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Offener Brief der Elterninitiative „Freiraum für Stadtkinder“

25.08.09

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
Verantwortungsbewusstsein und emotionale Betroffenheit sind die Hintergründe für unseren Brief an Sie.

Wir, die Eltern der Kinder in der Kindertagestätte „Dreikönigskinder“ wenden uns hiermit an Sie (und alle weiteren Empfänger dieses Briefes) in der Hoffnung auf Unterstützung, um für unsere Kinder die bestmögliche Lösung bezüglich des bevorstehenden Ersatzneubaus unserer Kita zu erreichen.

Unsere ein- bis sechsjährigen Kinder erfahren gegenwärtig kompetente Betreuung in der Kita „Dreikönigskinder“ Oberer Kreuzweg 1 der Diakonie Stadtmission Dresden e.V. – eine Einrichtung, in der die kindliche Entwicklung bestens gefördert wird. Grundlage dafür sind u.a. das Profil und die Besonderheiten z.B. das weitläufige, in jahrelanger Arbeit auch von Eltern gestaltete Außengelände mit großer Kletteranlage und Nutzgarten. Mehr Infos

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In Aussicht gestellte, staatliche Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II haben zu einer kurzfristigen Neubauplanung auf dem benachbarten Grundstück (Hospitalstraße) geführt. Das Bauvorhaben wirkt durch zeitlich enge Rahmenbedingungen übereilt und stellt das derzeitige Konzept der Kita mit ihren Vorzügen in Frage.

1. Erhöhung der Kinderzahl bei stark reduzierter Außenfläche
Im Neubau auf dem benachbarten Grundstück sollen zukünftig 102 (statt bisher 80) Kinder betreut werden. Die Zahl der Kinder erhöht sich damit um ca. 25%. Gleichzeitig reduziert sich jedoch die Außenfläche auf ca. 55 % – von aktuell ca. 2400 m² auf 1300 m²!
Aufgrund dieses ungünstigen Verhältnisses würden Raumbedürfnis und Bewegungsdrang der Kinder stark eingeschränkt werden. Laut aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse führen gerade eingeengte Spiel- und Bewegungsräume zunehmend zu Entwicklungsstörungen und damit auch steigender Unfallhäufigkeit, was sich besonders dramatisch in Städten zeigt (KiGGS-Studie). Zur bundesweiten Studie KiGGS des Robert-Koch-Instituts

2. Abkehr vom „naturbezogenen Ansatz“
Der naturbezogene Ansatz wird getragen von dem großen Außengelände und dem Nutzgarten – für viele Eltern ausschlaggebendes Entscheidungskriterium, ihre Kinder in dieser Einrichtung anzumelden.
Mit seinem dichten Baumbestand ist das große Außengelände als „grünes Kleinod“ gerade in der Stadt ein besonderes Geschenk – eine Oase der Ruhe für kindliches Spiel mit natürlichem Sonnenschutz. Der Nutzgarten bietet die für Stadtkinder seltene Möglichkeit das Wachsen von Gemüse, Kräutern und Obst mitzuerleben und dafür Sorge zu tragen. Diese bewusste Naturerfahrung lässt sich aufgrund der reduzierten Fläche bei der Neubauplanung nicht mehr realisieren.

3. Orientierung an Mindeststandards statt innovativer Ideen
Die derzeitige Planung des Außengeländes sieht lediglich eine Erfüllung von gesetzlichen Mindestanforderungen vor. Damit würden ein weiteres Mal unbefriedigende Zustände geschaffen, wie z.B. in der Kita „Senfkorn“ (Georgenstraße, ebenfalls zur Diakonie gehörend), wo geringer Freiraum und fehlender Schatten ständige Konfliktherde darstellen.

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Wie in der Lageskizze ersichtlich ist, wird die Diakonie Stadtmission Dresden e.V. nach Fertigstellung der neuen Kita, 5 Jahre lang drei Kitas und voraussichtlich ab 2015 zwei Kitas, welche direkt aneinandergrenzen, betreiben. (Nach derzeitigem Stand läuft die Betriebserlaubnis für die Kita Oberer Kreuzweg 1 im Jahr 2015 aus.) Diese günstige Situation von räumlicher Nähe und vorhandener Weiträumigkeit bietet ein einmaliges Potential für eine innovative Freiflächengestaltung, insbesondere da die Diakonie Stadtmission Dresden e.V. Eigentümer aller genannten Grundstücke ist.

Wir freuen uns über finanzielle Zuwendungen aus dem Konjunkturpaket II. Es liegt aber in unserem Interesse als Eltern und Steuerzahler, dass die Mittel für reelle und nachhaltige Verbesserungen im Bereich Kinderbetreuung ausgegeben werden. Die offensichtliche Verschlechterung wie sie in unserem Fall deutlich wird, ist daher nicht hinnehmbar.

Wir fordern daher die Diakonie Stadtmission Dresden e.V. auf, statt der vorliegenden Einzelplanung für das Neubaugrundstück Hospitalstraße ein Gesamtkonzept für alle angrenzenden Kitas unter Einbeziehung der bisherigen Außenanlage der Kita Oberer Kreuzweg 1 zu erarbeiten. Aus unserer Sicht könnten vorhandene Synergieeffekte der Kitas aufgegriffen und für jede einzelne dieser Kitas so genutzt werden, dass ein Optimum an Freiflächengestaltung erreicht wird. Dann wären die Mittel des Konjunkturpakets im Sinne einer langfristigen Attraktivität und einer nachhaltigen Standortsicherung sinnvoll eingesetzt.

Alltägliche Erfahrungen zeigen, dass es mitunter Schwierigkeiten bereitet, innovativen Ideen im Alleingang den Weg zu ebnen. Deshalb bitten wir Sie, Frau Orosz (und alle weiteren Empfänger dieses Briefes), uns bei unserem Anliegen, die Entwicklung und Umsetzung eines Gesamtkonzeptes zu forcieren, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen,
Elterninitiative „Freiraum für Stadtkinder“
(Eltern der „Dreikönigskinder“)

Kontakt:
Elterninitiative „Freiraum für Stadtkinder“
c/o Uwe Stodolny
Rudolfstr. 5, 01097 Dresden
freiraumfuerstadtkinder@googlemail.com

5 Kommentare

  1. Und watt sacht uns jetzt ditte, Anton??? Kannnste ma een Kommentar dazu abgeben oder willste uns jetzte nur zeigen das de ooch copy&paste kannst?

  2. Heute hat der Diakonie Stadtmission e.V. sein Konzept in einer Pressekonferenz vorgestellt. Weder Eltern noch die betroffenen Angestellten wurden über diesen Termin seitens der Diakonie informiert. In einer dreiviertel Stunde versteckte sich Hr. Pfarrer Stolte hinter bunten Bildchen aus dem digitalen Kisten der Architekten. – Währendessen genossen die Kinder das derzeit noch vorhandene großzügige Freigelände bevor sie in eineinhalb Jahren in ihre Laufgatter gezwängt werden – . Auf die Fragen zur geplanten Aussenfläche des Kindergartens wurde seitens Hr. Stolte noch stolz eine 30prozentige Übererfüllung der „Norm“ (gemeint sind die MINDESTvorgaben für eine Betriebserlaubnis wie in einer Legebatterie) präsentiert. Das dabei durch das Konjunkturpaket 2 – unser aller Steuergelder – eine effektive Verminderung der Spielfläche unserer Kinder auf ca. 40Prozent des gegenwärtigen Zustandes erfolgt blieb unerwähnt. Ein ebenfalls interessanter Aspekt ist, dass das Gros der Baukosten (ca. 1,3Mio von 1,7Mio) durch Förderungen des Konjukturpakets 2 bezahlt werden, effektiv 22 Kindergartenplätze mehr entstehen und die Kinder auf weniger Raum zusammengepfercht werden. Die Diakonie lässt sich von Steuergeldern die Immobilien sanieren und spricht (durch Hr. Stolte) dabei von einem hohen Mehrangebot von Kita-Plätzen in der Neustadt. Aus Steuergeldern werden 60000 EUR pro Kindergartenplatz für einen Zeitraum von vier Jahren subventioniert. Da kann man sich der Meinung nicht erwehren, dass der Beruf als Tagesmutter/-vater sich sehr rentieren könnte. Ich werde jedenfalls morgen einen Antrag auf Förderung stellen, 4 Kinder in meiner 40 Quatratmeter-Wohnung betreuen und mir dafür eine hübsche Eigentumswohnung in Loschwitz bezahlen lassen – von Steuergeldern natürlich.

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