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Fünf Fragen an Stephan Kühn, (Bündnis 90 / Die Grünen)

Stephan Kühn ist Direktkandidat der Partei „Bündis 90/Die Grünen“ im Wahlkreis Dresden II – Bautzen II, zu dem auch die Dresdner Neustadt gehört. Er ist bereits seit 2009 Mitglied im Bundestag, dort hat er die Funktion des verkehrspolitischen Sprechers. Er steht auf der sächsischen Landesliste auf Platz 2 und hat damit sehr gute Chancen wieder in den Bundestag einzuziehen.

Stephan Kühn ist Jahrgang 1979 und Vater eines Sohnes.

Die Online-Journale Neustadt Geflüster und Pieschen Aktuell haben acht Bewerber um das Direktmandat zum Interview eingeladen. Sieben Antworten liegen bereits vor. Hier Teil IV unserer Serie.

Ein Teil Ihrer Wähler wohnt in der Dresdner Neustadt. Wenn Sie einem Ihrer künftigen Bundestagskollegen den Stadtteil kurz beschreiben sollten, wie würden Sie sich ausdrücken?

Die Neustadt ist eines der größten Gründerzeitviertel Europas. Die friedliche Revolution kam gerade noch rechtzeitig, denn die alten Häuser sollten durch Plattenbauten ersetzt werden. Auch wenn speziell die Äußere Neustadt ihr Gesicht in den letzten 25 Jahren deutlich verändert hat, das Viertel ist immer noch einzigartig und oft auch die Konflikte: Feiern und Wohnen finden hier auf engstem Raum statt.

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Im Herbst eröffnet das erste freistehenden Filmtheater in Dresden – die Schauburg – in neuem Glanz. Sollte man sich schon mal im Terminkalender vormerken.

In der vergangenen Legislaturperiode wurde die Mietpreisbremse eingeführt, in Dresden kam diese nicht zum Einsatz. Dennoch gibt es etliche Mieter, die auch hier über zu hohe Mieten klagen. Was wäre aus Ihrer Sicht ein angemessener Mietpreis und was sollte Ihrer Meinung politisch dafür getan werden?

Damit sie auch eine Wirkung entfalten kann, wollen wir anders als bisher mit einer Auskunftspflicht der Vermieter sicherstellen, dass keine unzulässig überhöhten Mieten erhoben werden. Die Mietpreisbremse soll ohne die Ausnahmen für Neubau und umfassende Modernisierungen gelten. Wir wollen Haushalte mit kleinem Einkommen durch eine deutliche Erhöhung der Bundesmittel für das Wohngeld entlasten und sicherstellen, dass das Wohngeld erhöht wird, wenn energetisch saniert wird.

Was man sonst noch über Stephan Kühn erfahren kann

Stephan Kühn - Bündnis 90/Die Grünen
Stephan Kühn – Bündnis 90/Die Grünen

    1979: geboren in Dresden
    1998: Abitur
    2008: Diplom in Soziologie an der TU Dresden
    1998 bis 2003: Vorstand Grüne Liga
    2004 bis 2010: Stadtrat in Dresden, verkehrspolitischer Sprecher
    seit 2009: Mitglied des Deutschen Bundestags, verkehrspolitischer Sprecher

    Weitere Wahl-Infos unter: www.gruene-sachsen.de

Falls Sie in den Bundestag einziehen, was können Sie ganz konkret für die Bewohner oder Gewerbetreibenden hier vor Ort tun?

Dresden muss schneller und besser mit der Bahn angebunden werden. Ich mache mich für einen zuverlässigen Stundentakt auf der Fernverkehrsstrecke Berlin-Dresden stark. Darüber hinaus setze ich mich für eine Finanzierung der grenzüberschreitenden Verbindung in unsere polnische Partnerstadt Wrocław über 2018 hinaus ein.

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Wir möchte erreichen, dass mit Unterstützung des Bundes für den städtebaulichen Denkmalschutz das Barockschloss Übigau und der Alte Leipziger Bahnhof gerettet werden können. Die Revitalisierung des Areals um den Alten Leipziger Bahnhof, dem Endbahnhof der ersten deutschen Ferneisenbahn Leipzig – Dresden, ist ein zentrales Handlungsfeld für die Stadtentwicklung der nächsten Jahre. Der zunehmende Verfall kann zum Verlust des Denkmals führen. Das gilt ebenso für das Barockschloss Übigau. Das Kulturdenkmal war nicht nur ein kurfürstliches Lustschloss, sondern später auch Zentrum des deutschen Dampfmaschinen- und Binnenschiffbaus.

Warum sollte man Sie und Ihre Partei wählen?

Wir sind der Garant für wirksamen Klimaschutz mit einem konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wir kämpfen für umweltverträgliche und bezahlbare Mobilität und für eine Landwirtschaft, die ohne Gentechnik, Gifte und Tierquälerei auskommt.

Wir streiten für Gerechtigkeit in der Bildungspolitik, damit Erfolg nicht von der Herkunft oder dem Geldbeutel der Eltern abhängt. Wir engagieren uns für ein demokratisches Sachsen und eine starke Zivilgesellschaft. Wir sagen rechten und rechtspopulistischen Kräften in unserer Gesellschaft den Kampf an. Wir kämpfen leidenschaftlich für ein starkes Europa, das gemeinsam die großen Aufgaben der Zukunft bewältigt.

Abschließend: Marmaris, Keke oder doch lieber zu Babos?

Ganz klar: Keke. Ich habe fünf Jahre in der Förstereistraße gelebt und war dort regelmäßig.

Vielen Dank für die Antworten.

Alle Kandidaten haben zum Zwecke der Vergleichbarkeit die selben Fragen per Mail erhalten. Rückfragen oder ergänzende Fragen haben wir nicht gestellt.
Übersicht über alle Kandidaten

8 Kommentare

  1. Die konkreten Antworten fand ich sehr gut.
    Aber das Problem mit den Grünen ist immer das Gleiche: Man wählt sie, weil man schneller aus der Braunkohle aussteigen will und bekommt stattdessen ein Rauchverbot in Eckkneipen oder die Vergewaltigung der deutschen Sprache. Schade….
    Die Klüngelei mit der CDU finde ich ekelhaft. Alles mögliche fordern und dann mit den Konservativen koallieren wollen ist extrem unglaubwürdig.

  2. Mich überzeugen die Grünen schon lange nicht mehr. Sie kämpfen für eine Landwirtschaft, die ohne Gentechnik, Gifte und Tierquälerei auskommt. Dass ich nicht lache. Da kommt mir der Morgenkaffee hoch. Wie soll das funktionieren? Hier ist eindeutig der Verbraucher gefragt. Geiz ist geil und das auf Kosten der Bauern und Tiere. Wer sich mit der Landwirtschaftslobby anlegt, aber richtig anlegt und nicht nur auf dem Papier, der würde meine Stimme bekommen.

  3. Die Grünen müssen inzwischen noch nicht einmal mit der CDU koalieren, um ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren.
    Bestes lokales Beispiel der jüngsten Vergangenheit ist das unglaubliche „Greenwashing“ des Skilanglauf-Weltcups am Elbufer.
    Auch hinsichtlich der himmelschreienden Diskrepanz aus Wahlkampf-Ankündigung und realen Entscheidungen in den jeweiligen politischen Gremien sind die Grünen inzwischen fast gleichauf mit der FDP.

  4. Meine Einschätzung aus Bekannten, die die Grünen wählen ist.
    Sie fahren mit SUV (Sport Utility Vehicle = mehrtonniger Geländewagen)
    in den Bioladen und trinken Kaffee aus Alu-Tabs des George Clooney Werbepartners. Finde so etwas nicht sozial!

  5. … und fliegen zum Tauchen nach Australien, um die letzen Riffe anzugucken!

    Mit den Grünen bin ich auch erst mal durch, nach 30 Jahren treuer Wählerschaft. Das wird (k)ein grünes Wunder am Wahlabend um 18 Uhr – eher ein Anblick wie Komposttonne innen.

    Tut mir wirklich sehr leid!

Kommentare sind geschlossen.