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Protestmarsch der Letzten Generation auf der Bautzner

Am Mittwochnachmittag ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der Bautzner Straße zu rechnen. Die Initiative „Letzte Generation“ will auf der Straße einen Protestmarsch unter dem Motto: „weg von fossil hin zu gerecht, für einen sozial-gerechten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis 2030!“ durchführen.

Hier wo die Prießnitzstraße in die Bautzner mündet, soll die Demo starten.
Hier wo die Prießnitzstraße in die Bautzner mündet, soll die Demo starten.

In der Ankündigung zu der Demonstration heißt es, dass der Marsch an der Kreuzung zur Prießnitzstraße starten soll. Dort erneuern Stadt und Verkehrsbetriebe derzeit die Leitungen, Straße, Gleise und Brücke, daher ist die Bautzner Straße an der Stelle nur stadteinwärts befahrbar. Der Protestmarsch soll um 16.45 Uhr beginnen und von dort in Richtung Bahnhof Neustadt führen, am Albertplatz soll es eine Zwischenkundgebung geben. Die Initiative plant, gegen 18.30 Uhr die Demonstration am Bahnhof Neustadt zu beenden.

Bisherige „Märsche“ der „Letzten Generation“ waren in der Regel immer Bummel-Aufzüge, bei denen etwa 25 bis 30 Aktive in sehr langsamem Tempo über die Straßen gingen. Mit der Demonstration will die „Letzte Generation“ die Bundesregierung auffordern, ihre eigenen Klimaziele einzuhalten und ihrer Pflicht zum Erhalt einer lebenswerten Welt für die folgenden Generationen nachzukommen. Nach dem neuesten Copernicus-Bericht war 2023 das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Demnach lagen die globalen Temperaturen in 2023 weltweit durchschnittlich 1,48°C über dem vorindustriellen Niveau. „Das Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, ist somit mehr als stark gefährdet“, heißt es in einer Pressemitteilung der „Letzten Generation“. Trotz all dieser wissenschaftlichen Tatsachen handele die Politik bzw. die Bundesregierung nicht und verstoße damit gegen die im Grundgesetz verankerte Pflicht die Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu schützen.

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Auch Lokalpolitik müsse mehr tun

Aber auch die lokalen Entscheider in Dresden würden dieser Pflicht nicht nachkommen. So habe der Stadtrat am 14. Dezember 2023 das nicht für die Öffentlichkeit einsehbare Dekarbonisierungskonzept der Sachsenenergie ohne notwendige Verschärfungen und den Fokus auf die Klimaneutralität bis 2035 verabschiedet (Bericht beim MDR über das Konzept). Damit werde das einst erfolgreiche Bürger*innenbegehren der Initiative DresdenZero, der Klimaschutz und somit auch der Schutz von Menschenleben bewusst und wissentlich missachtet.

Neben dem Festkleben auf der Straße gehören Bummel-Demo zum Aktionsrepertoire der "Letzten Generation" - hier auf dem Bischofsweg im Juni 2023. Foto: Archiv Anton Launer
Neben dem Festkleben auf der Straße gehören Bummel-Demo zum Aktionsrepertoire der „Letzten Generation“ – hier auf dem Bischofsweg im Juni 2023. Foto: Archiv Anton Launer

Daher fordert die „Letzte Generation“: „Raus aus den fossilen Energien, hin zur sozial gerechten Klimapolitik – auch kommunal hier in Dresden.“ Im Gegensatz zu anderen, oft unangekündigten Blockade-Aktionen, handelt es sich bei der Demonstration am Mittwoch um einen angemeldete und genehmigte Versammlung.

Demonstration der „Letzten Generation“

  • Mittwoch, 24. Januar, 16.45 Uhr, Bautzner Straße, Prießnitzstraße.

27 Kommentare

  1. Am 10.Januar diesen Jahres erfolgte die Stromerzeugung in Deutschland zu 67% aus Gas und Kohle. Sollte am 10.01.2030 ein ähnliches Wetter herrschen wie am 10.01.2024, müssen diese 67% Strom ja irgendwie erzeugt werden. Mehr Spargel in die Landschaft, die sich dann bei Windstille nicht drehen, wird nichts bringen. Mehr Solarpanele die wegen fehlenden Sonnenschein keinen Strom erzeugen, ist auch keine Lösung. Vielleicht erzeugt langsam durch die Stadt latschen Strom? Und noch ein kleiner Hinweis: Jede Wärmepumpe benötigt Strom, sonst passiert gar nix.

  2. Warum terrorisiert die „Letzte Generation“ die Autofahrer, statt ihre Forderungen direkt an die Politik zu richten. Einfach vor dem Landtag, der Staatskanzlei oder dem Rathaus „demonstrieren“ (ggf.kleben), wenn ihnen Berlin zu weit ist.
    Das ist doch jetzt die gleiche Masche wie die der Rechten, die für jedes Übel „die Ausländer“ veranwortlich machen und nicht die Regierenden.
    Kleiner Tip am Rande : eine Partei gründen und mit der entsprechenden Mehrheit … ganz demokratisch …
    Und ja, wir müssen alle sterben … Schweinepest, Ebola, Corona, AIDS, Waldsterben, Geflügelgrippe, Ende Maja Kalender usw usf
    In diesem Sinne „Hurra wir leben noch“

  3. Brennstoffzellen und Elektrolyseur in Verbindung mit Wasserstoffspeichern wären eine Möglichkeit und ebenso andere Speicherarten. Evtl. sogar das Bereitstellen von Strom durch die Batterien von Elektroautos, die dann wieder geladen werden, sobald der Wind/die Sonne wieder da ist. Es gibt viele Möglichkeiten. Alles noch vergleichsweise teuer, aber uns sollte unsere Umgebung und unsere Nachfolgegeneration nicht egal sein, die Investition lohnt sich also.

  4. Warum so wütend, lieber Albertplatz? Es läuft doch super in Sachsen, alles verharrt weiter im „fossilen Wahnsinn“ wie bislang. Kaum Windräder, kaum E-Mobilität, keine Verkehrs- und noch lange keine Wärmewende, dies nicht und das nicht! Stattdessen Leugner, Wut, Getrampel, und bald überall AfD – wie ein wilder Affenstall auf Drogenentzug (Ängste des Wohlstandverlustes).
    Dabei brauchen die Älteren sich doch nur an das Zwangsläufige zu erinnern, wie es Marx & Engels einst sagten: Der Kapitalismus gräbt permanent an seinem eigenen Grab, und letztlich geht dieser Schwachsinn unumgänglich zu Ende.
    Unsere tolle Sachsen-Energie (vormals Drewag) macht doch auch genau das, wofür wütende Sachsen trampeln: de facto volle Abhängigkeit von Putin-Gas! Das bißchen zugekaufte Öko-Energie und die paar winzigen Beteiligungen an Windparks anderer Bundesländer spielen bei 90% fossilem Wahnwitz doch keine Rolle. Egal, ob Putins Gas nun über Indien für den 3-fachen Preis kommt. Erst halb Dresden (45% aller Haushalte) an die Fernwärme zwangs-anschließen, und jetzt richtig abkassieren. Aber die Sachsen-Energie berichtet heute in der Zeitung, sie könne nichts für die Faktoren in der Berechnungsformel der Preise. Halb Dresden treffen also Fernwärmepreise, welche nur noch in München in so extrem überhöhter Weise vorliegen.
    Selber schuld. Jetzt wirds immer teurer! Läuft doch alles super – eben genau so wie es die wütenden Sachsen doch immer fordern, da hier ja kaum jemand zukunftsfähig sein will.

  5. @walterverwalter und der nette Solveigh van Klimatet: Ich bin weder wütig noch unenspannt. Alles nur faktenbasiert. Dresden erzeugt seine Fernwärme zu 95% aus Gas und der Rest ist Öl. Kann man natürlich sofort abschaffen. Und der einzige und letzte Stromspeicher in Oberwartha/Cossebaude ist abgeschaltet. Neue Speicher existieren nicht mal auf irgendeinem Papier. Ansonsten beobachte ich Euch gerade von einer warmen Insel im Atlantik aus – und lache, und lache, und……

  6. @Nikkibude: Vom Demonstrationsrecht hast du auch noch nix gehört, oder? Ist schon heftig, was man Umweltschutzgruppen alles vorwirft. Da wird aus einer angemeldeten Demo im Einklang mit dem Grundgesetz schonmal Terrorismus.

    Dabei geht Terror wenn dann von den Autofahrenden aus, deren giftige Abgase Ich täglich einatmen muss, deren Lärm ertragen, zugeparkte Radwege hinnehmen und völlig machtlos tödliche Unfälle erdulden.

    Aber hoffentlich nicht mehr lange. Jedes Auto das steht statt rollt, ist ein Fortschritt. Selbst wenn es nur wegen einer Demo im Stau steht.

  7. Mit dem Fahrrad komm ich durch, richtig?
    Dann is gut…
    Danke fürs Demonstrieren! Auch die Kinder derer, die sich heute über euch aufregen, werden euch später dankbar sein…

  8. heute 13 grad plus – wollte eigentlich am wochenende skifahren gehen im erzgebirge – die da oben kriegen gar nicht mehr hin. ich will meinen schnee zurück – das steht mir zu und ich will auch nicht auf eine warme atlantikinsel.

  9. Die Welt ist irre und verrückt und jeder möchte seine Ideologie durchdrücken. An erster Stelle die Grünen mit ihrem diktatorischem Umweltwahn. Man kann dieses ganze gestreikt und „letzte Generation“ einfach nicht mehr hören und erleben und was weis ich noch…. Nur mit Angst besteht eine Diktatur. Siehe DDR und der restliche Ostblock. Diese Leute verbieten einfach, ohne etwas sinnvolles anzubieten. Rings um Deutschland werden AKW’s gebaut. Die ganze Welt kann doch nicht bekloppt sein und unsere grüne Insel ignoriert es einfach. Sogar bei der Weltklima Konferenz wurde unser Land aufgefordert, AKW’s zubauen…. Unsere grüne Außenministerin hatte es in ihrem perfekten „Dinglisch“ abgetan. Ich hoffe, es ist bald überstanden…. und jetzt viel Spass und Erfolg auf der Straße. Vorsicht, da gibt es nur eine Krankenhaus zufahrt!!

  10. @TomDD: Wieso Angst? Man kann die Augen vor den Problemen verschließen und sich dann irgendwann wundern, wenn das Wasser knapp wird, die Temperaturen unerträglich sind, auch der letzte Schluck Trinkwasser Mikro- und Nanoplastik verseucht usw. Oder man arbeitet an Lösungen. Angstmacherei kommt nur von denjenigen, die an wirklichen Lösungen nicht interessiert sind.
    Und mal Butter bei die Plastikfische: Was haben denn die achso bösen Grünen konkret verboten? Also was darf man nicht mehr, seit die Grüne Diktatur installiert wurde?
    Zu den Akws: Mal sehen, wie gut die im nächsten Hitzesommer laufen …

    @Albertplatz: Einige Ideen und Lösungen wurden von anderen hier bereits genannt. Intelligente Netze könnte man bspw. noch hinzufügen.

  11. Lieber TomDD, ich hatte doch bereits oben beim anderen Knaller klargestellt, daß du ganz beruhigt sein kannst, denn außer bissel Symbolpolitik und minimalsten Eingriffen wird in Deutschland kaum etwas und in Sachsen fast gar nichts für die sogenannte Transformation getan. Das ist nur ein triggerndes Medienthema und Plattform für endloses Greenwashing, real tut sich Draußen allerdings nichts – egal ob Land oder Stadt. Insofern werden die Leute, welche oft über selbstverschuldetes Nichtwissen verfügen, verarscht, denn noch zu ihren Lebzeiten drohen ihnen enorme Gefahren, wenn sie ihren ruinösen Lebenswandel nicht infrage stellen. Vielleicht sollte eure AfD dann bald die neuen AKWs in Dresden, Leipzig und Chemnitz in Planungs geben, und bitte nicht heulen dann. Wenn die bunte Ampel in Berlin die Lage nicht gerettet hätte, dann säße Putingas-Sachsen sofort im Dunkeln, die Grundstoffindustrie wäre lahm gelegt und folglich Teile der Wirtschaft und Industrie. TomDD sollte schonmal seinen Hometrainer zum Generator umrüsten, damits bei ihm dann noch Licht in der Bude gibt.

  12. Oh, ein Leugner der Klimakatastrophe! Dummerweise verschwindet die Realität nicht, wenn man die Augen vor ihr verschließt. Wissenschaftsleugnung hat noch nie etwas zum Guten verändert. Aber machen Sie ruhig weiter.

  13. Was für eine Scheindebatte. Gerade in der Neustadt. Nochmal, die DREWAG erzeugt die Fernwärme in Dresden zu 95% aus Gas und zu 5% aus Öl. Fast die ganze Neustadt hat ihr Warmwasser und die Wohnungswärme aus dieser Fernwärme. Wärmepumpen für die 150 Jahre alten Häuser mit ungedämmten denkmalgeschützten Fassaden – bisher Fehlanzeige. (An dem Projekt scheitern die Grünen mit ihrer Parteizentrale in Berlin schon seit vielen Jahren.) Und dann wollen die Grünen den Fernwärmepreis senken indem sie der DREWAG den Gewinn streichen, der für den gewünschten Umbau von Netz und Erzeugung benötigt wird. Wie der Umbau innerhalb von fünf Jahren erfolgen soll, dazu gibt es hier keinen einzigen verwertbaren Vorschlag. Nur ideologisches Reden auf der Metaebene. Besonders hübsch: „Intelligente Netze“ um fehlenden Strom zu kompensieren. Hä? Die DREWAG hatte mal vorsichtig hochgerechnet, dass die sogenannte Transformation bei ihr 10 Milliarden kosten würde. Um das zu bezahlen, werden die Wohnnebenkosten wohl um 1000% steigen müssen…

  14. @Solveigh van Klimatet „Wenn die bunte Ampel in Berlin die Lage nicht gerettet hätte, dann säße Putingas-Sachsen sofort im Dunkeln, die Grundstoffindustrie wäre lahm gelegt und folglich Teile der Wirtschaft und Industrie.“ So so. „Die bunte Ampel“ hat die Gazprom Germania verstaatlicht und in „Sefe“(https://www.sefe-group.com/start/) umbenannt. Die ist jetzt Nummer eins bei Gasspeicherung in Europa und Nummer zwei bei Gasnetzen. Diese Firma hat laut „Oilprice.com“ einen 20 jährigen LNG Liefervertrag mit einem amerikanischen Lieferkonsortium und 15 jährigen Vertrag mit Katar über die Lieferung von LNG geschlossen. Ich denke Frackinggas aus USA ist genau der richtige Beitrag zum Umweltschutz. Auch Gas aus Katar hilft bestimmt dem Klima bei uns. Bei einen 20 jährigen Vertrag heißt das bei mir 2043 sollten wir da nicht schon lange alle Verbrennung abgestellt haben?
    Ich bin verwirrt. Gibt bestimmt eine wissenschaftliche Auflösung oder ich kann nicht rechnen. Wer weiß ?

  15. @Solveigh van Klimatet: Eure AFD, schon in diesem kleinen, etwas von Polemik geprägt, merkt man, das Kritik am System gar nicht respektiert oder erhört wird. Das ist das größte Problem, was die grüne Ideologie ausmacht. Ohne Reflexion und Alternativen. Einfach verbieten. Wie schon Trapatonie gesagt hat, : “ ich habe fertig“ Das sollten sie machen, um einigermaßen heile aus dieser ganzen Sache zukommen

  16. @walterverwalter: leider fällt mir nichts weiter dazu ein. ich schmunzle einfach über deine Antwort.
    @Albertplatz: Danke dir. Sehr schön geschrieben. Ich kenne diese Daten auch. Leider sieht das die grüne Zentrale nicht.

  17. Huch, da sind ja sogar die Energieversorger und das Land Sachsen progressiver unterwegs als einige Ergänzende hier. Und: Die von SachsenEnergie gewünschten Förderungen in dreistelliger Millionenhöhe sind jetzt nicht wenig, aber doch ein klitzekleines Stückchen weg von den oben kolportierten 10 Milliarden.

    https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/energie-strom-klima-wandel-emissionen-100.html

    https://www.enviam-gruppe.de/energiezukunft-ostdeutschland/transport/intelligente-netze

    https://www.digitales.sachsen.de/handlungsfeld-intelligente-netze-5198.html

  18. An alle, die hier ein Loblied auf Kohle, Öl und Gas singen und behaupten, Solarenergie gäbe es nur bei strahlendem Sonnenschein, empfehle ich diese Live-Daten von Zeit Online – Politik sollte nicht (nur) die Gegenwart gestalten, sondern vor allem auch Zukunft gestalten. Dass der status quo noch nicht das Ziel der Reise darstellt, sollte uns also ermutigen, statt endgültig zurück in das letzte Jahrtausend zu verfallen.

    https://www.zeit.de/wirtschaft/energiemonitor-strompreis-gaspreis-erneuerbare-energien-ausbau

  19. @Fakten statt Fuckten: Genau daher waren die Daten vom 10.Januar: An dem Tag generierte Deutschland 67% seines Stromes aus Gas und Kohle. Und diese 67% sollen, eine ähnliche Wetterlage an einem zukünftigen Tag, in fünfeinhalb Jahren ersatzlos wergfallen. Wie soll das kompensiert werden? Mit eingekauften Atomstrom aus Frankreich, Tschechien, Polen, Belgien….?
    Oder stellst Du Dir einen Eimer Solarstrom vom Vortag in die Küche? Wind- und Solarstrom sind nunmal nicht grundlastfähig, egal wieviel man davon produziert.

  20. @Albertplatz: Okay, das stimmt, die Förderung entspricht nicht der Gesamtsumme der Investitionen. Aber um das nochmal klarzuziehen: Im Beitrag oben ging es um 10 Mrd., die angeblich die DREWAG (ca. 300.000 Kunden), also ein Dresdner Energieversorger und Teil der SachsenEnergie, für die Transformation benötigt. Im verlinkten DNN-Artikel geht es wiederum um 13 Mrd., die SachsenEnergie – also DREWAG (ca. 300.000) + ENSO (ca. 500.000 Kunden) – in die „nachhaltige Infrastruktur in Ostsachsen“ investieren will. „Mindestens 1,5 Milliarden fließen in die Dekarbonisierung des Bereichs Wärme.“ Auf eine dieser Summen bezieht sich scheinbar auch die gewünschte Förderung im von mir verlinkten MDR-Beitrag.
    Bei diesem Kundenstamm komme ich, noch ohne eventuelle Förderungen mit einzubeziehen, bei einer Zeitspanne von 10 Jahren auf 135 Euro Transformationskosten pro Kunde und Monat. Großkunden, Fördergelder und eventuelle Programme zur Abmilderung sozialer Härten mitgedacht, dürften sich die Kosten für kleinere Abnehmer also sehr in Grenzen halten.
    Wo da die Steigerung der Wohnnebenkosten um 1000 % herkommen soll, erschließt sich mir nicht. Erscheint mir als Angstmacherei.

  21. @walterverwalter: Kommen wir mal wieder zum Ursprung des Artikels zurück. Da ging es um Langsamsamlatscher, die die Dekarbonisierung bis 2030 fordern. Das wären ab jetzt knapp 5 Jahre zum Januar 2030. Ziehen wir noch ein paar Genehmigungszeiträume ab, dann bleiben für reine Bauzeiten… äh, das geht ja gar nicht, in Deutschland brauch ja so eine Genehmigung für ein neues Kraftwerk schon 5-10 Jahre. Und dann kommen auf die 1,5 Milliarden noch die Kosten für die Umstellung vom Strom, für das teure LNG aus Saudi Arabien usw. dazu. Und die üblichen Kostenerhöhungen. Finanziert alles über die Wohnnebenkosten oder die Steuern an der Supermarktkasse. Denn ich glaube nicht, dass DREWAG oder ENSO oder sonstwer die politisch gewollten Kosten auf 10 oder mehr Jahre vorstreckt. Als Kredite mit Zinsen? Es wird teuer und natürlich wird auch der Vermieter den Umbau der Heizung nicht umsont machen.
    Warum sollte er? Übrigens gehen die sächsischen Wohnungsbaugesellschaften von Steigerungen der Nebenkosten (ohne Preisbremsen etc.) von bis zu 60% aus. Das alle zwei, drei Jahre, dann kommt man zurückgerechnet nach 10 Jahren auf eine schöne Prozentzahl gegenüber dem Ausgangswert…

  22. bitte bitte verbrennt nicht so viel gas und kohle – ich will eigentlich rodeln gehen im winter – auch hier im erzgebirge – aber auch die grünen sind dafür, dass es in unserem land kalt bleibt. da kann ich auch gleich zur afd gehen, oder habe ich das nicht richtig verstanden? aus idologischen gründen sollte man immer gegen die grünen sein. irgendwann muss auch einmal ein schlussstrich unter den winter gezogen werden, jawoll. weinbau in sachsen ist auch schön und unser feigenbaum gedeiht auch gut. dieses jahr hatten wir sogar zwei richtige ernten. danke allen, die weiter ordentlich unser klima heizen.

  23. Ich bezog mich nicht auf die Forderungen der LG, sondern auf die Argumente, die hier teilweise vorgebracht wurden. Und in meiner Rechnung ging ich übrigens sogar von den 13 Mrd. aus, die SachsenEnergie in die „nachhaltige Infrastruktur in Ostsachsen“ investieren will, und habe schon „nur“ 10 Jahre angesetzt, das Unternehmen geht eher von 20 Jahren aus. Warum die Investitionskosten nicht über mehrere Jahre anfallen, sondern sofort fällig werden sollen, erschließt sich mir nicht. Das Unternehmen gibt beispielsweise selbst an, dass Fachpersonal, das für die Umsetzung benötigt wird, rar ist. Aber bezahlt wird der Spaß sofort? An wen? Wer stellt die Rechnungen?

    (1,5 Mrd. für die „Dekarbonisierung des Bereichs Wärme“ wären übrigens selbst über ein einiziges Jahr verteilt bei einem Kundenstamm von 800.000 nur ca. 156 Euro pro Kunde und Monat. Aber auch hier: Die Maßnahmen werden mit Sicherheit nicht alle sofort umgesetzt werden können. Und Kredite sind nun auch kein undenkbares Werkzeug.)

    Zu den Kosten des Heizungsumbaus:

    „Vermieter:innen dürften die Kosten für eine neue, GEG-konforme Heizungsanlage auf die Mieter:innen umlegen und die jährliche Miete erhöhen. Werden öffentliche Fördermittel in Anspruch genommen, darf die jährliche Miete um zehn Prozent der für die Wohnung aufgewendeten Kosten erhöht werden, wobei die Fördermittel abzuziehen sind. Ohne öffentliche Förderung ist eine Erhöhung um acht Prozent der aufgewendeten Kosten zulässig.“ Immobilienscout

    Wir reden hier also über eine Mieterhöhung von maximal 10 Prozent. Da funktionierende Heizungen zudem noch bis 2045 (!) weiterlaufen dürfen, ist abzuwarten, wann das wen trifft.

    Zu der Erhöhung der Nebenkosten von 60 Prozent aller 2, 3 Jahre, die die sächsischen Wohnungsbaugesellschaften angeblich prophezeien, hätte ich gern eine Quelle. Ich finde dazu nix.

    Zum großen Bild vielleicht nochmal: Billiger wird es natürlich nicht, wenn wir Folgekosten der fossilen Ernergienutzung heranziehen, entsteht allerdings ein anderes Verhältnis zu diesen Erhöhungen. Klimawandel, Umweltschäden, Gesundheitsschäden usw. sind ja nicht nur nicht wünschenswert, sondern bringen bereits immense Kosten mit sich. Das Umweltbundesamt taxiert die gesellschaftlichen Folgekosten allein für den Bereich Wärmeerzeugung bspw. für 2021 auf mind. 73,7 Mrd. (Straßenverkehr, Strom- und Wärmeerzeugung 2021 zusammen mind. 241 Mrd.) und diese Kosten steigen ebenfalls, wenn nicht gehandelt wird.
    Mit den Kosten für fossile Energieträger pro Haushalt on top sähe das dann auch nicht gerade nach einem Schnäppchen aus.

    https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirtschaft/gesellschaftliche-kosten-von-umweltbelastungen#gesamtwirtschaftliche-bedeutung-der-umweltkosten

  24. @walterverwalter – danke war sehr informativ, vielleicht sind die grünen gar keine bösen menschen sondern nur etwas weitsichtiger als andere?

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