Anzeige

Giant Rooks in der Jungen Garde

Von versunkenen Löchern und einer furchtbaren Ahnung

Noch brav in Reih und Glied - Pflastersteine
Noch brav in Reih und Glied – Pflastersteine
Einsam, schräg und ein bisschen verlassen steht der Warnbaken auf der Alaunstraße. Der nächste Windhauch könnte ihn umhauen. Doch warum steht er da, wovor warnt er? Beim näheren Betrachten fällt mir auf, dass sich unter dem Warnbaken ein Loch im Asphalt befindet, nicht sonderlich tief, aber immerhin ein Loch. Was ist los, wollen die Neustädter Straßen schon wieder in den Untergrund?

Bereits im vergangenen Oktober habe ich von ein paar aufsässigen Pflastersteinen am Martin-Luther-Platz berichtet. Die hatten es einfach satt, immer träge an der Oberfläche zu liegen und verabschiedeten sich fix ins Nirgendwo, ein paar Etagen tiefer – ab in den Untergrund.

Ich hatte damals bereits beklagt, dass die Behörden zu lasch mit den abtrünnigen Steinen umgegangen sind. Keine Sanktionen wurden verhängt, im Gegenteil, den Schlawinern wurde ein gemütliches Bettchen aus Sand und Kies bereitet, damit sie es bequem haben. Dabei hatte es die Stadt auf der Schönfelder Straße doch ganz ordentlich demonstriert. Als dort mal ein paar Steinchen absackten, wurde die halbe Straße gleich für mehrere Wochen gesperrt, die anderen Pflastersteine quasi in Sippenhaft mitbestraft.

Doch jetzt ist genau das eingetreten, was ich damals vermutet habe. Es gibt neue Absturz-Versuche und diesmal sind die Pflastersteine eine Allianz mit den Asphaltdecken auf Alaun-, Louisen- und Rothenburger Straße eingegangen. Denn überall dort sind kleine Löcher und Risse, von Absenkungen ganz zu schweigen. Das schlimmste Loch hat schon eine solch gefährliche Tiefe erreicht, dass ein zarter Damenfuß mit Stöckelschuh gemütlich darin verschwinden könnte und noch den ganzen Unterschenkel mitreißen würde. Immerhin stehen jetzt an allen Ecken die wackligen Warnbaken.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es die alten Straßen einfach satt haben, jeden Tag überquert und befahren zu werden. Man stelle sich nur die Tonnen und Abertonnen vor, die täglich bewegt werden. Ich persönlich hätte da schon längst das Handtuch geworfen. Da hilft nur noch eine umfassende Kur. Keine quadratmetergroßen Ausbesserungen mehr, der Patient muss von Grund auf geheilt werden. Neustadt autofrei – am besten für ein ganzes Jahr.

Anzeige

Blitzumzug

Anzeige

Berlin Boom Orchestra

Anzeige

Archiv der Avantgarden

Anzeige

Zaffaran, bring Würze in dein Leben

Anzeige

Batomae im Blauen Salon

Anzeige

Societaetstheater

Anzeige

40 years in rage im Tante Ju

Anzeige

Lichterkinder im Juli am Elbufer

Anzeige

Semper Oberschule Dresden

Ein Kommentar

Kommentare sind geschlossen.