Ein Traum in Violett. „Eigentlich wollten wir es petrol streichen, aber das machen grad alle – daher haben wir uns für aubergine entschieden“, sagt Barchef Toomas Laur. An das frühere „Bischof 72“ erinnert nicht mehr viel. Man muss schon genau hinschauen. Ein historischer Soldat prangt noch an der Wand und bei genauem Hinschauen erkennt man die Tische wieder. Aber sonst ist alles neu im „nook“ – so heißt die Bar.
Der Tresen ist, wie es sich für eine Bar gehört, zentral in die Mitte gerückt. Dahinter die offene Küche, an der Sternekoch Konrad Lange japanisch inspirierte Tapas zubereitet. „Die richtige Bezeichnung ist Izakaya-Küche“, sagt er. Man wolle keine großen Menüs anbieten, sondern kleine Speisen, die gut zum Cocktail, Wein oder Bier passen. Saisonale Produkte werden fermentiert, eingelegt und konserviert. Mit Hackepeter hat es auch ein ostdeutscher Klassiker auf die Karte geschafft.
Erzgebirgisches Bier und Brot
Das Bier ist etwas ganz Besonderes. „Wir beziehen unser Brot und unser Bier aus dem Erzgebirge, aus Lichtentanne“, erzählt Laur. Dort, in Michas Naturbackstube, wird auch Bier gebraut. Das gibt es im „nook“ als Helles vom Fass, dazu etliche Craftbiere aus der Flasche. Herzstück einer Bar sind natürlich die Cocktails. Da überrascht Barkeeper Laur: „Wir beziehen keinen Sirup und keinen Saft“, das wird alles selbst gemacht. Die Drinks in der Karte bewegen sich in der Preisspanne zwischen 12 und 16 Euro und hören auf so phantastische Namen wie „funky“, „tangy“, „cozy“ oder „bold“.
Laur wird unterstützt von Barkeeperin Luisa Fritsche, die 2024 die World Class Competition 2024 gewonnen hat und damit als eine der besten Barkeeper*innen der Welt gilt. „Bitte auf unseren Boochler hinweisen“, ruft sie mitten im Vorbereitungsstress. Laur erläutert, dass es sich dabei um Bier mit Kombucha handelt und einen ganz besonderen Eigengeschmack habe.
Wer mit den Eigenkreationen nichts anfangen kann, bestellt einfach einen Klassiker oder Longdrink – wie in jeder guten Bar. Neben Bier und Cocktails gibt es auch Wein, kuratiert von Patrick Nitsche von der Weinkulturbar. Die Dresdner Kaffeerösterei liefert Bohnen für Espresso und Co.
Der Gastraum wurde aufwendig umgebaut. Viele Elemente entstanden in Eigenleistung. Besonders begeistert ist Laur von dem breiten Tresen in geseiftem Ahornholz. „Das lässt sich gut pflegen und bietet Platz für Essen und Trinken“, sagt er. Den Standort fanden die drei über einen Vermittler. Der Innenhof überzeugte sofort – auch wenn der aktuell noch nicht fertig gestaltet ist. Das ist zur nächsten Sommersaison geplant. „Der Standort ist gut, in der Neustadt, aber nicht mittendrin, genau richtig für unser Konzept“, ist Laur überzeugt.
Zur Eröffnung am Donnerstag war es schon mal proppevoll, auch der heutige Freitag ist ausgebucht. Reservierung wird empfohlen.
nook – sips in a kitchen
- täglich ab 18 Uhr, dienstags und mittwochs geschlossen
- Bischofsweg 72, 01099 Dresden
- E-Mail: mail@nook-bar.de
- Telefon: 0351 30913549
- nook-bar.de

Ist der Toomas der freudsche Versprecher vom Nook?
Spricht man das „oh“ oder „uh“ aus? Eine neue Art von Thooomas, wie einst Fanthoomass vielleicht. You too, we too, me too.
Im Bailamor-Tanzschuppen ist auch schon länger was Neues drin, ne Freßbude offenbar. Leider leider. So ’nen Bailamor war schon ’nen schöner Laden. Wurde über den Wechsel schon berichtet?
Liebe Radka, natürlich haben wir über das Culin berichtet.