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Wird die Marienallee zur Einbahnstraße?

Am Montag Abend hat der Ortsbeirat Neustadt einen CDU-Antrag zur Verkehrsberuhigung auf der Marienallee einstimmig beschlossen. Die Verwaltung wird nun aufgefordert zu prüfen, ob eine Einbahnstraße hilft.

Anwohner fordern schon seit Monaten eine Verkehrsberuhigung
Anwohner fordern schon seit Monaten eine Verkehrsberuhigung
Ein Raunen im Publikum unterstrich die kleine Sensation. Einstimmig hatte der Ortsbeirat den Antrag der CDU-Fraktion angenommen. Stadtrat Gunter Thiele erläuterte in der Sitzung, dass die Einbahnstraßenregelung die wirkungsvollste Variante sei. Sie sei schnell und kostengünstig umsetzbar. So könne zügig eine Verkehrs- und Lärmreduzierung für die Anwohner in der Marienallee erreicht werden.

Konkret soll nur ein winziges Stück der Marienallee zur Einbahnstraße werden. Das Stück zwischen Jägerstraße und Arno-Holz-Allee soll dann künftig nur in Richtung Norden, also Stauffenbergallee befahrbar sein. Das bedeutet, dass die Busse der Linie 74 weiterhin von der Stauffenberg- über die Marien- und Arno-Holz-Allee umkehren können. Verhindert werden soll damit der Schleich- und Abkürzungsverkehr von der Stauffenbergallee zur Bautzner Straße.

Hier wäre dann die Einfahrt verboten.
Hier wäre dann die Einfahrt verboten.
Dafür wurden bereits mehrere Maßnahmen eingeleitet. So zum Beispiel das Wenden an der Fischhausstraße erlaubt und die Marien-Allee zur Tempo-30-Zone erklärt. Anwohner bestätigten in der Sitzung am Montag, dass die Geschwindigkeit gesunken sei, die Anzahl der Fahrzeuge auf dem historischen Pflaster aber immer noch hoch. Die neue Regelung führt dann aber auch für die Anwohner zu längeren Wegen. Von Norden kommt man nun am geschicktesten über die Hans-Oster- und die Jägerstraße ins Preußische Viertel.

Nahezu wortgleich hatte die FDP das schon im April beantragt, damals wurde das auch von der CDU abgelehnt. Als Begründung für den neuen Antrag erklärte Thiele, dass man nicht erwartet habe, dass sich die Öffnung der Albertbrücke so lange verzögert. Denn zwar ist der Fertigstellungstermin der Brücke geblieben, aber die Öffnung der Brücke gen Neustadt sollte ursprünglich schon in diesem Sommer erfolgen, nun wird das erst im nächsten Jahr.

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Die Grünen baten, bei der Planung der Einbahnstraße zu beachten, dass die Durchfahrt dann für Radfahrer frei gegeben werden solle.

11 Kommentare

  1. Wie jetzt? Nach der Öffnung Ponte d‘ Alberto kommt dann die Einbahnstraße wieder weg? Völlig überzogen der Antrag. Da oben ist weitgehend nix los, wie auch das Foto gut zeigt.

  2. Hm, das bedeutet für mich als Bewohner des Preußischen Viertels dann einen schönen Umweg auf noch viel holperigen Pflasterstraßen. Hoffentlich tun sich die Anwohner von Jägerstraße und Nordstraße nicht auch noch zusammen, sonst wird es langsam schwierig. Ja, gerade am Morgen ist auf der Marienallee viel los, eng wird es auch immer durch die „Kinder-Ablader“ vor der Schule, Einbahnstraße ist trotzdem Blödsinn! Interessant ist auch, das die größten Plakate dort hängen, wo die Leute zuletzt ein-bzw. zugezogen sind, ist eben Wohnen in der Stadt…

  3. Wenn die Einbahnstraßenregelung nur temporär wäre, wärs in der Tat ein Witz.
    Ein Foto zu einem beliebigen Zeitpunkt sagt überhaupt nichts über die Verkehrsdichte aus – man kann auch am Sonntag morgen die Königsbrücker leer fotografieren, wenn man den richtigen Zeitpunkt abpasst… Das obige Foto dürfte irgendwann tagsüber entstanden sein, dann ist da in der Tat (fast) nix los.

  4. Warum nicht im gesamten Preußische Viertel inklusive der Neustadt ein Geflecht aus Einbahnstraßen schaffen?
    Das funktioniert in anderen Städten hervorragend und würde auch hier einen erheblichen Teil des Durchgangsverkehrs verringern und die Luft- und Lebensqualität weit anheben.

  5. Völlige Fehlentscheidung des Ortsbeirats. Allein schon die Begründung, dass es schnell und kostengünstig umzusetzen sei, zeigt die Ideen- und Planlosigkeit des Anliegens. Die Wegverlängerung für Anwohner des Viertels über die Jägerstraße oder Hans-Oster-Straße verbessert definitiv nicht die Verkehrsqualität.
    Zum Antrag der Grünen, zu beachten, dass das Stück Einbahnstraße zum Radfahren freizugeben ist – richtig und berechtigt, allerdings ist die Beschaffenheit der Straße so schlecht, dass man mit dem Rad sowieso auf den Fußweg ausweicht.

  6. Da muss aber jemand einen guten Draht zur CDU/zum Ortsbeirat haben – oder genug Zeit und Penetranz sein eigen nennen; der Nachteil für den größten Teil der Bewohner des preussischen Viertels ist ja nun wirklich nicht zu übersehen (ganz zu schweigen von der Zufahrt von nicht Einheimischen z.B. zum Privathotel oder Herzzentrum).

    Eine Änderung der Verkehrsführung, bevor die Albertbrücke wieder befahrbar ist und die dann vorliegende Verkehrssituation eingeschätzt werden kann, halte ich für sinnlosen Aktionismus.

  7. e.a.Stef: von dir als sonst guter Kommentator hätt ich nicht gedacht, in die bewußt gestellte „kleine Fotofalle“ reinzuhupfen. Niemand hat sich grundsätzlich auf das zufällige Foto bezogen. Ich wiederum habe es lediglich zusätzlich erwähnt und deutlich mit dem Wörtchen „auch“ in zahlreiche sonstige und dem entsprechende Beobachtungen eingebettet.
    ***
    Eine Planlosigkeit des OBR sehe ich auch, jedoch liegt hier oben im meist ruhigen „Waldviertel“ ein klarer Nimby-Fall von Wenigen vor, dem man nun tatsächlich nicht noch mehr nachkommen muß. Ich denke, hier wird auch nichts mehr passieren.
    Im Übrigen stehen einige Straßen des Viertels unter Denkmalschutz. Und das aus gutem Grund. Man kann also nicht mal so mir nichts dir nichts „asphaltieren“.

  8. Kann mich Updike nur anschließen. Das die Marienallee im Berufsverkehr mehr befahren wird als früher (auch durch Abkürzer) ist unstrittig, aber hält sich in Grenzen. Wer sich abschotten will, soll aufs Land ziehen. Es bleibt abzuwarten wie die Albertbrücke die Situation verändert. Zum jetzigen Zeitpunkt die Einbahnstraße durchzusetzen ist völliger Unsinn. Ich bin ebenfalls Anwohner und finde die Idee zum gegenwärtigen Zeitpunkt übertrieben. Nach Öffnung der Albertbrücke neu bewerten ob die daraus entstehenden Nachteile für Anwohner gegenüber möglichen Verbesserungen hinnehmbar sind.

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