden keiner weggemacht hat, bringt meinen bürgerlichen Kleingeist umso mehr in Wallung, auch wenn dieser sonst nur bis zur nächsten Straßenkreuzung denkt…
    (Wie ich mich schon auf die Ästheten unter uns freue, die sich nun ihres Urteils über den künstlerischen Wert solcher Bemalungen nicht mehr enthalten können)

  8. „…meinen…Kleingeist…“

    Wie wohltuend. Endlich mal eine vernünftige Äußerung. Ich hoffe wirklich, es ist ernst gemeint und nicht nur billigste Alberncomedy.

  9. @ProBildung: Ernst ist mein zweiter Vorname.

    Was mir aber Kopfzerbrechen bereitet, ist der Doppelsinn dieses Namens „ProBildung“. Meine Lateinkenntnisse sind zwar etwas angestaubt, aber ich meine mich zu erinneren, dass „pro“ auch die Bedeutung „anstatt“ hat, wie es in der deutschen Sprache besonders bei zusammengesetzten Wörtern noch immer zur Geltung kommt (ein Pronomen steht etwa „statt eines Nomens“). Heißt „ProBildung“ also „statt Bildung lieber etwas anderes“ und wenn ja, wäre ich brennend an dieser Alternative interessiert; oder heißt es doch „für Bildung“ und der sprachliche Ausdruck hatte angesichts eines solch emphatischen Bekenntnisses nur ein wenig das Nachsehen.

    …schon interessant, womit man sich an einem Sonntagnachmittag so die Zeit vertreiben kann…

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