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Probealarm am 8. Dezember

Am Donnerstag, 11 Uhr findet deutschlandweit ein Probealarm statt. Dabei soll auch das „Cell Broadcast“-System getestet werden. Dieses leitet im im Ernstfall eine Warnmeldung auf jedes Handy in den betroffenen Gebieten.

Bundesweiter Warntag 2022 erstmals mit Cell Broadcast
Bundesweiter Warntag 2022 erstmals mit Cell Broadcast

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) leitet an diesem Tag eine Übung, die in ganz Deutschland stattfindet. Dabei testen Bund, Länder und Städte ihre Warnmittel.

Auf diese Weise sollen die technischen Abläufe im Fall einer Warnung und auch die Warnmittel selber auf ihre Funktion hin überprüft werden, um im Nachgang etwaige Schwachstellen zu beseitigen.

Gewarnt wird mittels Sirenen, über die Warn-App NINA, im Radio und Fernsehen, auf den Bahnsteigen und in den Zügen der Deutschen Bahn sowie erstmalig auch mittels des sogenannten Cell Broadcast.  Außerdem sollen die Menschen für die Warnungen sensibilisiert werden. Der erste Warntag 2020 hatte gezeigt, dass es in Deutschland zu wenig Sirenen gibt und es auch der Handywarnung bedarf, um die Bevölkerung vor Gefahren zu warnen.

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„Die Sächsische Staatsregierung hat im nächsten Doppelhaushalt für die beiden kommenden Jahre ein eigenes Sirenenförderprogramm im Volumen von rund 3,2 Millionen Euro aufgelegt“, sagt Innenminister Armin Schuster (CDU). Damit können 200 bis 300 neue Sirenen errichtet werden. Dies werde aber nicht für eine vollständige Abdeckung des Freistaates ausreichen, so der Innenminster: „Wir hoffen hier auf die weitere Sirenenförderung durch den Bund, der plant, in den nächsten Jahren weitere 30 Millionen Euro dafür in den Ländern bereitzustellen.“

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus dem Warntag 2020 hatte der für den Zivilschutz verantwortliche Bund für 2022 ein Sirenenförderprogramm aufgelegt, aus dem Sachsen 4,3 Millionen Euro zur Verfügung standen. Davon wurden 292 Sirenen neu errichtet bzw. modernisiert, sodass jetzt in Sachsen mehr als 3.200 Sirenen zur Warnung der Bevölkerung in Betrieb sind.

Dresden warnt bei Gefahren mit 210 Sirenen und über Soziale Medien

Sirene auf dem Romain-Rolland-Gymnasium
Sirene auf dem Romain-Rolland-Gymnasium

In Dresden ist das Brand- und Katastrophenschutzamt mit der Integrierten Regionalleitstelle Dresden (IRLS) für die flächendeckende Warnung und Information der Bevölkerung zuständig. Das gilt nicht nur für Katastrophen, sondern auch bei Großschadenslagen, einem flächendeckenden Stromausfall und anderen Ereignissen wie Gefahrstoffaustritten oder starken Rauchentwicklungen bei Bränden, die Auswirkungen auf die Bevölkerung haben könnten. Dresden hat eines der modernsten Sirenenwarnsysteme der Bundesrepublik. 210 Sirenen sind im gesamten Stadtgebiet verteilt. Die Funktionsfähigkeit der Warnsysteme wird viermal im Jahr, jeweils am zweiten Mittwoch des Quartals, mit einem Probealarm überprüft.

Hintergrund

Der bundesweite Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag vom Bund und Ländern sowie den mitwirkenden Landkreisen und Kommunen. Er soll jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September durchgeführt werden. In diesem Jahr findet der bundesweite Warntag ausnahmsweise im Dezember statt, um auch einen ersten Test des neuen Warnkanals Cell Broadcast durchführen zu können.

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Zusätzlich zu den etablierten Warnwegen hat der Bund gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern das sogenannte Cell Broadcast-Verfahren neu entwickelt, welches nunmehr erstmalig getestet werden soll. Bei dieser Art der Warnung können auf Mobiltelefone, welche sich in potenziellen Gefahrengebieten aufhalten, gezielt Warnnachrichten gesendet werden, um die Menschen ebenfalls zu warnen. Einer App bedarf es hierzu nicht. Aus technischen Gründen können jedoch nicht alle Mobiltelefone diese Nachrichten empfangen.

Eine Übersicht der empfangsfähigen Geräten gibt es auf der Seite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Nachtrag 8. Dezember – Positive Bilanz zum bundesweiten Warntag

Im Rahmen des bundesweiten Warntages zog das Brand- und Katastrophenschutzamt eine positive Bilanz. Pünktlich 11 Uhr wurde durch den diensthabenden Lagedienstführer in der Integrierten Regionalleitstelle Dresden das stadtweite Sirenenwarnsystem ausgelöst. Um 11:45 Uhr erfolgte dann die Entwarnung.

Neben dem regulären Übertragungsweg wurde heute auch ein Reservekanal getestet, mit welchem jedoch keine Sprachdurchsage übertragen werden kann. Deshalb gab es zur Entwarnung 11:45 Uhr heute keine Sprachdurchsage.

Insgesamt sind 210 Sirenen im gesamten Stadtgebiet auf Gebäuden verteilt. Zwölf Sirenen sind derzeit nicht am Netz. Aus diesem Grund gab es im Stadtgebiet einige Bereiche, in denen die Sirenen nicht oder nur sehr leise wahrgenommen werden konnten. Von den verbleibenden 198 ausgelösten Sirenen haben 192 Sirenen eine technische Rückmeldung über die erfolgreiche Aktivierung zurückgemeldet.

Bei den damit noch offenen sechs Sirenen konnte keine Rückmeldung technisch übertragen werden. Da niemand vor Ort das Ergebnis akustisch überprüfen konnte, muss dies zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen eines Wartungseinsatzes vor Ort geprüft werden. Damit wurden 97 Prozent der Sirenen in der Landeshauptstadt Dresden nachweislich ausgelöst.

Nach wie vor bleibt die Verständlichkeit der Sprachdurchsagen die größte Herausforderung. Die Tonfrequenzen der Sprachdurchsagen werden durch externe Einflüsse wie Wind, Straßenverkehr, Umgebungsgeräusche etc. stark beeinflusst. Eine Verständlichkeit an jedem Ort ist deshalb nicht garantiert. Grundsätzlich ist ein Warnsignal immer besser zu hören als das gesprochene Wort. Die Landeshauptstadt Dresden setzt im Rahmen der Warnung der Bevölkerung auf einen Warnmix. Das bedeutet, dass neben dem Sirenenwarnsystem auch das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) mit der Warnapp NINA, sowie die Kommunikationskanäle der Stadtverwaltung und Feuerwehr im Internet gezielt eingesetzt werden.

So können konkrete Informationen zur vorherrschenden Gefahr bzw. der Sirenenauslösung allen Menschen zur Verfügung gestellt werden. Außerdem sind bei der Warnung der Bevölkerung Medienhäuser wichtige Multiplikatoren. Sie erreichen über Rundfunk, Fernsehen, Print und online viele Menschen.

4 Kommentare

  1. Interessant, dass Dresden beim Warnsystem ganz vorne mit dabei ist, Sachsen insgesamt aber nicht. Und es gibt, große Ausnahmen in Deutschland, noch keine Warnmelder für Feuer in privaten und (vermutlich auch) öffentlichen Räumen. Schon seltsam. Außerdem kann ich mich nicht erinnern, jemals von den Sirenen tatsächlich gewarnt worden zu sein. Z. B. beim Großbrand im Industriegelände.

  2. hi,
    funfact:
    hatte tatsächlich heute 11uhr termin zur montage meiner 2 neuen tollen rauchmelder-ufo´s.. verschwörungs-reif?!
    ansonsten haben mich diese tollen sirenen bis jetzt eher genervt als gewarnt

    grüße t.

Kommentare sind geschlossen.