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Schäden an Brücke am Waldschlößchen

So jung und doch schon schlecht gealtert: Die Waldschlößchenbrücke ist erst zwölf Jahre alt und weist doch schon allerhand Schäden auf. Das ergab ein Anfrage der Linken an die Stadtverwaltung.

Mit Zwölf schon in der Midlife-Crisis? Die Stadtverwaltung musste verbreitete Schäden an der Waldschlößchenbrücke einräumen. Foto: Victor Franke
Mit Zwölf schon in der Midlife-Crisis? Die Stadtverwaltung musste verbreitete Schäden an der Waldschlößchenbrücke einräumen. Foto: Victor Franke

Brücken-Probleme hat die Stadt gerade einige. Die Waldschlößchenbrücke stand in jüngster Vergangenheit nicht im Fokus. Zwar verlor das Dresdner Elbtal wegen ihr seinen Unesco-Welterbetitel und genehmigt ist ihr Bau bislang immer noch nicht vollständig. Doch was ist das schon im Vergleich zum maroden Blauen Wunder und der nicht mehr existenten Carolabrücke.

Schollbach-Anfrage

Anlässlich des zwölften Geburtstages machte sich Linken-Stadtrat André Schollbach dennoch Sorgen um den aktuellen Zustand der Waldschlößchenbrücke. Offenbar zu Recht – denn die Schadensliste, die der Linken-Politiker von der Stadtverwaltung bekam, ist lang. Ob Risse an einer Bodenplatte, Lagern und Fundamenten, ob angerosteter Stahl oder „verbreitete“ Schäden an der Fahrbahn – fast alle Teile der Brücke scheinen betroffen zu sein.

Er darf die Elektrokästen auf der Brückenzufahrt besprühen. Die vielen anderen Graffiti an der Waldschlößchenbrücke führt die Stadt unter den "Schäden" mit auf. Foto: Victor Franke
Er darf die Elektrokästen auf der Brückenzufahrt besprühen. Die vielen anderen Graffiti an der Waldschlößchenbrücke führt die Stadt unter den „Schäden“ mit auf. Foto: Victor Franke

Schollbach macht sich nicht nur Sorgen um den baulichen Zustand, sondern auch um die rechtliche Unsicherheit: „Obwohl das Bundesverwaltungsgericht bereits vor neun Jahren den Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Waldschlößchenbrücke für rechtswidrig erklärte, ist nach wie vor kein Termin für eine Legalisierung in Sicht.“ Daraus zieht Schollbach Sorgen machende Schlüsse für den Ersatzneubau der Carolabrücke: „Sofern für den Ersatzneubau der Carolabrücke ein Planfeststellungsverfahren nötig werden sollte, verhieße die lange Dauer des Verfahrens zur Waldschlößchenbrücke nichts Gutes.“

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Wie die Stadt den Zustand der Brücke bewertet, ob es Einschränkungen für die Nutzung geben könnte und wann sie die Schäden beheben möchte? Auf diese und weitere Fragen hat die Stadtverwaltung dem Neustadt-Geflüster nicht geantwortet. Die Linken-Anfrage und die Antworten des Oberbürgermeisters lassen sich im Ratsinfosystem nachlesen.

19 Kommentare

  1. Ich mache hin und wieder beruflich auch Brückenprüfungen nach DIN 1067. Mal ganz allgemein gesprochen kategorisiert man jeden Schaden nach Dauerhaftigkeit (wird es schlimmer, wenn man nix macht), Verkehrssicherheit (geht ein Sicherheitsrisiko von dem Schaden aus) oder Standsicherheit (ist die Standsicherheit des Bauteils gefährdet) …. Allgemein kann man sagen, dass man immer irgendwas findet – Wenn man nix findet, schreibt man eben das auf, WAS man findet … idealerweise bewertet man das entsprechend schwach …

    Was ich sagen will: Nur, weil die Schadensliste lang ist, ist der Brückenzustand noch lange nicht besorgniserregend. Im Brückenprüfersprech übersetzt man die Zustandsnote 2,4 übrigens als: „befriedigender Bauwerkszustand“. Hier macht man in erster Linie politischen Wirbel. Nach 12 Jahren darf schon mal eine Markierung verwittert sein. Die Brückenkappen z.B. sind ganz bewusst als Verschleißteile konzipiert, weil in den Bereichen die stärkste Bewitterung auftritt. Als Schutz für tragende Bauteile sozusagen … Kann man mal den Ball flach halten …

    Graffitti sind z.B. weder für Dauerhaftigkeit, Verkehrssicherheit noch für Standsicherheit ein problem …. die Bewerte ich persönlich erst dann mit dringlichen Maßnahmenempfehlungen, wenn es sich um Hakenkreuze handelt ;)

  2. Liebe*r „Befriedigender Bauwerkszustand“ :-)

    vielen Dank für Deine Einordnung! Das klingt ja eher beruhigend. Umso wichtiger hätte ich es gefunden, wenn die Stadt selber etwas dazu gesagt und etwas mehr Klarheit geschaffen hätte. Die Fragen zielten genau auf die von Dir genannten Punkte ab, also letztendlich eine Risikobewertung der „Schäden“.

  3. hilfe, alles geht den bach runter und wieder rauf

    man muss nicht auf jedes boot aufspringen, dass vorbeifährt, aber man könnte ja schon mal die fahrradfahrer ins visier nehmen, gell?

  4. Ich würde zur Finanzierung aller Brückenbauwerke in Dresden hier einfach auf ganzjährig T20 absenken, dann spült das noch paar Mios mehr in die Kasse. Das macht allerdings die Kraftfahrzeugführenden mürbe, und jene Boliden darunter gar hyper-wuschig. Und gut daß die 1. Generalsanierung der WSB ansteht, dann bitte endlich aus dem elenden Grau ein Grünes Wunder machen. Danke.

  5. … das Dresdner Elbtal war mal in der ganzen Welt ein geschätztes UNESCO-Welterbe und nicht mehr auf einer Ebene mit Salzburg, Regensburg, Wien, nur eine superhäßliche Brücke mit vielen Mängeln!

  6. So häßlich ist ja die Waldschlößchenbrücke gar nicht!!! Ich kann die Meinung von Herrn Gärtner überhaupt nicht teilen. Ich bin froh, daß die Brücke da ist. Was würden wir jetzt ohne sie machen, nachdem eine Brücke eingestürzt ist???

  7. Dresdener Stadträte Bauämter ect sollen sich mal ein Beispiel an der eingestürzten Brücke in Genua Italien nehmen…..DIESE Hauptverkehrsbrücke war nach 2 Jahren wieder aufgebaut…. aber ja am besten auch gleich noch mehr Brücken sperren freut den Wähler….Verantwortung will eh keiner mehr übernehmen….

  8. @ Martin: Nee, Genua ist eben KEIN Vergleichsbeispiel. Wie OB Hillpert gestützt auf Fakten in einer Ratssitzung mal klarstellte, lagen in Genua völlig andere Rahmenbedingungen vor. Ich erinnere nur grob (denn damit ist die Sache gegessen): der italienische Staat zog die Umsetzung an sich, es wurde ein eigenes Gesetz gemacht und die Sache BEZAHLT. Damit war superschnelles Klären von Dingen möglich, alle Hindernisse waren aus dem Weg geräumt, man konnte weder verzögern noch klagen oder so, man baute einfach zügig los nach kurzer Planung. Ich lernte jedenfalls dabei: Italien kann handeln, wenn sie mal müssen. Das Land funktioniert anders als unseres, aber vieles ist härter oder einleuchtender geregelt, südländischen Schlendrian kann man so eigentlich nicht feststellen. Naja, Genua war ja vor Meloni, aber seit Meloni wurden chaotische Bereiche hart und oft auch digitalisiert gemaßregelt (die kennen ja ihre Schlitzohren), daß man KEINE Schlupflöcher mehr hat. Rigide wurde z.B. bei illegalen Baustellen agiert, oder auch bei Steuererklärungen, Finanzen und solches. Die große Mehrheit ist überzeugt und zufrieden, nur Toskana und Emilia Romagna sind klassisch linke Regionen. Die haben auch alle Flüchtlinge „gut integriert“, denn alle müssen arbeiten, man hat die vielen Aushelfer in Gewerbe und Landwirtschaft lieb gewonnen, man nennt sie alle Josef (Italien ist Erzkatholisch), weil viele Yussuf heißen.
    Sofern der Bund gleiche Voraussetzungen schafft, machen wir das in Dresden mit der Carolabrücke auch in zwei Jahren. Keine Frage… Nur macht hier eben niemand mehr was. Nichtmal Geld kommt. Hofft man also nur noch auf sonderliche Sondervermögen, was aber nichts Reguläres ist.
    Amen.

  9. Ja in Italien ist alles viel besser als bei uns, die haben sogar eine richtige Mafia und auch sonst ist alles überall in der Welt viel besser als in Deutschland. Der Untergang ist nah. German Angst.

  10. Was genau passiert eigentlich seit einigen Wochen auf dem Elbradweg bzw. was soll da bis Oktober noch “instandgesetzt“ werden? Die Filmnächte sind gleich abgebaut, warum wird der Weg nicht freigegeben? Den Bauzaun entlang des Weges aufstellen, kann ja so schwer nicht sein. Auf der anderen Elbseite ist die eigentliche Straße am Terrassenufer schon seit 21. Juli von allen Abbruchresten beräumt, warum ist die bis heute noch nicht freigegeben? Auch da hätte man einfach nur entlang der Straße absperren können und dann in Ruhe sich den Parkplätzen etc. widmen können.

  11. @Gabriele Riehmer Richtig! Hässlich? Das sogenannte „Blaue Wunder“ ist auch kein Prunkbau und zudem noch veralteter Schrott. Warum wird so viel Geld in ein hinderliches „Museumsstück“ investiert, obwohl bekannt ist, dass es den Anforderungen der Moderne seit Jahrzehnten nicht gerecht wird? Ich kann darin keinen Sinn erkennen. Diese Brücke ist ein echtes Wrack – marode und ständig am Stöhnen. Sie schreit förmlich nach einem Ersatz (oder Bypass)! Welche Kriterien definieren Schönheit oder Hässlichkeit? Wer will das letztendlich entscheiden? Brücken verbinden, wenn sie stabil sind.

  12. @Gabriele Riehmer p.s. Nur weil diese Brücke seit 130 Jahren tapfer steht, ihr das ewige Leben zu versprechen – koste es, was es wolle – ist eine ziemlich fragwürdige Herangehensweise.

  13. @versteher Jaja, die Mafia! Einige Leute werden es vielleicht kaum glauben, aber die haben wir hier tatsächlich auch. Wobei es hierzulande nach „Ethnien“ getrennte Bezeichnungen für grundsätzlich ähnliche Strukturen gibt. Speziwirtschaft hatte welchen Ursprung? Die „Produkte“ unterscheiden sich natürlich. ;)

  14. „… das Dresdner Elbtal war mal in der ganzen Welt ein geschätztes UNESCO-Welterbe …“ Welche Auswirkungen hatte denn der Wegfall dieses Titels?

  15. da bin aber froh, dass wir auch eine mafia haben, wenigstens das, aber sonst ist bei uns alles viel schlechter als in italien.

  16. Dresden beim Schmäh-Ranging ganz oben: denn peinlicherweise ging der Welterbetitel für das Dresdner Elbtal flöten wegen des Baus der Waldschlösschenbrücke. Eine Blamage für Sachsen.

  17. @Jessi: Dann stellen wir uns doch mal kurz vor, man hätte die WSB nicht gebaut und über 34.000 KFZ am Tag müssten zusätzlich über die Albertbrücke oder das Blaue Wunder. Schon vor dem 11.09.2024 schwer vorstellbar, ab da wäre es dann wohl der absolute Verkehrskollaps für die Stadt gewesen. Also ich bin da im Nachhinein allen Bürgern dankbar, die beim Bürgerentscheid anders als ich abgestimmt haben ;-)

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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