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Die Loveparade: Aufstieg und Fall des Techno-Festivals

LogoDie Loveparade war in Deutschland über viele Jahre das mit Abstand populärste und beliebteste Techno-Festival. Millionen Besucher zog es im Laufe der Jahre auf das jeweilige Festivalgelände. Nach dem Motto schneller und lauter wurden legendäre Techno-Beats vor einem riesigen Publikum gespielt. In Deutschland ereignete sich jedoch auch eine tragische Geschichte. Wir durchleuchten die wichtigsten Ereignisse und Meilensteine der berühmten Veranstaltungsreihe.

Ago76, Berlino Love Parade 1998, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Ago76, Berlino Love Parade 1998, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Die Vorläufer der berühmten Loveparade

Wer die Geschichte der berühmten Loveparade verstehen möchte, muss zunächst einen Blick in die 1980er Jahre werfen. Mit vielen afroamerikanischen Einflüssen konnten Techno und House schnell die Disco-Szene erobern. Der Durchbruch der damals noch neuen Musikrichtung gelang erstmals in Chicago. Der Trend setzte sich auch in weiteren amerikanischen Städten fort, bevor der ganze Wirbel auch nach England überschwappte.

Auch die Tourismusbranche profitierte von den Besucherzahlen am jeweiligen Veranstaltungsort. Für Speisen, Getränke sowie Automatenspiele in den Bars konnte ein deutlich höherer Umsatz während der Veranstaltungszeit erzielt werden. Die Slotsomaten Seite mit Echtem Geld Spielen informiert in diesem Zusammenhang immer über die neuesten Spielmöglichkeiten und Trends.

Die ersten Techno-Festivals in Deutschland

Es dauerte nicht lange, bis sich zahlreiche Musik-Fans für die Stilrichtung Acid House begeistern konnten. Die neue Stilrichtung bot viele kühlere Elemente und war ein wichtiger Meilenstein für das heutige Loveparade-Festival.  Noch vor dem Start der ersten Loveparade gab es in Deutschland die Techno-Hochburgen Berlin und Frankfurt. Bereits vor dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 setzte sich die neue Musikrichtung durch. Das erste große Musikfestival, das nach der Wiedervereinigung in den 1990er Jahren in Deutschland stattfand, war Mayday.

Da sich viele bekannte DJs aus der Techno Szene die Klinke in die Hand gaben, fanden unzählige Techno-Fans den Weg zum zweimal im Jahr stattfindenden Event.

Die Loveparade erobert die deutsche Techno-Szene 

Die Loveparade fand erstmals in Deutschland im Jahr 1989 statt. Damals zog DJ Dr. Motto mit Freunden und einem alten VW-Bus über den Kurfürstendamm in Westberlin. Die als politische Demonstration unter dem Motto “Friede, Freude, Eierkuchen” angemeldete Versammlung besuchten rund 150 Leute. In den folgenden Jahren stiegen die Besucherzahlen, sodass sich in den 1990er Jahren ein echter Hype um die beliebte Veranstaltung entwickelte. Im Jahr 1995 wurde die Loveparade zudem erstmals im Fernsehen übertragen. Bereits zu dieser Zeit fanden rund 300.000 Besucher den Weg auf das Veranstaltungsgelände nach Berlin. Allerdings gab es auch zu dieser Zeit schon Auseinandersetzungen mit der Stadt. Besonders das große Müllaufkommen während den Veranstaltungstagen wurde als großer Kritikpunkt vorgetragen.

Im Jahr 1996 zog die Loveparade dann vom ehemaligen Gelände am Berliner Ku’damm auf die Straße des 17. Juni rund um die Goldelse. Die nächsten Rekorde der beliebten Veranstaltung ließen allerdings nicht lange auf sich warten. Im Jahr 1997 konnte erstmals die magische Besuchermarke von rund einer Million Gästen übertroffen werden. Der Höhepunkt wurde anschließend im Jahr 1999 mit sage und schreibe 1,5 Millionen Besuchern auf der Berliner Loveparade verzeichnet.

Anfang der 2000er Jahre musste die Loveparade allerdings auch einen herben Rückschlag hinnehmen. Die Besucherzahlen gingen stetig zurück und verfehlten sogar die Marke von 500.000 Gästen. Im Jahr 2005 musste der Veranstalter der Loveparade sogar Insolvenz anmelden, sodass das zuvor beliebte Event nicht stattfinden konnte.

Das Comeback der Loveparade sollte allerdings nicht lange auf sich warten lassen. Bereits im Jahr 2006 wurde das Event mit einem neuen Veranstalter wieder ins Leben gerufen. Aufgrund von Streitigkeiten und der fehlenden Zusage der Stadt Berlin war dies allerdings die letzte Loveparade in der Hauptstadt. Im Jahr 2007 zog die Loveparade dann ins Ruhrgebiet um.

Die Loveparade im Ruhrgebiet und das Ende der Veranstaltungsreihe

Als neue Veranstaltungsorte waren ab 2007 die großen Metropolen im Ruhrgebiet geplant. Hierzu gehörten die Städte Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Bochum und Duisburg. Die Loveparade konnte in Essen und in Dortmund wieder steigende Besucherzahlen für sich verzeichnen, die erneut die Marke von einer Million Gäste überschreiten konnten. Im Jahr 2009 konnte die Loveparade in Bochum aufgrund massiver Widerstände der Politik allerdings nicht durchgeführt werden.

Im Jahr 2010 fand die Loveparade auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs Duisburg statt. Aufgrund eines tragischen Ereignisses sollte dies auch die letzte Veranstaltung der Loveparade bleiben. Erstmals in der gesamten Geschichte der Loveparade gab es zum Veranstaltungsgelände nur einen einzigen Zugang, der zudem für die Besucherzahlen deutlich zu klein war. Eine Massenpanik brach aufgrund des Gedränges aus. Neben mehreren hundert Verletzten mussten 21 Besucher ihr Leben lassen. Eine solche Tragödie hatte es bei einem Musikfestival in Deutschland zuvor noch nie gegeben.

Gegen insgesamt zehn Veranstalter der Duisburger Loveparade wurde im Jahr 2010 eine Anklage erhoben. Der Prozess begann im Jahr 2017 und endete im Jahr 2020, jedoch ohne Ergebnis. Die Loveparade wurde daraufhin in Deutschland nicht wieder veranstaltet.

Versuch eines Neuanfangs

Bereits seit Mitte der 2000er Jahre versuchten neue Veranstalter einen Ersatz für die Loveparade in Berlin zu schaffen. Die Versuche blieben allerdings ohne Erfolg und ein nennenswertes Ereignis konnte bislang nicht präsentiert werden. Auch die Veranstaltung, der Zug der Liebe, konnte in Berlin keinesfalls an die früheren Erfolge der Loveparade in der Hauptstadt anknüpfen. Aus diesem Grund wurde der Zug der Liebe auch im Jahr 2019 mit äußerst geringen Besucherzahlen wieder eingestampft.

Der ehemalige Gründer der Loveparade, Dr. Motte, versuchte erneut, die Loveparade zu veranstalten. Seine Pläne wurden aufgrund der Corona-Pandemie allerdings schnell zunichtegemacht. Auch nach der Lockerung der Beschränkungen fand keine weitere Loveparade in Deutschland statt. Es bleibt zum jetzigen Zeitpunkt daher abzuwarten, ob es in Zukunft wieder eine vergleichbare Veranstaltung geben wird.