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Seit 30 Jahren fester Griff auf der Rothenburger

Etwas unscheinbar versteckt sich die Physiotherapie-Praxis von Katrin Köhler in der Rothenburger Straße. Zwischen „Doppellotte“ und „Calcador“ ist Platz für den beherzten Griff an die Problemstellen. Die Praxis gibt es bereits seit etwas mehr als 30 Jahren.

Physiotherapeutin Katrin Köhler
Physiotherapeutin Katrin Köhler

„Meine Vorgängerin Eva Bohot hat die Praxis hier im Jahre 1993 gegründet“, erzählt Köhler. Damals war die Rothenburger noch grau und auf der Straße rollten noch die schweren Tatra-Bahnen vorbei. Gegenüber gab’s bei „Haberland“ Wurst, Fleisch und Eintöpfe, im „Hebeda’s“ Familienverkehr. Die Physiotherapie hatte gerade das Sportartikel-Geschäft von Brigitte Pardon abgelöst. Währenddessen sah sich die frisch ausgebildete Physiotherapeutin Katrin Köhler erstmal in der weiten Welt um.

„Zu DDR-Zeiten hatte ich mit einem Fachschulstudium angefangen, nach der Wende wurde das zu einer Berufsausbildung“, erinnert sie sich. Als dann die Mauer fiel, packte sie das Fernweh. „Die Reise nach Nepal und Indien hat meinen Blick geweitet und Bescheidenheit gelehrt“, sagt sie. Gerade im medizinischen Bereich habe sie dort erlebt, mit wieviel weniger der Mensch auskommen kann. „Dann hab ich hier auf der Rothenburger Straße angefangen“, erzählt sie. Das passte ganz gut, damals hat sie auf dem Bischofsweg gewohnt.

Behandlungsraum in der Physiotherapie
Behandlungsraum in der Physiotherapie

Anfangs kamen es viele ältere Patientinnen und Patienten in die Praxis. Später sei das Publikum deutlich jünger geworden, inzwischen altert es wieder. „Alles ist im Fluss, alles wandelt sich“, stellt sie fest. Wie auch die Rothenburger um die Praxis herum. In den 1990ern kamen viele hippe Klamotten-Läden, aktuell wird mehr Wert auf Nachhaltigkeit gelegt und die Rothenburger hat sich zum Mekka für Tattoo-Studios entwickelt.

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Der Neustadt treu geblieben

„Während wir in den 1990ern eine von ganz wenigen Praxen waren, gibt es jetzt ziemlich viele im Viertel“, sagt sie. Zum Jahresbeginn hat sie die Praxis übernommen, weil ihre Vorgängerin in den Ruhestand gegangen ist. Die Besonderheit hier – Köhler verzichtet auf aufwändige Trainingsgeräte. Zwei Liegen, eine Sprossenwand, ein Medizinball und eine Vorrichtung zum Aushängen. Trotz der großen Konkurrenz ist sie gut nachgefragt. „Die Patienten kommen aus der ganzen Stadt“, erklärt sie. Einige Ärzte würden sie gezielt empfehlen, außerdem ist sie Spezialistin für den Beckenboden, für Frau und Mann. „Die verordnete Physiotherapie ist meist eine Hilfe zur Selbsthilfe, unter meiner Anleitung lernen die Menschen mit ihrem Körper umzugehen“. Jeden Tag hilft sie so bis zu 16 Patient*innen.

Ein manchmal ziemlich anstrengender Job. Aber sie liebt ihn. „Sonst würde ich das ja nicht schon seit 30 Jahren machen“, sagt sie und lacht. Auch sonst ist sie der Neustadt ziemlich treu geblieben, bis auf eine kurze Zeit auf dem Weißen Hirsch hat sie immer hier im Viertel gewohnt. „Das ist schon angenehm hier, man kennt die Leute auf der Straße und grüßt sich“, schwärmt sie von ihrer Neustadt. Der Sprung in die Selbstständigkeit ist jetzt eine größere Veränderung. Jetzt muss ich nicht nur massieren, sondern auch die ganze Abrechnung und Buchhaltung machen. Aber wenn man sie schmunzelnd in ihrem Büro sitzen sieht, ahnt man, Katrin Köhler schafft das.

Physiotherapie Katrin Köhler

  • Rothenburger Straße 34, 01099 Dresden
  • Telefon: 0351 8013303

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