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Wurzelküche erneut beschmiert

Wie die Dresdner Polizei meldet, wurde das Lokal „Wurzelküche“ auf der Alaunstraße erneut mit Farbe beschmiert. In der Nacht zum Dienstag hatten bislang Unbekannte auf einer Fensterscheibe einen ca. ein Meter großen Schriftzug aufgebracht. Außerdem wurde auch der Speisekartenaushang des Restaurants mit einem orangenen Permanent-Marker mit Sprüchen und Zahlen beschmiert, die laut Polizei auf eine Motivation des linken Spektrums hindeuten. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Wurzelküche an der Alaunstraße
Wurzelküche an der Alaunstraße

Das Lokal war in der Vergangenheit schon mehrfach angegriffen worden. Die Inhaberin spricht auf ihrer Facebook-Site von der fünften Attacke gegen ihr Geschäft. Sie will nun mit den Kritiker*innen ins Gespräch kommen und lädt deshalb heute um 16 Uhr zum offenen Dialog, um „ein Zeichen für ein friedliches Miteinander zu setzen.“ Ganz besonders seien auch Vertreter*innen der Undogmatischen Radikalen Antifa (URA) eingeladen.

Die URA hatte in einer längeren Recherche der Inhaberin unter anderem Nähe zur teils völkischen und antisemitischen Anastasia-Bewegung vorgeworfen. Mit einem offenen Brief (ebenfalls auf der Facebook-Site der Wurzelküche) wies Langhammer eine solche Nähe zur rechtem Gedankengut weit von sich und schrieb: „Ich möchte auch keine völkische Siedlung gründen, mir wird schon übel, wenn ich nur daran denke.“ Die URA legte mit einem weiteren Artikel nach.

Langhammer hofft noch immer, dass sich der Dissens mit einer Diskussion aus dem Weg räumen lässt. Auf jeden Fall will sie die Wurzelküche weiterhin betreiben. Interessanterweise mobilisiert jetzt auch der Dresdner Querdenker-Kanal „Dresden spaziert“ zu der morgigen Veranstaltung.

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Beschmierte Vitrine
Beschmierte Vitrine – Foto: Wurzelküche

19 Kommentare

  1. … würde mich wundern, wenn von der „URA“ gesprächsbereitschaft signalisiert würde. Die haben ein Weltbild, dass sie nicht erschüttern wollen. Wer da als Nazi identifiziert wurde, bleibt auf der Liste, an irgendwas muss man ja glauben, „undogmatisch“ hin oder her…. für die URA gelten unsere Gesetze nicht, die sind im Krieg. Wo kommen wir denn da hin, wenn der Feind plötzlich keiner mehr ist?

  2. Kommt eigentlich mal ein Beitrag zur Bar Alaunstraße 61? Der Fall ist sicher anders als oben, aber seit Farbattacke (rot) und Einschlagen aller Scheiben vor Monaten ist der jahrelang seltsame Laden umgehend zu.
    Zuvor fiel er mir lange Zeit durch rege Einkehr einschlägiger Junkies sowie die Straßenlage spähende Türsteher auf – tagsüber, oder auch das Gehwegparken fetter Poser-Karren mit trauter family bulliger Söhnchen nebst ihrem älteren Patron.

  3. Oh man! Leben und Leben lassen!
    Dann hat sie eben das Buch überflogen!
    Diese Gutmenschen sollten sich lieber wichtigeren und echten Problemen widmen,wenn sie zu viel Energy übrig haben.
    Hochmut kommt vor dem Fall, sag ich nur!

  4. Ich möchte ganz einfach eine Gaststätte usw. besuchen können in einem so interessanten und abwechslungsreichen Stadtteil von Dresden . . .
    Übrigens ist jeder Mensch individuell und deshalb sollte er gegenüber jedem anderen Menschenen auch tolerant sein und ihm die entsprechende Achtung und Würde entgegenbringen, wie er das auch selbst erwarten kann.
    In diesem Sinne
    M.T. (ein gebürtiger Dresdner schon seit einigen Jahrzehnten)

  5. Soweit ich gestern das erleben durfte, sind beide „Seiten“ miteinander ins Gespräch gekommen. Na hoffentlich findet nicht noch eine Verbrüderung statt, dann hätten die Strippenzieher im Hintergrund demnächst echt ein Problem ;-)

    @Anton: „Dresden spaziert“ ist meines Wissens nicht der Telegram-Kanal von den Querdenkern DD, sondern von diversen parteiunabhängigen Gruppen, die in Dresden friedliche Aktionen organisieren.

  6. Und, @Echt ?, haste Deinen Link auch gelesen & verstanden?

    Ich persönlich würde sehr gern auf solche Buden in der Neustadt verzichten, ich mag Verschwörungsidiotie & Antisemitismus nicht. Auch nicht mit Herzchen garniert und als strunzdumme Bösartigkeit getarnt.

  7. Sicher hat die URA weit wichtigere Sachen zu tun, aber wenns ums eigne Viertel geht, muss man eben Prioritaeten setzen. Obs da die Wurzelkueche ist oder der Tabakladen am Bischofsplatz.
    Nazis raus ausm Kiez! Danke Antifa fuer Deine gute Recherche.

  8. @Peter Macheli:
    ..gelesen und verstanden! Da wurde auch intensiv recherchiert. Ich kann die Selbstjustiz den Laden zu attackieren nicht akzeptieren. Wenn hier strafrechtlich relevantes aufgedeckt wird muss es der Justiz zugestellt werden. Das Geschwurbel ist auch nicht meins, da werd ich aber auch nicht übergriffig. Für mich sind Brand- und Farbanschläge nicht zu akzeptieren. Eine ordentliche Verurteilung erfolgt in meiner Welt vor Gericht, mit Verteidigung und allen Nachteilen des Rechtstaates. Das Problem der URA ist, daß diese Recherchen das Gewaltmonopol unterlaufen indem Einzelne sich daraus ermächtigt fühlen das Streicholz zu zünden… ansonsten brauche ich auch keine Wurzelküche.

  9. Liebe Würzelküche Besitzerin, wohne nicht weit entfernt, werde jetzt öfters vorbei kommen, um Sie zu unterstützen. Diffamierungen und Angriffe auf Ihr Local sollen polizeilich geklärt werden.

  10. @Echt ?
    Nee, die Methoden sind nicht zielführend, gebe ich Dir völlig recht – die Recherchen aber schon, sonst wüssten wir ja nicht, dass es sich hier,
    @Onta, keineswegs um Diffamierungen handelt, die Statements der „Liebe Wurzelküche Besitzerin“ können über obigen Link gecheckt werden.

    Wie man solche (rechts)esoterischen Metastasen sauber wieder los wird, weiß ich leider auch nicht, verstrahlt sind sie ja nu schon. ¯\_(ッ)_/¯

  11. @ Peter Macheli: Stimme eigentlich mit Dir überein, nur die Analogie mit den „Metastasen“ lässt mich etwas erschrecken. #Volkskörper #Krebs #Ausmerzen und so…

  12. @Torsten
    Stimmt, klingt falsch, sorry, wollte unbedingt was mit Strahlen schreiben… :-D
    Nehme den Satz auf der Stelle zurück und schmeiße ihn weg.

    (Wobei mir bestimmte Ausbreitungserscheinungen in unserer Gesellschaft tatsächlich „wuchernd“ vorkommen, aber mit Volkskörper will ich nix zu tun haben.)

  13. Peter Machelli
    Akzeptieren Sie bitte, dass es andere Meinungen gibt. Ich sehe hier eine Vernichtuskampanie und Meinungsterror. Versuchen Sie es bitte nicht, andere Leute umerziehen, es steht Ihnen nicht zu.

  14. @Peter Macheli
    .. darum ist es ja so gefährlich, hier die gleichen Methoden, oder auch Wortbildungen anzuwenden, wie die, die man „bekämpft“.
    Mir ist ein Kiez ohne Nazis auch lieber, ich möchte aber nicht „Nazifrei“ ausrufen.
    Wir müssen auf dem Boden der Rechtsstaatlichkeit bleiben, ansonsten springen wir in die Spirale der gegenseitigen „Verteidigung“. Plötzlich sind alle Mittel auf beiden Seiten recht und bestätigen sich gegenseitig.
    Das ist auch manchmal schwer auszuhalten, denn nicht alles, was ich nicht mag ist strafrechtlich relevant und kann damit auch nicht unterbunden werden. Evtl. erwarte ich da auch von der Antifa etwas mehr, da ein eingefleischter Nazi unseren Rechtsstaat eh ablehnt und sich eher etwas totalitäreres wünschen wird. Deswegen ist es aber auch so wichtig, die richtigen Mittel zu wählen um zu klären, auf welcher Seite man steht. Anschläge und Streichholz gehören nicht dazu. Die Dialogbereitschaft (URA) hat mich positiv überrascht. Mal sehen, wie es weitergeht…

  15. @Onta
    Wer will Dich denn umerziehen… Ich? Nee nee, könnte Dir so passen. :-D

    Meine, was Du meinen möchtest, und wenn Du zB. Antisemitismus meinst, meine ich Dir das zurück. Keine Sorge, machste meiner Meinung nach noch nicht, Du verteidigst ihn nur indirekt. ;-)

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