Punktlandung vor Weihnachten. Seit heute ist der Martin-Luther-Platz wieder komplett befahrbar. In den Morgenstunden haben fleißige Arbeiter die letzten Schilder weggeräumt, nun muss nur nochmal die große Kehrmaschine drüber, dann blitzt er in prachtvoller Schönheit.
Seit dem 16. Juni haben Bauarbeiter unter Anleitung des Straßen- und Tiefbauamtes den Platz gründlich umgekrempelt. Die Parkplätze wurden komplett neu angeordnet. Jetzt können Autos nur noch an den Außenseiten des Platzes schräg zur Fahrbahn abgestellt werden. Rund 80 Stellplätze sind komplett weggefallen. Dafür gibt es jetzt mehr Fahrradbügel und ein paar schmucke unterirdische Glas-Container.
Die Straßenfläche besteht jetzt aus sogenanntem „geschnittenen Pflaster“, das rote Granitkleinpflaster stellt einen Kompromiss aus Fahrkomfort und Denkmalschutz dar. Über die Optik lässt sich streiten, mit dem Rad ist es auf jeden Fall bequemer und die Abrollgeräusche vorbeirasender Autos sind auch geringer. In den Gehwegen bauten die Arbeiter die alten Granitkrustenplatten beziehungsweise neue Granitplatten ein. Der rückwärtig zu den Gebäuden verbleibende Reststreifen pflasterten sie mit Kleinpflaster aus. An den Knotenpunkten und Querungsstellen legten sie wiederum das oben beschriebene Granitkleinpflaster.
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wurde der ruhende Verkehr neu geordnet. Heißt: 80 Parkplätze weg, die restlichen für die Schrägparker wurden mit Wildpflaster ausgelegt. Im Bereich des Gemeindehauses sind die Stellflächen für Behinderte aus ebenem Großpflaster angeordnet. Die Verbindungsstraße vor der Kirche bekam altes rotes Granitgroßpflaster und Poller. Am westliche Platzbereich um den Kugelbrunnen erneuerten die Mitarbeiter die Oberflächenbefestigung sowie die Entwässerung und stellten vier Papierkörbe auf. Im östlichen Platzbereich an der Kirche bauten die Bauarbeiter das vorhandene rote Rechteckkleinpflaster wieder ein und verbreiterten den Gehweg mit einem Läufer aus Granitplatten. Anwohner werden froh sein, dass die Hämmerei nun ein Ende hat. An fünf Baumstandorten neben der Kirche waren Nachpflanzungen erforderlich sowie sechs Neupflanzungen an der Martin-Luther-Straße. Die Baumscheiben sind mit Beetrosen und Bodendeckern bepflanzt.
Die Baumaßnahme umfasste darüber hinaus Neubau- und Sanierungsarbeiten an Ver- und Entsorgungsleitungen der Drewag, der Kabel Deutschland GmbH und an Anlagen der Stadtentwässerung Dresden GmbH. Die Anlage der öffentlichen Beleuchtung musste an die neue Straßengeometrie und -raumaufteilung angepasst werden. Mit den Arbeiten war die Baufirma Wolff & Müller Tief- und Straßenbau GmbH & Co KG beauftragt. Die Landeshauptstadt kostet die Umgestaltung etwa 900 000 Euro. Das Vorhaben wurde mit Fördermitteln aus dem Programm der Städtebauförderung durch den Bund, den Freistaat Sachsen und Eigenmitteln der Landeshauptstadt Dresden finanziert. Es ist eines der letzten großen Förderprojekte im Sanierungsgebiet Äußere Neustadt.
Danke an die Bauarbeiter.
Ja, DANKE!
Eine schöne Neustädter Begleiterscheinung war, wie die Anwohner sich bedankt haben: Nikolausgeschenke an die Bauarbeiter, Dankschreiben verteilt in allen Hauseingängen, ein Kasten Lößnitz-Pils vom Brauer persönlich. Wir werden die freundliche Gemeinschaft der Bauarbeiter wohl auch vermissen. Wo wird schon das Bierfass mit der Baggerschaufel dirket in die Kneipe geliefert?
Schade, dass die Portugiesen schon auf Heimaturlaub waren und wir uns bei denen zum Schluss nicht für ihre Knochenarbeit bedanken konnten. Aber vielleicht lesen sie es ja hier…
wie sich leute über nen neu gepflasterten platz freuen können geht mir nicht in den schädel.
Ja, ich hatte mich eigentlich schon so auf die Streuobstwiese gefreut :-( Hehe
Immerhin können wir uns freuen… warum auch nicht?
Elende Freubürger :D
mst: Was genau ist jetzt die Kritik? Das Pflastern an sich, das neue Pflaster oder die Freude der Leute, oder wie?
Danke den Portugiesen die Ihre Knochen für nicht ein mal Mindestlohn dafür hin geschalten haben.Die sind bestimmt schon beim neuen Projekt ist nur schwer rauszukriegen wo! Das nächste mal eher Feiern damit die Arbeiter auch was davon haben
Sieht wirklich schön aus jetzt.
Schön dass es noch vor Weihnachten fertig geworden ist.
Die Bauarbeiter waren echt freundlich und immer sehr hilfsbereit. Sie können ja nichts für die völlig hässliche Gestaltung des Platzes. Unpraktisch, zu breite Fußwege und viel zu enge Straßen. Da kommt nicht einmal die Müllabfuhr vorbei. Das schlimmste ist aber die Parkplatzsituation, neben den fehlenden Mülleimern. Bin ja gespannt, wenn wieder diese Zettel an den Bäumen hängen, das man die Hundehaufen mitnehmen soll. Ja wohin denn? Also für 108euro im Jahr kann man so etwas schon erwarten
Warum wurde eigentlich an der Nord-Ost-Ecke des Lutherplatzes (Pulsnitzer Str. / Lutherplatz, direkt auf der Kreuzung) kein geschnittenes Pflaster verbaut wie beim Rest des Platzes, sondern unebenes?
Der Abschnitt wurde ja schon viel frührer freigegeben und schon da habe ich mich gefragt, warum es genau da anders ist als beim Rest.
Sehr angenehm auch mal ein – Danke und Schön… – zu lesen!
Es gibt sie also noch – die Entspannten und Dankbaren! ;-)
Für die Kinder ist es jetzt aber sicherer, weil sie zwischen den Blechkisten nicht mehr so leicht übersehen werden können.Ich halte so ein Kinderleben für deutlich wichtiger als den Komfort verwöhnter Wohlstandsbürger. Dann müssen die armen Autofahrer eben mal ein paar Meter laufen. Der Figur wird’s sicher nicht schaden. Ich kann das Gejammmere über die wenigen Parkplätze nicht mehr hören – Wohlstandsprobleme…. Da gibt es andere, drängendere Probleme zu lösen.
Die breiten Fußwege sind toll; so hat man wenigstens eine Chance, den Hundehaufen auszuweichen.
Ich hatte gerade gute Laune – jetzt nicht mehr – danke Martin!
Danke rené. Des herrns letzter beitrag erschliesst sich mir auch in keinster weise, schade.
Was hat Ihnen denn die Laune verdorben, René? Die Tatsache, dass ich bezüglich der weggefallenen Parkplätze anderer Meinung als Tom bin, heißt nicht automatisch, dass ich undankbar oder unentspannt bin.
Bleiben Sie entspannt und lesen Sie die Kommentare als das, was sie sind: Äußerungen unterschiedlicher Ansichten.
@ Tom: was ist denn häßlich? Magst du das erklären?
Zu breite Fußwege? Ich finde die genau richtig. Die Straße wurde schmaler, richtig, und es sind weniger Parkplätze vorhanden. Find ich nicht schlimm. Städte sind für Menschen da, nicht für Autos.
Ob die Müllabfuhr (oder die Feuerwehr) um die Ecken kommt, wird man sicher anhand von Vorschriften mit eingeplant haben (es gibt – natürlich – auch dafür Normen.) Und ob die vorher, als alles ständig zugeparkt war, besser ums Eck kamen, wage ich mal zu bezweifeln.
Und dass die Leute mit den Kötern nicht in der Lage sind, den Dreck ihrer lieben Tiere wieder wegzumachen, finde ich echt asozial. In so einem engen Stadtviertel gehört gegenseitige Rücksicht zur Lebensnotwendigkeit. Hundedreck rumliegen lassen ist das Gegenteil von Rücksicht. Hat aber nichts mit der Platzgestaltung zu tun.
Und was genau kann man für 108 Euro im Jahr (die wofür gezahlt werden? Ist das Hundesteuer?) erwarten? Dass jemand den Hundedreck wegräumt? Ehrlich? So ein Köter muss wohl mindestens einmal am Tag einen Haufen setzen, wohl eher zweimal (kenne mich da nicht aus). Nehmen wir mal an, zweimal am Tag. Das sind dann 730 Haufen im Jahr, pro Haufen also ca. 15 Cent. Wer soll denn bitte für 15 Cent einen Hundehaufen entfernen? Sollen das dann wieder die Ein-Euro-Jobber richten?
@all : 1. danke an die Leute die mit ehrlicher arbeit den platz ver pflastert haben (was mal so genomm eig unnötig war und somit reihner luxus
2. jetzt könn die leute da vom boden essen
3. passen weniger luftverpestende, kinderfressenden autos hin
danke für euer ohr!
@Martin: Schlicht die Tatsache, das sich alle wichtiger nehmen, als sie wirklich sind…
Wir müssen und wollen (zumindest ich) alle zusammenleben – Mann, Frau, Kind, Autofahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger und und und und …
Und dieses – ich hab ein Kind und bin Fahrradfahrer und der Rest der Welt hat sich nach mir zu richten – erzeugt bei mir schlechte Laune – ganz einfach!
@René: sieht so aus,als hätten Sie meinen Post entweder nicht richtig oder nicht verstanden. Schade.
Ein paar der Parkplätze abzuschaffen entspricht ganz dem, was Sie wollen – es ermöglicht das bessere Zusammenleben aller Verkehrsteilnehmer.
Ich nehme mich selbst nicht wichtiger als ich bin, aber ich habe dort auf dem Platz schon gesehen, dass ein Kind zwischen zwei Autos eingequetscht wurde – kein schöner Anblick.
Ich kann und möchte keinen Zusammenhang zwischen dem Abschaffen von Parkplätzen und dem besseren Zusammenleben aller Verkehrsteilnehmer erkennen – weil auch nicht existent…
Und wenn dies passiert ist, mit dem Kind, ist es selbstverständlich kein schöner Anblick – aber passiert halt (Und sicher auch kein Alltag, sondern eher die Ausnahme), wenn Mensch und Maschine auf engsten Raum zusammen leben müssen/wollen. Einer von Beiden, Kind oder Fahrer, oder gar Beide müssen geschult – und nicht das Auto abgeschafft werden…
Das Prinzip – immer die Ursachen zu verdrehen bis es mir passt – ist in Deutschland weit verbreitet – aber auch falsch…
Hmm, ich hatte vorher gar keine richtige Meinung zur neuen Platzgestaltung und parke unser Familienauto jetzt auch brav immer ca 1,5 km entfernt von unsrer Haustür, weil wir uns mittlerweile so daran gewöhnt haben, keinen Parkplatz zu bekommen.
Trotzdem begeistert mich das fertige Ergebnis eher nicht, irgendwie sieht es aus wie „Unser Dorf soll schöner werden“. Und auf unglaubliche Art und Weise wirkt es so, als stünden mehr Autos auf dem Platz anstatt weniger. Wenn mann aus dem Haus kommt, kommt man auch durchaus nicht besser über die Straße durch die schräg geparkten Autos.
Der Rest erinnert mich irgendwie an die Dresdentypische Gestaltung von Postplatz, bunte Ecke, geplantem Scheunevorplatz … viel Fläche aus Granit, sehr ordentlich und pflegeleicht.
Eigentlich mochte ich witzigerweise das Baustellenchaos vor der Tür fast lieber und schön ruhig wars abends auch :-)
Sicher gibt’s das, weil sich das Risiko minimiert (simple Wahrscheinlichkeitsrechnung).
Das merke ich bei Ihnen, daher beende ich die „Diskussion“ mit Ihnen; schönen Tag noch.
„kinderfressende autos“ – Grüne Dogmatiker, stehen immer auf der guten Seite, so glauben sie jedenfalls.
@ René:
Ihr Wertesystem, welches einen PKW mit einem Kind gleichstellt, ist menschenverachtend und zynisch. Was für ein Mensch sind Sie, dass Sie lapidar das Verletztsein oder vielleicht sogar den Tod eines Kindes als „aber passiert halt (Und sicher auch kein Alltag, sondern eher die Ausnahme)“ abtun? Ganz unterste Schublade – Großes BUUUUHHH!!!
Das Verletzungs- und Tötungsrisiko des Straßenverkehrs ist Alltag: Jeden Tag sterben 9 Leute (wöllten Sie den Angehörigen die Todesnachricht überbringen?) und jeden Tag werden 805 Leute verletzt. 2013 war das unfallreichste Jahr seit der Wiedervereinigung (rund 2,4 Mio. Unfälle – 6500 jeden Tag).
Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen parkenden Autos und dem Verletzungs- bzw. Tötungsrisiko, gerade für Kinder und sicher bei den heutigen Ausmaßen der SUV auch schon für Jugendliche und Erwachsene. Autofahrende sehen diese halt zwischen den Autos nicht und gerade Kinder handeln emotional und rennen schnell auf die Fahrbahn ohne Blickkontakt. Außerdem belegt jeder Parkstand etwa 12 qm wertvollen Stadtraum, der sicher für wichtigere Dinge als dem Abstellen eines motorisierten Einkaufswages mit 5 Sitzen dienen kann.
Es gäbe 2 Auswege: ein Shared-Space-Ansatz oder/und die PKW am Rande des Wohn(und Spiel-)quartiers lassen.