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Brautmoden künftig auf’m Hirsch

Brautmodenschneiderin Silvia Klos im Calesco
Brautmodenschneiderin Silvia Klos im Calesco
Die Brautmoden-Maßschneiderei „Calesco Couture“ zieht um. Silvia Klos verlässt ihr Atelier am Obergraben im Barock-Viertel, um Anfang des Jahres auf dem Weißen Hirsch, genauer an der Luboldt- Ecke Stangestraße neu zu eröffnen.

Ein bisschen traurig ist Silvia schon. Die Umgebung ist perfekt. Gegenüber ein Schmuckhändler, nebenan der Herrenausstatter. „Wenn die Braut bei mir vorbeikam, konnte sie mit dem Künftigen noch schnell Stöffchen fühlen, um ihn dann ins Nachbarhaus zu schicken“, Silvia seufzt. Aber die Preisentwicklung lässt ihr keine Wahl. „Der Vermieter hat gewechselt, die Miete ist seit einem Jahr doppelt so hoch wie vorher“, berichtet sie. Die 39-Jährige hat versucht, das auszugleichen, selber mehr gearbeitet, weniger Personal angestellt. Aber es rechnet sich nicht.

Und schließlich sei ihr Geschäft auch nur bedingt von der Top-Lage zwischen Haupt- und Königsstraße abhängig. „Für ein Brautkleid fährt man ja auch mal auf den Hirsch“, ist sie sich sicher. Dort hat sie mehr Platz für weniger Miete. „Damit bleibt wieder etwas mehr Luft für Personal“, freut sie sich.

Calesco Couture: Silvia sagt Tschüss zum Obergraben - demnächst auf dem Weißen Hirsch.
Silvia sagt Tschüss zum Obergraben – demnächst auf dem Weißen Hirsch.
Angefangen hat alles vor knapp 15 Jahren. Nach der Ausbildung zur Maßschneiderin und dem Modedesign-Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Schneeberg eröffnete sie 2003 ihr erstes Atelier und gründete das Label „Calesco“ – das Kunstwort kommt vom lateinischen calescere – in Leidenschaft oder Liebe erglühen. Um glühende Leidenschaft ging es im ersten Atelier. Denn ihre ersten Modekollektionen waren hauptsächlich in Lack und Leder. Das war damals auf der Alaunstraße. In den Räumen wird heute im Sperling Kaffee und Kuchen serviert.

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Mit dem Umzug 2004 in das Barockviertel wandelte sich auch das Angebot. Heute gibt es nur des Kontrastes wegen mal was Schwarzes. Die überwiegende Farbe ist weiß, oder wie sie es ausdrücken würde: „Creme, Champagner, Vanille und Muschel – reines Weiß trägt heute niemand mehr“. Sie schmunzelt und erzählt gleich eine Geschichte, wie eine Braut mal auf reinweiß bestanden habe und dann vom Ergebnis erschrocken war.

Mit ihrem Label hat sie sich einen Namen gemacht. Für Werbeaufnahmen arbeitet sie mit dem Neustädter Fotografen David Pinzer zusammen und stellt die Brautmodelle schon mal in morbide Räume oder die wilde Natur.

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