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Zwischen den Jugendstilhäusern

Auf der Katharinenstraße wird zwischen den Hausnuummern 1 und 3 demnächst eine Baulücke geschlossen. Das war für die Planer des Dresdner Wohnungsunternehmens basis|d eine besondere Herausforderung. Denn die benachbarten Häuser wurden Anfang des vergangenen Jahrhunderts von Friedrich Wilhelm Hertzsch im Jugendstil errichtet.

Zwischen den zwei Jugendstil-Häusern soll ein moderner Neubau entstehen.
Zwischen den zwei Jugendstil-Häusern soll ein moderner Neubau entstehen.

Die insgesamt drei Jugendstil-Häuser auf der Katharinenstraße gegenüber der Einfahrt der Dental-Kosmetik stehen unter Denkmalschutz. Sie zeichnen sich durch imposante Ornamente aus. So ragt an der Nummer 1 ein Frauenkopf aus einem Blätterwald, an der Nummer 5 sind Fledermäuse eingearbeitet.

Projektentwickler Armin Brandt von basis|d berichtet, dass es ungefähr ein Jahr gedauert habe, bis die Pläne für den Neubau entwickelt und mit dem Stadtplanungsamt abgestimmt wurden. “Wir wollten nichts nachbauen”, sagt er. Es galt, sich architektonisch zurückzuhalten, damit die beiden reich verzierten alten Gebäude nicht übertrumpft würden. Außerdem musste die sogenannte Traufhöhe der Nachbarhäuser eingehalten werden, das ist die Höhe vom Gehsteig bis zur Dachkante.

Projekt Katharinenstraße, Vorderseite - Architekturdarstellung: basisd GmbH
Projekt Katharinenstraße, Vorderseite – Architekturdarstellung: basisd GmbH

Nun sind die Planungen für das 400-Quadratmeter-Grundstück weitestgehend abgeschlossen. Ende des Jahres soll Baubeginn und das Haus Anfang 2021 bezugsfertig sein. Es entstehen 3- und 4-Raum-Eigentumswohnungen, die zwischen 3.400 und 4.000 Euro pro Quadratmeter kosten sollen. Insgesamt zehn Wohnungen sind geplant, dazu eine Tiefgarage und Fahrradstellplätze.

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Projekt Katharinenstraße, Hofseite - Architekturdarstellung: basisd GmbH
Projekt Katharinenstraße, Hofseite – Architekturdarstellung: basisd GmbH

Nachtrag 2020

Die Planungen wurden noch einmal überarbeitet. Die neue Visualisierung sieht jetzt so aus.

Aktualisierte Visualisierung - Projekt Katharinenstraße, Vorderseite - Architekturdarstellung: basisd GmbH
Aktualisierte Visualisierung – Projekt Katharinenstraße, Vorderseite – Architekturdarstellung: basisd GmbH

Nachtrag 2022

Und so sieht dann das fertige Haus aus.

Das fertige Haus in der Katharinenstraße.
Das fertige Haus in der Katharinenstraße.

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27 Kommentare

  1. Zitat: “Es galt, sich architektonisch zurückzuhalten, damit die beiden reich verzierten alten Gebäude nicht übertrumpft würden.”

    Wurde das von den Architekten gesagt? Wie sollte das gehen? Hätte mich interessiert, wie man mit moderner Architekturkotze ein Jugendstilgebäude übertrumpfen will.

  2. Es ist zum Heulen:

    1. “damit die beiden reich verzierten alten Gebäude nicht übertrumpft würden” — muss es langweilig sein und

    2. die Höhen müssen ja stimmen, damit das kleine (entfernt – bitte beachte die Hausordnung) der Verwaltung nicht weinen muss.

    Das können doch nicht die Maßstäbe für zeitgenössisches Bauen sein.

  3. Es ist kein Wunder, dass in Dresden moderne Architektur gehasst wird, wenn immer wieder dieselbe langweilige Soße herauskommt. Wenn man es allen Recht machen will, kann es nur quadratisch praktisch gut werden. Bloß niemandem weh tun. Bloß keinen Schritt nach vorn wagen. Mein Kunstlehrer hat immer gesagt: Wenn man alle Farben zusammenmischt, kommt Grau raus. Das scheint der Leitfaden für Bauvorhaben in Dresden zu sein.

  4. Über Geschmack lässt sich streiten… ich finde den Entwurf gelungen. Die Firma hat gerade auf der Rudolfstraße einen Neubau errichtet. Auch eine sehr interessante Gestaltung mit einer Art „Hochgarten“ in der ersten Etage.

  5. Und wie fast immer wird ein Geschoß mehr gebaut, indem man deutlich niedrige Wohnungen baut. Schon allein an der Stelle ist garantiert, dass sich ein Neubau überhaupt nicht optisch in das vorhandene Straßenbild einfügen kann. Wenn man sich da wirklich einfügen wollen würde, dann wieder vier Stockwerke bauen, eventuell auch mit einem Erker, wie es bei dem ursprünglichen Gebäude an der Stelle war. Nur weil man die Gesamthöhe etwa gleich hat wie bei der Nachbarbebauung, hat es noch lange nichts mit “Einfügen in die historische Bebauung” zu tun. Der Hinterhof wird auch ein Highlight, da ist man dann eingemauert von den schon vorhandenen Gebäuden. Viel Spaß in den unteren Etagen, da empfielt sich schonmal eine gute Raumbeleuchtung, aber möglichst deckennah, sonst stößt man sich.

  6. Schließe mich an. *Kotz*
    Man fragt sich ob es beim Stadtplanungsamt auch eine Sorgfaltspflicht für unsere Stadt gibt.
    Oder rollt dann der Rubel etwa nicht ganz so schön?

  7. “Wir wollen nichts nachbauen” ist scheinbar das Credo aller Architekten, die es als Verrat an ihrer Zunft betrachten schon mal Dagewesenes zu wiederholen. Wenn man den Bürger fragt, was er dauerhaft als “schön” bezeichnet, landet man zwangsläufig bei dem, was in den vergangenen Jahrhunderten gebaut wurde. Bei den neuen Ideen kann man allenfalls mal mit dem Prädikat “interessant” kommetieren, aber nach ein paar Jahren empfindet es die Masse der Bevölkerung als hässlich und würde sich wünschen, dass dort wieder etwas im Jugend-, Art Deco- oder Bauhausstil, meinetwegen auch im Barockstil stehen würde.

  8. Das ist einfach nur furchtbar, so ein Klotz zwischen den beiden schönen Häusern, was hat der Architekt dabei gedacht? Und dann Eigentumswohnung??

  9. Prima, mehr Eigentumswohnungen braucht diese Stadt wirklich dringend, damit junge Familien auch irgendwo wohnen können. Ganz toll. Applaus für diese Planung!

  10. Neben Freikarten und Verkehrsplanung sind Neubauten echte Garanten für ein paar mehr Kommentare. :o) Allerdings immer die gleichen Meckereien … Mir gefällt die Fassade auch nicht besonders, aber die Grundrisse sind in Ordnung. Klar baut man ein Geschoss mehr. Wer will denn 4m hohe Stadtwohnungen bezahlen, vielleicht noch mit Erker? Das wollen weder Mieter noch Eigentümer. Im Übrigen ist JEDE Wohnung eine Eigentumswohnung, ob sie nun einzeln gekauft wird oder jemand sich das ganze Haus leistet … Und NATÜRLICH schließen links und rechts Nachbarhäuser an, sodass man im Hof leider keinen unverbaubaren Elbblick genießt! … Ich höre lieber auf. Die armen Bäume und so. :-PP

    Architekten sind echt nicht zu beneiden. Wobei die ja nur Bauherrenwünsche erfüllen …

  11. @martha, geh mal davon aus, dass die neuen Wohnungen nur ca. 230 cm Innenraumhöhe haben. Vielleicht auch etwas weniger/mehr. Also so auf die Schnelle fallen mir da eine Reihen von Gründen ein, warum das wirklich nicht so toll ist. Niemand redet von 4 m hohen Räumen und hier geht es einfach nur um maximalen Profit. Vielleicht sollten sich die Grundstücksbesitzer auch mal die Frage stellen, ob sie mit dem Bau eines Hauses nicht auch eine Verantwortung haben gegenüber der Gesellschaft. Der Hinweis mit dem Erker bezog sich auf die Architektur des vorher an der Stelle befindlichen Hauses. Und wenn Du Dich etwas mit dem Thema beschäftigt hättest, dann wäre Dir aufgefallen, dass man da noch einen “Keil” in den Hof baut – wodurch der noch kleiner wird – und dahinter jetzt schon ein Haus steht, was früher da nicht war. Ganz zu schweigen von der Tiefgarage, die große Teile des Hofes auch noch unterkellert. Die werden schon selbst genau wissen, warum der Hof bereits in der Visualisierung so stark beschattet ist. Was das Thema Bäume betrifft, so hoffe ich mal, dass Du noch recht jung bist und viele Jahrzehnte lang selbst erleben darfst, warum es nicht so verkehrt wäre, darauf ab und an auch mal etwas mehr Priorität zu legen. Vielleicht bieten ja die kommenden Monate schonmal einen Vorgeschmack, einfach immer fleißig im Alaunpark vorbeischauen, ist eine sehr schöne Sache so ganz ohne Bäume.

  12. @martha, geh mal davon aus, dass die neuen Wohnungen nur ca. 230 cm Innenraumhöhe haben. Vielleicht auch etwas weniger/mehr.

    @Stefan E., und Du geh mal davon aus, daß Du keine Ahnung hast. Mindestraumhöhe für Wohnräume gem. SächsBO 2,40m. Und aus der Praxis kann ich Dir verraten, daß unter 2,50m eigentlich niemand in dieser Preisklasse baut, eher höher.

    Niemand redet von 4 m hohen Räumen und hier geht es einfach nur um maximalen Profit.

    Oberkante Bodenplatte bis Traufhöhe ist das Maß, das es aufzuteilen gilt. Dann reden wir von 3,50m hohen Räumen. Und die kosten dann entsprechend mehr, der umbaute Raum bleibt insgesamt ja gleich. Was passiert dann? Die nächsten Stefan E.s kommen und schwadronieren von Luxuswohnungen, die hier keinen Platz haben und “weg” müssen. Oder wie hoch hätte der Herr die Räume gerne, damit es nicht nach “maximalem Profit” aussieht?

    Vielleicht sollten sich die Grundstücksbesitzer auch mal die Frage stellen, ob sie mit dem Bau eines Hauses nicht auch eine Verantwortung haben gegenüber der Gesellschaft.

    Und der wäre?

    Und wenn Du Dich etwas mit dem Thema beschäftigt hättest, dann wäre Dir aufgefallen, dass man da noch einen „Keil“ in den Hof baut – wodurch der noch kleiner wird – und dahinter jetzt schon ein Haus steht, was früher da nicht war.

    Und wenn DU Dich etwas mit dem Thema beschäftigt hättest, wüßtest Du, daß die beiden Bestandsgebäude links und rechts ebenfalls diesen Anbau haben, man also nur das aufnimmt, was schon da war. Und der Hof geht Dich gar nix an, den sieht man von der Straße nicht und muß von den Eigentümern genutzt werden.

    Was das Gestrüpp in der Baulücke angeht, wo waren das denn, als das Referenzgebäude noch da war? Ist das jetzt mittlerweile eine beliebte Erholungsfläche geworden, oder was soll der Verweis auf den Alaunpark? Nirgendwo mehr bauen, wo irgendwas wuchert?

  13. Rein von der Visualisierung (auch auf is24.de) gehe ich davon aus, dass man hier nicht viel mehr als die gesetzliche Mindestanforderung erfüllen wird, einmal ist eine Innentür abgebildet und da ist das Standardmaß 1.972 mm. Aber geschenkt, in meiner Wohnung sind die Räume zwischen 2,64 und 3,17 m hoch, was ich als angenehm empfinde. Etwas weniger wäre auch ok, aber die Vorstellung, es wären in der ganzen Wohnung nur 2,40 m, da fällt einem doch die Decke auf den Kopf?! Mag sein, dass es heute häufig nur so gebaut wird, aber muss ich ja deswegen nicht schön finden.
    Mit der Verantwortung bedeutet, dass man nicht nur das macht und tut, was unbedingt erforderlich ist. Vielleicht höhere Geschosse planen, die Fassadengestaltung der Nachbargebäude (speziell Erdgeschoß) aufnehmen oder auf den Anbau im Hof verzichten, der dort den Platz deutlich reduziert. Hof ist das Stichwort, der wird wirklich sehr klein, den nicht unterkellerten Teil schätze ich auf 50 m². Natürlich geht mich der Hof genauso nichts an wie der Rest des Gebäudes. Einziehen werde ich da sicher nicht und abgesehen von den beiden wirklich schönen Jugendstilhäusern gibt es an der Stelle auf der Katharinenstraße nicht wirklich irgendwas Interessantes zu sehen. Da kann das Objekt La Pura heißen oder meinetwegen auch sonstwie, macht es nicht besser.

  14. Bei Visualisierungen wird auch gerne “geschönt”, außerdem gibt es ja noch andere Standardmaße, Türen von 2,135 werden auch oft eingebaut, aber das wissen wir hier nicht.

    Was ich meinte: Bei einer Lückenbebauung geht man nicht so ran, daß man mit dem Mindestmaß plant, schon gar nicht, wenn es sich um “gehobene” Wohnungen handeln soll. Fix ist: die Oberkante Gelände und die Traufhöhe, da muß man am Ende rauskommen. Also teilt man die Höhe durch die Geschosse + Deckenplatten, und wenn da dann 2,60m Raumhöhe rauskommen, hat man eben 2,60m, da reduziert niemand künstlich auf 2,40m wegen irgendeines Profits. Die Wohnungen müssen ja an den Mann gebracht werden, und ich behaupte mal, daß kein Käufer 2,40m akzeptieren würde, das hätte sofort Sozialwohnungsambiente.

    Natürlich ist der Hof mickrig, aber dafür den Anbau wegfallen zu lassen und damit auf einen erheblichen Anteil Wohnfläche zu verzichten, halte ich jetzt auch nicht für die Lösung. Denn wie gesagt, dieser Anbau ist auch schon beim linken Bestandsgebäude da (sieht man bei GoogleMaps), man würde also auf eine schöne Brandwand schauen und der Hof wäre nicht unbedingt wertiger. Dafür haben die Leute so ihre private Freifläche in Form von Loggia und Dachterrasse, die dürften deutlich häufiger genutzt werden als dieser ranzige Hof.

  15. Hallo Lenbach, danke für Deine Anmerkungen, da will ich auch nicht widersprechen. Und letztlich wissen wir ja, dass sich Eigentümer/Mieter finden werden, von daher ist es auch ok. Und diese “Plus-1-Stockwerk”-Häuser gibt es ja mittlerweile auch schon zuhauf, also was soll’s. Umso besser kommen vielleicht die Jugendstilgebäude zur Geltung. Und am Ende wäre es auch unrealistisch zu glauben, da baut jetzt jemand ein neues Jugendstil-Gebäude hin, nur weil es gerade so schön passt oder es bis 1945 so war. Weiß gar nicht, ob da noch etwas stand nach dem Krieg an der Stelle, lt. Schadensplan war es total zerstört. Und überall wieder hinbauen, was vor über 70 Jahren mal da stand, kann es ja auch nicht sein.
    OK, eine Kleinigkeit, die höheren Türen sind glaube 2.097 mm, aber die paar Millimeter sind dann auch mir egal.

  16. Auf der anderen Elbseite funktioniert das mit dem “historisierten” Fassaden doch auch halbwegs, wenn man sich das Viertel um die Frauenkirche mal anguggt.. ich mag jetzt nicht behaupten, das dort jeder Neubau ein absoluter Hingucker ist aber wenn dort Barock gefälscht werden kann, warum werden dann nicht einfach ein paar Gestaltungselemente übernommen. So bissl Sandsteinsockel oder gar Bossenmauerwerk kostet jetzt auch nicht unbedingt Unsummen.

  17. @Lenbach:
    Volle Zustimmung!

    @Stefan E.
    Aus dem Alaunpark-Alter bin ich raus. Ich mag Bäume. Und ich streite mich beruflich viel mit Architekten. Aber dass sie wirklich immer auf die Mütze kriegen, kratzt an meinem Gerechtigkeitssinn. Der Entwurf ist nicht sooo schlecht. Die ganzen Randbedingungen kennen wir ja nicht. Letztlich entstehen auf einem 400m²-Grundstück 10 ordentliche Wohnungen. Dabei wird lediglich eine Lücke geschlossen, also nix wuchert in vormals natürliche Flächen.

  18. @Stefan

    Zu der Fassade wollte ich mich gar nicht äußern, aber von hinten ist es wirklich ärmlich. Und Jugendstil bis 1945 auch sportlich von Dir, das hätte eher so wie die Timäusstraße ausgesehen. Und bei den Türen meinte ich Rohbaumaß. ;-)

    @Martha

    Manchmal haben sie es aber auch verdient, wenn sie sich besonders lieblos und lustlos aus der Affäre ziehen wollen.

    @Jörg

    Nachgefragt? Hatte ich auch schon überlegt… ;)

  19. Mensch. Ein Schnäppchen … 3400 bis 4000 Euro der Quadratmeter. So werden Quarakter von Stadtvierteln neu gewürfelt. Allerdings fragt sich ob wir die Würfel in den Händen halten. Hab ich ein Glück in einer Genossenschaftswohnung im Hecht zu wohnen. Bescheiden aber glücklicher.

  20. @Lenbach
    Mit 1945 war gemeint, dass bis dahin wohl das vorherige Haus stand. Habe dazu nur ein halbes Bild gefunden, aber kann gut sein, dass es etwa wie die noch vorhandenen kurz nach der Jahrhundertwende (Anfang 20. Jhd.) entstanden ist. Was die Frage an Jörg betrifft, da musste mal seinen Namen googlen, er ist wohl an dem Projekt nicht unwesentlich beteiligt ;)

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