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Julia Hartl - SPD

Alkoholverbot an der Schiefen Ecke?

Das Stadtbezirksamt Dresden-Neustadt lädt für den kommenden Dienstag, 12. April, um 18 Uhr in die Aula des Romain-Rolland-Gymnasiums zur Einwohnerversammlung ein. Thema ist die Befriedung der sogenannten Schiefen Ecke, der Kreuzung Rothenburger-, Louisen-, Görlitzer Straße. Zur Debatte stehen ein Alkoholverbot und ein Alkoholabgabeverbot.

Ideen zu Schiefen Ecke: Alkoholverbot, Nachtschlichter, Anwohnerversammlung
Wie weiter mit der Schiefen Ecke?

Vorgestellt wird, wie sich die Situation im vergangenen Jahr an der Ecke allgemein entwickelt hat und wie weit eines der beiden Verbote zu einer Lösung der Probleme vor Ort beitragen kann. Stadtbezirksamtsleiter André Barth verspricht sich von der Einwohnerversammlung ein Feedback Betroffener. Nach der Versammlung soll die geplante Verordnung am 19. April im Stadtbezirksbeirat vorgestellt werden und im Mai soll der Stadtrat dazu entscheiden.

Saison 2021

Im Stadtbezirksbeirat hatten im März Vertreter*innen der Stadtverwaltung ihre Erkenntnisse zur Kreuzung Rothenburger-, Louisen-, Görlitzer Straße vorgestellt. Die Ecke ist ein Kriminalitätsschwerpunkt, die Lautstärke und das Müllaufkommen sei für Anwohner*innen nur schwer zu ertragen. Revierleiter Sven Fischer von der Dresdner Polizei sagte, dass die Polizei im vergangenen Sommer nahezu jedes Wochenende vor Ort war. In Spitzenzeiten würden sich bis zu 2.000 Menschen an der Kreuzung aufhalten. Insgesamt wurden allein an der Kreuzung im vergangene Jahr 370 Strafanzeigen ausgestellt.

Die Stadtverwaltung hatte in Abstimmung mit der Polizei verschiedene Maßnahmen eingeführt. So waren im Vorjahr erstmal die Konfliktmanager*innen der Nachtschlichter im Einsatz. Laut Polizei, Ordnungsbehörde und den Dresdner Verkehrsbetrieben konnten die während ihrer Einsatzzeiten beruhigend wirken. Die Einsatzzeiten und die Menge an Personal für die Nachtschlichter wurden ausgeweitet – und sie haben mit Florian Bölike einen neuen Chef.

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Polizeieinsatz an der Schiefen Ecke
Polizeieinsatz an der Schiefen Ecke – Foto: Archiv 2021

Außerdem zogen Polizei und Ordnungsbehörde häufig tragbare Lautsprecher, bzw. Bluetooth-Boxen ein, auch Wildpinkeln wurde gehäuft geahndet. Stadtbezirksamtsleiter André Barth verwies auf den Kultursommer, ein Projekt, bei dem kostenlos Konzerte besucht werden können, die Nette Toilette und die Geisterkampagne.

Alkohol- oder Alkoholabgabeverbot

Zusätzlich hat das Ordnungsamt nun zwei Vorlagen ausgearbeitet, die nun diskutiert werden sollen. Beim Alkoholverbot ist der Konsum von Alkohol auf der Straße verboten. Eine ähnliche Verordnung gab es bereits 2019 am Amalie-Dietrich-Platz im Stadtteil Gorbitz. Wie weit der Bereich dann über die konkrete Kreuzung hinaus gelten soll, ist aktuell noch nicht bekannt und wird vermutlich auch zur Diskussion stehen.

Ein Alkoholabgabeverbot, den sogenannten Spätshop-Erlass gab es in der Neustadt schon einmal, von 2007 bis 2016. Im Kommunalwahlkampf 2016 hatten vor allem Grüne, Linke, SPD und Piraten sich für eine Abschaffung des Erlasses eingesetz. Mit der danach entstandenen rot-grün-rot-orangenen Mehrheit im Stadtrat wurde der Spätshop-Erlass ein Jahr vor dem planmäßigen Ende aufgehoben. Nach Einschätzung von Polizei und Ordnungsbehörde hatte sich das Abgabeverbot, bei dem es verboten war, nach 22 Uhr Alkohol über die Straße zu verkaufen, bewährt. Ernsthaft evaluiert wurde die Wirkung des Erlasses jedoch nicht.

Die Schiefe Ecke war damals als Problem-Schwerpunkt erst am Entstehen. Zwar gabe es bereits das Phänomen der Straßenbahnstreichler, aber die großen Massenaufläufe an der Ecke gab es erst in den Folgejahren und sie wurden durch die Pandemie weiter verstärkt. Ob nun der Tumult an der Ecke mit wieder geöffneten Clubs geringer wird, ist aktuell schwer einzuschätzen, da es das Wetter seit dem Ende der pandemischen Maßnahmen noch nicht die Draußen-Treff-Temperaturen erreicht hat.

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Ob ein Alkohol- oder ein Alkoholabgabeverbot eine Mehrheit im Stadtrat finden ist ungewiss.

Einwohnerversammlung “Für ein anwohnerverträgliches Ausgehviertel”

  • Dienstag, 12. April, 18 Uhr
  • Aula des Romain-Rolland-Gymnasiums
    Weintraubenstraße 3, 01099 Dresden

17 Kommentare

  1. “Befriedung” ist ein sehr treffender Begriff.
    Denn er umschreibt die Wahrheit des Assieck’s: Es gibt einen Krieg der (teils auswärtigen) Krawallbrüder gegen die Anwohner.

  2. Hallo Guardian, nichts für ungut, aber vielleicht fragst Du mal einige der zugereisten Ukrainer, was Krieg ist…

  3. Hallo, hat den jemand mal ein paar Menschen aus dieser Menge befragt, warum sie gerade diese Ecke ausgewählt haben? Die Getränke werden in den Spätshops gekauft. Die es an dieser Ecke gibt. 2 Stück. Warum z.b.: nicht vor der Scheune? Vor der Scheune gebe es sogar bessere und mehrere Sitzmöglichkeiten! Liegt es tatsächlich an den Spätshops und an der Atmosphäre?

  4. Schiefe Ecke ist mir neu. Diese Ecke ist bekannt als Assieck. Die richtige Bezeichnung wie ich finde nach dem Verhalten der sich dort aufhaltenden Personen. Alkoholgenuss- und -verkaufsverbot ist der richtige Ansatz. Nach den ganzen Vorkommnissen der letzten Zeit in der Neustadt könnte man diesen ausweiten auf Alaunpark, Alaunstr. insbesondere Scheune.
    Ich habe lange Zeit in der Neustadt gewohnt und zu der Zeit gab es sicher auch das ein oder andere Vorkommnis, jedoch was heutzutage da los ist grenzt schon an Kontrollverlust. Bahnen werden umgeleitet usw. einfach nur erschreckend was dort passiert.

  5. Lieber Steffen, auch wenn ich mir teilweise wie Don Quijote im Kampf gegen die Windmühlen vorkomme, ich halte es nicht für sinnvoll, den Begriff weiter zu tragen. Und wenn es nur zu einem geringen Teil dazu beitragen sollte. Wenn jemand an einen Ort kommt, der so genannt wird, wird er sich vielleicht auch eher so verhalten. Und wenn Dir “Schiefe Ecke” neu ist, liest Du definitiv zu wenig Neustadt-Geflüster.

  6. Hallo Franz.
    Vor der Scheune wurde sich oft genug getroffen und es kam zu teilweise blutigen Auseinandersetzungen. Seitdem gibt es einen Vorplatzbeauftragten und der Platz wird wenn möglich kulturell besetzt. Dadurch ging ein Teil des Klientels an das Assieck.

  7. @Franz @Steffen

    Die Bemühungen, diesen “HOTSPOT” irgendwie umzuleiten, mündeten tatsächlich schon in Vorschlägen von Zuständigen, das Ganze an das Gelände an der Messe zu verlegen?! Wäre das nicht so traurig gewesen, hätten wir gerne herzhaft gelacht. Das bedeutet nicht nur Kontroll-, sondern auch Realitätsverlust…….

  8. Da wir uns nicht vollkommen sicher sind, haben wir Dir ein E-Mail geschickt. Wir denken, dass es stimmt!

  9. Ich kann das Problem der Anwohner nachvollziehen aber das ist einer der wenigen Orte in DD wo man sich noch als Jugendliche Gruppe ordentlich treffen kann. Ich hab dort teilweise Wochen verbracht, war nur zuhause zum schlafen und ab ging es wieder da hin. Ich finde es ist ein falscher Ansatz direkt ein alk Verbot dort einzuführen. Zumal viele einfach nur friedlich sind und ein wenig Spaß haben wollen aber darunter sind leider viele schwarze Schafe und mit dennen sollte man sich erstmal befassen, bevor wieder einmal ein komplett Verbot ausgesprochen wird. Es gibt genug Jugendliche die nicht in Clubs oder Bars feiern gehen sondern lieber an einem warmen Sommer Abend sich mit Freunden im A-Park oder am Assieck treffen, paar Bierchen kippen und Spaß haben wollen…

    Und selbst wenn der Alkohol Verbot durchgesetzt wird, ich bezweifle das sich dort was ändern wird, das waren schon immer zuviele Menschen am Assieck und viel zu wenig Bullen.

  10. Mir geht es nicht vordergründig um eine angeordnete Umleitung. Und schon gar nicht auf das Messegelände. Wer diesen Vorschlag unterbreitet hat, ist realitätsfern. :-)
    Generell ist es doch eine schöne Sache, wenn sich Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Geschlecht zusammen kommen. 2.000 Menschen an einem WE ist eine ganz schön große Menge. Alles bisherige, um das zu unterbinden, klingt eher nach Verbote! Das kann ja nicht die Lösung sein. Gibt es ähnliche, vergleichbare Phänomene auch in anderen kleinen-, mittleren- oder größeren Städten? Wie sind diese Städte oder Stadtteile damit umgegangen? Vielleicht gab es dazu in der Vergangenheit bereits ausführliche Infos dazu. Dann sorry, wenn ich diese übersehen habe. Musikanlagen nach xx Uhr sollten da keine abgespielt werden. Straba Umleitung tut um diese Zeit niemanden weh. Gespräch und Getränke ja. Gebe es denn eine Gräuschpegel-Ampel? An der man erkennen kann, wo die Masse an Menschen sich mit ihrer Lautstärke befindet: Gelb-, Grün-, Rot Bereich? Es fehlt die Vorstellungskraft und ein Gefühl zur Selbstwahrnehmung einzelner Personen, was ist Laut! Darüber könnte auch der Zustrom an Personen geregelt werden. (Alles erstmal nur Ideen ohne gleich ans Geld zu denken!) Die Nachtschlichter sind doch schon mal gut!

  11. Es ist schön, dass uns “Freddy batz” mal an der Gedankenwelt derer teilhaben lässt, denen der eigene Hedonismus wichtiger als das Wohlergehen ihrer Mitmenschen ist. Bravo!

  12. Sich treffen und Spass haben ist eine Sache, sich dabei, leider viel zu oft selbst erlebt, wie die Axt im Walde zu benehmen eine ganz andere.
    Es liegt in der Natur des Menschen sich über andere hinweg mitteilen zu müssen, in dem Fall ist es nicht möglich den Geräuschpegel niedrig zu halten. Es wird zwangsläufig von ganz alleine immer lauter. Es ist wie mit Kopfhörern, man spricht automatisch immer lauter als eigentlich gewollt.
    Das nächste Problem ist die Hygiene. Es gibt keine öffentlichen Toiletten in der Gegend. Also erleichtern sich viele in den Hinterhöfen und Hauseingängen. Jetzt stellt sich jeder mal selbst die Frage: Möchte ich, dass mein Hauseingang als Klo benutzt wird?
    Das nächste Problem ist Alkohol. Jeder reagiert anders auf den Konsum. Eines haben aber alle gemeinsam, vermehrten Harndrang. Was uns wieder zum vorherigen Problem führt. Alkohol lockert auch bei vielen die Zunge und man wird immer lauter und lauter und lauter, womit wir auch schon wieder bei dem ersten Problem sind.
    Stell dir vor du versuchst zu schlafen, auf einmal hält ein Reisebus vor deiner Tür und 50 Leute steigen aus und fangen an bis in die frühen Morgenstunden Party zu machen. Bissl Musik aus der Boombox, nicht so laut eher so als Hintergrundmusik, klappernde Flaschen, diverse Unterhaltungen in immer mehr zunehmender Lautstärke, dein Hinterhof wird als Toilette benutzt und den Restmüll darfst du früh dann auch noch entsorgen. Und das ganze wiederholt sich Tag für Tag.
    Hand aufs Herz, würde dir das gefallen?

  13. Mich hat es immer gewundert, daß die Anwohner nicht häufiger zur Selbsthilfe greifen.
    Wenn die Partyfraktion, dank 10l Wasser von oben, innerhalb kürzester Zeit das zweite oder dritte Handy einbüßt, ist dort recht schnell Ruhe.

  14. Ganz ehrlich.. wer ans Eck zieht, weiß doch ganz genau was ihn dort erwartet. Das ist ja keine Entwicklung der letzten zwei Jahre. Das war schon seit ich die Ecke kenne – und das sind jetzt gut 10 Jahre – immer ein Treffpunkt. Gemütlich da sitzen und ein Bierchen trinken.. Ich liebe das und es würde der Neustadt schon ein wenig von ihrer Lebendigkeit und ihrem Flair nehmen, wenn das nicht mehr so stattfinden dürfte.

  15. Liebe Lieselotte, da hast du was nicht richtig verstanden. Du kannst so wie Du magst weiter Leute an der Ecke treffen, nur wird zu manchen Zeiten jetzt Grüntee empfohlen. Wenn Du nicht zu laut bist wirst Du auch nachts um 12 nicht verhaftet… also alles gut.
    Was unterbunden wird sind zu grosse mit Alkoholkonsum unterspülte Exzesse, indem es kein neues Bier gibt. … grüntee geht aber und den Nachbarn geht es auch etwas besser, weil es hoffentlich nicht mehr zu laut ist… Du darfst die Ecke weiter lieben, die Anwohner könne die Ecke wieder lieben. Anders ging es nicht. Alles gut. Plöpp!!!

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