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Wir wählen Vielfalt - Christopher Street Day Leipzig

Ein Raum für alle

Es ist Frühling, und dass die Sonne nicht besonders zuverlässig lacht, bedeutet noch lange nicht, dass dazu die Anlässe fehlen. Einer davon: es gibt in der Neustadt eine neue Galerie. Oder eher einen Kulturort. Auch ein bisschen Konzertraum. Und Arbeitsplatz. Dazu Veranstaltungsort für Theater, Workshops oder Vorführungen. Schwer zu definieren irgendwie. Vielleicht am ehesten so: „Es ist einfach ein Raum. Wo wir sein können und alle, die Lust drauf haben“

Martin und Julien, ganz ungezwungen im Einsatz für die Kultur.
Martin und Julien, ganz ungezwungen im Einsatz für die Kultur.

Kreativität ohne Konventionen

Aber nochmal langsam. Das „wir“ – das sind Julien und Martin. Beides Künstler, vor allem Filmemacher, aber auch der Musik, Malerei, dem Schreiben und eben allem Kreativen zugetan. Zusammengeführt hat sie die gemeinsame Arbeit, momentan unter anderem ein Dokumentarfilm für den MDR über ein soziales Musikprojekt in Prohlis.

Als dann die Wilde Flora wieder aus den Räumen des Schwarzen Schafs auszog, die vorher viele Jahre das Teegadrom beheimatet hatten, kam zur gemeinsamen Arbeit ein gemeinsamer Arbeitsplatz. Der aber nicht nur das sein sein soll, sondern eben auch ein Ort, der offen ist für andere, und offen für Kunst und Kultur jeglicher Art.

Schon das momentane Galerieschild zeigt: wir arbeiten mit dem, was wir haben - hier kann jede*r mitmachen.
Schon das momentane Galerieschild zeigt: wir arbeiten mit dem, was wir haben – hier kann jede*r mitmachen.

Diese spannende Zwischenwelt aus privat und öffentlich steht nun allen zur Verfügung, die Lust haben, etwas beizutragen. Hier können Künstlerinnen ihre Bilder ausstellen, oder Musiker Konzerte geben, jenseits von Berühmtheitsgrad und Qualitätsstandards. Auch unabhängig von finanziellen Hürden; da die Galerie ja als Arbeitsraum gemietet wird, ist sie nicht auf kommerzieller Gewinn oder Subventionen angewiesen.

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Zwischen Vision und Mission

Spenden sind natürlich gern gesehen und helfen, Events auf die Beine zu stellen. Jenseits von Veranstaltungen aller Art soll der Raum auch einfach ein Treffpunkt sein. „Ich stelle mir vor, wie sich hier die Rentner*innen nachmittags zum Kartenspielen treffen, Kinder Musikkurse besuchen und abends dann Konzerte stattfinden“, träumt Martin. Worum es hier vor allem geht, ist Teilhabe; ist Austausch.

Ein kleiner Raum mit großem Potenzial.
Ein kleiner Raum mit großem Potenzial.

Daher auch der Name fair-faire. Fair im Sinne von freiem Zugang, und faire (frz. für machen), weil das hier „kein Ort zum Konsumieren, sondern zum Tun“ ist. „Wir wollen damit nicht die Welt verbessern“, erklärt Martin. „Kultur mache ich einfach, weil ich es machen muss; das ist ein innerstes Bedürfnis“. Das mit anderen zu teilen, ist dann – auch wenn es explizit nicht als solcher gedacht ist – zwangsläufig ein politischer Akt, oder mindestens ein ethischer.

„Es ist ein bisschen wie Mülltrennung“, vergleicht Julien und meint damit: der oder die Einzelne kann nicht die Welt retten, aber eben einen kleinen Beitrag dazu leisten, etwas schönes in sie hineinzutragen. Wie genau das Schöne dann jeweils aussieht, hängt von den Menschen ab, die hierherkommen und dem ehrenamtlichen Projekt Leben einhauchen. (Übrigens suchen die beiden auch noch eine*n Mitstreiter*in! In Planung ist, dann auch einen Verein zu gründen.)

 

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Veranstaltungen laufen an

Nun steht auch schon ein konkreter Termin fest (Achtung, Ankündigung!), und zwar für diesen Sonntag. Da gibt‘s 16:00 ein Konzert am Fenster. Martin selbst wird die Passierenden Musik erfreuen. Nächste Woche gibt es dann zwei Musikerinnen aus dem Projekt Zuhause in Prohlis mit Klavier und Gesang zu hören.

Tee und Bilder laden zu einem Besuch ein.
Tee und Bilder laden zu einem Besuch ein.

Ansonsten sind für die nächste Zeit Theaterworkshops und Stummfilmkonzerte geplant. Die Idee ist, dass auch ganz spontan Veranstaltungen stattfinden können. „Es gibt so viele große Projekte, die am Ende nicht gemacht werden, weil die Planung viel zu umfangreich ist“, plädiert Julien für Spontaneität, „dabei muss man Dinge einfach machen.“ Zu hoffen bleibt, dass die Corona-Situation dem bald keine Grenzen mehr setzt. Damit fair-faire ganz zu dem zwanglosen Ort des Austauschs werden kann, als der er gedacht ist.

fair-faire. Kultur, Vielfalt, Solidarität