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Viertel-Dollar startet heute

Heute wird in der Neustadt der Viertel-Dollar eingeführt. Um 15 Uhr startet der Verkauf der Neustadt-Scheck-Karte im Geschenkeladen „Catapult“. Laut Angaben des Anbieters, der secupay AG aus Pulsnitz, sollen zum Start etwa 20 Händler und Gastronomen an dem Projekt teilnehmen. Dazu zählen unter anderem die Cafés Europa und Continental und die Filmgalerie Phase IV. Bis zum kommenden Sommer soll die Zahl auf rund 100 Gewerbetreibende anwachsen.

Beim „Viertel-Dollar“ handelt es sich um eine Prepaid-Karte, mit der man in den teilnehmenden Geschäften bargeldlos einkaufen kann. Die Karten werden von Neustädter Künstlern gestaltet und von jeder Zahlung gehen 1,5 Prozent an soziale und kreative Projekte im Stadtteil. Die Betreiber wollen mit dem „Viertel-Dollar“ an die „Neustadt Mark“ von 1990 anknüpfen.

Hans-Peter Weber, Geschäftsführer der secupay AG erklärt: „Der Viertel-Dollar will die in der Neustadt ansässigen Händler und Gastronomen bei der Kundenbindung, der Gewinnung von Neukunden und der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen – doch das gelingt nur mit der Unterstützung der Bewohner. Diese müssen mindestens genauso davon profitieren.“

Der „Viertel-Dollar“ kommt zunächst in Form einer Gutscheinkarte im üblichen Bankkarten-Format daher. Die Karte kann bei allen beteiligten Händlern und Gastronomen gekauft, aufgeladen und eingesetzt werden. Bei allen getätigten Zahlungen gehen 1,4 Prozent Transaktionskosten an Secupay. Außerdem werden 1,5 Prozent jedes mit dem Viertel-Dollar gezahlten Betrags an gemeinnützige oder kreative Projekte in der Äußeren Neustadt überwiesen. Diese Projekte sollen die Bewohner der Neustadt vorschlagen. Dafür will die sceupay den kürzlich übernommenen Blog dieneustadt.de nutzen.

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40 Kommentare

  1. Mh, scheint nicht unbedenklich.
    Das ist doch die Schaffung eines Einkauftenpels nur ohne Dach. Was hat denn die secupay AG mit der Neustadt zu tun.
    Es kommen nur knapp über 50% in der Gemeinnützigkeit an.

    Das kann doch anders gehen.

  2. Hat also nichts mit regionalem Geld oder lokaler Werterhaltung zu tun, wie ich im ersten Moment hoffte.

    Die Seite des Anbieters ist zumindest für eine Runde Bullshit-Bingo in der Mittagspause zu empfehlen.

    „… Fullserviceprovider für den deutschen Paymentmarkt …“

    „haben dabei den gleichen Standard an Sicherheit und sind gleichermaßen benutzerfreundlich für Händler und Käufer“

  3. solange das Ganze nicht personenbezogen gespeichtert wird…, ansonsten wird das ne weitere hübsche Datenbank, wer wo was konsumiert, und auf sowas freuen sich die sächsischen Ermittlungsbehörden besonders

  4. wow, das ist natürlich ein guter Grund, bei jedem Einkauf in der Neustadt 1,4% mitzuverdienen… wenn ich 10% Trinkgeld gebe bekommt er rechnerisch 14% davon. und das selbe geht nochmal an gemeinnützigkeit weg. nix gegen gemeinnützigkeit. allerdings stellt sich mir schon die frage, wer ein interesse an einer spontanen inflation von 2,9% hat, damit irgend ne AG verdient… gemeinnützigkeit, ortsgebundenheit, gaaaanz große gefühle für die neustadt sind alles nur verkäuferticks, um den fuß in die tür zu kriegen. wenn es in der neustadt leute gibt, woran ich gerne glaube, die deutlich mehr ausgeben können, als sie müßten, warum spenden die nicht einfach? warum muss da ne AG daherkommen, das versteckte spenden einführen und selber kräftig mitverdienen? Die Neustadt hat ungefähr 40.000 Einwohner, wenn jeder 4. eine karte hat und damit am tag 10,- verkonsumiert, macht herr vierteldollar 1400,- am Tag. halleluja, ein passives einkommen, sponsored by neustadt-volk. na dann viel erfolg.

  5. Was macht das ganze für einen Sinn?
    Also warum sollte ein Händler da mitmachen, wenn es ihn extra Geld kostet, statt wenn er, wie gehabt, auch Bargeld nehmen kann?
    Was macht das für den Kunden Sinn, wenn er jetzt noch eine Karte mehr in der Tasche hat und er sich ständig kümmern muss, dass diese auch aufgeladen ist?

  6. Ich finde solche Ansätze sehr spannend und wünsche mir, dass daraus vielleicht sowas werden kann wie der Brixton Pound!! http://brixtonpound.org/

    Warum eine Firma? Nun, irgendjemand muss die ganzen Lesegeräte, die Vermarktung, den Service, die technische Abwicklung schließlich bezahlen. Ein Büchers Best oder ein Tragbar werden solche Sachen wohl kaum alleine ins Leben rufen…

    Und zu der Berechnung:
    – Von den 40.000 Einwohnern sind wie viele Kinder?
    – Gibst Du wirklich im Monat 300,00 Euro in der Neustadt für Klamotten, Bücher etc. aus? Dir geht´s offenbar ganz gut :-) Übrigens käme dann der gleiche Betrag den Projekten zu (z.B. jetzt Borea Dresden, BRN Museum etc. – weitere können sich melden -> siehe dieneustadt.de)
    – Ist doch vor allem das Ziel, solche Gutscheine zu verschenken an Leute, die nicht in der Neustadt wohnen, damit die hier den kleinen Läden Umsatz bringen
    – Personenbezogen kann bei Gutscheinen kaum was gespeichert werden! Das ist ja keine Rabattkarte!

  7. Warum denn alle so skeptisch?? Ich arbeite im Pfötchenstore und wir machen da auch erst mal mit.. lasst es uns doch erstmal alle Versuchen bevor wir die Sache verteufeln. Und im Grunde funktioniert es doch erstmal wie Geschenkarten bei Mediamarkt und Co nur eben das man sie NUR in der Neustadt verwenden kann. Also ich steh der ganzen Sache erstmal positiv gegenüber….

  8. @Felix: wenn es eine Prepaidkarte ist, ist sie nicht personenbezogen. Das würde erst recht keinen Sinn machen.

  9. @Sebastian: Warum sollte es nicht möglich sein, anfallende personenbezogenen Daten bei „…EC-Karten-mäßigen Gutscheinkarten..“ zu speichern? Und warum sollte dies nur bei den von dir erwähnten Rabattsystemen gehen? Gerade der bargeldlose Zahlungsverkehr lädt zur Datensammlung ein. Ob bei diesem System solche Daten anfallen, kann ich nicht beurteilen, es war eine Vermutung bzw. Befürchtung.

    Warum muss man wieder ein neues elektronisches System mit neuen Karten erfinden? Warum spenden die engagierten Händler nicht einfach drei Prozent ihres Umsatzes/Gewinnes am Ende des Monats an ein kreatives Projekt in der Neustadt, je nach Lust und Laune? Wer das für sein Image braucht/tut, kann das ja dann groß an seine Tür schreiben.

    Als Regionalwährung, die regionale Produktkreisläufe stützen und sich vom weltweiten Kapitalkreislauf mit all seinen negativen Folgen befreien will, liegt mir da der Elbtaler persönlich näher.

  10. @felix: ja, es fragt sich, warum es diese Karte überhaupt geben soll. Ich sehe weder den Vorteil für den Händler, noch den für den Kunden?

  11. @Felix: Weil man den Gutschein in bar bezahlt ohne seine Daten abzugeben! Das EC-Karten mäßige bezieht sich auf die Form der Karten!

    Und davon, dass man etwas an seine Tür schreibt, steht aber nix in der Zeitung und deswegen kommt keiner aus Striesen oder Woauchimmer, um seinen Gutschein einzulösen, den er geschenkt bekommen hat. Der Elbtaler ist eine super Idee und soweit ich weiß, saß man auch bereits zusammen an einem Tisch, um eine Zusammenarbeit zu besprechen.. Hier geht es aber ja „§nur“ um das „Viertel“ Neustadt und nicht um eine Stadt, einen Fluß.

    Natütlich hat Secupay ein Eigeninteresse. Das liegt aber nicht darin, Geld zu verdienen sondern darin mit einem Projekt zu zeigen, was man kann. Agenturen bauen kostenlose Websites für Sportvereine, um zu zeigen, was sie können und um etwas zu unterstützen, was sie wichtig und gut finden. So sehe ich die Gründe für das Engagement von Secupay, deren Geschäftsführer übrigens schon seit den 80ern in der Neustadt lebt.

  12. mal ganz laienhaft: ich vermute das secupay mit den Einnahmen die Kosten deckt, die sie durch die Investitionen in das ganze Viertel Dollar Projekt haben (Technik für Händler etc.). Ok das ist irgendwann abgegolten, dann geht es ans verdienen.
    Fakt jedoch das man sich als Projektemacher und Initiative ganz schön strecken muss nach wenig vorhanden öffentlichen Geldern, und zu spenden steht natürlich schon immer jedem gut Verdienenden frei, wird in der Regel aber kaum wahrgenommen. Außerdem ist Fundraising eine sehr zeitintensive Sache für Aktive und für den Spender, der Geld loswerden will ist der Markt ziemlich undurchsichtig, sprich Geld gibt man dann den bekannten großen mit der Sonne im Logo z.B., da weiß man woran man ist. ;-)
    Hier bemüht man sich also mal darum regional (Neustädtisch) einander bekannt zu machen, zugegeben verbunden mit Marketinginstrumenten von denen Händler dann auch profitieren. Aber eh wir sitzen alle in einem Boot und sollten uns nicht immer gleich das Geschäfte machen vorwerfen.
    Ich finds gut!

  13. Es wird sich zeigen wie sinnvoll diese währung ist.
    Erstmal losmachen bin ich der Meinung.
    Ja es steckt auch eine Firma dahinter, welche für die umsetzung auch geld benötigt aber anders ist so ein projekt logistisch nicht zu realisieren. also sozusagen ein vorteil. das diese firma auch noch einem wahlneustädter gehört, meines erachtens der nächste vorteil. ich finde es großartig das sich jemand um soetwas bemüht und sehr viel zeit und energie da rein investiert.
    ich bin gespannt und hoffe es wird funktionieren.

  14. @Stefan: Von Anknüpfen spricht nur Anton! Für die Initiatoren des Viertel-Dollar ist die Neustadt-Mark eine Inspiration – kein Vorbild! Das steht auch so in allen Pressemeldungen!

    Der Vorteil für mich (persönlich) liegt auf der Hand: Ich habe ein Bargeld-Problem! Ich habe immer zu wenig davon in der Tasche und wenn ich im Büro (Prießnitzstr,) sitze und ich habe keins, dann muss ich bis zur Königsbrücker rennen, um zum Automaten zu kommen. Ich gehe jeden Tag in der Neustadt Mittagessen. Es wäre großartig, wenn ich dabei mit Karte bezahlen könnte: Und zwar gerade OHNE Unterschrift, OHNE Datenerfassung, OHNE Bank, die daran verdient!

  15. @Sebastian: Der feinsinnige Unterschied zwischen Anknüpfen und Inspiration erschließt sich mir nicht.

    In Hinblick auf die Bankautomaten-Dichte im Viertel hast Du recht. Die lässt zu wünschen übrig, das konzentriert sich alles auf den Westteil, mit Ausnahme der Düster-Sparkasse mit Schlangengarantie am Martin-Luther-Platz.

    Wenn die Prepaid-Möglichkeit bleibt, ohne Unterschrift, ohne Bank, ohne Datenerfassung und auch wirklich ein paar Läden mitmachen, dann sehe ich durchaus Potenzial. Spätestens zur nächsten BRN sind alle Beteiligten schlauer.

  16. @anton:
    der unterschied zwischen inspiration und vorbild:

    inspirieren können mich johann sebastian bach und electric light orchestra und miles davis.
    vorbild werden musikalisch immer die ramones bleiben!

  17. @oLO.

    … „sponsored by neustadt-volk“: Die von Dir benannten 1,4% zahlen die Händler und nicht die Kunden. Dies sind weniger als die Händlergebühren für eine allgemein akzeptierte EC-Karten-Zahlung.

    (Das es da bei „neustadt-volk“ einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Bewohner und hier Arbeitenden in der Wahrnehmung der ortansässigen Politiker gibt, weiß ich seit der letzten Abstimmung im OBR zu der BRN-Sonntagsöffnung.)

    Und: Was für eine Milchmädchenrechnung… Geräte, Karten, Handling, Clearing, Werbung etc. verursachen auch Kosten.

    Und wenn wirklich jeder der von Dir prognostiziereten 10.000 Kunden „eine karte hat und damit am tag 10,- verkonsumiert, hat herr vierteldollar“ neben den 1400,- Deckungsbeitrag am Tag (nicht gleich Gewinn) wenigstens einen BRN-Mickey-Mouse-Orden verdient!

    Dann würden nämlich Tag für Tag im Neustädter Einzelhandel/Gastronomie über „vierteldollar“ 100.000 € umgesetzt, viele davon vermutlich zusätzlich zum heutigen status quo.

    Dann hätten viel mehr Neustädter kurze Arbeitswege und irgendwann könnten wir die Altmarktgallerie übernehmen. ;)

  18. @Sebastian, abgesehen davon, das viele gastronomen keine kartenzahlung anbieten, was ich (persönlich) gut finde, kann(und will) ich beim gastronomen meines vertrauens nicht damit bezahlen. und ich weiss auch nicht was die bankautomatendichte damit zu tun hat. und ohne bargeld, kannst du ja wohl nur deine karte mit ner karte aufladen.

    guten appetit !

  19. @Hendrik: Auf welcher Basis stellst Du die Vermutung »viele [Euro] davon vermutlich zusätzlich zum heutigen status quo« auf? Dieses System schafft doch keine neue Kaufkraft. Allenfalls verlagert es Kaufkraft.

    Wenn der Viertel-Dollar den Nutzern einen Mehrwert bietet (z.B. Bequemlichkeit und ein gutes Gefühl beim Einkaufen), dann wird er von einigen Kunden eingesetzt werden, die sich das leisten können und leisten wollen.

    Aber niemand kann einen Euro doppelt ausgeben. Irgendwo müssen die Mehrkosten verbucht werden. Entweder der Kunde bekommt weniger für sein Geld oder der Händler behält weniger von seinem Umsatz.

    Ich habe — wie jeder andere Diskussionsteilnehmer — begrenzte finanzielle Ressourcen. Aber ich hatte ehrlich gesagt noch nie ein wirkliches »Bargeld-Problem«. Bin ich knapp bei Kasse, nutzt mir der Vierteldollar gar nichts. Denn dann kann ich meine Gutscheinkarte nicht aufladen. Im Normalfall habe ich den täglichen Bedarf an Bargeld bei mir.

    Auf der Website des Viertel-Dollar steht: »bei allen teilnehmenden Händlern und Gastronomen können Gutschein-Karten gekauft, aufgeladen und eingelöst werden.« Diese Gutscheine sind aber nur der Anfang. Auf der Website ist zu lesen:

    »Schon bald wirst du ihn auch als Bezahlkarte bekommen, bei dem die Beträge regelmäßig von deinem Konto abgebucht werden.«

    und

    »Indem du dir die Daten auf dein Handy lädst, kannst du im Laden auch mit Hilfe einer App bezahlen.«

    In beiden Fällen fallen personenbezogene Daten an. Wie will man absichern, dass die Daten der namentlich bekannten Kunden nicht ausgewertet und weitergegeben werden?

    Eine Datenschutzerklärung ist auf der Website bis heute nicht zu finden. Das Datenschutzproblem wird nicht dadurch gelöst, dass ein winziger Teil des Umsatzes an Neustadt-Projekte gespendet wird.

    Lesetipp: »Die Datenfresser« (von zwei bekannten Mitgliedern des Chaos Computer Clubs).

  20. mal bissel mehr geld abheben, wenn man nicht jeden tag zur bank rennen will?
    wir passen uns den umständen an; nicht die umstände an uns. vielleicht mal die eigene bequemlichkeit hinterfragen.

    ich kann verstehen, dass die banken eher einen bogen um die neustadt machen, was mir ob der aktuellen (welt-)lage eigentlich ganz recht ist. mal abends in der sparkasse an der katharinenstraße gewesen? mhh, lecker!

  21. @anton&Sebastian: „Wenn die Prepaid-Möglichkeit bleibt, ohne Unterschrift, ohne Bank, ohne Datenerfassung und auch wirklich ein paar Läden mitmachen, dann sehe ich durchaus Potenzial.“ & „Der Vorteil für mich (persönlich) liegt auf der Hand: Ich habe ein Bargeld-Problem!“

    Man braucht ja aber genau dann Bargeld, wenn man die Karte aufladen will. Mir erschliesst sich dann der Sinn dieser Karte nicht.
    Wenn ich im Laden mit Bargeld die Karte auflade, dann kann ich auch gleich mit diesem Bargeld den Betrag bezahlen. Das spart dem Händler die Transaktionsgebühren und wird ihm eh lieber sein. Denn nur Bares ist Wahres :)

    Für den Kunden macht die Karte, in meinen Augen, keinen Sinn, weil sie keinerlei Vorteil bietet. Ob ich nun das Bargeld vergessen habe oder die Vierteldollar-Karte – vergessen ist vergessen.
    Sebastian schreibt von einem „persönlichen“ Vorteil und ist anscheinend sehr in das Projekt involviert. Dann kann ich seine Initiative verstehen, denn jeder macht die Projekte, von denen er selbst profitiert. Aber was ist der Vorteil für die Allgemeinheit?

    Das es zu wenig Geldautomaten in der Neustadt gibt, streite ich ab. Die Neustadt dürfte die höchste Dichte an Automaten in Dresden haben. Mit der Sparkasse als Spitzenreiter.

    Habe mir die Webseite vom VD noch einmal genauestens angeschaut. Ich persönlich würde mich freuen, wenn die 5.Klasse-Texte erwachsenengerecht umgeschrieben würden. Ein schönes Bsp, wie sie in einem Mittelschule-Aufsatz zu finden sein könnte: „Die Neustadt ist toll! Wir haben so viele kleine wunderbare kreative Geschäfte, Clubs, Restaurants und Bars mit sehr viel Charme und einem ganz eigenen Stil. Aber es wird immer schwerer, gegen die großen Malls mit riesigem Werbeetat zu bestehen.“

    Zum Nachdenken – die Malls gibt es nicht, weil da ein böser schwarzer Mann dahinter steht, sondern weil es die Leute wollen. Niemand baut auf gut Glück einen Einkaufstempel, der heutige Zeitgeist fordert diesen, so traurig wie das ist. Ein gutes Beispiel ist der Netto auf der Kamenzer. Wie gross war der Widerspruch damals, heutzutage ist der Laden jeden Tag gerammelt voll.

    Weiterhin fehlt mir auf der Webseite, oder auch gerne hier, eine Auflistung der Vorteile. Da wird nur geschrieben, der VD ist gut, weil er Vorteile hat. Ah ja.

    Und anscheinend wird doch an eine Personalisierung gedacht, denn „Schon bald wirst du ihn auch als Bezahlkarte bekommen, bei dem die Beträge regelmäßig von deinem Konto abgebucht werden.“ Das klingt, als ist für die Zukunft geplant, das Aufbuchen der Karte automatisch über ein Bankkonto zu erledigen. Und damit wird es personalisiert. Oder ist das da auf der VD-Webseite missverständlich ausgedrückt?

    Auch die Erklärung, der Händler müsse Prozente bezahlen, weil es ja Technikkosten etc. gibt, ist in meinen Augen widersinnig. Würde es den VD nicht geben, würden auch keine Kosten für die Technik entstehen.

    Und das Spenden von Geldern an soziale Einrichtungen um das eigene Profitstreben gut aussehen zu lassen, lässt bei mir schon immer Zweifel aufkommen. Denn wenn ich wirklich sozial bin, dann spende ich, auch wenn es mir selbst wehtut. Alles andere ist reine Profilierungssucht.

    Um den Malls wirklich etwas entgegenzusetzen, sollte man mit den Händlern reden, die wegen den Malls aufgegeben haben und nicht mit denen, die noch existieren.

    Was ich sagen will, ist, dass mir persönlich die Killerfunktion dieser Karte fehlt oder eben nicht klar genug dargestellt wird.

  22. Stefanolix, warum sollte man Datenschutzerklärungen für Projekte aufwerfen, die es noch gar nicht gibt? Wenn Daten erfasst werden, dann muss und wird es garantiert entsprechende Hinweise geben. Zu den Mehrkosten: Die Transaktionskosten sind für den Händler nicht höher als beim Kauf mit einer Kreditkarte!

    Da man Gutscheine in der Regel verschenkt, entstehen für den Kunden gar keine Mehrkosten und für die Eigennutzer nur einmalig ein Betrag für die Karten (die übrigens sehr schick werden…).

    Für mich steht das spielerische Element eindeutig im Vordergrund. Verdienen tut damit sicher eine ganze Weile niemand was dran und Daten werden keine erhoben. So what?

  23. Ich habe den Artikel jetzt erst gelesen. Das Ganze läuft also auf eine Regionalwährung hinaus, wie es schon einmal mit dem „Elbtaler“ geplant war (oder noch ist?). Regionalwährungen sind aber aus meiner Sicht kompletter Unfug. Oder lediglich ein nettes Hobby für Leute, die sich das leisten können.

  24. @Jan

    „Was ich sagen will, ist, dass mir persönlich die Killerfunktion dieser Karte fehlt“

    Welche Killerfunktion hat ein Gutschein von Hertie oder Eisen Feustel? So viel Hokuspokus ist da nicht! Ich mochte die Idee des BRN Passes und der Botschaften (Killerfunktionen?) und ich mag die idee Viertel.Dollar. Neben den genannten persönlichen Benefits (übrigens bin ich auch ein großer Fan von mobiler Bezahlung), gefällt mir das spielerische Element. Wenn schon „Marketing“ für die Neustadt, dann bitte mit Konzepten, die mehr bieten als Anzeigen und Großplakate mit Punk, Öko-Spiesser und Krawattenträger oder einem Payback-Rabattsystem.

    „oder eben nicht klar genug dargestellt wird.“

    ich will nicht abstreiten, dass der Viertel.Dollar in einem Hauruckverfahren gestemmt wurde und viele Hände oftmals auch durcheinander arbeiten. Aber wenn das ganze Ding projektiert wäre wie eine Aktien-Emission, dann würde vielleicht einiges besser und strategischer kommuniziert, aber würde das passen? Die Kommentare sind doch das beste, was dem Viertel.Dollar passieren kann. Noch kann und wird auf jeden Input reagiert werden.

    Also ich nehme mit:

    – Nicht alle finden den Namen witzig (Ich mag den Größenwahn darin)
    – Datenschutz ist wichtig, wichtiger am wichtigsten
    – Die Vorteile für Kunden und Händler müssen klarer kommuniziert werden
    – Die Texte auf der Website (überhaupt die ganze website) muss überarbeitet werden!
    – Unterschiede (der Dollar ist natürlich KEINE eigene Währung) und Gemeinsamkeiten (spielerisches Element, Verbundenheit, Stadtteilmarketing) zum Elbtaler sollten deutlicher werden
    – Keiner muss mitmachen – Weder Händler noch Kunden. Wer es eh scheiße findet, wird es weiter scheiße finden. Das ist wie bei Payback oder den Zahlkarten bei Dynamo

    Was vergessen?

  25. @Jan:
    Ich weiß nicht ob du es schon wusstest, aber die Idee mit dem Viertel.Dollar kommt u.a. VON DEN HÄNDLERN DER NEUSTADT!!

    Zitat: „Vor gut zwei Monaten saß in der Planwirtschaft eine bunte Runde zusammen und diskutierte Ideen für Projekte, die dem Handel, der Kreativwirtschaft und den Bewohnern der Neustadt gleichermaßen Vorteile bringen können. Mit dabei waren unter anderem Kreative wie Daniel Scholz und Christine Robock, Vertreter von der Werbegemeinschaft Dresden Neustadt aber auch nicht angeschlossene Händler sowie Onliner und Marketing-Menschen“ – http://goo.gl/08Kuk
    http://ragefac.es/141

    Für mich persönlich, im vgl. zum Bargeld, sehe ich an der Plastekarte mit Aufladefunktion auch noch keine Vorteile. Die Sache ist aber, dass man zunehmend sieht, wie immer mehr Leute in Altmarkt-Galerie, Centrum-Galerie oder Elbepark abwandern. Der Euro kann eben nur 1x ausgegeben werden, ganz richtig. Für/Von dort werden auch Gutscheine verschenkt (http://goo.gl/TjgKu). Besonders jetzt zu Weihnachten werden damit einige Euros umgesetzt. Somit gehen noch mehr Leute, nämlich die Beschenkten, in die Galerien. Und dann sagt Betreiber ECE und die unzähligen Ketten in den Centern: http://ragefac.es/13

    Was sagen die Neustadthändler: http://ragefac.es/127

    Man kann diesen Viertel.Dollar also vorerst als Gutscheinkarte für die Neustadt ansehen, verschenken (sieht wohl ganz schick aus) und somit etwas „für sein Viertel“ tun. Das ist DERZEIT der einzige Nutzen den ich erkennen kann.

    Ich sehe eine andere Sache, welche auf der Viertel.Dollar Webseite schon beschrieben ist: In Zukunft kann ich mit Near Field Communication oder QR Code oder sonst was digital mit dem Telefon bezahlen!! Darauf soll das hinauslaufen, das hoffe ich! Das wünsche ich mir. http://ragefac.es/154
    Das wäre genial, wenn das endlich mal eine Firma (und das kann niemals „Meiers Elektronikladen eG“ stemmen) grundsolide bringt und ich mir endlich spare von der Koralle bis runter zur Deutschen Bank zu laufen, nur weil ich mich doch noch besaufen will.
    Das habe ich schon 100x gemacht und mich nervt es. Das ist ein riesen Neustadtproblem.

    Zu den personenbezogenen Daten: Eine Firma die ihr Geld mit den Transaktionsgebühren verdient und für die es die Grundlage des Geschäftsmodells darstellt vertrauenswürdig und nach deutschem Datenschutzgesetz (Sitz ist Pulsnitz) zu handeln, kommt es wohl überhaupt nicht in Frage die Handelsdaten von den Leuten zu verkaufen! (Ich habe „Datenfresser“ von Kurz und Rieger auch gelesen, keine Sorge.) Mir persönlich wäre es auch egal, wenn irgendein Administrator in Pulsnitz weiß: Aha, Telefon mit IMEI 49015420323751? hat gestern in der Koralle 6x Cuba Libre getrunken: http://ragefac.es/129

    In jedem Fall bleibt den Hatern eines zu sagen: Habt ihr eine bessere Idee, wie man den Händlern in der Neustadt helfen kann? Wenn ja, dann geht doch bitte das nächste mal zu der „bunten Runde in die Planwirtschaft“ und helft dort mit etwas nach eurem Ideal auf die Beine zu stellen. So lange werft den Leuten kein Knüppel zwischen die Beine, die machen wenigstens was. http://ragefac.es/67

  26. Hallo alle miteinander,

    nun habe ich rege diese Diskussion verfolgt und gebe gern dazu mein Statement ab.

    Ich finde es traurig, dass eine schöne Idee, die mit Herzblut und NICHT mit Dollarzeichen geboren wurde – und in die viel Zeit und Energie gesteckt wurde, dermaßen angegriffen wird. Allein bei Neustadtgeflüster konnte man doch in den letzen Jahren rege lesen, welcher kleine Laden zumacht, dass Projekte wie Kultur aktiv und Coloradio nicht genug gefördert werden und um ihre Existentz bangen. Da gibt es soviele Beispiele…

    HAND AUFS HERZ: Wer hat das gelesen, bedauert und ist dann zur Tagesordnung übergegangen? Wer von euch hat sich da engagiert? Oder gar gespendet?

    Ich bin seit Anfang an in das Projekt Viertel-Dollar involviert und ich handle gewiss nicht aus Profit, sondern weil ich Neustädterin bin und das EINE Möglichkeit ist, dem Stadtteil wiederzugeben, was er für mich ausmacht: Kreativität, Zusammenhalt und Individualität.

    Von Anfang an sind wir sehr transparent an dieses Projekt herangegangen. Jeder, der Lust und Interesse hat, kann mitmachen oder sich bei uns informieren.

    Für mich stehen dabei 2 Vorteile klar im Vordergrund:

    1. Soziale und kulturelle Projekte jeder Art können sich bei Viertel-Dollar bewerben, werden übersichtlich vorgestellt und dann sehe ich auf einen Blick, wo es hakt im Stadtteil – statt zu lesen, dass jemand zumacht/aufhört. Ich entscheide dann wohin mein Geld fließt – und zwar in die Projekte, die ich fördern möchte.

    2. Gerade die kleinen Läden haben es bei Konkurrenten wie Netto & Co schwer zu bestehen. Genau dort will ich mit meiner Karte einkaufen können! Um auch diese zu unterstützen und ein Bewusstsein zu erhalten, dass die Kleinen gehen, wenn wir nichts tun.

    Was bringen mir diese 2 Punkte für Vorteile? Nun, die Neustadt ist ein buntes Viertel mit vielen wunderbaren Ideen und bunt gemischten Leuten. Ich fühle mich hier wohl! Ich hole mein Obst bei Bui, trinke meinen Kaffee in der Combo Bar, hocke abends gern im Bottoms Up, Oosteinde oder im Trotzdem. Geschenkideen gibts im Catapult oder im Feng Shui Haus. Hotten will ich in der Groove Stadtion oder im Zille! Und ich möchte dass es so bleibt und das ist für mich eine Möglichkeit dabei zu unterstützen.

  27. die läden die du hier genannt hast, laufen auch ohne irgendeine karte. bui hat seine stammkundschaft, genau wie die combo, das bottom’s und die anderen.
    sinnvoll wäre so eine karte nur für kleine startup-läden, die sich gerade erst eine bekanntheit aufbauen. ob diese jedoch die aufwendungen, die mit der bezahlung per karte auf sie zukommen würden auf sich nehmen, bleibt die frage.
    netto und co. werden trotzdem bestehen bleiben, weil einfach viel zu viele leute an der falschen stelle sparen und das ist ein generelles problem.
    fördern lassen sich soziale projekte und z.b. coloradio auch über einen direkten weg, dazu bedarf es ebenfalls keiner karte.

  28. @Paul: „[..] und ich mir endlich spare von der Koralle bis runter zur Deutschen Bank zu laufen, nur weil ich mich doch noch besaufen will.“

    Gibt es die Gutscheine auch mit Vogelbeerschnaps-Geschmack? Wenn die nie alle werden, will ich auch einen.

  29. @Someone else

    Wenn Du dein Brot etwa kaufst, anstatt es selber zu backen, solltest du mal deine Bequemlichkeit hinterfragen :)

    Manch einer hat es eben gern bequemer und nimmt eine Servicedienstleistung in Anspruch. Dafür bezahlt er, so what? Das nennt man Bedarf. Wenn du den nicht hast und lieber wie die Oma nur einmal im Monat zur Bank gehst und dicke Geldbündel mit dir rumtragen willst, kannst du das ja gerne tun.

    btw: „wir passen uns den umständen an; nicht die umstände an uns“ ist eine sehr einseitige Sicht auf die Dinge, die ich keineswegs teile. schreib also besser „ich passe mich den Umständen an“, wenn du das wirklich so siehst.

  30. darum geht es nicht! die frage ist, WO ich mein brot kaufe!
    für „service“ bezahlt man bei netto & co. eben nichts, weil sie ihre filialenn mit niedriglöhnern am laufen halten. jeder weiß das, jeder findet es mies und trotzdem wird dort eingekauft. da geht bequemlichkeit/geiz auf kosten von menschen.
    zum geld: wenn ich weiß, ich gehe jeden tag in der neustadt essen, dann muss ich mich vielleicht schon am vortag um das nötige kleingeld in der tasche kümmern. so ist das nun mal. ich kann nicht verlangen, dass banken automaten aufstellen, nur weil ich nicht weiter als bis zu nächsten stunde gedacht habe. das war mit „anpassung an umstände“ gemeint. umständen passe ich mich gerne an; zuständen jedoch nicht.

  31. META (@Anton): was ich immer blöd finde, ist das während man noch am schreiben ist, schon wieder zig weitere Kommentare freigeschaltet werden, die den eigenen obsolet machen.

    Ich befürworte das Projekt und werde mir schon aus Jux so ne Karte holen. Und das Datenfressergemaule ist kontraproduktiv.

  32. (der andere Paul)
    ich könnte der Karte nur abgewinnen, dass es praktisch ist mit ihr nicht so viel Bargeld dabei haben zu müssen, so genügend Geschäfte und Bars mitmachen. Da geht es doch schon los, man kann sich nicht gewiss sein, kauft man spontan mal woanders. Ganz ohne Bargeld wird es in der Kneipe nicht freilich nicht gehen – wie gibt man sonst Trinkgeld. Die Karte ist ein Zeichen nach außen – mehr aber nicht.

    Das die Nutzung der Karte den Konsum der regionalen Geschäfte ankurbelt halte ich für eine gewagte Idee, denn wer das Bewusstsein um unser Viertel hat, geht schon immer auch ohne eine solche Karte hier einkaufen, ebenso spenden.

    Vielleicht ist der Name „… Dollar“ nicht sehr glücklich gewählt, löst sicher nicht nur bei mir eher negative Assoziationen aus.

  33. Klingt ehrlich gesagt echt ziemlich bescheuert. Spendet doch lieber was. Oder macht ne Sammelaktion für das eine oder andere Projekt. z.B. für die Mediclowns (sitzen auf der Bautzner Str. gegenüber von der Hütte)

    Grüße

Kommentare sind geschlossen.