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Wut, Provokation, Revolution

Ausschnitt aus dem Film CAPITAL CUBA von Johann Lurf (2015) / Foto: sixpack Film
Ausschnitt aus dem Film CAPITAL CUBA von Johann Lurf (2015) / Foto: sixpack Film
Die Themen für das 31. Filmfest klingen nach Umbruch.

Aus über 2.200 eingesendeten Filmen musste die Jury wählen. Da hatte sie viel zu tun, das passende Programm mit den passenden Filmen für das 31. Dresdner Filmfest auszusuchen. Doch um einige Themen kam sie nicht drumherum. Das Filmfest zeigt vom 9. bis 14. April 2019 Filme des Umbruchs und Wandels. Eine Übersicht der Schwerpunkte, die schon fest im Programm verankert sind.

Kuba und das Erbe der Revolution

Vor 60 Jahren endete die Revolution in Kuba. Und heute? Bleibt das Land isoliert oder will es sich öffnen? Es Szene von Kunstschaffenden kämpft um Anerkennung und Sichtbarkeit. Es werden aktuelle Kurzfilmwerke gezeigt, die vom Wandel erstarrter Strukturen und Identitäten, von kultureller, politischer sowie sexueller Selbstbestimmung handeln.

Diskurs EUROPA: Invektivität – Das Zeitalter der Wut

Bitte was? Invektivität? Ein Sonderforschungsprojekt der TU versteht darunter die Phänomene der Herabwürdigung innerhalb gesellschaftlicher Kommunikation. Die gezeigten Filme thematisieren genau das: Beleidigung, Beschämung, Herabsetzung und Diskriminierung.

Gezeigt werden unter anderem Filme, die Dynamiken von Beleidigung und Diskriminierung thematisieren. Ausschnitt aus SEBASTIAN WRAP (1975) von Derek Jarman / Foto: LUMA Foundation
Gezeigt werden unter anderem Filme, die Dynamiken von Beleidigung und Diskriminierung thematisieren. Ausschnitt aus SEBASTIAN WRAP (1975) von Derek Jarman / Foto: LUMA Foundation

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Erinnerung an den Künstler Derek Jarman – Kino der kleinen Gesten

Provokant und gut verpackt – Zum 25-jährigen Todesjahr des britischen Künstlers wählte die Jury selten gezeigte Experimentalfilme von ihm aus. Mittels Malerei und Theater im Film verpackte er seine Kampfansagen gegen Homophobie und neoliberale Politik.

Innerhalb der Initiative „Kino ohne Barrieren“ zeigt das Filmfest seinen letzten Langfilm „Blue“ (1993) bevor Jarman an Aids verstarb. Zur Veröffentlichung des Films war er auf Grund der Krankheit bereits beinahe blind.

Retrospektive: Fotograf Christian Borchert

Als Fotografen kennt ihn jeder. Der in Dresden geborene Künstler dokumentierte mit seinen Fotografien den Alltag in der DDR und Wendezeit. Andere sollten sich später oder an fremden Orten eine Vorstellung der Verhältnisse machen können. Aber Christian Borchert fotografierte nicht nur leidenschaftlich. Nach Ansicht der Jury finden seine filmischen Arbeiten zu wenig Beachtung in der deutschen Fotogeschichte. Die Wahl soll außerdem auf die Fotografie-Ausstellung „Christian Borchert – Tektonik der Erinnerung“ aufmerksam machen. Sie wird ab dem 26. Oktober 2019 in der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu sehen sein.

„So wie das Leben des Nachtfalters in unserem Motiv, sind auch viele Werke in unserem Programm von Wandel und Umbruch geprägt,“ erklärt Festivalleiterin Sylke Gottlebe
„So wie das Leben des Nachtfalters in unserem Motiv, sind auch viele Werke in unserem Programm von Wandel und Umbruch geprägt,“ erklärt Festivalleiterin Sylke Gottlebe

Filmfest Dresden

  • Das 31. Filmfest bringt an sechs Festivaltagen (vom 9. bis 14. April 2019) die besten Kurzfilme aus aller Welt nach Dresden. In einem internationalen und nationalen Wettbewerb werden Preisgelder im Gesamtwert von 67.000 Euro vergeben. Das Filmfestival selbst sieht sich als Forum für politischen Diskurs und interkulturellen Austausch. Das finale Programm wird Anfang März vorgestellt.
  • www.filmfest-dresden.de

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