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Von tierischer Notdurft und zu viel Müll

Ich nehme als regelmäßiger Spaziergänger die kleinen stinkenden Haufen gar nicht mehr war. Sich darüber aufregen ist ohnehin zwecklos. Ich weiche dem braunen Glibber aus und lasse ihn auch im Geiste links liegen. Nicht so eine betagte Oma auf der Alaunstraße.

Die Dederon-Schürze ist eindeutig aus Ostzeiten, das Kopftuch hatte mal eine Farbe und ihr Schuhwerk besteht, trotz sommerlicher Temperaturen, aus uralten Gummistiefeln. Ihr sind die Häufchen von „Hasso“ nicht egal. Der Köter müsste eigentlich „Pfiffie“ heißen, weil er höchstens 15 Zentimeter hoch ist und in den höchsten Tönen kläfft. Allerdings ist seine Notdurft von beachtlicher Größe, weswegen sein Name wohl durchaus eine Berechtigung hat. Als das Geschäft in einer Häuserecke verrichtet ist, nimmt die Großmutter ein grellgrünes Eimerchen aus der Tasche und befördert ohne viel Aufhebens die Überreste der Mahlzeit ihres vierbeinigen Freundes hinein.

Leider sind nicht alle Bewohner dieses schönen Viertels so fair gegenüber ihren Mitmenschen: Zwischen Nordbad und Böhmischer Straße werde ich Zeuge, wie eine Gruppe Jugendlicher die Wiese wässert. Sie haben dabei viel Spaß und singen lustige Lieder. So aus meinen Tagträumereien gerissen, fallen mir auch die überquellenden Müllsäcke an mancher Häuserecke auf. Der Gestank ist oft unerträglich.

Auf dem Martin-Luther-Platz liegen zwischen den Bäumen Dosen, Servietten und  Weinflaschen. Auf der Prießnitzstraße haben irgendwelche Leute das Baugerüst mit Hausmüll verschönert. An der Rothenburger, Ecke Louisenstraße schmeißen besonders Mutige ihre gerade leer getrunkenen Bierflaschen auf die Straße. Ein Taxifahrer, der hier auf Fahrgäste wartet, zuckt nur kurz zusammen – das ist hier schon fast normal.

Ich habe das dringende Gefühl, an diesem Nachmittag dem Dreck und Gestank entfliehen zu müssen und spaziere zum Alaunplatz. Dort rennen ein paar Leute dem Fußball nach, ein Pärchen übt sich im Federball, einige Jugendliche haben es sich auf Decken bequem gemacht und eine Kindergruppe spielt Pantomime-Raten. Das friedliche Bild kann ich kaum genießen: Ich vermute überall hinterhältige Mülltäter und schaue zweimal nach, ob auf dem Rasenstück, auf das ich mich niederlassen will, nicht doch ein paar Scherben liegen. Doch nichts dergleichen: Der Alaunplatz ist, bis auf einige Stellen am Rand, recht sauber.

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Nach zwei Stunden Sonne und purer Erholung wandere ich wieder entspannt in die schon dämmrigen Häuserschluchten der Neustadt. Im Treppenhaus bemerke ich einen süßlichen Duft. Als ich im Flur meine Schuhe ausziehe, sehe ich die Bescherung und muss gleich an „Hasso“ denken, der es natürlich nicht war.

Würde ich an Sprichwörter glauben, hätte ich für die nächste Zeit sehr viel Glück.

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