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Ach, du liebe Auenstraße!

In loser Folge und ungefährer Orientierung an das Alphabet stellen wir die Straßen und Plätze in der Neustadt vor. Dabei wird die Auenstraße von fast jedem übersehen, ist aber bei genauem Hinschauen gut behütet.

Die eine Seite ist bewohnt, saniert und blüht gerade frisch auf.
Blühender Blick von der Auenstraße auf die Großenhainer Straße.

Keinen Kilometer vom Neustädter Bahnhof entfernt und doch von den meisten Verkehrsteilnehmern völlig unbemerkt, zweigt sich die Auenstraße von der Großenhainer ab, um rund 70 Meter weiter an einem blauen Tor zu enden.

Wer in dieser Sackgasse etwas zu suchen hat (beispielsweise die Oma) oder sich dahin verirrt, dem scheinen die Auenstraßenseiten auf einmal maximal voneinander entfernt. Während die eine Seite aufblüht, ist die andere mit Verwesung beschäftigt. Von der Großenhainer aus betrachtet, ist das rechte Auge beeindruckt von der süßen Melancholie des Verfalls eines Brache (ein Geländer führt die Treppe rauf ins Nirgendwo).

Was nicht genutzt wird, wurde wenigstens gestaltet.
Was nicht genutzt wird, wurde wenigstens gestaltet.

Das linke Auge erfreut sich am sanierten, gepflegten und bepflanzten Gegenmodell. Denn anders als auf der rechten Seite, wo hinter der Brache eine Werbefirma ihr Geschäft treibt, sind auf der linken Seite zwei Eigenheime zu finden.

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Den Namen verdient sich die 1859 angelegte und zwei Jahre später benannte Auenstraße laut Adolf Hantzsch, „weil sie die anfangs noch dort befindlichen Wiesen durchschnitt.“ Am Tor, dem Ende der Auenstraße, muss bis mindestens 1910 der Lagerhof von Victor Wünschek gewesen sein, der von hier aus per gaul-beitriebenem Verkaufsstand „Nicht Explodierbares“ (Petroleum und Spiritus) in den Straßen von Dresden verkaufte.

Wünscheks Pferdewagen. Foto: Altes Dresden
Wünscheks Pferdewagen. Foto: Sammlung Altes Dresden

Auch war laut Altes Dresden an der Ecke zur Großenhainer im Haus Nummer 17 bis mindestens 1941 die Kolonialwahrenhandlung von Hermann Behrend zu finden: „Noch als kleines Mädchen bin ich da drüben die Treppe hochgelaufen und habe Sachen umsonst bekommen“, erzählt eine gerührte Anwohnerin, die in einem der Häuser gegenüber geboren ist und bis heute lebt. Das Haus wurde 1945 von einer Bombe vernichtet. Die Behrends überlebten, laut Aussagen eines Anwohners im Nebenhaus.

"Dort wo die Treppe ist war ein kleiner Laden. Ich bin ich noch als kleines Mädchen hingegangen und habe Sachen umsonst abgeholt, die meine Eltern später bezahlt haben", erinnert sich eine Anwohnerin.
Ein heruntergekommenes Haus und doch lebendige Erinnerung.

So ergibt sich zwar ein zerrissenes Bild dieser zentral gelegenen Dresdner Sackgasse, bei der letztlich jedoch der Eindruck überwiegt, sie sei nicht etwa vergessen, sondern bloß von den meisten übersehen, aber von den Anwohnern liebevoll behütet und bereits an die übernächste Generation weitergegeben.

Straßen und Plätze im Stadtbezirk Neustadt

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Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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