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Grundschule beschmiert

Unbekannte haben die Fassade der 15. Grundschule an der Seifhennersdorfer Straße beschmiert. Seit dem Sommer 2019 ziert das große Kunstwerk „Wurzeln und Flügel“ die Brandmauer der Schule. Die Wand war saniert worden, deshalb musste das alte Bild weichen. Damals gab es einen Wettbewerb um die Gestaltung des Blickfangs an der Görlitzer/Ecke Seifhennersdorfer Straße (Neustadt-Geflüster vom Juli 2019).

Nun wurde die Wand mit einer politischen Hass-Botschaft beschmiert und damit das Werk der Dresdner Künstlerin Claudia Scheffler zerstört.

Hass-Botschaft an Grundschule
Hass-Botschaft an Grundschule

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26 Kommentare

  1. Und da korrigierte die Künstlerin herself noch vor Wochen mit winzigen Pinselstrichen am Sockelbereich, damits perfekt wird. Nunja, scheint paar real Cops-hater in der „Debattenhauptstadt“ Deutschlands zu geben, dabei können die doch mit unserer 9to5-„Ordnungsmacht“ doch hochzufrieden sein. Tags ab 5 und freitags ab 1 – macht jeder seins, wa.
    Am Scheunevorplatz trauten sich djene Poldi-Fanklap-Honks nun doch wieder, erwartungsgemäß, gäähn.., paar Wochen hats gedauert.
    Die striesener Zebra-Aktivisten hingegen haben die Poldis (mutmaßlich, m.E. leider) hops bekommen, dabei machen die einen außerordentlich zu begrüßenden Job, zeigen das Versagen der Verwaltung auf, und setzen einen Stadtratsbeschluß nach Jahren um. Daumen hoch und weiter so.

    Teile des Kommentars wurden entfernt. Bitte unterlassen Sie Gewaltaufrufe.

  2. Das Crossen selten gewordener bunter Giebelkunst mit einem silbernen Bombing ist ein künstlerischer Hasskommentar, Hassbotschaften an einer Grundschule ein kultureller.
    Meine Botschaft an die Hater unterliegt hausordnungshalber der Selbstzensur.

  3. Hier ist es eine Beschmierung, dort ein Anschlag, hier steht Hass auf Polizisten im Vordergrund, dort ging es um die Verurteilung links-motivierter Gewalt gegen einen AfD-Politiker (Magnitz).

    Dort:

    https://www.neustadt-ticker.de/100070/aktuell/nachrichten/farbanschlag-gegen-wahlkreisbuero-der-linken-katja-kipping

    Ich sag mal euphemistisch: Schlagseite

    P.S. Nur noch übertroffen vom Heranziehen von (teilweise anonym) twitternden Denunzianten statt Polizeimeldungen

  4. Meine Miete wurde neulich erhöht. Der Grund : die Kosten zur Beseitigung von Graffiti sind gestiegen. Die Ironie: Eines der Graffiti hatte steigende Mietpreise in der Neustadt zum Thema…

  5. Jeder Straßentroll ob nun mit Fußballhintergrund, aus dem Betäubungsmittelmillieu, oder einfach nur Schläger fühlt sich sicher von der Polizei in seinen Freizeitbeschäftigungen gestört. Was daran allerdings eine politische Aussage sein soll versteh ich nicht. Eine echt schwache undifferenzierte Leistung auch hinsichtlich der handwerklichen Leistung seitens der SprüherInnen :-(

  6. Ja, das Bombing ist stümperhaft, über die Aussage lässt sich streiten und nicht zuletzt ist es für die Künstlerin und ihre Arbeit recht ärgerlich.

    Die gelungene Farb_Form_Beziehung lässt sich aber nicht leugnen: Das Silber greift die Farbgebung des Zauns daneben auf, die Letter führen dessen Horizontlinie weiter und insgesamt bietet es einen schönen blockigen Gegensatz zu den aufstrebenden Buntstiften an der Wand, gar eine Art Fundament, welches die Neustädter Grundschüler zu erden vermag, angesichts des vermeintlich ge- und verordneten Leistungsdrucks.

    Klar ist das Manchem ein Dorn im Auge, ich find es irgendwie schön, einfach des Kontrasts wegen. (ein bisschen auch wg der Botschaft)

  7. „ich find es irgendwie schön… auch wegen der Botschaft“

    Immer wieder erstaunlich, wie Hasskommentare bzw. -aufrufe dann nicht verdammt werden, wenn sie ins eigene kleine Weltbild passen.
    Frei nach Dwight D. Eisenhower:
    »Er ist zwar ein Schweinehund, aber er ist unser Schweinehund.«

  8. hass ist nicht gleich hass. es kommt schon darauf an, worauf sich hass bezieht. hass auf äußere merkmale oder herkunft hat ne andere qualität, als hass auf berufswahl und gesellschaftliche verhältnisse. der cop zieht seine uniform aus und ist damit fein raus. bei äußeren merkmalen und herkunft läuft das nicht. hass dieser sorte läuft auf vertreibung/vernichtung hinaus. hass der anderen sorte zielt auf veränderung von berufswahl und gesellschaftlichen verhältnissen, was zweifellos machbar ist (auch wenn es nicht jede*r gefällt).

  9. @tsetse
    Die feinsinnige Unterscheidung bei „Gewalt gegen Menschen“ und „Gewalt gegen Sachen“ ist ja mit viel gutem Willen noch als Argumentationslinie nachzuvollziehen.
    Aber wer Hass in irgendeiner Art propagiert, wird auf dieser Welt nix zum Guten ändern. Das ist von allen möglichen Menschen(gruppen) in Tausenden Jahren immer wieder als Lösung angeboten und versucht worden – es gibt kein Beispiel, wo es funktioniert hätte, ohne noch mehr Leid zu erzeugen – ganz gleich, welch‘ hehre Ziele dabei verfolgt wurden.

  10. Ich wäre gerne auch weise
    In den alten Büchern steht, was weise ist:
    Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
    Ohne Furcht verbringen
    Auch ohne Gewalt auskommen
    Böses mit Gutem vergelten
    Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
    Gilt für weise.
    Alles das kann ich nicht:
    Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
    Brecht

  11. aber was machen wir wenn uns der hass plötzlich abhanden kommt
    wenn wir nicht mehr hassen können nur mehr lieben
    und dann lieben wir die technik, die ausbeutung, die ungerechtigkeit
    wir lieben die grausamkeit, den neid, den tod
    wenn der hass eines tages einfach weg ist, verspielt, verschlissen, verspekuliert
    wie jetzt zum beispiel der gemeinsinn oder manche arten von demut
    was machen wir, wenn wir eines tages aufwachen und jemand sagt uns, es gibt keinen hass mehr
    leider leider opfer der technik
    aber im rathaus steht immerhin ein elektronisch gesteuertes atomkraftwerk, dass die ganze welt mit allem versorgt
    außer mit hass gegen uns selber
    was machen wir dann
    Kreisler

  12. Liebe Unbekannte und Freunde des gepflegten Hasses gegen die exekutive Staatsgewalt …, trotzdem es gibt gutes benehmen und schlechtes benehmen, vom Kodex ganz abgesehen.

    Die Trace Programme suchen euch ab jetzt … bis bald.
    Agent Smith

  13. Es fällt mir schwer einigen Beiträgen hier zu folgen. Wirklich. Brecht und Kreisler werden zitiert. Oha! Das ist aber die ganz hohe Schule. Respekt. Wenn dann auch noch die Groß- und Kleinschreibung in den herangezogenen Zitaten korrekt wäre… ja dann! Dann könnten die Schüler der beschmierten Schule sogar noch was lernen.

  14. Hallo Munkel, ich hoffe, dass die Kids besser als Du im Herstellen von Zusammenhängen, Differenzieren und Interpretieren geschult werden. Man könnte z. B. im Unterricht thematisieren, woher die Ablehnung von Staatsgewalt kommt, aktuell politische Entwicklungen einbeziehen wie black lives matter oder der Diskussion um Antidiskriminierungsgesetz und rechte Strukturen, Übergriffe auf Demos usw usf, historische Erfahrungen vermitteln usw usf… Wird nicht passieren, ich weiß… Wenn die Schüler Glück haben, hören sie vielleicht wenigstens mal den Namen Brecht…
    und ja, ich weiß, dasses um ne Grundschule geht… Ich erlaube mir, etwas vom konkreten Fall zu abstrahieren.

  15. @aa dummes Gesülze, welche Botschaft??? Null Respekt vor der Arbeit Anderer!!!! Dann lass doch bitte so einen Müll in deiner Bude an die Wand schmieren.

  16. Es ist wirklich traurig zu sehen, wie sich die schülerInnen der Schule darüber ärgern. Wenn der Verursacher einen Arsch in der Hose hätte, stellt er sich vor diese und erklärt seinen Vandalismus. Nix anderes ist es. Total sinnbefreit.

  17. Die Kollegen bedienen sich dabei leider der selben, repressiven Methodiken, wie die „kritisierten Sicherheitsorgane“. 5 Menschen mit Spraydose, 2 stehen Schmiere, alle in dunkle Kleidung gewandet – bevorzugt Produkte bekannter Outdoor- und Wanderbekleidungsfirmen. Kommt ein Passant vorbeigetorkelt – wird gegriffen, umstellt und ihm der Geldbeutel aus der Tasche gefriemelt. Flink ein Handyfoto eines Ausweisedokuments geschossen, begleitet vom Hinweis: und wehe es kommt in irgendeiner Form zur Anzeige – wir wissen, wo Du wohnst. Dann ein Pfiff, weil eine Straba naht und fort sind die künstlerisch ambitionierten The North Face-Kunden.

  18. @SHARP: hass ist halt erst einmal eine starke emotionale regung. entscheidend bleiben die umstände. nazis hassen, zum beispiel, geht klar. und hat letztlich auch dazu beigetragen, dass nazi-deutschland 1945 auf dem boden der tatsachen gelandet ist.

    @jan: null respekt? ich würde angesichts des bildes von ca. 80% respekt ausgehen. (die bezahlung durch den auftraggeber nicht eingerechnet). öffentlicher raum ist übrigens ungleich „in deiner bude“.

    @mia: total sinnbefreit ja offenbar nicht, weil die leute hier im thread schon diskutieren.

  19. @tsetse
    Du glaubst bestimmt auch an „gute, weil gerechte Kriege“?
    Copy & Paste DDR-Staatsbürgerkunde, was damals versucht wurde, den Leuten einzutrichtern, war sogar noch schlechter als heute.
    Und ganz konkret: Kein Pazifist zu sein, bedeutet nicht automatisch „Hass“. Da gibt es noch viele andere Reaktionen mit mehr Aussicht auf Erfolg.

    Dein Beispiel „Anti-Hitler-Koalition“ zeigt letztlich genau das Gegenteil: Krieg ist unmittelbares Unrecht von allen Beteiligten. Hätte der proklamierte Hass sich nach dem Kriegsende manifestiert, hätten wir Versailles 2 bekommen und als Reaktion darauf über kurz oder lang das nächste faschistische System in Deutschland. Zum Glück hat sich bei den Siegermächten eben nicht der Hass durchgesetzt…

  20. Ganz unverhofft an einem Hügel
    Sind sich begegnet Fuchs und Igel.
    „Halt”, rief der Fuchs, „du Bösewicht!
    Kennst du des Königs Order nicht?
    Ist nicht der Friede längst verkündigt,
    Und weißt du nicht, dass jeder sündigt,
    Der immer noch gerüstet geht?
    Im Namen seiner Majestät,
    Geh her und übergib dein Fell!”
    Der Igel sprach: „Nur nicht so schnell!
    Lass dir erst deine Zähne brechen,
    Dann wollen wir uns weiter sprechen!”
    Und allsogleich macht er sich rund,
    Schließt seinen dichten Stachelbund
    Und trotzt getrost der ganzen Welt,
    Bewaffnet, doch als Friedensheld.

    Wilhelm Busch

  21. @SHARP: nein, ich würde hass jetzt auch nicht zu einem politischen programm machen. für mich ist das ein emotionaler zustand – mehr nicht. aber ich halte auch nichts von deiner aussage, dass hass immer gleichermaßen schlecht sei. die umstände zählen. mehr habe ich nicht geschrieben.

    und mein beispiel mit der anti-hitler-koalition war bewusst so gewählt: nazi-deutschland und die achsenmächte haben verbrechen bis zum letzten atemzug verübt, weil deren antisemitischer und rassistischer hass keinen endpunkt kennt, sondern nur absolute vernichtung. dennoch: auch die gegenseite war nicht frei vom gefühl des hasses, wie du selbst schreibst. ich würde das nicht verurteilen, weil es angesichts der verbrechen nachvollziehbar ist. der hass auf seiten der anti-hitler-koalition hatte aber einen anderen bezugspunkt. er wollte ein konkretes gesellschaftliches/politisches (macht-)verhältnis stürzen – den faschismus. als der geschlagen war (leider nicht so gründlich, wie es nötig gewesen wäre), war es auch recht schnell vorbei mit dem hass. es bleibt also meines erachtens dabei: es kommt darauf an, worauf sich der hass bezieht (deswegen ja auch „against racial prejudice“ und nicht „against hate“ – sharp nicht shah).

    zurück zur polizei: ob jetzt hass auf die polizei die lösung ist, steht auf einem anderen blatt. aber solche graffiti zeigen, dass es da offenbar ein problem gibt und da wäre für mich ursachenforschung angebracht und nicht pauschale hass-verurteilungen. fakt ist nunmal, dass der polizeiapparat in den letzten jahren zunehmend an macht gewinnt (polizeigesetz) und eine kontrolle dieser macht nicht funktioniert. und dass es gleichzeitig (zu) wenig leute und parteien gibt, die dagegen etwas unternehmen. das zu ändern wäre sinnvoll, dann gibts auch weniger solche graffiti.

  22. Hallo Anton,
    Weißt du, ob die Schmiererei wieder übermalt wird? Vielleicht kann man dafür was spenden.
    Ich finde, gerade auch, wenn man an die Randale in Stuttgart denkt, kann man das nicht stehen lassen.
    Ich hoffe immer, dass auch mal jemand den Schriftzug „Bullen, verpisst euch“ auf der Bank vor der Scheune übersprüht. Ich bin sehr froh, dass die Polizei dort öfter mal präsent ist.

  23. @Ellen: Weiß ich nicht. Nehme aber an, wenn das passiert, dass es dann auf eben so ein Katz- und Maus-Spiel hinausläuft, wie vor der Scheune, dort wurde der Schriftzug auch schon mehrfach entfernt, um dann wieder neu aufgetragen zu werden.

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