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Investitionen in Fuß- und Radwege

Die Stadtverwaltung hat heute die Pläne vorgestellt, mit denen der Verkehr in Dresden in den kommenden Jahren gestaltet werden soll. Vorsichtige Zustimmung kommt vom ADFC, Kritik von der FDP.

Fußverkehr

Durch den Stadtrat wurde im vergangenen Jahr erstmals eine Fußverkehrsstrategie beschlossen. Ziele sind unter anderem die Ergänzung von verkehrssicheren Querungen, der Neubau von Gehwegen, der Abbau des Rückstaus bei Instandhaltungen und eine Sicherung und Erweiterung des Fußwegenetzes. Dafür sind in diesem Jahr zusätzliche 300.000 Euro eingeplant. Außerdem soll ein runder Tisch „Fußverkehr“ entstehen, an dem die Verwaltung mit Interessenverbänden ins Gespräch kommen will.

Einer der beschlossenen Punkte: Bei allen Sanierungen wird die Barrierefreiheit inklusive Blindenleitsystem mit berücksichtigt, stadtweit sind das in diesem Jahr 37 Baumaßnahmen.

Der Fußweg an der Jägerstraße wurde erneuert, Foto vor dem Baubeginn.
Der Fußweg an der Jägerstraße wurde erneuert, Foto vor dem Baubeginn.

Im vergangenen Jahr wurde in ganz Dresden an 47 Stellen Gehwege saniert. In der Neustadt unter anderem an der Jägerstraße und der Nordstraße. In diesem Jahr will die Stadt rund 50 Vorhaben realisieren, in der Neustadt hauptsächlich im Preußischen Viertel, unter anderem auf der Forst- und der Bettinastraße.

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Radverkehr

2023 will die Stadt fünf Millionen Euro in Radwege investieren, zuzüglich zu ohnehin geplanten Maßnahmen im Rahmen größerer Straßensanierungen. Im Vorjahr waren es 4,6 Millionen Euro. Immer mehr Dresdnerinnen und Dresdner nutzen das Rad. Dem will die Stadtverwaltung folgen und ein lückenloses, sicheres und komfortables Radwegenetz schaffen. In der Neustadt zählen dazu Maßnahmen an der Bautzner Straße, dort sollen die Radwege weitergebaut werden.

Pläne für die Bautzner Straße
Pläne für die Bautzner Straße

Prießnitzbrücke zwischen Prießnitz- und Stolpener Straße wird 2023 erneuert (Abschnitt 2), Radeberger Straße bis Waldschlößchen ist schon umgesetzt (Abschnitt 3), Fischhausstraße bis Brockhausstraße ist umgesetzt (Abschnitt 5), Brockhausstraße bis Schillerstraße: soll 2023 umgesetzt werden (Abschnitt 6), Steglichstraße bis Grundstraße soll im nächsten Jahr realisiert werden (Abschnitt 8).

Das Straßen- und Tiefbauamt lässt Radstreifen markieren am Knotenpunkt Radeberger Straße/Waldschlösschenstraße. Sicherheitstrennstreifen sollen die Dooring-Gefahr auf Abschnitten der Fritz-Reuter-Straße verringern. Weitere Rotmarkierungen sorgen für Aufmerksamkeit der Autofahrer beim Abbiegen und an Kreuzungen. Erstmals umgesetzt wurden im vergangenen Jahr neue Verkehrschilder, die den Radverkehr fördern sollen, so zum Beispiel der Rechtsabbiegepfeil an der Großenhainer Straße.

Blick aus der Liststraße auf die Großenhainer - Foto: Stadtverwaltung Dresden
Blick aus der Liststraße auf die Großenhainer – Foto: Stadtverwaltung Dresden

Durchgehende Radrouten sollen die Stadt künftig in alle vier Himmelsrichtungen durchziehen und mit der Innenstadt verbinden. Das Amt für Stadtplanung und Mobilität arbeitet deshalb unter anderem an der Vorplanung für die Radroute Nord nach Klotzsche. Dabei soll eine Radverkehrsachse parallel zur Königsbrücker Landstraße entstehen. Die Umsetzung soll 2025 beginnen.

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Radwege werden im Winter geräumt

Der Winterdienst auf Radwegen soll stufenweise erweitert werden. Im Winter 2021/2022 ließ das Straßen- und Tiefbauamt 150.000 Quadratmeter räumen, in diesem Winter sind es 175.000 Quadratmeter. Dafür gibt es 650.000 Euro zusätzliche Mittel im aktuellen Doppelhaushalt. Bis zum Winter 2024/2025 sollen die zentralen Radverkehrsrouten in Nord-Süd und Ost-West-Richtung bei jeder Witterung befahrbar sein. Fahrbahnen und Radwege sollen gleichrangig geräumt werden.

Durch Rot-Markierungen, wie hier am Bischofsplatz, sollen Radwege mehr Aufmerksamkeit erhalten.
Durch Rot-Markierungen, wie hier am Bischofsplatz, sollen Radwege mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Kritik von der FDP

Der Vorsitzende der FDP-Faktion Holger Zastrow kritisiert die Pläne der Verwaltung: „Was hier als Verbesserung für Radfahrer und Fußgänger verkauft werden soll, ist viel zu oft nur eine Einschränkung für den Individualverkehr und den ÖPNV.“ Zum Beispiel an der Karl-Marx-Straße seien ohne Sinn und Verstand Parkflächen für Schutzstreifen geopfert worden, nun seien die Anwohnenden die Leidtragenden, Alternativen würden nicht angeboten. „Anstatt intelligente Verkehrslösungen für alle Verkehrsteilnehmer zu finden, führt die grüne Verwaltung einen ideologischen Kulturkampf gegen das Auto und spielt Verkehrsteilnehmer gegeneinander aus“, so Zastrow. Eine solche Politik sei zum Scheitern verurteilt. Man wolle das bei der nächsten Kommunalwahl (2024) zur Abstimmung stellen, um Mehrheiten zu erzielen, die diese Politik korrigieren.

Anmerkungen des ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) resümiert, dass sich die Bilanz leicht verbessert und erwartet weitere Anstrengungen des Baubürgermeisters in 2023. „Der sichtbar wachsende Radverkehr, selbst in den kalten Monaten fahren mehr und mehr Dresdner*innen mit dem Rad, benötigt ein sicheres Radwegenetz mit durchgehenden Radwegen“, erklärt Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden. Das wisse auch Stephan Kühn, der Baubürgermeister. Er müsse jetzt die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes intensiver voranzutreiben. Gut ankommt bei Dresdens Radfahrer*innen dabei immer, wenn gleich ein Bündel an Verbesserungen auf die Straße kommt und durchgehende Routen entstehen.

Nachtrag: Kritik von der SPD

Die SPD-Fraktion kritisiert am Donnerstag das Schneckentempo bei Zebrastreifen. Stefan Engel, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Das Schneckentempo bei der Schaffung von Zebrastreifen ist ein politisches Armutszeugnis.“ Wenn die Stadtverwaltung weiter so agiere, werde die Abarbeitung der verbliebenen 55 Standorte für Fußgängerüberwege weitere 19 Jahre dauern. Das sei für die Verkehrssicherheit in Dresden inakzeptabel. Viele Schulwege könnten mit Zebrastreifen deutlich sicherer werden. Grünen-Baubürgermeister Stephan Kühn müsse sich fragen lassen, ob er die richtigen Prioritäten setze. Von der Verkehrswende zu reden, reiche nicht. „Wir brauchen auch konkrete Fortschritte bei der Verkehrssicherheit in den Stadtteilen“, so Engel. Die SPD werde weiter Druck machen und auf eine schnellere Umsetzung drängen. Das SPD-geführte Verkehrsministerium in Sachsen habe die Regelungen für Fußgängerüberwege deutlich vereinfacht. Nun müsse die Stadt endlich die gewachsenen Spielräume nutzen.

15 Kommentare

  1. Das sind gute Nachrichten für Radfahrer in Dresden. Ein Radweg am Blauen Wunder soll auch kommen. Prima!
    Die Kritik des Autofetischisten Zastrow ist so vorhersehbar wie der Sonnenuntergang und sehr langweilig in seiner Penetranz

  2. Das an der Großenhainer ist allerdings das andere Links.
    Also die Grünpfeile erlauben allegemein das Rechtsabbiegen bei Rrotem Signal nach Stop.

  3. »Was hier als Verbesserung für Radfahrer und Fußgänger verkauft werden soll, ist viel zu oft nur eine Einschränkung für den Individualverkehr und den ÖPNV.«

    Wie darf Ich das verstehen? Ist Radfahren etwa kein Individualverkehr? Zählen für die FDP wieder nur Leute im Auto als Individuen mit Interesse am Fortkommen?

  4. Sehr verwirrend sind die „Linksabbiegepfeile“ bei denen dann doch nur wieder rechts abgebogen werden darf. Dresden ist wieder mal Innovationsvorreiter.

  5. Die Fußwegesanierungen in der Radelberger Vorstadt (aka Preußisches Viertel) mit fast ausschließlicher KFZ-Fixiertheit machen aus fachlicher Sicht genauso viel Sinn wie die seltsam umfangreichen Straßen-/ Fußwegsanierungen am und um den Weissen Hirsch in letzten Jahren.
    In beiden doch gutbürgerlich bis wohlhabenden Stadtteilen (bei der Radelberger kommen all die Anwaltsgattinnen ergo Elterntaxis hinzu) dominieren Autos der Prämiumsorte bis zu jenen sagenhaften schweren SUV-„Stadtpanzern“. Die Fußgängerzahl bewegt sich ganztags meist im gar nicht so prallen einstelligen Bereich, lediglich die eine (Walddoof)Schule besteht im hinteren Eck. Auch angesichts der Auto-„Abhängigkeit“ des (Hoch)Betagtenanteils aufgrund häufigst vorgebrachter Fußlahmheit ist mit einer Änderung des Model Split aufgrund besserer Gehwege in der Radelberger Vorstadt nicht zu rechnen. Hinzu kommt, daß bei noch ungeahntem Baupfusch alljene gerade neubekiesten Sandwege schon in wenigen Jahren wieder so aussehen wie die alten Kiespisten. Einzige Genugtuung erfolgt durch den störrischen Denkmalschutz vieler schön holpriger Großpflasterfahrbahnen, da werden die Stadtkampfpanzer immerhin auch etwas durchgeschüttelt.

    Ach und: Jandl Ernst und Zolger Hastrow eint möglicherweise eine Gemeinsamkeit: beide hatten etlichen Schrauben locker, aber Jandl war wenigstens cool … grins.

  6. Wozu braucht man eigentlich in der Neustadt Radwege? Hier fahren die Radfahrer trotz vorhandenem Radweg auf dem Fußweg.

  7. Wir könnten ja die Hofewiese zum Parkplatz umbauen, da kann der Holger dann individualverkehrmässig mit dem Auto im Kreis fahren!

  8. @Daniel: Welche Radwege in der Neustadt kennst Du denn? Ich nicht soooo viele. Halte Deinen Kommentar deshalb für Schwachsinn. Hat nämlich schwachen Sinn, weil Argumentationsgrundlage (Vorhandensein von Radwegen) fehlt. PS: Die Fritz-Reuter-Str. ist nicht mehr Neustadt… Und Kinder auf dem Gehweg zu begleiten ist legitim.

    Zum Artikel: Welcher Winter?

  9. @g.kickt Welche Radwege in der Neustadt kennst Du denn?
    -Bischofsweg Schauburg bis S-Bhf
    -Bischofsplatz beidseitig
    -Dammweg
    -BautznerStrasse
    -Antonstrasse
    -Glaciesstrasse
    -Albertstrasse
    -Carolaplatz
    -…

  10. @g.kickt: Du solltest Deine Einstellung überdenken und nicht alles, was Du nicht verstehst, mit Beleidigungen beantworten.

    Ich spreche als Beispiel von der Bautzner in Höhe des REWEs. Auch sonst beobachte ich auf zum Beispiel auf der Bautzner- oder Nordstraße Fahrradfahrer, die eigentlich die Straße nutzen sollten, den Fußweg nutzen und damit Fußgänger gefährden. Ich rede nicht von Minderjährigen oder deren Begleitung.

  11. @Maik: Also der Radweg ab Schauburg und der am Dammweg werden auf jede Fall intensiv genutzt. Die allerwenigsten fahren da auf dem Fußweg (das ist beim Dammweg auch garnicht möglich).

    Aber apropos Dammweg:
    Dass es dort nur einen schmalen Radstreifen in eine Richtung gibt ist elend nervig. Wer aus der selben Richtung wie die Autos kommt (und damit entgegen der Radbahnmarkierung fährt) muss entweder falschrum auf den Radweg und hoffen, dass einem niemand entgegen kommt, oder aber auf der Straße bleiben und befürchten von hinten umgefahren zu werden. So wie ja eh fast aller Orten in der Stadt.

    Dresden ist bei Leibe keine Fahrradfreuniche Stadt.

Kommentare sind geschlossen.