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Kein Spielzeug mehr in der Bautzner 5

Traurig, traurig. Nach 30 Jahren schließt einer der ältesten Läden in der Neustadt. „SPIEL + Schreib Woigk“ hat zum Jahresende geschlossen. „Das war schon ein emotionaler Moment“, sagt Andreas Woigk, der das Lädchen mit seiner Frau gemeinsam geführt hat. Am Ende war es eine wirtschaftliche Abwägung. „Wir führen zu zweit drei Läden“, sagt er und weist auf die Filialen in Striesen und Blasewitz hin. Letztere wurde erst vor knapp vier Jahren eröffnet.

Zwischen Salted Beef und Friseur gibt's kein Spielzeug mehr.
Zwischen Salted Beef und Friseur gibt’s kein Spielzeug mehr.

Das bedeutet also, man braucht für die Geschäfte Personal. Und das sei immer schwerer zu bekommen und das obwohl die Gehälter in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen sind. „Nach der Wende wollten wir was Eigenes machen“, erzählt Woigk und wir dachten, Spielzeug, das geht immer. 1993 wurde das Lädchen auf der Bautzner Straße 27 eröffnet, 1998 dann der Umzug Richtung Albertplatz. Seitdem brummte das Geschäft. Die Neustadt mit ihren vielen Kindern, das passte gut.

Neustadt-Kinder sind groß geworden

Aber nun habe sich das Viertel verändert, stellt Woigk fest. Die Stammkunden sind weg, deren Kinder sind groß und die wiederum lassen sich Zeit mit dem Kinderkriegen. Wegen der zunehmenden Digitalisierung sinke auch der Schreibwarenbedarf und natürlich sei auch die Konkurrenz im Internet gewachsen. Im vergangenen Jahr sei die Kaufzurückhaltung der Kund*innen deutlich zu spüren gewesen.

Nun kam hinzu, dass eine Kollegin in Rente geht, eine zweite hatte schon aufgehört. „Wir haben lange mit uns gerungen“, sagt er, aber hier auf der Bautzner sei gerade der Mietvertrag ausgelaufen. Nun ist also zu. „Am Ende war es eine nüchterne Entscheidung der Rentabilität“, sagt Woigk.

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Wer dennoch Spielzeug braucht, kann sich gern in die Linie 6 setzen, zum Schillerplatz laufen und die Filiale am Angelsteig 5 besuchen. Details und Öffnungszeiten auf der Website.

Seit Ende des Jahres geschlossen: "SPIEL + Schreib Woigk"
Seit Ende des Jahres geschlossen: „SPIEL + Schreib Woigk“

7 Kommentare

  1. Und für alle die jetzt rumheulen: Kauft gefälligst euren Kram bei eurem „Lokal Dealer“ und nicht im Internet. Dann gäbe es auch eine gesunde Vielfalt im Viertel und nicht nur Shisha Bars und Pizza Bäcker unterster Kategorie. Und nebenbei bemerkt wären auch die Papiercontainer deutlich entlastet….. Ein frohes Neues vom Balkon

  2. ich freue mich eigentlich über Pizza-Läden und nette freundliche Cafés, ich heule nicht herum, wenn mal ein Laden schließt, vor allem sind manche „Traditionsläden“ hier in Dresden für mich keine Adresse mehr, weil ich dort immer das Leben erklärt bekomme und ich mich sehr unwohl fühle als lebenserfahrener Arzt und Mensch, wenn ich hier und da noch die und die Lehre und Moralpredigt einsammeln muss, oft dann wenn ich nur eine einfach persönliche Frage zu den Produkten stelle, so schon im Angelsteg-Laden geschehen. Ich kaufe dann gerne mal in einem freundlichen online-Shop oder einer größeren Kette in der Stadt, wo ich mich wertgeschätzter und freigelassener fühle…. ja, ich denke, das Leben ist ein bisschen komplexer als „traditionell und klassisch“ ist GUT und „modern und neu und online“ ist SCHLECHT, um hier auch mal eine täglich erlebte Lebensweisheit unterzubringen….

  3. Ach Herr Dietzel, dann bestellen Sie sich Ihre Pizza aber vorsichtshalber auch online, nicht dass Sie noch vom freundlichen Pizza-Bäcker belehrt werden und dessen Lebens- und Moralvorstellungen gepredigt bekommen…

  4. Die Kinder sind zwar erwachsen,bleiben aber trotzdem welche. Gaming, Autorennbahnen, Rollenspiele, Modularsysteme etc. Spielzeug für Erwachsene

  5. Liebe Constanze,
    das passiert mir nicht, dass ich von Pizza-Bäckern belehrt werde, die haben einfach Spaß an ihrer Arbeit und deshalb sind die Kontakte und Gespräche oft gut, so wie ich auch, trotz hoher Belastung einfach Spaß an meiner Arbeit habe, und mir die gleiche Augenhöhe zu meinem Gegenüber wesentlich ist, die Basis für fast alles. Außerdem bestelle ich Lebensmittel nahezu nie online, weil ich es gerne live sehe, rieche und dann spontan entscheiden kann….Was ich oben auch darstellen wollte, ist, dass ich, trotz dass ich selber Sachse bin, in Chemnitz aufgewachsen, aber schon in vielen Regionen Deutschlands gelebt und gearbeitet habe, leider oft die Erfahrung machen muss, dass die Dresdener im Alltag die eigentlichen Besser-Wessis sind, diejenigen, die einfach alles immer am Besten wissen, auch wenn die Realität vielleicht gerade eine ganz andere war, die sie mir gerade monieren, oder weil es eben schon immer so war, und wenn dann Volkmar Dietzel es mal anders macht, vielleicht die Welt untergehen könnte…. Ich bin einfach super oft irritiert, wie die Dresdener Einheimischen in ihrer und mit ihrer Super-Kunst-Stadt umgehen, nämlich das Gegenteil von kreativ und künstlerisch und freilassend. Ich bin nun zum 2. Mal bewusst nach Dresden gezogen wegen des mich beeindruckenden Kunst-Geistes und der unglaublichen Kraft, die ich daraus erleben kann, erstmal muss ich das tägliche Spießertum in Dresden daneben eben hinnehmen, aber ich suche mir halt Läden, wo der Satz „Leben und Leben lassen“ wirklich gelebt wird, so wie ich das zum Beispiel im Rheinland oder im Ruhrgebiet normal täglich nahezu überall erleben kann…. Meine Erlebnisse sind nicht nur meine persönlichen, ich kenne viele Menschen, die ähnliches hier erleben….

  6. Gehört zwar nur begrenzt an diese Stelle, aber das Laurin’s auf der Görlitzer Straße macht auch zu.

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