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Putzi-Streik: teilweise Einigung

Im Tarifstreit um die Gehälter der der Angestellten der Dental-Kosmetik auf der Katharinenstraße gibt es seit heute eine, zumindest teilweise, Einigung. Wie das Unternehmen heute auf Nachfrage mitteilt, erhalten die Angestellten nun bis zu 5,5 Prozent mehr Lohn.

Inschrift an einem Gebäude des Unternehmens
Inschrift an einem Gebäude des Unternehmens

In einem Tweet eines Gewerkschaftsmitarbeiters heißt es:

    „Update:
    – Verhandlungstisch bisher Nein
    – Haustarifvertrag bisher Nein
    – einmalige Ausgleichzahlung für 2020 bisher Nein
    – Lohnerhöhung von 105,50 € rückwirkend ab 1.1.2021 JA
    Wir bleiben am Ball.“

Gerald Voigt, der Bezirksleiter der IG Bergbau Chemie Energie (BCE) Dresden-Chemnitz, war am Sonnabend für ein Statement nicht zu erreichen. In den vergangenen Wochen und Monaten war es immer wieder zu Warnstreiks bei dem Zahnpasta-Hersteller gekommen.

Das Unternehmen hatte bisher eine Erhöhung der Gehälter wegen den ausstehenden Verhandlungen mit einem Großkunden abgelehnt. Heute teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit: „Jetzt haben wir Planungssicherheit über die Produktionsmengen für das laufende Jahr“. Das Unternehmen schaut trotz angespannter Marktumlage vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

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Obwohl die Dental-Kosmetik im Corona-Jahr 2020 einen vergleichsweise stabilen Umsatz zu den Vorjahren erwirtschaften konnte, sieht sich das Unternehmen derzeit neuen Herausforderungen ausgesetzt. „Steigende Preise für Rohstoffe, die Unterbrechung globaler Lieferketten sowie ein spürbarer Rückgang von Produktionsmengen aufgrund einer gesunkenen Nachfrage erfordern nun ein bedächtiges Wirtschaften“, sagt die Sprecherin.

Abfüllung von Putzi-Zahnpasta - Foto: PR/Dental Kosmetik
Abfüllung von Putzi-Zahnpasta – Foto: PR/Dental Kosmetik

Bis zu 5,5 Prozent mehr Lohn

Die aktuell solide Auftragslage sei für das Unternehmen ein Erfolg und Ausdruck harter Arbeit in den letzten Monaten. „Vor allem unseren Mitarbeitern in der Produktion ist es zu verdanken, dass wir ein anspruchsvolles Corona-Jahr gemeinsam so gut gemeistert haben“, sagt die Sprecherin. Deshalb sei das Unternehmen in der Lage die jährlichen Lohn- und Gehaltsanpassungen vorzunehmen. Je nach Lohngruppe steigen die Löhne bis zu 5,5 Prozent. „Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und geben den Erfolg sehr gern an unsere Mitarbeiter weiter“, sagt die Sprecherin, die darauf verweist, dass die Mitarbeiterzufriedenheit sich offenbar auf hohem Niveau befindet. Denn die Fluktuationsrate bei den Mitarbeiter*innen sei kontinuierlich gesunken und liege derzeit bei unter 3 Prozent. Basis für diese Zufriedenheit seien neben den Lohn- und Gehaltssteigerungen, die jährlich bei rund 3 Prozent liegen, 30 Tage Urlaub, Urlaubsgeld, ein 13. Monatsgehalt, Zuschüsse zur privaten Altersvorsorge, zu vermögenswirksamen Leistungen, zum Kindergeld sowie Einmalzahlungen und Sonderurlaub.

Die Dental-Kosemtik ist nicht nur der letzte Industriebetrieb in der Äußeren Neustadt. 1907 als Laboratorium Leo gegründet, zogen dann die Leowerke 1917 in die Katharinenstraße. In dem Unternehmen wird vor allem Zahnpasta und Mundwasser hergestellt und war in den 1930er Jahren Europas größter Zahnpflegemittelhersteller mit rund 1.500 Mitarbeitern. Zu DDR-Zeiten wurde das Unternehmen zum Volkseigenen Betrieb Elbe-Chemie. In der Zeit entstand auch das heute wohl bekannteste Produkt, die Kinderzahnpasta „Putzi“. Das Unternehmen ist seit 1992 wieder privatisiert und befindet sich in Besitz der Argenta Internationale Anlagegesellschaft mbH München. Etwas mehr als 110 Mitarbeiter*innen sind hier angestellt.

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