Die Herren Ralf Lübs (Ordnungsamt) und Thomas Wurche (Polizei) präsentierten gestern die Zahlen zum diesjährigen Republikgeburtstag. Es gibt einen neuen Bierwagenrekord: 49 statt 46 im Vorjahr. Aber insgesamt wurden ein paar weniger Stände beantragt: 315 – zwanzig weniger als im Vorjahr.
298 Anträge wurden genehmigt, davon 183 für gewerbliche Zwecke und 15 für Vereine, 117 privat. Es wird insgesamt 6.500 Quadratmeter Standfläche geben. Die Behörde hat 16.400 Euro an Antragsgebühren und 24.700 Euro an Sondernutzungsgebühren eingenommen. Traditionell entspannt zeigte sich der Leiter des Reviers Nord, Thomas Wurche, geplant sei am Freitag und Sonnabend der Einsatz von rund 500 Beamten. Die nutzen für ihre Fahrzeuge die Tannenstraße, die dann wieder voll gesperrt sein wird. Diesbezüglich verteilt das Ordnungsamt auch in diesem Jahr wieder Hinweiszettel, die auf den ersten Blick wie Knöllchen aussehen. Da steht aber nur drauf, von wann bis wann die Festfläche frei bleiben muss.
Autos dürfen im Festgebiet zwischen Bautzner Straße, Königsbrücker Straße, Bischofsweg und Prießnitzstraße vom 19. Juni, 16 Uhr, bis 21. Juni, 24 Uhr, nicht fahren. Die Förstereistraße und die Jordan- und Louisenstraße bis zur Förstereistraße sind genauso befahrbar wie die Prießnitzstraße. Das Halteverbot auf dem Fest-Gelände gilt von Freitag, 9 Uhr, bis Montag, 6 Uhr. Voll gesperrt sind neben der Tannenstraße auch der Bischofsweg zwischen Kamenzer Straße und Förstereistraße. Das Ordnungsamt weist vorsorglich darauf hin, dass abgestellte Fahrzeuge im Festgelände und auf der Tannenstraße kostenpflichtig abgeschleppt werden. Die „13“ wird umgeleitet und die DVB werden wieder zusätzliche Bahnen einsetzen, damit man das Fest gut erreicht.
Pünktlich zur Feier ist die diesjährige BRN-Zeitung fertig, die passend zum vollbrachten Vierteljahrhundert „Jubelpresse“ heißt. Das Programm zur BRN findet sich unter: www.neustadt-ticker.de/brn/brn-programm-2015. Falls wer noch nicht weiß, wie die BRN vor nem Vierteljahrhundert gefeiert wurde, hier gibt es den Zusammenschnitt des damaligen BRN-TV.
Es gab noch weitere statistische Angaben zu den Anmeldern:
287 Mal geht es um Verkauf, darunter:
1. Alkohol (230 Anträge)
2. Speisen/Getränke (257 Anträge)
3. Nonfood (21 Anträge)
ca. 70 Anträge auf Beschallung/Musik
Was das Ganze (die BRN 2015) noch mit einem NICHT-kommerziellen Anwohnerfest zu tun hat, möge sich jede/r selbst beantworten.
An dieser Stelle (erneut) der Hinweis, dass die Stadtverwaltung (in diesem Fall das Ordnungsamt) im Gegensatz zu einem potentiellen(!) Gesamtveranstalter an das sogenannte #Gleichbehandlungsgebot gebunden ist.
Das bedeutet, dass das Ordnungsamt ALLE Anträge, die die formellen Voraussetzungen erfüllen, genehmigen MUSS.
Ein Gesamtveranstalter kann hingegen durchaus „diktatorisch“ entscheiden, dass z.B. drei Musikanlagen nebeneinander nicht infrage kommen oder dass die Zahl der Bierwägen begrenzt wird.
Ich werde zur diesjährigen BRN eine (Online-)Umfrage machen, die mögliche Alternativen zum bisherigen/momentanen Prozedere aufzeigen soll.
Die Ergebnisse sollen – so meine Idee – auf einer oder mehreren Einwohnerversammlungen präsentiert werden, um dann ggf. Bedingungen/Pflichten/Voraussetzungen für die Vergabe an einen Gesamtveranstalter zu formulieren.
Da der Gedanke der Nicht-Kommerzialität bei den meisten Anwohnern eine große Rolle spielt, aber in der momentanen Realität keinen Niederschlag fidet, soll diesem Aspekt besonders Rechnung getragen werden.
Wer von den anderen Kommentatoren kann sich vorstellen, als „IM“ (informeller Mitarbeiter) auf der BRN zu agieren und die Menschen mit dem (Online-)Fragebogen, der noch in Arbeit ist, zu konfrontieren?
Bitte meldet euch!
Gruß Fidel
Jawoll, die wichtigste Aussage des Artikels gleich zu erst, es gibt mehr Bierwagen. ;)
der anspruch der nicht kommerzialität ist ja schön und gut, doch wo fängt das an, wo hört es auf?
wenn man als anwohner aus spaß an der freude eine kleine bühne mit musik-/ kulturprogramm auf die beine stellt, enstehen durch genehmigungen, bühnen/ transporter/ technikmiete, gema und und und schon erst einmal einiges an kosten. viele künstler bekommen/ nehmen oft kein geld, aber trinken und essen auch einiges for free weg!
irgendwie, irgenwo muss man das wieder reinspielen, was am simpelsten eben dann über den verkauf erschwinglicher getränke geht.
m.m.n muss ein getränkeverkauf nicht zwangsläufig mit komerz zu tun haben. manchmal steht da gar keine gewinnabsicht dahinter, sondern ist einfach notwendig um den beitrag überhaupt an den start bringen zu können. deshalb sind solche statistischen zahlen immer auch ein wenig mit vorsicht zu genießen… ;)
Dann ist es sinnvoller, den Fragebogen in die Hausbriefkästen zu werfen, denn auf der BRN trifft man mehr Nichtneustädter als Bewohner, und erstere werden die BRN super finden, ansonsten würden sie wohl nicht als Besucher kommen. Zudem erreichst Du auf der BRN nicht diejenigen Anwohner, die am Wochenende nicht in Dresden sind.
@Andreas: Wenn ich Fidel gestern Abend richtig verstanden habe, will er die Standbetreiber befragen, nicht die Besucher.
@Anton: Okay, gut zu wissen.
mensch, jetzt nehm ich schon kein geld mehr und dachte ich kann dafür wenigstens was essen… aber ich lass das mal lieber weil den veranstaltern sonst die kosten explodieren. is doch auch blöd wenn zu standmieten, biereinkauf, gema und technikmiete der künstler noch was will…. ich machs einfach wie immer und lebe von luft, liebe und dem ruhm :)
@ floh
Ja wo ist der Unterschied zwischen Kommerz, Professionalität, Rentabilität, Bezahlbarkeit – und purem Spaß an der Freude? ^^
Zum Thema ‚Nicht-Kommerzialität‘ könnte man als erstes mal bei den Leuten von Katys (sowie Downtown und Pinta, und wer sonst noch mit drin hängt) nachfragen, die verticken dieses Jahr sogenannte „Kulturbänder“. Die Einnahmen werden angeblich „zu Gunsten der Künstler, DJ’s, Bühnenbauer/Techniker gespendet“. Wäre interessant, an welche Künstler, DJ’s und Techniker genau die Spenden gehen…
(Der Link: http://kleinanzeigen.ebay.de/s-anzeige/brn-kulturband-2015-festivalticket-nur-5-/330893784-255-3836 )
oder falls Links nicht erlaubt sind, einfach mal bei ebay Kleinanzeigen nach BRN Kulturband bzw. BRN Festivalticket suchen…
@Tam: Die Bänder gab es meines Wissens schon im Vorjahr.
Verstehe das Problem nicht. Mit dem Band bekommst du in einige Läden Vorteile. Und der Erlös geht an die Helfer und Künstler.
Das war die Frage, an welche Helfer und Künstler?
An alle? Oder an die der beteiligten Clubs? Falls letzteres zutrifft, wäre die nächste Frage, ob Katys&Co während der BRN so wenig Einnahmen haben, daß sie ihre Künstler, Techniker und Co nicht selbst finanzieren können. Ich weiß es natürlich nicht, aber ich vermute mal, die verdienen an der BRN nicht schlecht…
Wenn die Einnahmen natürlich an Helfer und Künstler gehen, die sonst nüscht kriegen würden, weil keine Mittel vorhanden sind, ist das wieder ne andere Sache.
Soweit ich weiß, geht’s nur an Helfer/Künstler von Katy und Co.
Aber das Bändel braucht auch niemand zu kaufen, außer denen, die beim Saufen und Disco-Schritt sparen wollen.
@künstler: ich weiß was du ausdrücken möchtest, aber es bringt uns in der form nicht weiter.
ich sprach und spreche nicht von gewerbetreibenden veranstaltern, sondern von leuten die in ihrer freizeit mühevoll für alle was alternatives auf die beine stellen wollen und dabei merken, es ist kaum finanzierbar ohne irgendwie kosten zu decken. aber alle anmelder die irgendwas verkaufen (oh gott alkohol?) machen ja übelst reibach…
und gönnen warscheinlich dem eigenen kumpel der für essen und trinken mal in die saiten haut, nicht die wurst auf dem brot…
richtig?
und was trinken wir dann eigentlich überhaupt, wenn selbst die leute die hier nen regionales fassbier für 1,50 ausschenken als kommerziell gelten? habt ihr schon einmal selbst versucht sowas möglich zu machen? den meisten ist warscheinlich nicht klar, auf wie dünnem eis man sich selbst persönlich dabei bewegt, und was es für den einzelnen an persönlichem risiko bedeutet?
könnte jetzt noch was dazu sagen, wie es mit dem kleinen einzelunternehmer/ barbetreiber aussieht der ne kleine bühne an den start bringt, aber dann wäre es halt gleich ganz vorbei mit dem verständniss. es ist eben nicht alles gold was glänzt, aber das verstehen nur die leute, die einfach trotz allem noch machen statt jammern… und genau die bekommen jahr für jahr die kommerzkeule um die ohren. traurig.
vorschlag für ein experiment: lasst uns doch 2016 konsequent ohne getränkeausschank eine brn machen, ohne fressbuden, komplett ohne kommerzielle anbieter, ohne sondernutzungsgenehmigungen, ohne GEMA, nur reine spontane alternative „kultur“, unplugged, alles von anwohnern organisiert. lasst uns mal schauen wie „BUNT“ es dann wird. ich bin gespannt, wer sich das traut, wer sich mit einem bein in den knast stellt, und was passiert. ;) aber dann heißt es wohl plötzlich: „ähm, wir leben ja nicht mehr 1990, wie sollenn wir denn da was machen.“ ;)
@helmut, ist eine perspektivfrage. kannst es mir aber gern erklären wie du das siehst.
@floh: Deine Worte in das Ohr der wahrscheinlich jedes Jahr neuen 20 Bierwagenbetreiber, die denken, sie können auf der BRN den Gewinn ihres Lebens machen.
Ich hab zweimal Getränke verkauft. Einmal 1992 und einmal irgendwann zwischen 2000 und 2005. In beiden Fällen habe ich mit Ach und Krach die Unkosten rein bekommen, hatte zwar jedesmal richtig viel Stress aber auch jedesmal ne super schöne Zeit und plötzlich ganz viele Freunde, die sich über Freigetränke freuten. ;-)
Wobei ich nicht abstreiten will, dass man zur BRN Reibach machen kann. Mir fallen da die Stichworte: Bowle und Dosenbier ein.
geht einfach nicht hin und es wird sich was ändern! Der Mensch ist an sich schon wirklich ein Idiot, regt sich jedes Jahr aufs neue auf, Egal ob Stadtfest BRN oder Weihnachtsmärkte… und trotzdem will jeder gucken weil es ist ja COOL und man hat ja sonst nix zu erzählen und wie KANN man denn mal NICHT dahin gehen?!
Angebot und Nachfrage, wenn es genug Leute gibt die saufen und davon gibts da mehr als genug dann wirds eben nunmal immer mehr Stände geben… die BRN ist zu einer Partymeile verkommen gerade gegen Abend, und ich musste vor 2 oder 3 Jahren paar mal an die Loveparade denken… als ich in den Massen stand und man nicht vor oder zurück kam.. links und rechts ging eh nicht außer man kann wie Spiderman Wände hochkrabbeln… keine Chance dort an manchen Stellen wenn da Panik ausbricht.
Ich würde in jedem Fall eine Pause im nächsten Jahr begrüßen in der man mal durchschnaufen kann und schaut in welche Richtung man wirklich will, ich kann diesen immergleichen Party-Sauf-und Fressmeilen hier in Dresden nix mehr abgewinnen.. tut mir leid.. ich hätte die BRN vor 20 Jahren sehr sehr gern mal erlebt :) Aber SO nicht mehr.
Kommerzveranstaltung. Ich geh trotzdem hin und werd Spaß haben.
Groß- und Kleinschreibung ist schon was geiles…
Beim besten Willen kann ich den Pause-Gedanken nicht nachvollziehen. Diese – in meinen Augen – Kollektivstrafe trifft nämlich vor allem die, die wirklich (im Gegensatz zu den vielen Theoretikern hier) mit anpacken und durch ihre Kosten und Mühen versuchen die BRN aktiv zu gestalten.
Das professionelle Bierwagen-Betreiber und Gewinn-Geier ein Problem darstellen, ist mir auch bewusst. Wie man dieses lösen kann, weiß ich nur bedingt. Dazu sollte man vielleicht erkunden, woher diese kommen, wie sie an ihre Standplätze kommen, ob das laut BRN-Verordnung überhaupt legal ist (Stichwort: Standplatz-Rcht-Verkauf), usw. Wir konnten durch unseren günstigen Bier-Verkauf den Wagen von gegenüber schon vertreiben…
Überhaupt sollte eine vernünftige Recherche Ausgangspunkt jeder dramatischen Forderung (Gesamtveranstalter, Pause, etc.) sein. Damit verhindert man z. B. anderen leichtsinnig vor den Kopf zu stoßen. Und man sollte nicht vergessen, dass es zwischen schwarz und weiß auch noch grau gibt.
Ein Tipp für die geplante Befragung: Sich auf die Häuser konzentrieren, vor denen offensichtlich kommerzielle Stände/Wägen stehen. Warum machen die Anwohner nicht selbst etwas? Wieso haben sie ihr Stand-Platz-Recht abgegeben? Wurden sie dafür bezahlt? Könnte es eine Standplatz-Tauschbörse für nicht-kommerzielle Interessenten geben? Etc.
Noch einmal kurz an uwe: Ist das Fehlen einer Richtung nicht gerade das schöne bzw. spannende an der BRN? Vielleicht ist eher zu viel Richtung das Problem…
@Kuhhirtin,mir wirds schlecht wenn ich sowas lese,ich hoffe die Ochsen erleichtern sich aktiv Praxisnah an gegebener Stelle,es ist schoen und wird spannend die BRN aktiv zu-zu?Was?Komerzielisieren oder Gewinnorientiert oder,lass mich ueberlegen ,alles und jeden „voll zu pissen“ ??Also Entschuldigung aber irgendwo muss doch mal schluss sein!! Es ist ursprüngöich ein Stadtteilbewohnerfest „gewesen“aber mittlerweile ein Zoo an undefinierten Arten wo ich nur noch den Kopf schuettelln kann!! Sry Da bekomm ich nen Hals und das hatt nix aber rein gar NIX MEHR MIT BRN!!!Unser Stadtteil wird regelrecht ZUGEMÜLLT-GEPISST-an 1 ! Wochenende?? Wo sind denn die Bios und Gruenen,..sind die dieses Wochenende alle blind oder was???
Ich find es nur noch abartig,mehr kann und will ich zu diesem „Fest“ ni schreiben!
Neustädter Gruesse
Ah, @Gast, genauso lallend und taumelnd wie Du bewegen sich leider viele „Gäste“ durch die Neustadt, versuch doch einfach mal die Ausnahme zu sein.
DANKE COWGIRL ….lg
@Gast: Ja, ich muss mich auch jedes Mal übergeben, wenn ich daran denke, dass wir seit 6 Jahren vor unserem eigenen Haus einen selbstgebauten Stand zusammenzimmern, um anschließend den Gewinn an bedürftige Jugendliche, Flüchtlinge und Obdachlose zu spenden… Auch der Gedanke, dass wir uns finanziell an den Toilettenwagen beteiligen, löst in mir einen Würgreiz aus… Wo ist nur mein Eimer?