An den Haustüren der Louisenstraße hingen in dieser Woche Aushänge für einen „Sonder-Sperrmülltag“ am Freitag. Wenn man sich das Schreiben genau anschaut, stellt man fest, dass es sich um eine Fälschung handelt.
So wird in dem Schreiben gegendert, das ist in Anschreiben der Stadtverwaltung unüblich. Außerdem wird ein Paragraph 42 eines SächsSperrMG zitiert. Ein solches Gesetz gibt es nicht. Die Abkürzung soll wahrscheinlich für Sächsisches Sperrmüllgesetz stehen. Der vielleicht amüsanteste Fehler ist jedoch die Unterschrift mit „Detlef Thiel“ und der Bezeichnung Amtsleiter für Umwelt & Abfallwirtschaft. Thiel ist Ende 2024 in den Ruhestand gegangen und war Amtsleiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Das Umweltamt ist eine gesonderte Behörde.
Immerhin sah sich die Stadtverwaltung genötigt, heute in einer Pressemitteilung darauf hinzuweisen, dass das Schreiben gefälscht ist. In der Pressemitteilung heißt es: „Die Landeshauptstadt Dresden appelliert deshalb an alle Anwohner, nicht auf diese Art Aushänge zu reagieren und die geforderten Abfälle nicht auf die Straße zu stellen. Das Herausstellen würde nicht nur zur Vermüllung der Straßen in der Neustadt beitragen, sondern auch die am kommenden Wochenende stattfindenden Straßenfeste behindern.“
Louisenfest am Wochenende
Am Wochenende soll auf der Louisenstraße das Louisenfest stattfinden. Mit den gefälschten Sperrmüll-Aushängen soll das Fest offenbar behindert werden. Bereits im Vorfeld der Stadtbezirksbeiratssitzung, in der dem Veranstalter am Ende keine Förderung zugesprochen wurde, waren gefälschte E-Mails aufgetaucht, die versuchten den Veranstalter zu diskreditieren.
Ohne Förderung schrumpfte das Louisenfest. Waren anfangs noch Bühnen auf der Rothenburger und der Görlitzer geplant, wird nun nur auf der östlichen Louisenstraße, der Kamenzer und der Talstraße gefeiert. Auch die auf dem Alaunplatz geplante Bühne wurde abgesagt.
Der Grund hierfür ist, dass mehrere Musiker*innen ihre Auftritte abgesagt haben. Diese begründeten das unter anderem damit, dass der Veranstalter Albrecht Heinke CDU-Mitglied sei, sich nicht um die Belange der Anwohnenden schere und die Thor Security aus Riesa für die Absicherung des Festes nutze. Das Orga-Team um Heinke fühlt sich angegriffen. Dass Heinke CDU-Mitglied ist, war auch in den vergangenen Jahren schon so. Ebenso war auch die Security bei den ersten beiden Louisenfesten im Einsatz.
Am Ende wird das Louisenfest nun fast wie im vergangenen Jahr, fünf Bühnen sind geplant. Das Programm gibt es auf louisenfest.com
… die Gegenwehr der Anwohner kann ich verstehen, ist insoweit retour, da die Anwohner den Müll und Lärm des Festes ja auch abbekommen. Dass Herr Heinke der CDU angehört sollte kein Problem sein, aber mir ist zu Ohren gekommen, dass er versucht von den Anwohnern jetzt Standgebühren zu bekommen. Eine Anwohnerin wollte Quarkbällchen feilbieten, sie wohnt mitten drin, hatte Antrag gestellt, jetzt kam er um die Ecke und wollte 300,- € für die Standgenehmigung. Es handelt sich um eine Anwohnerin, nicht um Gewerbe… jetzt fallen die Quarkbällchen aus. Ich wünsche Herrn Heinke und dem „Verein“ ein sattes Minus. Ich werde es mir evtl. mal anschauen, aber sicher keinen Cent dort ausgeben..
Hat das NG dort nähere Infos zu den Standgebühren? War das für Anwohner immer so hoch, oder wurde das kurzfristig geändert?
„Ebenso war auch die Security bei den ersten beiden Louisenfesten im Einsatz.“
Ach was… und die nicht enden wollende Kritik, die mit diesen übergriffigen, bunt-feindlichen und durch die Bank weg unfreundlichen „Kameraden“ einherging hat Herr Heinke so gekonnt überhört, dass er jetzt überrascht ist und sich angegriffen fühlt?! Well played…
@Echt? Doch, genau in dem Kontext „Müll und Lärm des Festes“ ist das mit der CDU relevant.
Das ist doch die Partei, die für mehr Ordnung, Sauberkeit und weniger Ruhestörung steht. Also das Gegenteil von dem, was letztes Jahr so beim Louisenfest abging.
Jetzt könnte man sagen, dass das bei Festen nun mal so ist.
Andererseits war es letztes Wochenende auf dem BSN geordnet und sauber. Sogar ganz ohne grobe Security.
Vielleicht wird es dieses Jahr ja besser.
Fällt sowas nicht unter Amtsanmaßung und ist diese nicht strafbar?
Immer wieder sehr schade, dass jemand der eventuell „3 Mark, 80“ mit einer Veranstaltung verdienen könnte, geteert und gefedert durch die Gassen unseres vor sozialer Gerechtigkeit, angeblicher Gleichheit und voller subversiver Elemente triefenden Stadtteils getrieben wird.
Eventuell ist es unglücklich, dass Fest als Fest für Anwohner zu bezeichnen. Aber sind wir doch ehrlich: Würde es als Fest für alle anderen beworben werden, wäre der Unmut der Gegner nicht geringer. Ein paar Punkte muss man hier jedoch festhalten: die Veranstaltung findet im öffentlichen Raum statt, es liegen Genehmigungen vor, es wird genug Publikum geben welches sich darauf freut hinzugehen, die Neustadt ist ein lebendiges Viertel in dem es immer wieder zu solchen und ähnlichen Veranstaltungen kommen kann – jeder der hier lebt weiß das und muss damit umgehen können das er nicht allein im stillen Wald lebt und auch niemand wird umkommen, wenn es ein paar Tage im Jahr mal etwas länger laut auf der Straße zugeht. Kindergartenfeste bei Zimmerlautstärke die um 22 Uhr enden weil dann alle ins Bett müssen sind eben unattraktiv.
Ich selbst ziehe lieber andere Festivitäten vor, jedoch begrüße ich solche und ähnliche Veranstaltungen die unsere Gegend beleben. Übrigens kann man als genervter Anwohner ja auch einfach mal seine vier Wände verlassen. Ich selbst z.B. bin zur BRN einfach ein paar Tage zur Sommerfrische aufs Land gefahren oder habe mich vom Meeresrauschen des Mittelmeers zur Ruhe bringen lassen. Und wenn ich dann tiefenentspannt am Sonntag Abend oder Montag zurückgekehrt bin, war alles so wie es auch an allen anderen Tagen in der Neustadt ist.
In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Wochenende und viel Spaß beim feiern!
@Monsieur Calvin Candie: Guter Tipp mit dem fluffigen Verreisen übers Wochenende. Vor allem für die, die sich das nicht leisten oder aus körperlichen Gründen nicht können.
Ohne Ironie: Wenn Herr Heinke kompromissbereit wäre, könnte man da bestimmt etwas organisieren, was für die meisten okay oder sogar gut ist.
Wie im Stadtbezirksbeirat gesagt wurde, setzt er aber anscheinend lieber die Brechstange an.
Ich finde, dass das das größte Problem ist.
Das es anders gehen kann, zeigen andere Feste.
Nie wieder, bitte. Konzertabbruch wegen fehlerhaftem Generator, trotz vieler helfender Hände vom Entscheidungsträger die für eine VA dieser Größe wichtigsten Dinge ignoriert oder VIEL zu spät vorbereitet, Webseite(n!) und Programminformationen irreführend und aus der Luft gegriffen, No-Go.
Es wäre doch nett, wenn Herr Heinke seiner Security den Unterschied zwischen Hausrecht und öffentlichem Gelände erklärt.
Was das ganze noch alberner macht ist, dass der Zugang über den Spielplatz am Grubers nicht kontrolliert wurde.
Impressionen vom Fest
https://dresden.network/@F31@mastodon.social/114722283272870566
Man kann ja von diesem Fest halten was man will, aber es war genauso wie die letzten beiden Jahre.
Mit dem Unterschied, dass dieses mal die Bewohner der Kamenzer Strasse ab 10 Uhr morgens von einem dieselbetriebenen mobilen Stromgenerator „unterhalten“ wurden. Das gehört vermutlich zum ausgeklügelten Nachhaltigkeitskonzept von Herrn Heinke. Vielen Dank dafür!
Für den Stand mit Quarkbällchen einer Anwohnerin 300,– € zu verlangen passt da wunderbar ins Bild. Da bekommt die Einbindung der Anwohner eine völlig ungeahnte Dimension.
Und ein letztes Mal zu dieser Security. Das sich offenbar sogar Dresdner Künstler von einer Auftrittsmöglichkeit trennen spricht ja eigentlich Bände. „THOR“ ist jetzt ja nicht unbedingt das, was die Neustadt ausmacht. Und wenn man sich mal die Mühe macht deren Website zu besuchen, stellt man fest, dass der Geschäftsführer dieses Sicherheitsdienstes ja einen unglaublich gewinnenden Eindruck hinterlässt. Da verwundern auch Bilder des LINKS von @Fediverser nicht besonders. Das war uns übrigens schon letztes Jahr aufgefallen…….
Wir glauben, dass Herr Heinke sich mal wieder eine Menge Freunde gemacht hat.
Herrn Heinke war das Thema „Fascho-Secus“ durchaus bewusst. Trotz zahlreicher Warnungen hat er sich dennoch für diese Firma entschieden und lediglich angeordnet, keine „falschen Personen“ zum Einsatz kommen https://www.tag24.de/dresden/lokales/louisenfest-veranstalter-schmeisst-security-wegen-neonazi-tattoos-raus-3396825
@Spatz: vielen Dank für den Link. Das sind ja sehr relevante Infos zu dem Sachverhalt.
@Anton Lauer: schade, dass die Kommentare informativer sind als der eigentliche Beitrag.