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Jede Wette: Ich gewinne*

Nach 14 Jahren Amtserfahrung strahlt Hilbert große Gelassenheit aus.
Nach 14 Jahren Amtserfahrung strahlt Hilbert große Gelassenheit aus.
Gemeinsam mit dem Online-Journal menschen-in-dresden.de haben wir alle OB-Kandidaten zum Interview eingeladen, fünf haben zugesagt. In der Wahlkampfzentrale des Vereins „Unabhängige Bürger für Dresden“ treffen wir Dirk Hilbert. Der ist erster Bürgermeister der Stadt und seit Helma Orosz‘ Rücktritt auch der amtierende Oberbürgermeister. Wir stehen noch vor der Tür, als er ein Fenster öffnet, uns jovial heraufruft, wir sollen doch keine Zeit verschwenden.

Das Büro befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Agentur Schröder, deren Chef Frank Schröder ist auch Chef des Vereins und nebenbei Mitorganisator des Stadtfestes. Vielleicht nur ein kleines Detail, zeigt aber, wie gut der Verein vernetzt ist, weitere Mitglieder sind zum Beispiel Achim Mehlhorn, der ehemalige Rektor der TU Dresden und Lutz Vogel, ehemaliger erster Bürgermeister in Dresden. FDP-Granden finden sich zumindest auf der Website des Vereins nicht. Aber als Liberaler versteht er sich auf jeden Fall und hat sich für den Gesprächstermin auch ganz passend in blaues Hemd und gelbe Hose gehüllt.

Dirk Hilbert in seinem Wahlkampfbüro im Gespräch mit Jan Frintert und Winfried Schenk.
Dirk Hilbert in seinem Wahlkampfbüro im Gespräch mit Jan Frintert und Winfried Schenk.
„Das ist eine Gestaltungsstelle, man ist nicht nur Chef der Verwaltung, man hat auch Richtlinienkompetenz“, so beschreibt er das OB-Amt und kann verstehen, dass sich zwei Minister darauf bewerben. „Von der Gehaltspyramide her ist es nicht zu verstehen, aber als Minister ist man ja auch nur so etwas wie ein Fachbürgermeister.“

10.000 Euro für jede Familie zur Wohneigentum-Förderung
Ruckzuck sind wir im ersten Thema drin. Wohnen. Von einem Wohnungsbauprogramm hält er nichts: „Alles, was bisher auf dem Tisch liegt, ist ökonomisch nicht durchgerechnet.“ Er hält ein solches Programm auch nicht für notwendig. „Man kann drüber nachdenken, dass man einen Wohnungsbestand auch wieder aufbaut, mit dem Zeithorizont 2036.“ Bis dahin habe Dresden die Belegrechte mit der Gagfah und die Sozialcharta. Stattdessen würde er lieber eine Förderung von Wohneigentum anschieben. Der Anteil sei in Dresden vergleichsweise sehr gering. Vor allem hat er da junge Familien im Sinn, weil Dresden in den nächsten Jahren gut ausgebildete Fachkräfte brauche. Mit einer solchen Wohneigentum-Förderung will er die Familien hier halten. Das sei sogar ökonomisch, da eine Familie über Steuereinnahmen und Schlüsselzuweisungen mindestens 1000,- Euro pro Jahr für die Stadt wert sei. „10.000 Euro für jede Familie, mein Thema ist Subjekt-Förderung, nicht die Förderung des Kombinats Wohnungsbau.“ So könne Vermögen aufgebaut werden, welches dann auch wieder zur Alterssicherung diene. Da klingt dann doch die FDP durch: „Ich halte es für richtig, wenn wir die Leistungsträger fördern.“ Die einkommensschwachen Schichten bekommen Wohngeld, außerdem gäbe es genügend günstigen Wohnraum. „Ich möchte meine Dresdner Bevölkerung mittelfristig zu einem gewissen Wohlstand führen.“

14 Jahre Amtserfahrung
Für dieses Ziel will er gemeinsam mit Stadtrat und Bürgerschaft in eine langfristige Planung treten. „Wir entwickeln eine Strategie 2030 für diese Stadt.“ Er nennt die Beispiele Barcelona und Breslau, zwei Städte, die es geschafft haben, sich über langfristige Planungen sehr gut zu entwickeln. Man müsse in die Debatten eine Fachkundigkeit hineinbringen, das gelte auch für die Wirtschaft. Eine zusätzliche Gesellschaft zur Wirtschaftsförderung, wie sie Mitbewerber Markus Ulbig anstrebt, hält er für überflüssig. Er verweist auf die gute Entwicklung, die Dresden in den vergangenen Jahren hingelegt hat, spricht vom Comeback der Mikroelektronik. Dresden brauche ein vernünftiges Management für Genehmigungen, der Wirtschaftsservice leiste da schon gute Arbeit.

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bewundert, gesammelt, ausgestellt | Behinderungen in der Kuns des Barock und der Gegenwart

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Man merkt Hilbert an, dass er schon seit 14 Jahren Bürgermeister ist, er kennt sich aus in der Stadt, bis in kleine Details, schnell beginnt er zu dozieren. Er ist überzeugt von dem, was er sagt, keine Frage kann ihn aus der Ruhe bringen. Diese Art hatte ihm damals, als er Helma Orosz vertrat, einen gewissen Respekt bei den Stadträten eingebracht. Er galt als Vermittler und kompetenter Versammlungsleiter.

Wahlplakat mit Familie an der Hansastraße.
Wahlplakat mit Familie an der Hansastraße.
Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit
In diesem Wahlkampf hat er auch ein Zeichen gesetzt. Er hat seine Familie mit aufs Wahlplakat geholt und darunter geschrieben: In Dresden zu Hause. „Natürlich ist das ein Signal“, sagt Hilbert, ihm sei eine Stadtgesellschaft wichtig, in der sich Fachkräfte aus aller Welt gerne zu Hause fühlen. Die Dresdner Wissenschaft, die Kultur sei im globalen Austauch unterwegs. Dresden könne gar nicht anders, als international zu sein. Das Problem sei, dass viele gar nicht wüssten, wie Ausländer aussehen. In Richtung Pegida sagt er: „Ich finde, dass einige von denen, die da bei Pegida laufen, lieber arbeiten gehen sollten. Sie sollten die Stellen annehmen, die auf dem Markt angeboten werden, statt zu behaupten, dass die Flüchtlinge ihnen die Stellen wegnehmen. Denn Arbeitsangebote sind im Moment genügend da.“ Man müsse die Dresdner mit einladen und Kulturen miteinander bekannt machen. Die Flüchtlinge, die in Dresden ankommen, sieht er als Chance: „die wollen arbeiten“ und dabei müsse man ihnen helfen, sie sprachlich qualifizieren. „Vielleicht können wir mit der Initiative einen Benchmark setzen.“

Nicht gegen den Anwohnerwillen
Hilbert kennt die Probleme mit der Königsbrücker Straße sehr gut, fährt täglich, meist mit der Straßenbahn dort lang. Eine der unzähligen Ausbauplanvarianten trägt sogar seinen Namen. Vor vier Jahren hatte er damit die komplette FDP-Parteispitze gegen sich aufgebracht. Die aktuellen Planungen der Variante 8a und 8b wurden jetzt von der Verwaltung so bearbeitet, dass sie vergleichbar sind, diesen Vergleich gelte es nun abzuwarten, er persönlich glaube nicht an die Variante mit Pulkführerschaft der Straßenbahn. Hilbert empfiehlt: „Nicht gegen den Anwohnerwillen bauen, das würde zu endlosen Gerichtsverfahren führen.“

„Ich marschiere auf den Hammerweg, nicht die Räte“ – so lautet seine Erklärung, warum er der Erweiterung des BRN-Geländes Richtung Russensportplatz nicht zugestimmt hat. Die Sicherheitsbedenken waren zu groß. Generell wünscht er sich einen Gesamtveranstalter für die BRN, mit dem man dann Fragen der Sicherheit diskutieren könne. Derzeit sei die Stadt Hauptsponsor des Festes, allein die Müllentsorgung betrage eine dicke, fünfstellige Summe. Jeder andere Festeveranstalter muss dafür selber aufkommen. „Bei der BRN werden die Kosten sozialisiert und die Erträge privatisiert.“ Das sei nicht gerecht. Das müsse man mal kritisch hinterfragen. Und solange die Stadt als Veranstalter auftrete, müsse sie auch entscheiden, welches Sicherheitskonzept angewendet wird.

Dirk Hilbert in seinem Wahlkampfbüro im Gespräch mit Jan Frintert und Winfried Schenk.
Dirk Hilbert in seinem Wahlkampfbüro im Gespräch mit Jan Frintert und Winfried Schenk.

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75 Jahre Friedenskirche

  • Nächster Kandidat: Stefan Vogel (AfD). Das Interview entstand in Kooperation mit menschen-in-dresden.de, dort gibt es das Interview im Wortlaut. Fotos: E. Schneider
  • * Auf die Frage nach seinen Erfolgschancen sagte Hilbert: „Jede Wette, ich gewinne.“

39 Kommentare

  1. Na, endlich mal jemand der sagt was er wirklich denkt. Das zumindest will ich ihm zugestehen, obwohl ich eher ein Kotzkübelchen bräuchte, wenn ich da lese, was er von sich gibt.
    So So, man braucht also keinen sozialen Wohnungsbau. Die Bedürftigen sollen sich in Marina Gardens eine schöne Eigentumswohnung erwerben. Klasse! Wenn man Eigentumswohnungen bauen würde, die sich eine Familie auch leisten kann. dann würde die Eigentumsquote auch steigen. So aber nicht.
    Und seit wann ist denn die Stadt Veranstalter der BRN? Alle anderen Stadtfeste bekommen dicke Zuschüsse von der Stadt, die BRN soll aber alles selber tragen. Jedenfalls war das vor ein paar Jahren noch so. Zuschüsse brauchen wir keine, aber die Müllrechnung soll die Stadt ruhig zahlen. Deshalb wird sie aber noch lange nicht zum Veranstalter.
    Insgesammt: Unsympath mit Großkotz-Allüren. Wußte man aber schon.

  2. Herr Hilbert darf gern mal bitte versuchen, mit 1.400€ Bruttogehalt (gängige Größe eines Büroangestellten) eine bezahlbare 2-Raumwohnung zu finden, wenn die Warmmiete ein Drittel des monatlich frei zur Verfügung stehenden Geldes betragen soll…Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen: Jeglicher Bezug zur Realität der abseits von Investoren und Top-Verdienern stehenden Bevölkerung fehlt.

  3. Unabhängig ? Lächerlich ! Ein „Markt“-Mann durch und durch und nur mal kurz das Partei-Buch verlegt.
    Ein weiterer ständiger Grins-Meister, keinesfalls ein Macher, Ärmel hochkrempeln, wozu ? Seine „Markt“- Ansichten regeln doch alles von ganz allein.
    EINEN statt SPALTEN ? Das kriegt er nicht hin, jede Wette !

  4. 2-Raum-Wohnungen gibt es für 300 € kalt. Ich denke damit kann jeder über die Runden kommen.

  5. @Stefan, die „300 € kalt“ muss man erstmal haben.

    Bsp: Alleinstehender, Nettoverdienst 1000 € – da darf die Gesamtmiete höchstens 350 € betragen (1/3 des Nettoeinkommens)

    Da kommt man mit 300 € kalt nicht weit…

  6. Mit was für einer schlaffen Körperhaltung lümmelt denn Hilly Billy in seinem Sessel rum. Krass! Die Dynamik eines barocken Residenzdorfes. Da ist die Bildunterschrift „Nach 14 Jahren Amtserfahrung strahlt Hilbert große Gelassenheit aus.“ ja schon fast Blog-Zen ;-)

  7. Bei den heutigen Nebenkosten kommt man bei 300 kalt wohl so auf 400-450 warm. Bei 1000 Netto kann man ja mal ausrechnen, was so zum Leben bleibt. Nach diesem Bericht hier:
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=26257 bleibt nicht mal das übrig, was nach einer vernünftigen Berechnungsmethode das Existenzminimum absichern würde. Wenn ich mich nicht sehr irre, hat man mit dem Mindestlohn von 8,50 in Vollzeit ungefähr 1000 Euro oder etwas mehr. (Steuerklasse 1). Das heißt eine Wohnung sollte nicht mehr als 300-350 Euro warm kosten. Das geht, das wird dann Plattenbau in Neuostra oder Prohlis (gerade gesehen: Platte in Prohlis, 2 Zimmer, 50 m², 260 €, 100€ Nebenkosten, wobei ich letzteres eher niedrig finde). Wohnraum wird tendenziell nicht billiger, es sei denn, man vergrößert das Angebot massiv. Die Nebenkosten sind zunehmend ein Problem. Da die Wohnkosten und die übrigen Kosten eher nicht sinken, müssen die Löhne rauf.

  8. 300-Euro-Wohnungen sind z. B. hier zu finden: http://www.ewg-dresden.de/Wohnungen.html

    Ob man Kalt- oder Warmmiete zum Nettoeinkommen ins Verhältnis setzt, ist auch Ansichtssache.

    Klar macht man damit keine großen Sprünge, aber zu sagen es gäbe keinen bezahlbaren Wohnraum, ist in meinen Augen nicht richtig.

  9. „Ob man Kalt- oder Warmmiete zum Nettoeinkommen ins Verhältnis setzt, ist auch Ansichtssache.“

    Nein, ist es nicht. Es gibt keinen Vermieter, der einem mit 1000€ Nettoeinkommen eine Wohnung vermietet, die mehr als 350€ Warmmiete kostet. Und die Frage nach dem Nettoeinkommen muss wahrheitsgemäß beantwortet werden.

  10. Also mal ehrlich in Dresden sind die Wohnungen schon günstig wie nirgendwo anders. Günstiger geht vllt in Chemnitz. Oder man muss halt in inen Kaff ziehen. Wohnraum ist auch genug vorhanden, also warum sollte die Stadtkasse dafür belastet werden?
    Ich finde man sollte mehr Wohnungen renovieren. Es gibt noch so viele alte Wohnungen in die keiner ziehen möchte, weil sie nicht renoviert sind.
    Zum Thema BRN bin ich mir aber nicht sicher ob es da nicht doch einen Ansprechpartner gibt. Vllt sollte man da doch überdenken die BRN auszubauen, so voll wie es da an den Engpässen manchmal ist. Dass die Verkäufer auf der BRN sich an den Kosten der Aufräumarbeiten beteiligen sehe ich eig als Selbstverständnis.

  11. Mal ne ganz andere Frage: Ich hab schon per Briefwahl gewählt. Dabei staunte ich nicht schlecht, als ich die Reihenfolge der Kandidaten auf der Liste sah. Ulbig ganz oben (wäre ja noch nachvollziehbar) aber Stange als vierte, Festerling als dritte, Die Partei als zweites und Hilbert (immerhin amtierender OB) ganz unten.
    Kann mir mal jemand sagen, wie sich das zusammensetzt?

  12. Die Reihenfolge ergibt sich aus dem letzten Wahlergebnis. Und da außer der CDU bislang keine Gruppierung zur OB-Wahl angetreten ist, geht es bei den übrigen nach dem Alphabet der Bezeichnung des Wahlvorschlages Bewerber
    1. Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) – Markus Ulbig
    2. Alternative für Deutschland (AfD) – Stefan Vogel
    3. Festerling – Tatjana Festerling
    4. Gemeinsam für Dresden – Dr. Eva-Maria Stange
    5. Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI) – Lars Stosch, Künstername: Lara Liqueur
    6. Unabhängige Bürger für Dresden e. V. – Dirk Hilbert

  13. @Alex: Das ist ein gutes Argument. Es sei auch daran erinnert, dass abseits der Großstädte massiv leerstehende Wohnungen zurückgebaut/abgerissen werden, was auch gehörig öffentliche Gelder verschlingt. Damit will ich nicht sagen, dass in Dresden keine Hausaufgaben zu machen wären. Aber das Argument des Mangels an bezahlbarem Wohnraum wird doch schon deutlich relativiert.
    Aber gut, in der heutigen Zeit ist es auch hipp, erst in die Neustadt als ein sehr dicht bebauten Stadtteil zu ziehen. Um danach Terror zu machen, weil es dort gefälligst wie auf dem idyllischen Land/im Wald zugehen und aussehen soll.

    Zu Hilbert. Ich kann den Vorrednern zustimmen. Hilbert scheint sehr marktgläubig zu sein. Aber es geht ja nicht um den Alleinherrscher über Dresden, sondern um den OB. Etwas deplaziert fand ich seine Äußerung bezüglich „Arbeiten gehen“ im Zusammenhang mit Pegida. Es mag in Teilen zutreffen. Nicht zu vergessen ist aber, dass dies auch massiv auf andere Bevölkerungsgruppen bzw. politische Orientierungen zutrifft.

  14. Ich glaube nicht, dass die EWG dir die Wohnung verweigert, weil dein Verhältnis Warmmiete/Nettoeinkommen 40 % beträgt.

    Und auch dann: Dann wird’s eben keine 2-Raum-Wohnung mit 50 m², sondern vielleicht ne 1-Raum-Wohnung mit 40 m².

    Was ist denn hier der Vorwurf? Zu hohe Mietpreise oder zu geringes Einkommen?

  15. @ Stefan: doch! Für eine Wohnung mit etwa 450€ Kaltmiete musste ich mind. 1500€ Einkommen nachweisen und dann habe sie sie mir mit Augen zudrücken und so gegeben. War die Gagfah. Aber trotzdem. Sagst du, du bist ALG II-Empfänger kannst du bei vielen gleich wieder gehen.

  16. „Ich glaube nicht, dass die EWG dir die Wohnung verweigert, weil dein Verhältnis Warmmiete/Nettoeinkommen 40 % beträgt.“

    Stefan, Sie haben keine Ahnung…

    ich bin auch gerade auf Suche und erlebe genau das.

  17. Ich mag ja Zahlen-Daten-Fakten, wobei Fakten ja bekanntlich nur für Feiglinge sind ;-). Unter http://www.dresden.de bzw. stadtplan2.dresden.de gibt es ja Einiges dazu. Man muß nur richtig die Zahlen lesen.

    Einkommen z.B. (Daten leider nur bis 2013):
    http://www.dresden.de/media/pdf_neu/statistik/Statistik_1604_HH_Nettoeinkommen_s5_2011.pdf

    Mietspiegel http://www.dresden.de/de/03/080/mietspiegel.php

    zeigt einen dann schon das übliche Bild das ein Großteil der geringverdienenden Dresdner sich mit den schlechten Lagen begnügen muß und dort auch der Wohnungsmarkt mitlerweile sehr knapp wird.

    In guten / mittleren Lagen mit höheren Mieten kann das anders aussehen. Wenn ich, als wildes Beispiel, als Bauherr mit Kaltmieten von >10€/m^2 meine Finanzierung rechne wende ich mich halt nur an einen sehr kleinen Bruchteil der Dresdner – dann gibt es in diesem Preissegment halt Leerstand. Das nützt aber den geharzten Normalbürger aber nicht der sich um die knapperen preiswerteren Wohnungen kloppen darf und das Amt umbarmherzig auf Auszug aus der „überteuerten“ Wohnung (haha) drückt.

    Ich persönlich halte ja 1/3 des Nettoeinkommens für Wohnung (warm) als absolute Schmerzgrenze, aber ich kenne sehr Rentner aber auch Leute mit einer 40h-Arbeit, bei denen liegt es schon bei ca 1/2… Aber das mag subjektiv sein.

    Daher Zahlen, diese zeigen für einen 1-Personen Haushalt mit 1070€ Netto (2013) warm etwas für ~360EUR zu finden halte ich für sehr ambitioniert, für 500€ sollte es klappen. Dann bleibt halt für Nahrung/Kleidung/Altersvorssorge etc. weniger.

    BTW – als konstruktive Kritik für die nächsten Politiker-Interviews. Vielleicht Fragenkataloge (Die Blogleser helfen da sicher gerne) vorher ausdenken und die dort bekannten/relevanten Zahlen vielleicht auf nem Spickzettel dabeihaben. Da wird es dann auch vergleichbarer wenn man verschiedene Kandidaten interviewt. BTW – ich hoffe ihr macht diesen Autorisierungsmist nicht mit (http://meedia.de/2014/09/17/genug-gekuschelt-warum-die-autorisierungspraxis-deutschen-medien-schadet/)

  18. @thogo: Zum Thema autorisieren gibt es eine gängige Praxis. Wortlautinterviews, wie sie Winfried auf menschen-in-dresden.de veröffentlicht, werden dem Interviewten noch einmal vorgelegt. Dabei geht es vor allem darum, weil das gesprochene Wort sich in der Regel nicht 1:1 übertragen lässt. Grobe Inhaltsabweichungen und Richtungskorrekturen würde kein ernsthafter Journalist akzeptieren und kein ernsthafter Politiker fordern. Bei meinen Kommunalwahl-Interviews bin ich auch so vorgegangen.

    In diesem Jahr wollte ich anders vorgehen, da wir zu zweit waren, konnte Winfried die Wortlautinterviews machen, während ich mich auf das Einfangen der Stimmung mit wenigen ausgewählten Zitaten konzentriere. Ein solches Feature lässt man sich natürlich nicht autorisieren.

    Danke für die Kritik. Die Fragenkataloge hatten wir, haben es allerdings bei keinem geschafft uns dran zu halten. ;-)

  19. 10000 Euronen als Sahnehäubchen oben drauf. Der Herr scheint vergessen zu haben, dass Dresden in Sachsen liegt. In Sachen Wohneigentumsförderung leben wir hier sozusagen im Schlaraffenland.
    (z.B: http://www.sab.sachsen.de/de/p_immobilien/detailfp_ib_2390.jsp?m=19973)

    Und wenn ich auf die 10000€ angewiesen bin um mir die Hütte zu finanzieren, dann würde ich es lieber sein lassen.

    Nein, solche Geschenke nimmt der geneigte Bauherr gerne mit um sich die neueste Yuppikarre, Designerküche oder WasWeißIchFürNenÜberflüssigenScheiß zu verbilligen. Mit Wohnbauförderung im Sinne von Wohnbauförderung hat das absolut nichts zu tun.

    Der Mann sollte sich mal eher die Frage stellen, mit welchen Mitteln man in allen Stadtteilen neuen Wohnraum für alle Einkommensschichten realisieren kann. Mir fällt da nur eine nicht gewinnorientierte städtische Wohnbaugesellschaft ein, die mit größeren Bauaufträgen und Verzicht auf SchickiMicki die Mieten auch im Neubau/Sanierung erträglich hält.

  20. Danke für diesen Artikel.
    Bis dahin bin davon ausgegangen D. H. zu wählen, aber nach diesem Interview halte das nicht mehr für eine gute Idee…

  21. Aha, und dieses Voting ist jetzt garantiert nicht manipuliert? Den Mopo-Lesern trau ich ja einiges zu, aber das?

  22. @ Sahar, … Ich mag bei der Wärme keene Trollis ;)
    @ Sylvia… schau mal mopo24.de, vllt entdeckste ja den Anton dort,… nicht nur als Leser ;)

  23. @Kanneko: Mopo ist mir nicht mal den Klick wert ;-), da verbringe ich meine Zeit lieber sinnvoller, z.B. hier sinnlose Kommis zu schreiben :-)

Kommentare sind geschlossen.