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Sexuelle Belästigung: Anklage verschoben

Angeklagter Rami A. musste zur Verhandlung getragen werden.
Angeklagter Rami A. musste zur Verhandlung getragen werden.
Eigentlich sollte heute vorm Landgericht der Prozess gegen Rami A. eröffnet werden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34-Jährigen vor, in diesem Frühjahr insgesamt zehn Frauen, vor allem in der Dresdner Neustadt und im Hecht-Viertel sexuell belästigt zu haben. Im Juni wurde der Mann festgenommen (Neustadt-Geflüster vom 19. Juni 2018).

Der Prozess-Auftakt gestaltete sich schwierig. Als Richter Norbert Wenderoth mit der Verhandlung beginnen wollte, meldeten die Wachmänner aus dem Haftkeller, dass der Angeklagte nicht vor Gericht erscheinen wolle. Daraufhin bat der Richter den Anwalt des Angeklagten um Mithilfe. Der ging in die Zelle, erreichte aber nichts. Dann ein neuer Anruf aus dem Haftkeller. Der Angeklagte würde jetzt zucken.

Notarzt: Kein Befund

Daraufhin rief der Richter einen Notarzt. Der untersuchte Rami A., konnte nichts feststellen, aber auch keine Aussagen zur psychischen Verfassung machen.

Richter Wenderoth entschied: das Verfahren beginnt. Drei Justizbeamte trugen den Angeklagten in den Gerichtssaal. Dabei wehrte er sich zwar nicht, war aber offenbar nicht bereit auch nur einen Schritt zu gehen. Auf der Anklagebank saß dann ein Mann mit starrem Gesichtsausdruck. Keine Reaktion auf die Worte des Richters, der Staatsanwältin, des Verteidigers oder des Dolmetschers.

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Mit fast geschlossenen Augen saß er einfach unbeweglich da. Eine Verhandlung könne so nicht beginnen, entschied der Richter. Nun muss geklärt werden, ob der Mann verhandlungsfähig ist. Laut Staatsanwältin gab es dafür bisher noch keine gegenteiligen Anzeichen. Richter Wenderoth unterbrach die Verhandlung. Am Donnerstag soll der Prozess fortgesetzt werden, bis dahin soll ein Gutachter feststellen, ob Rami A. verhandlungsfähig ist.

Beim Abtransport aus dem Verhandlungssaal machten es sich die Justiz-Beamten einfacher, sie schoben den Angeklagten auf einem Drehstuhl in den Haftkeller.

Rücktransport in den Haftkeller
Rücktransport in den Haftkeller

12 Kommentare

  1. Punkt 1: @Daniel: Bin mir sicher, dass das, was sicher zu Recht entfernt wurde, mir auch für Leute, wie Dich vorschwebt.

    Punkt 2: Mir ist völlig egal, wie der Freak in den Gerichtssaal kommt, wichtig ist allein, dass es ein Urteil gibt, welches entsprechend hoch ausfällt. Wer diesen Info-Müll, als sogenannte „Nachricht“ vermarktet (was auch immer damit bezweckt werden soll), er hält sicher auch Meldungen von Massenunfällen, für dringend benötigte „Nachrichten“.
    Sorry, aber sind es nicht, sondern reine „Sensationsinfos“, die einfach nur die niedersten Instinkte des Menschen ansprechen sollen. Was diese Art von Info außerdem macht, es hilft gestörte Rassisten weiter zu radikalisieren.

    @Anton Launer
    Ganz im Ernst, warum nimmst Du diesen BILD-Stil auf? Bericht von der Urteilsverkündung, wäre wie oben erwähnt, völlig ausreichend gewesen. Gerade für dessen Opfer, sind solche Artikel sicher rührend. Warum gebt ihr diesem Triebtäter diese Bühne?

    Ist dann etwa die Nächte große Sensation „Verurteilter syrischer Sexualstraftäter empfindet die Höhe seiner Strafe als ungerecht und zelegt deshalb seine Zelle“? Bitte nicht!

    Was ich bin, ich bin sehr erstaunt über die sicherlich erfreuliche und gerechtfertigte Schnelligkeit der Justiz in einigen Fällen.
    Egal ob nun der Typ, welcher den Ungarn in der Huschhalle offenbar wie von Sinnen totprügelte, oder auch diese Fälle hier, dazu will ich weder Details zur Tat, oder wie der Typ sich vor Gericht benimmt, medial ausgeschlachtet wissen. Wirklich sensationell empfände ich einen Bericht, in dem darüber informiert würde, dass auch in dieser Sache endlich Bewegung drin ist (betrifft schließlich auch die Neustadt), weil die Entnazifizierung der sächsischen Justiz, sowie allen anderen Behörden und Ämtern, endlich begonnen wurde – bleibt wohl ein Traum.
    http://www.spiegel.de/spiegel/rechtsextreme-faust-des-ostens-gericht-findet-keine-zeit-fuer-dynamo-dresden-hooligans-a-1136462.html

    Der Überfall aufs Cafe Pawlow, war ja dabei auch nur einer von vielen Vorfällen ... aber noch immer keine Leute, keine Zeit? Wer wills glauben?

  2. @DD Hecht

    Über die Strafe für diesen „Komiker“ müssen wir nun wirklich nicht reden.

    Aber die Entnazifizierung irgendwelcher Staatsorgane dürfte sich wohl rein biologisch längst erledigt haben.

  3. @DD Hecht
    Ich habe die Bild fast nie und schon ewig nicht mehr in der Hand gehabt. Aber das ist doch das Meinungsmacheblatt mit den teilweise hetzerischen Überschriften, oder? Mit einem Schlag Populismus oben drauf und immer ein wenig demagogisch angehaucht?

    Wo genau ist da eine Parallele zu dem neutralen Bericht oben, der einfach und ohne Tendenzen Begebenheiten wider gibt?

  4. Selbstverständlich gehört diese Meldung in die Öffentlichkeit.
    Am besten noch sein hoffentlich echter Vollname und sein unverdecktes Gesicht.
    Das einzige, was diese Kandidaten fürchten,ist der Gewichtsverlust in der eigenen Community.
    Solche Delikte werden dort klar verachtet.
    Wieviel Respekt er vor unserer Justiz hat, konnte er nicht deutlicher zum Ausdruck bringen.

  5. Danke @DD-Hecht … genau so. Mir läuft es kalt den Rücken runter, wenn ich solche Forderungen, wie das „an den Pranger stellen“ von @Elsie lese …

Kommentare sind geschlossen.