„Wasser marsch!“ heißt es bald wieder zwischen den Platanen am Neustädter Markt. Der östliche Kracht-Brunnen steht nach mehr als einem Jahr Sanierungsarbeit kurz vor der Fertigstellung. Dabei wurde das Projekt teurer als geplant und hat länger gedauert. Die Linke hat bei der Stadt zum aktuellen Stand nachgefragt.
Seit Februar 2024 wird der Brunnen neben dem Goldenen Reiter saniert. Die Bauarbeiten sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Das teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage des Linken-Fraktionsvorsitzenden André Schollbach mit. Ursprünglich war der Termin für das Frühjahr 2025 angesetzt. Doch Widrigkeiten beim Bau haben die Fertigstellung immer weiter nach hinten verschoben.
Im Februar 2024 hatte die denkmalgerechten Sanierung des östlichen Kracht-Brunnens begonnen (Neustadt-Geflüster vom 16. Februar 2024). Die Sanierung musste vor Ort geschehen, da die Brunnen-Skulptur zu tief verwurzelt ist, um sie herauszuheben und in eine Werkstatt zu bringen. Das teilte Mattes Hoffmann, Abteilungsleiter Planung, Entwurf und Neubau im Grünflächenamt, mit. Auch die Sanierung des alten Brunnenschachts war nicht möglich, da man dafür unter den bestehenden Bäumen hätte graben müssen. Deshalb musste ein neuer Schacht, auch Brunnen-Stube genannt, gesetzt werden.
„Wir haben lange dafür gekämpft. Es hat sich gelohnt. Ich freue mich, dass die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Kracht-Brunnens vor dem erfolgreichen Abschluss steht“, sagt Schollbach. Damit werden das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität auf dem Neustädter Markt verbessert, so der Linken-Politiker. Künftig soll der Kracht-Brunnen wieder sieben verschiedene Wasserbilder aus seinen insgesamt 160 Düsen zeigen. Die sind sind der modernen Wasseraufbereitungs- und Steuerungstechnik zu verdanken.
Teurer als geplant – die Stadt hilft nach
Das Projekt sollte ursprünglich 1,87 Millionen Euro kosten. Finanziert werden sollte es mit 1,37 Millionen Euro von der Stadt Dresden. Weitere 500.000 Euro kamen aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege 2021 vom Land Sachsen, dafür hatte sich seinerzeit der Landtagsabgeordnete Thomas Löser (Grüne) stark gemacht. Nun teilt die Stadtverwaltung mit, dass die voraussichtlichen Kosten für die Sanierung des östlichen Krachtbrunnens 2,05 Millionen Euro betragen sollen. Die Mehrkosten kommen aus dem Haushalt der Stadt Dresden.
Historischer Brunnen mit Denkmal-Status
Die beiden Springbrunnen auf dem Neustädter Markt wurden im Jahr 1979 von dem Künstler Friedrich Kracht geschaffen, dem sie ihren Namen verdanken. Sie erfreuten sich über mehrere Jahrzehnte großer Beliebtheit. Seit 2019 stehen sie unter Denkmalschutz. Der östliche Krachtbrunnen war jedoch aufgrund des desolaten baulichen und technischen Zustands bereits seit Jahren außer Betrieb.