Anzeige

Semper Oberschule Dresden

Großer Andrang zur Königsbrücker-Info-Veranstaltung

Vor dem Kulturrathaus demonstrierte die Bürgerinitiative
Vor dem Kulturrathaus demonstrierte die Bürgerinitiative
Mehr als 300 Anwohner und Interessierte waren gekommen, der große Saal im Kulturrathaus war voll. Das Thema “Ausbau Königsbrücker Straße” scheint doch zu interessieren. Schon vor der Tür hatte die Bürgerinitiative “Königsbrücker muss leben” eine Mahnwache eingerichtet und mit Schildern und Bannern auf ihr Anliegen hingewiesen.

Im Podium saßen Baubürgermeister Jörn Marx (CDU), Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) als Moderator, der Chef der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), Reiner Zieschank und Reinhard Koettnitz, der Leiter des städtischen Straßen- und Tiefbauamtes. In einer kurzen Einführung erläuterten Köttnitz und Zieschank die Vorteile der Variante 7, die einen Kompromiss aus Förderfähigkeit, Anwohner-Belangen und den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer darstelle. Köttnitz zeigte wieder die Visualisierung, die er schon im Mai vergangen Jahres im Ortsbeirat präsentiert hatte.

Auf Nachfrage teilte er nun mit, dass die Visualisierung demnächst auch im Internet zu sehen sein soll. Danach hatten die Anwohner das Wort. Die Beschwerden kamen zahlreich: die Straßenbahn sei zu laut, es würden Steuergelder verschwendet, vier Spuren würden nicht benötigt. Bei vielen war der Frust über die endlos langen Planungen und der Vision einer 17 Meter breiten Straße deutlich heraus zu hören. Allerdings waren die Meinungsäußerungen auch sehr widersprüchlich. Man solle die Bahn mit einem eigenen Bett versorgen, wurde gefordert, wieder andere wollen lieber Bahn und Autos auf eine Spur legen, damit die Straße schmaler werden kann, wieder andere forderten breitere Radwege. In dem Zusammenhang musste Köttnitz zugeben, dass es noch keine Radweg-Lösung für den Albertplatz gibt.

Der Clara-Schumann-Saal im Kulturrathaus war voll.
Der Clara-Schumann-Saal im Kulturrathaus war voll.
Stürmischen Applaus bekam Bürgerintiativen-Sprecher Martin Schulte-Wissermann, der die aktuellen Belegungszahlen verkündete: 14.000 Autos fahren derzeit täglich über die Königsbrücker, prognostiziert waren mal rund 20.000, trotz Waldschlösschen-Brücke. Schulte-Wissermann regte an, angesichts dieser Zahlen die Berechnungen neu zu überdenken. Er forderte eine Verkehrsprognose für einen Ausbau im Bestand. Aus dem Publikum kam der Vorschlag die Bahn könne ja dann als Pulkführer agieren und würde so nicht im Stau stehen. Zieschank (DVB) wollte sich dieser Meinung jedoch nicht anschließen. Seine Argumentation: Wenn sich Bahn und Autos eine Spur teilen, seien die Bahnen vom Individualverkehr abhängig: “Dann müssen wir auf jeden ausparkenden Pkw warten.” Das würde zu längeren Fahrzeiten führen und letztlich dazu, dass Bus und Bahn als unattraktiv wahrgenommen würden und dann wiederum wieder mehr Auto gefahren würde.

Ein Vorschlag aus dem Publikum könnte möglicherweise ziemlich schnell Realität werden. So wurde gefordert endlich einen Blitzer auf der Königsbrücker auzustellen. Köttnitz fand diese Überlegung in Anbetracht der Bilanz der Geräte auf der Waldschlösschenbrücke als zumindest nachdenkenswert.

Anzeige

Blitzumzug

Anzeige

Batomae im Blauen Salon

Anzeige

Lichterkinder im Juli am Elbufer

Anzeige

40 years in rage im Tante Ju

Anzeige

Zaffaran, bring Würze in dein Leben

Anzeige

Societaetstheater

Anzeige

Berlin Boom Orchestra

Anzeige

DCA Dresden Contemporary Art

Die Anregungen und Fragen wurden protokolliert und müssen nun von der Verwaltung ausgewertet werden. Hilbert erklärte, dass das bis zur nächsten Stadtratssitzung nicht realisiert werden könne, aber in spätestens drei Monaten müssen die Ergebnisse im Stadtrat vorgestellt werden.

33 Kommentare

  1. Visualisierung Auszug ? Was uns hier als Visualisierung verkauft wird ist die Variante 5 die stand gestern gar nicht zur Debatte sondern Variante 7 (die Visualisierung 7 von gestern ist bereits von YouTube abrufbar! [ http://youtu.be/DEA3YFirw6I?t=5s ])Warum man hier falsche Tatsachen untergejubelt bekommt ist fraglich.

  2. Sorry. Mein Fehler. Hab den Link oben im Text entfernt. Das verlinkte Video zeigt tatsächlich noch die Variante 5. Nur am Ende gibt es einen kleinen Ausschnitt von Variante 7 mit Verkehr. Vorgestellt wurde beides auf der Ortsbeiratssitzung im Mai 2013.

  3. Und die 300 Hanseln sollen nun die dresdner Bevölkerung repräsentieren? Was ist mit denen, die 17:00 Uhr noch arbeiten mussten?
    Wenn ich mir den Beitrag so durchlese war wohl nur die Fraktion “Dagegen” anwesend. Aus deren Vorschlägen werden wohl mindestens weitere 7 Varianten hervorgehen.
    Die zu bauende Variante wird immer ein Kompromiss bleiben und für mich ist V7 akzeptabel.
    Abzüglich der Parkbuchten ist sie nicht viel breiter als die Fritz-Reuter-Straße. Und wenn man sich später dann doch dafür entscheidet die Anwohnerparkplätze, wie auf der Fritz-Reuter-Str., auf die Fahrbahn zu verlegen, kostet der Rückbau der Parkbuchten sicher weniger, als die weitere ständige Hin- und Herplanerei.

  4. Mich würde ja mal brennend interessieren, die Frage war mir leider wieder entfallen, wie denn die Prognosezahlen für 2025, die ja offenbar wieder deutlich mehr Autos beinhalten(das hat ja Koettnitz auch in Bezug auf die Waldschlösschenbrücke bemängelt) zu Stande kommen sollen.

  5. Das Problem bei der ganzen Debatte – und so auch gestern – ist ja, dass man eigentlich Abschnitt für Abschnitt diskutieren müsste. Meine Meinung: die Variante ist als Kompromiss zwischen Betonfraktion und Vernunft gar nicht so schlecht. Wenn man jetzt noch eine gemeinsame (meinetwegen recht breite) Spur für Straßenbahn und KfZ zwischen Luisenstr. und Bischofsweg hinbekommt, dann könnte ich gut damit leben.

  6. @Kampfradler: Was soll das Geschimpfe? Der Termin stand lange fest. Die meisten Menschen können sich das einrichten, wenn sie wollen. Wenn Sie einen wichtigen Termin haben, dann versuchen Sie auch alles, um ihn wahrnehmen zu können, oder? Ich habe zum Beispiel am Wochenende gearbeitet und konnte dann am Freitag eher von Arbeit weg und zu der Einwohnerversammlung. Ich bin der Meinung, dass nur die über die Straße abstimmen dürfen, die betroffen sind und sich auch dafür interessieren und sich einbringen. Und wenn Sie sich dafür interessieren würden und die Diskussionen verfolgt hätten, dann hätten Sie gemerkt, dass es nicht darum geht, dass es ja noch breitere Straßen gibt und es deswegen OK ist. Es geht darum, dass mit einer Verbreiterung der Straße von 10m auf 17m ein ganzer Stadtteil zerstört wird. In Zeiten, in denen das Auto an Bedeutung verliert – dafür Fußgänger, Fahrradfahrer, ÖPNV-Nutzer und Anwohner(auch viele Familien mit vielen Kindern) immer mehr werden, kann man nicht eine riesige Verkehrsschneiße für Autos (Durchgangsverkehr) bauen und den Platz für Fußgänger und Anwohner, Geschäfte, … verringern und gleichzeitig noch wahnsinnig viele gesunde große Bäume opfern. Das Prinzip “immer schneller” hat ausgedient. Wegen paar Sekunden Zeitgewinn soll kein Stadtteil geopfert werden. Deswegen kämpfen wir.

  7. Die Variante 7, soweit das im YouTube Video zu erkennen ist – danke Sigrun, scheint mir akzeptabel zu sein. Für jede Verkehrsart weitestgehend seine eigene Spur ist o.k..

  8. bei der youtube Darstellung sind einige größere Lücken der Straßenbegrünung zu sehen— Bäume usw. sollte schon durchgängig stehen/ angepflanzt werden- besonders an so einer Hauptverkehrsstraße.

    Das bei der Schauburg so viel Vorplatz nur wegen der Straßenbahn weg soll— ist unverständlich und nur Ausrede. Sind nicht jetzt auch schon Straßenbahnschienen zum Abbiegen eingebaut???

  9. Am Freitag konnte man mal wieder erleben, warum Basisdemokratie nicht funktionieren kann: Alle dagegen, aber keine (von allen, die dagagen sind, akzeptierte) Alternative, sondern ein bunter Mix konträrer Forderungen.

    Ganz anders wäre das Bild, wenn man jetzt noch einen Bürgerentscheid machen würde: dann dürften ja wieder alle Dresdner abstimmen – und der Großteil würde natürlich für die vermeintlich schnellste Straße stimmen.

    Die vom Radler vorgeschlagene Lösung, dass nur “Betroffene” abstimmen dürften, würde auch nix bringen: wo will man die Grenze der Betroffenen ziehen? In dem Sinne gehören nicht nur Anwohner, sondern auch Nutzer dazu.

    Mein Vorschlag: man lässt alle Interessierten eigene Querschnitte entwerfen, reiht dann die jeweils einigermaßen aneinander passenden aneinander (ggf. mit “Übergangsstücken”) aneinander: und schon hat man voll die Kompromiss-Straße, in der sich jeder wiederfindet :D

    @ falky: Zu den Verkehrsprognosen müsste man sich wirklich mal äußern – ich kenn auch einen, der sich damit auskennt. Allerdings ist der schwer zu motivieren, weil es so müßig ist, in DD darüber zu diskutieren…

  10. @anni die Bäume wurden doch ausgeblendet damit man die Straße besser sieht sonst ist ja alles grün
    die bahnschienen aus Richtung Stadt nach Trachenberge sind noch nicht der Rest schon

  11. Dank an den Autor für diesen unaufgeregten sachlichen Beitrag!

    Man wird bei der Königsbrücker nie eine Lösung finden, die allen gerecht wird. Dafür gibt es zu viele (berechtigte) Interessen auf dieser letztlich zu engen Straße. Aus meiner Sicht ist die Variante 7 ein vernünftiger Kompromiss, den man in ähnlicher Form (aber mit teils größeren Fahrbahnbreiten) schon im Jahr 2006 gefunden hatte. Nachdem wir jetzt einige Jahre über durchgängig vier Spuren diskutierten haben (also die zuletzt im Stadtrat beschlossene Variante 5), können wir ja jetzt zur Abwechslung noch mal so lang über gemeinsame Spuren für Straßenbahn und MIV diskutieren (worauf die Kritik an der zu breiten Straße ja hinausläuft). Im Jahr 2022 sind wir dann ca. bei Variante 10 angelangt, die mit Sicherheit wiederum der Variante 7 ähnelt. Wir könnten natürlich auch auf die Diskussion verzichten und endlich mal die längst überfällige Entscheidung treffen…

  12. Warum wird hier von fast allen betont dass die jetzige Strassenbreite zu schmal sei?
    Wie kommt ihr darauf?
    Habt Ihr Euch, jetzt, nach WSB, mal die Verkahrsituation angeschaut? Falls Ihr Nutzer seid: Steht ihr im Feierabendverkehr länger im Stau? Braucht Ihr länger als 5 Minuten von der Staufe zum Albertplatz oder andersrum (abgesehen von den Ampelkreuzungen am jeweiligen Ende, aber das ist ne Ampel-, keine Strassensituation)? Habt Ihr Euch mal mit dem Auto durch Berlin, München, Frankfurt, das Ruhrgebiet gekämpft? Kennt Ihr die Durchschnittsgeschwindigkeit für PKW in DD? Vergleiche mit anderen deutschen “Großstädten” sind Euch bekannt?

    Wie Radler schon schrieb, die Schneisenpolitik ist vorbei, gerade auch weil der Bedarf immer kleiner wird. Ich würde nicht so weit gehen zu sagen das ein ganzer Stadtteil zerstört wird, aber zumindest eine im Bestand relativ attraktive Hauptverkehrsader (auch für Fussgänger, Radler, Einzelhandel).

    Evtl. ist es aber sogar wirtschaftspolitisch gewollt diesen Mikrokosmos in eine Autobahn zu verwandeln, weil Edeka und Globus dann automatisch weniger Konkurrenz haben (Einzelhandel ist vorher schon tot).

    Zum Thema Verkehrsprognosen-> Mit dem Papier auf dem die gedruckt werden kann man sich den Allerwertesten abwischen oder als Grillanzünder verwenden. Sonst nix. Wer erstellt die, wer zahlt dafür und gab’s irgendein Projekt wo die Diskrepanz geringer als 25% ausfiel?

    Verkehrspolitik ist in Deutschland (und nicht nur hier, siehe Brücken ohne Strassenanschluss auf Sizilien) pure Hochbau-Lobby-Quersubventionierung. Gab vor ca. 5 Jahren mal ne Anfrage, na von wem wohl, im Bundestag bezgl. der realen Kosten für Bundesstrassenbau im Vergleich zur Kostenplanung. Fazit: Durchschnittlich 157%. Spitzenreiter: Über 800%. Man schätze die Millionen”gewinne” bitte selber ab.

    Hier geht’s also nicht um sinnvoll oder notwendig, sonderm um WIRTSCHAFTSWACHSTUM. Von Förderungsfähigkeit fang ich gar nicht erst an. Fazit dazu: Wir (die Stadt) können uns nur die 4spurige Variante leisten weil die Förderquote für ne 2spurige zu gering ist.
    Da krieg’ ich das große Kotzen!

    So läuft’s aber!
    Was ist das “billigste” für die Stadt, mit dem größten Investitionsvolumen (da kann man gröere Beträge abzweigen). Genau das wird umgesetzt.
    Interessiert doch kein Schwein was die 300 Demonstranten da für’n Zirkus abhalten.
    Und solange man auf breiten Rückhalt in der konservativ gepolten Bevölkerung bauen kann, gibt’s auch noch Beifall.

    Damit wieder beim Kernthema: Wie kommt Ihr darauf dass 4 spurig alternativlos ist?

    Sanierung im Bestand, Tempo 30 vom Goetheintitut bis zum Albertplatz und fertig. Na gut, Radwegausbau würde ich auch befürworten.

    Hört auf zu jammern und freut Euch lieber, dass Ihr Euch den täglichen Weg in die Stadt noch leisten könnt. Das ist in ziemlich naher Zukunft für viele vorbei. Und übrigends weder gesund noch “natürliches Recht”.
    Der Mensch kommt mit Füßen, nicht mit Rädern zur Welt.

    So, reicht für heute.
    Mir is’ schon schlecht.

  13. @g.kickt: ich find jetzt auf die schnelle keinen der etwas für zu schmal hält, aber was du schreibst stimmt, so siehts aus, völlig korrekt dargestellt. die schneisenpolitik halte ich zwar für noch nicht überwunden, aber so langsam bröckelt dieses ganze schmierensystem. es ist sehr viel geld in d-land vorhanden und es wird nur im wirtschaftskreislauf verbraten, um alle weiter künstlich zu beschäftigen und die mühle am laufen zu halten. das merkt ja kaum noch jemand, das ist ja alles sooo normal, das wird schon seine richtigkeit haben. dabei könnte es so schön sein, wir könnten es uns so schön machen.

    ja, es geht allein um wirtschaftswachstum, um beschäftigung, und wenn wir schon kein wachstum haben, dann muss aber nun dringend wenigstens der status quo gehalten werden. interessant die these, dass man durch breite schneisen den geschäftsstrassen den garaus machen will, um die ganzen überflüssigen einkaufszentren zu befördern. das ist amerikanisierung unserer städte durch die hintertür. nur warum machen die leute das mit? da wären wir beim zauberwort “entfremdung”. nix zu machen: doof bleibt doof. super affenstaat. glücklich die, die noch die kurve kriegen.
    die mechanik dieses spiels ist grenzenlos perfide. wahrlich ein mustergültiges irrenhaus. also raus aus dem muff.

  14. Solange selbst maßgebliche Leute im ADFC nach Ghettos für die Radfahrer schreien, wird das mit einer wirklich bestandsnahen Sanierung der Königsbrücker nichts. Die Breite der Straße gibt es einfach nicht her.
    Die Straße sollte nur so weit verbreitert werden, dass rechts neben der Straßenbahn ein LKW vorbeipasst.
    Wenn ein normales Überholen ähnlich wie auf der Leipziger Straße auf den Straßenbahnschienen möglich ist, sollte es keine Probleme geben.
    Dass man die Radfahrer nicht auf Fußwege schicken darf, hat die Stadt ja aus dem Beispiel inzwischen hoffentlich gelernt. Die blauen Schilder mussten sie ja beizeiten wieder abbauen.

  15. @flueggus: Es gibt da nur 2 Probleme: 1. gibt es auch ängstliche Radfahrer, die sich nicht getrauen, auf der Fahrbahn zu fahren (zwischen tatsächlicher und gefühlter Sicherheit gibt es eben einen Unterschied) – ansonsten, wenn es nur nach mir gänge: ich fahre mit dem Fahrrad nur auf der Fahrbahn und fühle mich dort am sichersten (Leipziger aus meiner Sicht auch voll in Ordnung) – geht es aber nicht und so unterstütze ich extra Bereiche für Radfahrer auf der Fahrbahn, auf denen keine Autos fahren dürfen.
    2. Jede Verbreiterung der Königsbrücker hätte zur Folge, dass viele Bäume gefällt werden müssten etc. Das heißt, dass man zu allererst prüfen sollte, ob es nicht auch ohne Verbreiterung geht (z.B. Straba&Kfz auf eine Spur und daneben Radfahrstreifen) – erst wenn das überhaupt nicht gehen sollte (was ich bezweifle), dann kann man über eine Verbreiterung nachdenken. Hier würde ich dann aber ein eigenes Gleisbett für die Straba und daneben 4m Fahrspuren inkl. Schutzstreifen für Radfahrer bevorzugen – währen dann ca. 14m (statt 17m in Variante 7) UND natürlich Tempo 30 (mindestens für Kfz).

  16. @ flueggus:

    Mag auf der freien Strecke ja praktikabel zu sein – aber spätestens wenn vor Haltestellen die Autos auf einmal rechts rüberziehen (müssen), dürfte sich der Großteil der Radler unsicher fühlen und wieder auf den Gehweg ausweichen…

  17. @radler¬E-Haller: Was wollen wir eigentlich auf der Königsbrücker? Eine breite Piste oder eine Straße, die mehr oder weniger in ihrer jetzigen Breite und urbane Lebensqualität bietet? Und wollen wir die Straßenbahn wirklich auf der ganzen Länge mit den KFZ auf eine einzige Spur zusammensperren? Ich denke, dass das unrealistisch ist.
    Tempo 30 für die KFZ, freilich, warum auch nicht, zumindest tagsüber. Wobei sich das, wenn genügend Fahrradfahrer auf dieser Straße unterwegs sind, was ich, wenn die Fahrbahn ordentlich asphaltiert ist, nicht bezweifle, von allein regelt.
    Ein nicht zu unterschätzender Vorteil von gemeinsamem Verkehr von KFZ und Radfahrern auf einer Fläche zeigt sich übrigens gerade im Winter. Da ist der Fahrstreifen beizeiten ordentlich geräumt und gut befahrbar, was man von Fahrradstreifen, auch wenn sie auf Fahrbahnniveau geführt sind, wohl eher nicht behaupten kann.

  18. Alles Hopfkäse. Die Strabim gehört von Stauffi bis Albertplatz unter die Erde. Dann is genug Platz für EINE Autospur je Richtung und ordentlich breite Radwege (um den aufgehenden Türen der am Rand parkenden Autos ausweichen zu können). Und das alles ohne die Strasse auch nur einen Millimeter breiter zu machen.
    Und ja. Das ist teuer und die Stadt hat dafür kein Geld. Blabla…
    Wenn wir 182Mio für ne Brücke und weitere Unsummen für deren Unterhalt ausgeben können, dann können wir auch das.

  19. @flueggus: Wie gesagt: Ich persönlich hätte damit kein Problem – doch es gibt genügend Fahrradfahrer, die sich nicht auf die Fahrbahn getrauen. Ziel ist: So viele Menschen wie möglich zum Fahrradfahren zu animieren. Das gelingt nur, wenn es von diesen als bequem und sicher empfunden wird.

    Weiterhin bin ich der Meinung, dass man die Königsbrücker in kleineren Abschnitten betrachten muss. Straba&Kfz auf der ganzen Länge auf eine Spur ist nicht notwendig und auch nicht unbedingt sinnvoll. Aber ab der Einengung der Fahrbahn nach dem Albertplatz bis zum Bischofsweg würde ich es sehr befürworten. So kann die Bahn nach dem Albertplatz auch gleich Pulkführer werden. Am Bischofsweg könnte die Haltestelle stadteinwärts ohne Problem hinter die Kreuzung zur Schauburg gelegt werden (was bei einer Fahrspur neben der Straßenbahn eher problematisch wäre). Auch könnte der Linksabbieger stadtauswärts bei der Schauburg bleiben.

  20. Man wird im Stadtrat keine Mehrheit für eine schmalere Variante als Variante 5 (zumindest im mittleren Abschnitt) finden, wenn man mit Lebensqualität, Stadtteilverträglichkeit, Vision, Zukunfsfähigkeit etc. argumentiert. Das ist für die Mehrheit der Abgeordneten klar zweite bis dritte Priorität und wird als “realitätsfremd” abgetan.

    Man muss sie also überzeugen, dass auch eine schmalere (d.h. auch billigere!) Variante möglich ist und der Verkehr (ÖPNV und MIV) trotzdem noch deutlich besser fließt als heute (z.B. weil die Straße im oberen und unteren Abschnitt leistungsfähiger gemacht wird). Dazu müsste man eine solche Variante einmal simulieren!

    Entscheidend wird vermutlich sein, welche Belegungszahlen man für die Simulation zu Grunde legt. Es gibt zwar eine offizielle Prognose, aber gegenüber der hat sich in den über 5 Jahren seit Festlegung der Prämissen die Prognose mindestens in einer wesentliche Prämisse geändert, nämlich die tatsächliche Belegung der Straße. Wenn man großzügig von einer aktuellen Belegung von 15.000 Kfz/Tag ausgeht (gezählt wurden 14.000), dann müsste der Verkehr bis 2025 jährlich (!) um 5% steigen, um die Belegungszahlen der Prognose (22.000) zu erreichen. Die Prognose geht aber gleichzeitig für ganz Dresden von einem nur unwesentlichen Anstieg der Verkehrsbelegung insgesamt aus (+0,1% pro Jahr).

    Meine Position ist: wenn es eine Simulation mit realistischen Belegungszahlen zeigt, dass eine Zweispurigkeit zwischen Katharinenstraße und Bischofsweg zu einer Verlangsamung des Verkehrs auf dem gesamten Abschnitt führt, dann kann ich die derzeitige Variante 5 mittragen. Andernfalls würde ich den Stadträten die Verschwendung von Steuermitteln vorwerfen.

  21. @Stephan: Du meinst hoffentlich Variante 7 …
    Zum Thema Prognose vs. Zählung: Man muss dabei noch zwei Aspekte berücksichtigen. Wenn die Albertbrücke und die Königsbrücker saniert sein sollten, würde diese Nord-Süd-Verbindung wieder deutlich attraktiver. Damit könnte die tatsächliche Belegung der Königsbrücker zwischen Albertplatz und Bischofsweg dann wieder deutlich höher sein.

  22. @Anton Launer: Sehr richtig – nur was wollen wir? Man kann natürlich den Kfz-Verkehr attraktiv machen und darauf hin arbeiten, dass wieder mehr Autos durch Dresden fahren (und vor allem durch sensible Stadtteile und Innenstadt). Man kann aber auch das Gegenteil bewirken. Und das die Menschen sich das günstigste für sich raussuchen kann man auch an der Albertbrücke sehen. Viele meiden diese Brücke momentan, weil der Zustand dort unzumutbar ist. Ob sie stattdessen auf ÖPNV oder Fahrrad umgestiegen sind oder Umwege fahren, weiß ich nicht. Was ich nur weiß ist: Ich will weniger Autos in der Stadt. Dafür bessere Bedingungen für Radfahrer, Fußgänger und ÖPNV. Und mit Verkehrsplanung kann man da viel erreichen. Negativ betrachtet kann man sicher auch die viel zu hohen Prognosen erreichen. Das will aber sicher niemand von uns.

  23. @ Anton:

    Dem halte ich entgegen, dass ja jetzt endlich das Hinterland der WSB attraktiver gemacht werden soll: http://www.sz-online.de/nachrichten/mehr-fahrspuren-zur-bruecke-2754701.html Damit wird diese Route ebenfalls attraktiver.

    Auch wenn immer so getan wird: nicht nur die Prognose entscheidet über die Breite der zu bauenden Anlage, sondern andersrum reagiert das Verkehrsmodell auch darauf, wieviel Fahrspuren ich für selbige annehme. Viele Fahrspuren = Attraktiv = mehr Verkehr/ wenige Fahrspuren (ggf. mit Straßenbahn) = weniger Attraktiv = weniger Verkehr.

    Mit den Verkehrsprognosen kann viel Schindluder getrieben werden – haben wir bei der WSB ja erlebt. Schade, dass es niemanden interessiert, dass eine “leichte” *hüstel* Verschätzung eingetreten ist…

  24. @E-Haller: Diese Attraktivierung ist mir wohl bewusst. Ich bat nur, den Aspekt der Zustände Alberbrücke und Königsbrücker Straße bei der aktuellen Zählerei nicht zu vernachlässigen.
    @radler: Was wollen wir? Ich denke, genau da ist das Problem, jeder will was anderes. Die Straba soll zügig fahren, die Radler ordentlich Platz bekommen, breite Fußwege wären auch schön, ein paar Parkplätze auch noch und irgendwie müssen die ca. 15.000 Autos ja auch noch lang. ;-)

    Meine Vorzugsvariante wäre ja die (Albertplatz bis Bischofsweg): Bordsteine und Fußwege werden gar nicht angefasst, Parksituation bleibt wie sie ist. Gleise werden auf den neuen Standard auseinandergelegt, bleiben überfahrbar und die restliche Fläche neben den Gleisen bekommt eine rote Asphalt-Schicht für die Radfahrer – und alles mit Tempo 30. Am Albertplatz und am Bischofsweg werden die Ampeln so geschaltet, dass die Bahn in Pulkführerschaft geht. Ampel- und Abbiegeregelungen bleiben wie sie sind. Ab dem Bischofsweg dann ein eigenes Gleisbett für die Bahn und Autos und Radfahrer daneben. Ob das allerdings genehmigungsfähig ist, kann ich nicht beurteilen.

  25. Erstens: Prognose für 2025 mit + davor halte ich für sehr optimistisch. Aber das ist mit keinem Modell “sicher” abschätzbar. Ich persönlich gehe von -40 % oder mehr aus.

    Zweitens: Es wird nicht nur gebaut was prognostizierbar (wie sicher auch immer) ist, sondern was FÖRDERBAR ist.
    Ich denke hier liegt der Hase im Pfeffer. Die Verwaltung darf wahrscheinlich nichts beschließen, was zwar sinnvoll, aber auch komplett selbst finanzierbar sein wird. Damit meine ich natürlich Ausbau im Bestand und Tempo 30.

    Drittens: Und jetzt mal konkret, so losgelöste Zahlen sind immer bisschen irreführend. Ob nur 15t oder 25t pro Tag, klingt ja erstmal viel.
    Extra für diejenigen unter den Mitlesenden denen Mathematik und Logik noch nie besonders nahe standen folgende Milchmädchenrechnung:
    15 000 KFZ/Tag!
    Davon entfallen geschätzt 12 000 in die 10 h von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr.
    Macht 12 000 KFZ/10h=1200 KFZ/Stunde.
    Sieht gleich ganz anders aus.
    Dreisatz macht Spaß, also 1200 KFZ/Stunde, Stunde=60 Minuten
    -> 20 KFZ/min.
    ???In Beide Richtungen???
    Vollkommen egal.
    So sieht das gefühlt derzeit auch aus, zumindest immer wenn ich da bin.

    Wer daraus die NOTWENDIGKEIT eines 4spurigen Ausbaus ableitet hat nicht mehr alle Latten am Zaun ODER ist korrupt. ODER vertritt die Linie einer korrupten Partei.

    Ich glaube so einfach ist das.

    Bitte/Danke.

    Ich freu mich schon auf “Gegenargumente”, werde dazu aber bestimmt keine Stellung nehmen, das wird dann beleidigend und somit sowieso gelöscht.

    Nachtrag: Auch 30 000KFZ/Tag sind von der 2spurigen Strasse locker bewältigbar, aber was passiert an der nächsten Ampel? Wer ne Autobahn will muss Tunnel und Brücken und Auf- und Abfahrten bauen. Aber soooo groß ist Dresden dann doch nicht.

  26. Nach den einschlägigen Richtlinien würde Antons Vorschlag bis ca. 18.000 Kfz am Tag funktionieren (vgl. http://fgsv-verlag.de/catalog/_pdf-files/200.k.pdf S. 50, also lt. Seitenzahlen auf den Blättern) (die Verkehrsbelegung ist auf die Spitzenstunde bezogen, diese kann man pauschal als 10% des durchschnittlichen Tagesverkehrs einordnen).

    Um es mal greifbar zu machen: auf der Fritz-Reuter-Sraße funktioniert es (bezogen auf Mischnutzung Straßenbahn und Kfz in einer gemeinsamen Fahrspur), Verkehrsbelegung 2011 dort ca. 17.000.

    Man muss natürlich den starken Lieferverkehr auf der Köbrü mit beachten. D.h. für mich: etwas breiter sollte der Bereich neben den Gleisen sein, damit Liefer-Lkw die Bahn (und damit den gesamten Verkehr) nicht behindern. Wird natürlich dem Radler nicht passen – aber Lieferzonen in den Seitenbereichen dürften als Alternative kaum funktionieren).

    An den Kreuzungen kann und muss man dann auch noch entsprechende Untersuchungen zur Abwicklung der Abbieger machen – denn die Knotenpunkte sind das eigentliche Problem eines jeden Verkehrszuges… (vgl. WSB).

    Zentrale Frage für mich: wo kommen die immer wieder erwähnten 14.000 her? Ist das eine offizielle Zählung??

  27. @Anton: Ich meinte natürlich Variante 7.

    Ich gehe übrigens davon aus, dass in der Prognose von 2011 für 2025 die sanierte Albertbrücke und eine sanierte Köni (mind. in Variante 4) unterstellt ist. Trotzdem gibt es laut der Prognose keine wesentliche Steigerung des Verkehrs auf der Köni. Die hohen Werte für 2025 entstehen daher im Wesentlichen nur durch eine andere Ausgangsbasis für die Zeit nach Eröffnung WSB (u.a. natürlich durch die Einspurigkeit Albertbrücke).

    Wenn die Notwendigkeit für die breitere Straße nur durch den induzierten Verkehr entstünde, hätten die Befürworter übrigens auch ein echtes argumentatives Problem: dass man den “notwendigen” Verkehr abwickeln muss, kann man ja noch dem einen oder anderen verkaufen. Das man aber Straßen baut, um noch mehr Verkehr in ein Stadtteil reinzuholen, dass findet vielleicht selbst der eine oder andere CDU/FDP-Wähler blöd.

    @g.kickt: und sowieso gilt: die Leistungsfähigkeit hängt immer von den Knoten ab (Albertplatz/Olbrichtplatz). Da sich dort nichts ändert, bringt auch ein breiter Ausbau nicht viel für die Leistungsfähigkeit

    @g.kickt: das mit der Baulobby halte ich übrigens für Quatsch. Warum wurden dann in Dresden keine Schulen gebaut…da hätte es doch eine viel breitere Zustimmung für gegeben. Es ist schon ein klare politische Prioritätensetzung in Sachsen und Dresden: Auto vor Mensch

  28. @E-Haller: Aber auch die Stadt hat schon einmal die 14.000 (das ist natürlich noch nicht fundiert) gezählt. Das ist also keine reine Propaganda-Zahl.

    Und ich finde man kann auch schon noch mal den Finger in die Wunde der Prognose für die WSB aus dem Jahr 2003 legen. Danach würden auf der Köni nächstes Jahr (und nicht erst 2025, wie Herr Köttnitz in der Einwohnerversammlung sagte) 25.500 Autos fahren, von den prognostizierten 47.500 auf der WSB mal abgesehen.

    Daher sollte jeder verantwortungsvolle Politker Prognosezahlen kritisch hinterfragen.

  29. @ radler: Freitagszählungen sind nicht so optimal, die Zählung nur einer Stunde auch nicht… Aber erstmal egal – die Tendenz ist eindeutig.

    @ Stephan: Vorsicht bei der Interpretation. “Prognose 2015” heißt, nicht, dass 2015 der Wert eintreten soll/muss. Vielmehr werden Prognosen immer auf Grundlage vorliegender Abschätzungen zu Einwohnerentwicklungen, Arbeitsplätzen, Verteilung usw. für einen Horizont von 10 – 15 Jahren fortgeschrieben. D.h. die “alten” Prognosen “verfallen” – relevant sind immer die jeweils verfügbaren mit dem längsten Horizont. Die 2015er kann man also ignorieren.

    Dennoch bleibt eines: mit der tatsächlich VERFEHLTEN Prognose für die WSB kann, nee: MUSS man die Zuverlässigkeit dieses so wichtigen Planungsinstrumentes in Frage stellen. Eigentlich müsste schnellstens anhand der aktuellen Erkenntnisse nachkalibriert und neu bewertet werden.

  30. @ Stephan:

    “Das man aber Straßen baut, um noch mehr Verkehr in ein Stadtteil reinzuholen, dass findet vielleicht selbst der eine oder andere CDU/FDP-Wähler blöd.” -> Nö, glaub ich nicht, das kann man schön mit “Förderung des Konsumtourismus” umschreiben, da jubelt der CDU/FDP Wähler!

    – Knotenpunkte, klar, hatte ich auch schon geschrieben.
    – Schulbau: Ich vermute, entweder nicht die “richtigen” Bauträger bekannt, und/oder Förderquote zu gering.

    Mensch vor Auto, da kann ich nur zustimmen, aber das funktioniert super, weil 50% des Wahlvolks Autonarren sind.
    Deshalb: Wenig Hoffnung auf Besserung.

  31. Also ich als zweckmäßiger PKW Fahrer (Außendienst) finde die 2 Spurige Variante ebenfalls völlig übertrieben. Ich bin ja aber auch der Meinung das eine Sanierung im Bestand völlig ausreichend wäre. Allerdings spielt dabei die DVB sicherlich nicht mit, da Sie die Schienen nicht auseinanderziehen dürfen und eventuell mit im Stau stehen könnten…

    Ich hätte auch nichts gegen eine gemeinsame Spur, wobei das definitiv nicht wird, da die DVB komplett dagegen ist (und rund die hälfte unseres Stadtrates in deren Vorstand sitzen ;) ).

    Am besten fänd ich als Autofahrer ja eine 1,5 Spurige straße, da hat man als pkw fahrer Platz zum Überholen und die Bahn kann theoretisch auch die PKW überholen. Allerdings glaube ich, dass so eine Bauweise nicht mehr Förderfähig ist und somit wird es auch nicht gebaut.

    Naja ich wünsche allen Anwohnern der Straße (diese sind ja schließlich die Hauptbetroffenen der Sache) viel Erfolg und durchhaltevermögen.

Kommentare sind geschlossen.