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Graffiti Grubs eröffnet

Am vergangenen Sonnabend hat nach langer Vorbereitungszeit „Graffiti Grubs“ auf der Königsbrücker Straße eröffnet. Es ist, wie schon im Mai vermutet, ein Burger-Imbiss geworden.

Leckerer Burger bei Graffiti-Grubs - Foto: Anton Launer
Leckerer Burger bei Graffiti-Grubs – Foto: Anton Launer

Hinein ins Vergnügen. Von dem wohl schmalsten Fußweg der Welt geht es über ein paar Stufen durch die alte Rißmann-Schiebetür hinein ins neue Burgerparadies. Darin überrascht ein ziemlich hoher Tresen. Mit Mühe und auf Zehenspitzen kann ich drüber lunschen. Ein freundlicher Mitarbeiter ruft mich an den Rand, dort ist der Tresen für die Bestellungen abgesenkt. Es wirkt ein bisschen wie ein Bankschalter, immerhin ohne Glas. Ich hatte mir nette Begleitung gesucht und wir bekommen Karten gereicht.

Die sind beim Aufschlagen im Querformat angeordnet und voller toller Kleinigkeiten. So gibt es diverse Burger-Varianten. Vom Shroom-Attack-Burger (mit Pilzmischung) bis hin zum Grünzo-Burger mit veganem Patty und Käse. Ich entscheide mich für den „Street Classic Burger“ für 9,50 Euro. Beinhaltet frisches Fleisch, Tomate, Zwiebel, Gewürzgurken und Haus-Soße. Dazu ein paar klassische Pommes. Ich hätte aber auch ein Sandwich nehmen können oder gefüllte Weinblätter oder Nudeln. Das Angebot geht über den normalen Burger-Bedarf deutlich hinaus.

Wir sitzen und ordern. Mitten im Raum hängen nicht nur diverse Überwachungskameras, sondern auch ein großer Counter. Als die 098 leuchtet, sind wir dran und dürfen das Tablet am riesigen Tresen abholen. Der Burger wirkt ein wenig gedrückt, schmeckt aber frisch und gut, als Brötchen gibt es ausschließlich Brioche.

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Liebe zum Burger

Chef vom Laden ist Reda Alhaj Mustafa. Er berichtet, dass er und seine Freunde alles selbst hergerichtet und umgebaut haben. „Der Laden war ja komplett leer“, sagt er. Die Tour durch den Behörden-Dschungel habe auch länger gedauert, als er sich das gedacht habe. Aber nun ist er auf und er freut sich riesig. Vor allem auch, weil die Eröffnung mit dem Lockangebot von 2,99 Euro pro Burger gut funktioniert hat. „Wir haben am Sonnabend und Sonntag insgesamt rund 1.000 Burger verkauft“, sagt Reda.

Reda Alhaj Mustafa mit Cousin und Kollegen Mo Alabdoun (links) - Foto: Anton Launer
Reda Alhaj Mustafa mit Cousin und Kollegen Mo Alabdoun (links) – Foto: Anton Launer

Er kommt aus Syrien, seine Familie dort hatte auch ein Restaurant, da konnte er schon erste Erfahrungen sammeln. „Graffiti Grubs“ – der Name ist Programm, nicht nur, dass der Laden von außen sehr bunt daherkommt, auch für die Innengestaltung konnte er Dresdner Künstler gewinnen. „Graffiti hatten bei uns in Syrien eine wichtige Bedeutung“, erzählt er. Der Protest gegen das Assad-Regime hatte sich auch in den Parolen an den Wänden manifestiert. „Wir durften nichts, mit Graffiti konnten wir unsere Meinung zeigen“, sagt er. Der große Tresen mit der schwarzen Wand soll übrigens auch zum Taggen einladen. „Wir haben auch Stifte da, die Kunden können selber schreiben oder malen“, sagt Reda.

Dass es hier ein Burger-Restaurant werden sollte, war ihm schon länger klar. „Ich liebe Burger“, sagt er in überzeugendem Tonfall. Es ist nun ein Imbiss geworden in den ehemaligen Verkaufsräumen der Bäckerei Rissmann. 17 Plätze zum Sitzen gibt es, ein paar zum Stehen.

Graffiti Grubs

  • Website in Planung, ein paar Infos auf Instagram
  • Montag bis Freitag, 11 bis 23 Uhr, Sonnabend 11.30 bis 24 Uhr, Sonntag 11.30 bis 22.30 Uhr
  • Königsbrücker Straße 32, 01099 Dresden
Aus der Bäckerei ist ein Burgerlädchen geworden - Foto: Anton Launer
Aus der Bäckerei ist ein Burgerlädchen geworden – Foto: Anton Launer

Lange Geschichte des Hauses

1908 eröffneten hier an der Ecke Arthur und Gertrud Wirth eine Feinbäckerei. Damals noch als kleines Eckgeschäft. Nebenan wurden Cigarren verkauft. Auf der Straße vor der Tür waren die Pflastersteine noch gut sortiert. 1934 übernahmen Martha und Gerhard Rißmann die Bäckerei. Es heißt, dass Erich Kästner, dessen Mutter in unmittelbarer Nachbarschaft wohnte, guter Kunde war. Er soll sich sogar später, als er schon in München lebte, noch Backwaren aus dem Hause Rißmann bestellt haben.

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In dieser Zeit gab es hier in dem Haus auch das winzig kleine „Elfenbeinstübchen“, Gerhard Laßig war hier als Elfenbeindrechsler noch bis in die 1990er Jahre tätig. Das Haus sollte in den 1990er Jahren dann schon den Ausbauplänen der Königsbrücker Straße weichen, doch trotzig wurde hier weitergebacken.

1997 übernahm dann der ehemalige Mitarbeiter Holger Thielemann die Bäckerei (Neustadt-Geflüster-Original von 2017). 2019 gab Thielemann aus gesundheitlichen Gründen die Backstube auf. Der neue Inhaber, die Bäckerei George schloss die Filiale dann 2021. Seitdem stehen die Räume leer. Nebendran gibt es noch Uhren & Schmuck, aus dem Schirmladen ist schon vor einer Weile eine Pizzastube geworden.

Von 1908 bis 2021 gab es hier Brötchen in der Bäckerei Rissmann. Foto: Anton Launer
Von 1908 bis 2021 gab es hier Brötchen in der Bäckerei Rissmann. Foto: Anton Launer

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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