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Schuhbaum gesäubert

Schuhentfernungsarbeiten am Albertplatz
Schuhentfernungsarbeiten am Albertplatz – Foto: Paula
Heute früh haben Baumpfleger den Baum am Albertplatz vorm Erich-Kästner-Museum von Schuhen befreit. Offenbar waren es nun zu viele Schuhe geworden. Denn, wie das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft auf Nachfrage mitteilt, spielten Sicherheitsüberlegungen eine Rolle. „Durch die Menge und Art der Schuhe (beispielsweise Inliner) konnte nicht mehr ausgeschlossen werden, dass es bei Wind zu Astbrüchen kommt“, erläutert Anke Hoffmann vom Presseamt.

Die abrechenden Äste und gegebenenfalls herumfliegende Schuhe könnten Personen und Sachwerte erheblich gefährden, so die Stellungnahme der Stadtverwaltung.

Warum der Baum mit Schuhen beworfen wurde, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Dresdner Stadtführerin Una Giesecke berichtet in einem Magazinbeitrag der „Dawo“, dass es in Schottland Tradition sei, Schuhe aufzuhängen, wenn ein junger Mann seine Unschuld verloren hat. Die Sächsische Zeitung verortet den Ursprung der Tradition in den USA. In dem Artikel wird auch die Theorie verbreitet, dass jeder Schuhwerfer einen Wunsch frei habe. Dafür gab es mal einen ganz ähnlichen Baum am Bischofsweg (Neustadt-Geflüster von 2013).

Der Neustädter Schuhbaum hat es immerhin bis in die Wikipedia geschafft. Der Eintrag muss nun wohl korrigiert werden. Oder jemand passt die Realität wieder dem Online-Lexikon an.

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Andernorts (hier Louisenstraße) werden Schuhe einfach über Leitungen geworfen. Foto: Archiv 2012
Andernorts (hier Louisenstraße) werden Schuhe einfach über Leitungen geworfen. Foto: Archiv 2012

Nachtrag

Ursprünglich hatte ich geschrieben, dass es sich bei dem Baum um einen Ahorn handelt, wahrscheinlich ist es aber eine ahornblättrige Platane.

Wenn sie groß sind, sehen sie aus wie Ahornblätter, aber die Frucht ist anders.
Wenn sie groß sind, sehen sie aus wie Ahornblätter, aber die Frucht ist anders.

19 Kommentare

  1. Platane,Anton.
    Schreib doch mal etwas über die
    “ Fratzen “ über den Hauseingängen,
    die mich überall anschauen!
    Gruß Heinz.

  2. Stimmt. dann war das auf SZ-online. Die hatten auch keine Ahnung von Gehölzen.

  3. So, nun habe ich mir den Baum mal aus der Nähe angesehen und mit der Platane auf der anderen Seite des Platzes und diversten Wikipedia-Einträgen verglichen.

    Wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich beim Ex-Schuhbaum also um eine ahornblättrige Platane. Ich werde das oben im Text korrigieren.

  4. Wie, bitte, verliert ein junger Mann seine Unschuld? Was ist „Unschuld“? Was ist hier mit „Unschuld“ gemeint? Kann mich mal bitte jemand aufklären?

  5. Ich hoffe der Baum bleibt jetzt so natürlich. Abgelegte Schuhe gehören in den Restmüll und nicht in die Natur.

  6. @Ecki „.. und als ein Mann sah ich die Sonne aufgehn…“ aber offenbar barfuß, oder wem gehörten die Treter auf dem Baum?

  7. Scheiße, abrazzo, das klingt nach nem alten Maffay-Klopper? :-)

    Dank übrigens an Anton für die aufklärerische Tätigkeit.

  8. @Ecki, Unschuld ist laut Bibel sowas wie Wasser, man kann seine Hände drin waschen. Andere wandeln auch darin, das wird bei Gelenkproblemen gern mal von der Kasse verschrieben. Die Schuhe wurden zur Strafe auf den Baum geschmissen, weil er einfach überall hingestrullt hat (vgl. Wasser lassen, verlieren). Sollte man wieder einführen.

  9. Das ist ganz einfach Ecki.

    Wenn ein Mann und eine Frau sich ganz, ganz dolle lieb haben … oder auch einfach dolle betrunken sind, dann kann es dazu kommen dass die Bienen mit den Blumen vögeln (bevorzugt unter Ausschluss von Störchen).

    Wenn das ganze dann erstmalig für die Biene, Blume oder den Vogel war, dann sieht die christliche Lehre hierfür Fegefeuer oder gemeines Ohrenlangziehen vom noch gemeineren Pfarrer vor – auf jeden Fall aber hat man große Schuld auf sich geladen.

    Golfspieler können derartige Problematiken ignorieren.

  10. wo hier die „Schuld“ liegt, die zum Unschuld-Verlieren ja dazugehört, versteh ich immer noch nicht. Da kann ich meine Bibel drei mal von vorn nach hinten und zurück lesen. Was geistert nur manchmal in den Köpfen herum – seltsam.
    Und wer ist der „noch gemeinere Pfarrer“? Kennt den jemand persönlich? Bitte mal bei mir melden!

  11. Die Behauptung, dass jemand seine Unschuld verliert, setzt voraus, dass er vorher unschuldig war. Nun ist die Vergebung der Schuld bzw. der Sünden ein Angebot des christl. Glaubens / der Kirche. Mit der Behauptung unschuldig zu sein entziehe ich „den Kirchen“ quasi eine „Geschäftsgrundlage“. Verständlich, dass Ecki da etwas nervös wird. Vielleicht habe ich gar nicht gewollt, dass Jesus für meine fiktiven Sünden am Kreuz stirbt bzw. an dieses genagelt wird. Und wie wäre die ganze Geschichte ohne Judas den Verräter ausgegangen.
    Da ich ganz bewußt auf Paste and Copy verzichte habe, ist meine Wortwahl vielleicht etwas volkstümlich.

  12. Mensch Ecki, die Redewendung „seine Unschuld verlieren“ geht mit 99%iger Wahrscheinlichkeit auf Deinen Verein zurück. Normale Menschen hätten es eher Unfreude genannt.

  13. Ihr macht mir vielleicht Spaß: Um welche „Schuld“ geht es nun eigentlich?
    Um welchen heißen Brei redet Ihr hier herum? Oder auch: welchen abstrusen Ideen (von Schuld) hängen manche nach?

Kommentare sind geschlossen.