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MusicMatch in der Chemiefabrik

Am Sonnabend, dem 17. Mai 2025, findet die neunte Ausgabe des MusicMatch-Festivals statt, organisiert wird das Festival wie immer von der Scheune. Zum ersten Mal wird das komplette Programm in der Chemiefabrik Dresden veranstaltet.

Highlight beim MusicMatch: Afrob - Foto: Janick Zebrowski
Highlight beim MusicMatch: Afrob – Foto: Janick Zebrowski

Geboten wird ein Tag voller Talks, Vorträge, Workshops, einem Live-Podcast, einer Chill- und DIY-Area, einem Essensangebot sowie dem musikalischen Festivalprogramm mit anschließender Aftershow. Das Motto lautet: „Music for a New Society“. Wir haben mit Frank Schöne, dem Programm-Chef der Scheune, gesprochen.

Wie würdest Du das Festival einem Uneingeweihtem kurz beschreiben?

MusicMatch ward einst aus der Taufe gehoben mit dem Ziel, der Popularmusik und ihrer Strukturen mehr Sichtbarkeit zu verleihen, gerade was die lokale Agenda anbelangt. Ziel war es, irgendwann mal ein „Sächsisches Popbüro“ zu schaffen, um im Kulturbetrieb auch eine Art Vertretung zu haben, an die sich Politk und Gesellschaft wenden könnte.

Das Ganze war von Anfang an als Festival mit sowohl musikalischer als auch diskursiver Komponente angedacht, das den Mitwirkenden aber auch dem Publikum die Chance geben sollte, sich zu vernetzen. Nun sind da einige Jahre ins Land gestrichen, es haben sich Strukturen gefunden die mittlerweile recht breit aktiv darin sind, unsere Uridee weiterzudenken oder gar live umzusetzen.

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Irgendwer hat beispielsweise mal gesagt, dass „Kreatives Sachsen“ ohne die Bemühungen vom MusicMatch wohl kaum so eine Entwicklung erfahren hätte. Da kann man von halten, was man will, mir ist es wichtig, dem unbedarften Gast mit auf dem Weg zu geben: MusicMatch ist ein Festival, wo man hingehen und eine gute Zeit mit guten Leuten haben, uns ganz nebenbei inhaltlichen Mehrwert mitnehmen kann, ohne dabei unter der Gürtellinie unterhalten zu werden.

Wie hat sich das Festival in den vergangenen Jahren verändert?

Nachdem wir MusicMatch – anfangs auch in Kooperation mit dem Kultur Aktiv e.V. – zum Laufen brachten, stellten wir einerseits fest, dass in die Bemühungen um das Popbüro Bewegung rein kam, dass aber auch diverse neue Netzwerke und Player sich des Themas annahmen, die über mehr Ressourcen verfügten – sowohl lokal/regional als auch bundesweit.

Auch beim MuisicMatch verantwortlich für die Programmplanung: Frank Schöne von der Scheune. Foto: Jakub Gawlik
Auch beim MuisicMatch verantwortlich für die Programmplanung: Frank Schöne von der Scheune. Foto: Jakub Gawlik

Heute hat fast jedes Bundesland eine Art Showcase-Festival mit Konferenzanteil um seine Vision von Popkultur in der Gesellschaft zu präsentieren. Meist richtet sich das Ganze an ein interessiertes Fachpublikum. Wir hatten aber generell schon immer den Wunsch, auch ein breites Publikum beim MusicMatch begrüßen zu können. 2019 war dann die Zäsur für uns, da im Zuge der Landtagswahl neue politische Vorzeichen allgegenwärtig wurden. Künstler*innen nahmen sich der politischen Entwicklung deutlicher an und setzten Statements mit Songs, Konzerten und Aktionen. Politik und Gesellschaft reagierten darauf, und für uns bot das ein sehr spannendes neues Feld, um es in den Fokus fürs Festival zu nehmen.

Wie kann Popmusik in Politik und Gesellschaft wirken, welchen Einfluss nimmt umgekehrt wiederum Gesellschaft und Politik auf Popkultur und Musik. Wir wählten damals das Motto „Music for a new Society“ und stellten schnell fest, dass wir das gar nicht mehr ändern müssen, weil es stets aktuell bleibt. Und so versuchen wir seither, aktuelle politische Diskurse und deren Widerhall in der Popmusik im Festival zu präsentieren, und zwar sowohl in Diskussionsrunden und Workshops als Konferenzprogramm, als auch live auf der Bühne mit Konzerten.

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Und da man da immer an zeitaktuellen Themen arbeitet, wird das auch nicht langweilig und motiviert am Ball zu bleiben. Wir haben während der Pandemie das Ganze als innovatives Streaming-Format mit u.a. Liveauftritten von Haiyti oder Pöbel MC durchgezogen, und agieren seit 2021 im Exil, da ja die scheune gebaut wird. 2022 durften wir in der Schauburg gastieren, 2023 und 24 war das Zentralwerk unser Domizil und dieses Jahr geht’s in die Chemiefabrik.

In diesem Jahr sind wieder lokale Künstler mit am Start, wie findet ihr die?

Wir hatten eigentlich jedes Jahr lokale Acts am Start. Das ist uns auch wichtig, denn einerseits haben auch die viel zu sagen, andererseits verdienen sie es auch, mal zusammen mit gestandenen Acts auf einer größeren Bühne gesehen zu werden. Dieses Jahr ist Wannanelly am Start, die wir als sehr aktive Künstlerin in der Stadt wahrgenommen haben, die sich stets tiefsinniger für ihre Kultur interessierte. Sie war oft als Gast bei uns, und da wir dieses Jahr Hip Hop im Fokus haben, schien es uns passend, sie mit einzubinden und wir freuen uns sehr auf ihre Show!

Wannanelly aus Dresden - Foto: PR
Wannanelly aus Dresden – Foto: PR

Das Besondere an Musicmatch ist ja die Verbindung aus Musik und Konferenz. Auf was für Vorträge kann man sich dieses Jahr freuen?

Da wir dieses Jahr nur einen Tag Festival haben, werden wir versuchen das Ganze etwas kompakter und möglichst für ein breites Publikum informativ und unterhaltsam zu halten.

Wir wollen u.a. einen Blick auf das Thema Social Media werfen. Ohne Facebook, X und Instagram kommt ja kaum noch jemand aus, der in irgendeiner Weise stattfinden möchte. Wie man aber mit den Plattformen einen für sich selbst vertretbaren Umgang findet, während deren CEOs politisch hart abdriften, erschien uns eine durchaus mal betrachtenswerte Frage, für die wir u.a. Jasmin Kröger vom Deutschlandfunk gewinnen konnten, um sie mit interessanten Gästen zu diskutieren.

Wir werden ein Spotlight auf das Machtgefälle/-missbrauch in verschiedenen Bereichen der Popkultur legen, es wird hierzu auch einen Workshop des Netzwerks Music S Women* zum Thema „Haltung zeigen“ geben. Die Livekomm – der Bundesverband der Livespielstätten – möchten in einem Panel die Bedeutung von Festivals als Orte für gesellschaftspolitische Debatten ergründen und hat dafür Vertreter*innen einiger der größten Festivals Sachsens eingeladen und last but not least gibt es noch einen Livepodcast.

Nina und Alina werden live vor Publikum eine Folge ihres beliebten „Nur die Weibaz“ Podcasts produzieren und dabei Künstler*innen unseres Festival-Programms zu sich auf die Couch laden. Und damit das alles nicht zu trocken wird, gibt’s noch einen Festival Court als Sideshow mit diversen Mitmach-Aktivitäten, Spielen, Speis und Trank. Alles in allem zusammen mit den Konzerten und der Aftershow am Ende eine echte Blockparty!

Die Scheune wird ja bekanntlich umgebaut. 2023 und 2024 wart ihr im Exil im Pieschener Zentralwerk, jetzt in der Chemiefabrik, heißt das, dass ihr schon langsam auf dem Rückweg seid? Nächstes Jahr dann Ost-Pol oder Groovestation, um dann 2027 wieder zu Hause zu sein?

Ja, sieht so aus irgendwie, wobei Ostpol oder Groovestation jetzt von dir ins Spiel gebracht wurden! Wir schauen von Jahr zu Jahr und versuchen erstmal die 2025er Ausgabe erfolgreich zu gestalten. Wir freuen uns auf alle Fälle schon sehr, wieder in der Scheune sein zu können. Gegebenenfalls kann es auch sein, dass die 2026er Ausgabe dann einfach in den Herbst rückt oder wir gehen nochmal ganz wo anders hin – wir werden sehen.

MusicMatch

  • 17. Mai 2025, Chemiefabrik an der Petrikirchstraße
  • Line-Up-Highlights: Afrob, JNNRHNDRXX (auch bekannt als Jenner Hendrixx), Nanti, Wannanelly
  • Infos und Tickets: scheune.org

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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